Alarmzeichen Blut im Stuhl beim Hund

Blut im Kot ist beim Hund ein beängstigender Vorfall für den Hundehalter. Die Ursachen können sehr verschieden sein und reichen von harmlos bis zu Anzeichen für einen Notfall. Es gibt weitere Symptome, die Aufschluss geben können. Deshalb sollte der Hund gut beobachtet und im Zweifel zügig ein Tierarzt aufgesucht werden.

hund blut im stuhl
Wenn Hundehalter den Stuhl Ihres Hundes kennen, können im Notfall beim Tierarzt präzise Antworten gegeben werden. - 123rf

Wie kann sich Blut im Stuhl beim Hund darstellen?

Das Blut im Kot beim Hund kann in verschiedenen Formen auftreten. Diese sind wichtig zu bemerken, da sie Aufschluss geben können über die Ursache. Bei dem Blut kann es sich entweder um rotes, helles Blut oder um rotes, dunkles Blut handeln oder aber um schwarzes Blut.

Helles Blut ist frisches Blut im Kot (Hämatochezie), welches normalerweise aus dem hinteren Verdauungstrakt, also dem Dickdarm oder Rektum stammt. Eventuell stammt es auch von einer Verletzung am After.

Dunkles Blut ist ebenfalls aus dem hinteren Verdauungstrakt, allerdings älter. Dies kommt bei Verstopfungen häufiger vor, da es dann länger im Darm verbleibt.

Eine schwarze Färbung des Bluts im Kot (Meläna) hingegen entsteht, wenn das Blut verdaut wurde. In diesem Fall stammt es also höchstwahrscheinlich aus dem vorderen Verdauungstrakt und deutet auf Probleme im Magen oder Dünndarm hin.

Achtung:
Eine Ausnahme stellt die Parvovirose dar. Hier kann helles Blut auch aus dem vorderen Bereich stammen, da die Verdauung des Blutes nicht stattfinden kann.

Blut im Kot kann von wenigen Schlieren oder Tropfen bis hin zu stark rotgefärbtem Kot auftreten. Hat der Hund Durchfall mit Blut, so kann dieser komplett rot aussehen.

Welche Ursachen lassen Blut im Stuhl beim Hund auftreten?

Die Ursachen für Blut im Kot können beim Hund vielfältig sein. Die häufigsten sind:

  • Fütterung von stark bluthaltigen Innereien
  • Würmer
  • Giardien. Hierbei handelt es sich ebenfalls um Darmparasiten
  • Verstopfung, durch welche die Adern im Darm platzen können
  • Entzündung der Analdrüsen
  • Fisteln
  • Verletzungen am After
  • Blutungen in den oberen Atemwegen, die geschluckt werden, beispielsweise Nasenbluten oder Verletzungen der Speiseröhre
  • Knochenfütterung. Knochensplitter verletzten die Darmwand und verursachen Blutungen in den Darm.
  • Darmentzündungen, akut wie chronisch
  • Weitere Magen-Darm-Erkrankungen
  • Tumore oder Geschwüre im Magen-Darm-Trakt
  • Parvovirose
  • Vergiftung und hierdurch entstehende innere Blutungen

Ein Hund mit Blut im Stuhl sollte immer dem Tierarzt vorgestellt werden, je nach Verdacht auch sehr zügig.

Welche Symptome können noch auftreten, wenn Blut im Kot beim Hund sichtbar wird?

Es ist wichtig für den Hundehalter, seinen Hund genau zu beobachten, damit er dem Tierarzt wichtige Anhaltspunkte geben kann. Weitere auftretende Symptome können sein:

  • Blasse Schleimhäute
  • Teilnahmslosigkeit, Apathie
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Blutiges Erbrechen
  • Schleimiger Kot
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Schmerzen beim Kotabsatz
  • Vermehrtes Lecken am After
  • Auf dem Hintern rutschen
  • Wunden oder eine Schwellung am After

Tipp:
Am besten sammelt der Hundehalter etwas von dem blutigen Kot. Dieser sollte beim Tierarzt direkt mit untersucht werden können. Ein Tierarzttermin sollte zeitnah erfolgen.

