Trachealkollaps beim Hund erkennen

Der Begriff Trachealkollaps ist die medizinische Bezeichnung für eine Luftröhrenverengung. Welche Symptome auf diese ernst zu nehmende Erkrankung hinweisen und ob ein Trachealkollaps beim Hund tödlich enden kann, wird in diesem Artikel erklärt. Zudem, welche Hunderassen besonders betroffen sind. Darüber hinaus Informationen für Besitzer von betroffenen Hunden.

yorkshire terrier
Kleinere Rassen wie der Yorkshire Terrier neigen eher zu einem Trachealkollaps. - Pixabay

Was ist ein Trachealkollaps genau?

Die Luftröhre der betroffenen Hunde ist flach ausgebildet. Während der Hund atmet, reiben die Wände der Luftröhre, im Fachjargon Trachea genannt, aneinander. Es kommt zu einer chronischen Reizung der Atemwege. Wird dann leichter Druck beispielsweise durch ein Halsband auf die Luftröhre ausgeübt, kommt es zu starken Hustenanfällen. Auch wenn der Hund sehr erregt ist, kann es zu Husten und Würgen kommen. Auch ein Ausstoßen von Schleim ist bei einem Trachealkollaps oft zu beobachten.

Welche Hunde sind besonders oft von einer Luftröhrenverengung betroffen?

Unter einem Trachealkollaps leiden kleine Hunde häufiger als große. Zu den Rassen, die am meisten betroffen sind, gehören:

Anzeichen für Trachealkollaps

Ein deutliches Anzeichen für eine Erkrankung der Luftröhre ist chronischer Husten mit Schleimauswurf. Doch auch Rückwärtsniesen, Atemnot und Leistungsabfall können Symptome eines Trachealkollaps beim Hund sein. Zudem kann es zu bläulich – violetten Verfärbung der Schleimhäute, Lippen und der Haut kommen.

Auch brummende oder pfeifende Atemgeräusche können auf die Erkrankung hinweisen. Die Symptome treten auch bei einer Kehlkopfquetschung beim Hund oder Erkrankungen der Atemwege auf.

Daher sollten betroffene Hunde umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden. Dieser kann feststellen, welche Erkrankung vorliegt. Zudem, welche Therapie sinnvoll ist. Eine Beseitigung eines Trachealkollaps beim Hund mit Hausmitteln ist ausgeschlossen. Jedoch können die Symptome abgemildert werden.

Symptome eines Trachealkollaps zusammengefasst:

  • Chronischer Husten
  • Husten bei Druck auf den Hals
  • Husten bei Erregung
  • Trockenes Würgen
  • Später: Schleimauswurf

Ursachen für eine Luftröhrenverengung

Als mögliche Ursache für einen Trachealkollaps nennen Mediziner eine genetische Veranlagung. Denn die Krankheit tritt vorwiegend bei älteren kleinen Hunderassen auf. Zudem scheinen Hunde mit Übergewicht häufiger von einer Luftröhrenverengung betroffen zu sein. Das kann an der durch das Übergewicht verursachten Gewebeschwäche liegen. Zudem begünstigen Infektionen der Atemwege, Allergien, eingeatmete toxische Stäube und Dämpfe und eine Herzinsuffizienz das Auftreten des Trachealkollaps beim Hund.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einem Trachealkollaps?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Trachealkollaps zu behandeln. Jedoch ist eine komplette Heilung der verengten Luftröhre nicht möglich. In schweren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff helfen.

Konservative Therapiemöglichkeiten

Die gute Nachricht vorweg: 70 % der Hunde, die eine verengte Luftröhre haben, können durch eine adäquate Therapie Linderung der Symptome erfahren. Dazu gehört unter anderem die Gabe von Medikamenten. Ein Wechsel vom Halsband auf ein Brustgeschirr hilft, den Druck auf die Luftröhre zu minimieren. Außerdem sollten übergewichtige Hunde eine konsequente Diät zur Gewichtsreduktion verordnet bekommen. Zudem brauchen einige Hunde mit einem Trachealkollaps eine Herztherapie. In einigen Fällen verschreibt der Tierarzt Kortison. Das soll entzündungshemmend wirken. Auch die Gabe von Medikamenten, die den Säuregehalt im Magen regulieren, ist denkbar.

