Was ist Arthrose in den Pfoten?

Hunde können Arthrose in ihren Pfoten entwickeln. Arthrose, auch als Gelenkverschleiß oder degenerative Gelenkerkrankung bekannt, kann in jedem Gelenk im Körper auftreten, einschließlich der Gelenke in den Pfoten eines Hundes. Wir geben Hundehalter:innen einen Überblick über die möglichen Probleme, die als Folge von Arthrose auftreten können, und die Behandlungsmöglichkeiten.

Was ist Arthrose in den Pfoten?
Was ist Arthrose in den Pfoten? - Shutterstock

Symptome bei Arthrose in der Pfote

Die Symptome können von Hund zu Hund variieren und hängen oft vom Schweregrad der Erkrankung ab. Es handelt sich um einen schleichenden Prozess. Hier sind einige häufige Anzeichen von Arthrose in den Pfoten:

Lahmheit und verändertes Gangbild

Lahmheit ist eines der auffälligsten Symptome. Ein Hund mit Arthrose in den Pfoten kann humpeln oder seine Pfote nur zögerlich belasten. Die Lahmheit kann intermittierend auftreten oder ständig vorhanden sein.

Ein Hund mit Arthrose in den Pfoten kann sein Gangbild ändern. Dies kann als veränderte Körperhaltung oder Gangart sichtbar sein. Der Hund kann versuchen, das Gewicht auf andere Pfoten zu verlagern, um die schmerzhafte Pfote zu entlasten.

Schmerzen und geschwollene Gelenke

Hunde mit Arthrose in den Pfoten können Schmerzen empfinden. Dies kann sich durch Vermeidung von Gewichtsbelastung auf der betroffenen Pfote, Jammern oder Winseln beim Laufen oder sogar Aggressivität äußern, wenn die Pfote berührt oder untersucht wird.

Ein geschwollenes Gelenk kann ein Zeichen für Entzündung und Arthrose sein. Die Pfote kann dicker erscheinen als normal. Einige Hunde beginnen mit einem häufigem Belecken der Pfoten, was ein Zeichen für Unwohlsein sein kann.

Was ist Arthrose in den Pfoten ©Shutterstock

Weniger Bewegungsdrang und Steifheit

Eine Arthrose verändert die Gelenkstruktur. Hunde mit Pfotenarthrose neigen dazu, weniger aktiv zu sein, da die Schmerzen und Beschwerden ihre Motivation zur Bewegung beeinträchtigen. Sie haben häufig keine Lust mehr auf lange Spaziergänge.

Zu den häufigen Symptomen gehört auch Steifheit: Die Gelenke in den Pfoten können steif werden, insbesondere nach Ruhephasen oder beim Aufstehen. Der Hund kann Schwierigkeiten haben, die Pfote zu bewegen oder sie normal zu beugen.

Ursachen für Arthrose bei Hunden

Die häufigsten Ursachen für die Entwicklung von Arthrose bei Hunden in den Pfoten sind:

  1. Verletzungen: Traumatische Verletzungen, wie z. B. Knochenbrüche oder Bänderrisse in den Pfoten, können zu Arthrose führen, wenn das betroffene Gelenk nicht ordnungsgemäß heilt.
  2. Übergewicht: Übergewichtige Hunde haben ein höheres Risiko für Arthrose, da das zusätzliche Gewicht auf die Gelenke Druck ausübt und den Verschleiß beschleunigen kann.
  3. Genetische Veranlagung: Bestimmte Hunderassen sind anfälliger für Gelenkerkrankungen und können eine genetische Veranlagung für Arthrose haben.
  4. Alter: Ältere Hunde haben ein erhöhtes Risiko für Arthrose, da der natürliche Verschleiß der Gelenke im Laufe der Zeit auftreten kann. Allerdings können auch junge Hunde erkranken.
  5. Übermäßige Beanspruchung: Hunde, die übermäßig aktiv sind oder stärkeren Belastungen ausgesetzt sind, können auch anfälliger für Arthrose in den Pfoten sein.

Gibt es besonders betroffene Rassen?

Leider sind einige Rassen häufiger von Arthrose betroffen als andere. 

Große Hunderassen wie Deutsche Schäferhunde, Labrador Retriever, Golden Retriever, Berner Sennenhunde, Rottweiler und Doggen haben aufgrund ihrer Größe und des erhöhten Gewichts ein höheres Risiko für Gelenkerkrankungen, einschließlich Arthrose.

Rassen mit bestimmten anatomischen Merkmalen wie kurzen Beinen oder langen Rücken können anfälliger für Gelenkerkrankungen sein. Dazu gehören etwa Dackel oder Basset Hounds.