Der Hundehalter muss dort die folgenden Fragen beantworten können:

  • Liegt der Verdacht auf eine Vergiftung nahe?
  • Sind Allergien des Hundes bekannt?
  • Gab es vor Kurzem eine Futterumstellung?
  • Was hat der Hund die letzten Tage an Futter erhalten?
  • Hatte der Hund kürzlich ungewöhnlichen Stress?

Wie erfolgt die Diagnose beim Tierarzt?

Der Tierarzt wird weitere Symptome beim Hundehalter abfragen, weshalb eine genaue Beobachtung im Vorfeld sehr wichtig ist. Dann erfolgen eine allgemeine Untersuchung und eine Blutabnahme. Bei der Blutuntersuchung kann festgestellt werden, wie viel Blut der Hund verloren hat.

Je nach Farbe des Blutes im Kot und Blutergebnis wird der Tierarzt dann weitere Wege verfolgen. Wenn das Blut im Kot hellrot ist, dann ist es frisches Blut oder der Hund blutet aus dem After. Hier wird eine genaue Untersuchung des Afters und des Rektums erfolgen. Dies erfolgt zunächst mit dem Finger: Analdrüsen werden kontrolliert und After und Rektum auf Verletzungen, Hernien, Polypen oder Tumore abgetastet.

Danach können dann auch wenn benötigt Endoskopie, Röntgen und Ultraschall eingesetzt werden: Bei einer Endoskopie werden direkt Gewebeproben entnommen, wenn Polypen oder andere Veränderungen sichtbar sind. Röntgen zeigt Verstopfungen, zum Beispiel durch Knochenkot oder auch Tumore. Ultraschall kann ebenfalls helfen, Tumore, Geschwüre oder andere Veränderungen aufzuspüren.

Parasiten wie Würmer oder vor allem auch Giardien werden einer Kotprobe gesucht. Vor allem bei zusätzlichem Schleim im Kot wird der Tierarzt diese Untersuchung machen.

Ebenfalls kann bei Verdacht der Kot auf Bakterien oder Pilze untersucht werden, da diese bei Darmentzündungen Auslöser sein können. Auch eine Gerinnungsstörung wird dringlich abgeklärt, falls hier ein Verdacht besteht. Dies ist vor allem bei zusätzlichem Nasenbluten der Fall.

Aufgepasst:
Eine Kombination von Nasenbluten und blutigem Durchfall ist immer ein Notfall und sollte sofort beim Tierarzt untersucht werden. Eine Gerinnungsstörung kann beispielsweise durch Gift ausgelöst werden und schnell zum Tode führen.

Wie sieht die Behandlung aus, wenn der Hund Blut im Stuhl hat?

Hier hängt eine Behandlung von der Ursache ab. Diese muss zuerst vom Tierarzt diagnostiziert werden, bevor Maßnahmen zur Behandlung getroffen werden können. Die Behandlungsoptionen reichen von einer einfachen Wurmkur bei Parasitenbefall über Antibiotika bis hin zur Futterumstellung oder gar einer Operation, beispielsweise bei einer Perinealhernie oder einer Fremdkörperverletzung.

Bei starkem Blutverlust können sogar Infusionen oder gar eine Bluttransfusion zusätzlich notwendig sein. Konnte allerdings keine Ursache gefunden werden, so liegt meist eine stress- oder allergiebedingte chronische Darmentzündung vor. Dies kann durch Stressreduzierung und eine Futterumstellung sehr gut behandelt werden.

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Fazit

Hunde leiden häufig unter Verdauungsbeschwerden, deshalb ist es für den Hundehalter wichtig, die Ausscheidungen seines Hundes gut zu kennen. So ist es für den Halter einfacher, genaue Angaben zu Veränderungen zu machen, wenn der Tierarzt danach fragt.

Wie der Kot normal aussieht und wie oft der eigene Hund Kot absetzt, sollte bekannt sein. Dies kann je nach Hund deutlich variieren, sowohl was Konsistenz und Farbe angeht, als auch was die Häufigkeit angeht. Blut im Stuhl beim Hund sollte immer tierärztlich abgeklärt werden, weil es Ursachen gibt, die durchaus lebensgefährlich sein können! Deshalb sollte dies immer erkannt werden.

Ein Blick auf die Hinterlassenschaften des Tiers lohnt sich also immer und sollte zur Routine des Hundehalters gehören.

Herausgegeben von

Martin Walter