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Chirurgische Therapiemöglichkeiten

Der Hund bekommt keine Luft mehr, da die Lunge trotz medikamentöser Behandlung stark eingeschränkt ist, kann nur ein operativer Eingriff helfen. Da diese Maßnahme äußerst schwierig und risikoreich ist, wird sie nur im Notfall angewandt. Im Wesentlichen wird zwischen zwei verschiedenen Operationsmethoden unterschieden.

1. Methode: Extraluminale Technik

Hierbei setzt der Tierarzt mehrere Plastikspangen rund um die geschwächten Luftröhrenknorpel ein. Ziel ist es, das Zusammenklappen der Luftröhre zu verhindern. Diese Operation wird bei Hunden durchgeführt, bei denen die Trachea im Halsbereich kollabiert ist. Eine Verbesserung der Atemnot tritt bei 72 – 89 % der operierten Hunde ein.

2. Methode: Endotrachealer Stent

Hier arbeitet der Tierarzt mit einem Metallnetz, dass die Trachea von innen aufdehnt. Dieser stabilisiert die Luftröhre von innen heraus. Diese Methode eignet sich besonders für im Trachealkollapse im Brustkorb. Auch bei einem Kollaps der gesamten Luftröhre, also sowohl im Hals als auch im Brustkorb, wird diese Operationsmethode gewählt.

Ist eine Nachbehandlung notwendig?

Wenn der Hund operiert wurde, ist in jedem Fall eine Nachbehandlung notwendig. Denn zusätzlich zum Eingriff benötigen die meisten Hunde eine medikamentöse Behandlung. Nur so können die Symptome dauerhaft reduziert werden. Auch eine regelmäßige Kontrolle der Plastikspangen oder des Metallgeflechts ist essenziell.

Was Besitzer bei einem Erstickungsanfall tun können

  • Umgehend den Tiernotruf oder den Tierarzt verständigen
  • Ruhe bewahren
  • Beruhigend auf den Hund einreden
  • Probieren die Atmung zu erleichtern
  • Den Herzschlag bis zum Eintreffen des Tierarztes überprüfen

Gibt es Möglichkeiten, einem Erstickungsanfall vorzubeugen?

Ja, die gibt es. Jedoch sollte bei einem Verdacht auf einen Trachealkollaps beim Hund immer ein Tierarzt konsultiert werden. Als vorbeugende Maßnahme gilt: keinen Zigarettenrauch in den Wohnräumen. Auch eine warme und feuchte Raumluft hilft gegen Atemnot. Zudem sollten Hunde mit Atemproblemen nur am Brustgeschirr geführt werden, niemals am Halsband.

Kann eine Luftröhrenverengung von allein heilen?

Im Gegensatz zu normalem Husten oder Rückwärtsniesen ist eine Heilung bei einem Trachealkollaps ausgeschlossen. Daher muss ein Hund mit einer Luftröhrenverengung unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden. Andernfalls kann die Erkrankung tödlich enden. Zwar kann der Husten anfangs mit Hausmitteln eingedämmt werden, aber auf lange Sicht hilft diese Behandlung nichts.

Kann ein Hund mit einem Trachealkollaps ein normales Leben führen?

Ja, das ist definitiv möglich. Voraussetzung hierfür ist die richtige Behandlung durch einen Tierarzt sowie umsichtiges Verhalten der Besitzer. Mit den richtigen Maßnahmen kann ein Hund mit verengter Luftröhre ein hohes Alter erreichen und nahezu beschwerdefrei leben.

Fazit: Aussichten für einen Hund mit Trachealkollaps

Wird die Verengung der Luftröhre frühzeitig erkannt und effektiv behandelt, kann der Hund durchaus ein artgerechtes Leben führen. Sehr häufig hilft eine medikamentöse Einstellung. Einige Hunde müssen jedoch auch operiert werden. Zudem sollten erkrankte Vierbeiner stets ein normales Gewicht habe und niemals am Halsband geführt werden.

Herausgegeben von

Martin Walter