Hunderassen, die für sportliche Aktivitäten und intensive körperliche Betätigung gezüchtet wurden, wie Border Collies, Australian Shepherds und Belgian Malinois, können aufgrund ihrer Aktivitätsniveaus und der Belastung ihrer Gelenke ein erhöhtes Risiko für Arthrose haben.

Brachyzephale Rassen mit flachen Gesichtern wie Bulldoggen, Mops und Boston Terrier haben möglicherweise eine erhöhte Anfälligkeit für Atemprobleme, die dazu führen können, dass sie weniger aktiv sind und Übergewicht entwickeln, was wiederum das Risiko für Gelenkerkrankungen erhöht.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Veranlagung für Arthrose nicht unbedingt bedeutet, dass ein Hund daran erkrankt. Die Prävention spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung des Krankheitsrisikos von Hunden, die anfällig für Gelenkerkrankungen sind. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, die Vermeidung von Übergewicht, angemessene Pflege und tierärztliche Untersuchungen, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Was ist Arthrose in den Pfoten ©Shutterstock

Lebenserwartung – wie lange leben Hunde mit Gelenkproblemen?

Es ist schwer, eine allgemeine Lebenserwartung für Hunde mit Arthrose anzugeben, da sie von Fall zu Fall stark variieren kann. Einige Hunde können trotz Arthrose ein relativ normales Leben führen und viele Jahre leben, während andere möglicherweise schwerwiegender betroffen sind. Die richtige Pflege und medikamentöse Behandlung sind zentral, um die Lebensqualität eines Hundes mit Arthrose zu erhalten und seine Lebenserwartung zu maximieren.

Diagnose – warum humpelt Ihr Hund?

Beim Verdacht auf Arthrose ist ein Termin in der Tierarztpraxis unumgänglich. Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin kann eine genaue Diagnose stellen, den Schweregrad der Erkrankung beurteilen und geeignete Behandlungsoptionen empfehlen, um Ihrem Hund Erleichterung zu verschaffen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, das Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen.

Arthrose in den Pfoten von Hunden wird in der Regel durch eine Kombination von Untersuchungen und Verfahren diagnostiziert:

  1. Klinische Untersuchung: In der Tierarztpraxis wird der Hund auf Schmerzen, Lahmheit und andere Anzeichen überprüft.
  2. Anamnese: Sie teilen dem Tierarzt bzw. der Tierärztin die Krankengeschichte Ihres Hundes mit.
  3. Röntgenaufnahmen: Diese können Veränderungen im Gelenkknorpel und Knochenabbau aufdecken.
  4. Blutuntersuchungen: Diese schließen andere mögliche Ursachen aus.
  5. Gelenkpunktion: In einigen Fällen wird Gelenkflüssigkeit entnommen.
  6. Bildgebende Verfahren: Diese können zusätzliche Informationen liefern.

Die Kombination dieser Methoden ermöglicht es dem Tierarzt bzw. der Tierärztin, eine genaue Diagnose zu stellen. Nach der Diagnose kann ein geeigneter Behandlungsplan entwickelt werden.

Behandlung – Medikamente und sanfte Bewegung

Die Behandlung von Arthrose in der Pfote eines Hundes kann je nach Schweregrad der Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen des Hundes variieren. Hier sind einige der gängigen Behandlungsoptionen, die von Tierärzten in Betracht gezogen werden.

Was hilft? Konventionelle Therapie mit Schmerzmitteln

Die Linderung von Schmerzen ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Tierärzte können Schmerzmittel verschreiben, um die Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) sind oft eine Option, aber sie müssen unter tierärztlicher Aufsicht verwendet werden.

Weniger Laufen und Physiotherapie

Physiotherapie kann helfen, die Gelenkfunktion zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Dazu gehören Aktivitäten wie Hydrotherapie, Massage, passive Bewegung des Hundes und physikalische Modalitäten wie Kälte- oder Wärmeanwendungen. In einigen schweren Fällen kann die chronische Gelenkerkrankung auch mit einem chirurgischen Eingriff behandelt werden.

Gibt es Hausmittel?

Arthrose kann mit Hausmitteln gelindert werden, aber diese ersetzen keine Medikamente. Übergewicht erhöht die Belastung der Gelenke und verschlimmert Arthrose. Die Kontrolle des Gewichts durch eine ausgewogene Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren und ausreichende Bewegung ist entscheidend. Die Aktivitäten Ihres Hundes können an seine Bedürfnisse angepasst werden, um die Belastung der betroffenen Pfote zu minimieren. Dies kann bedeuten, weniger intensive Übungen oder kürzere Spaziergänge durchzuführen.

Herausgegeben von

Sabine Tollen