Warzen beim Hund: Alles über die Hautveränderungen

Warzen (Papillome) beim Hund sind normalerweise gutartige Umfangsvermehrungen der Haut. Zumeist treten sie plötzlich auf, stören den Hund nicht in seinem Allgemeinbefinden und verändern sich nach ihrem Erscheinen auch nicht weiter. Trotzdem sollte man Warzen gut im Blick behalten, da es manchmal vorkommen kann, dass sie mit einem bösartigen Hauttumor verwechselt werden oder sich mit der Zeit zu einem solchen verändern. Aus diesem Grund gibt es im folgenden Text Tipps und Tricks rund um die Erkennung von Warzen, die Diagnose und was man gegen die Hautveränderungen tun kann.

Was sind Warzen und wodurch entstehen sie?

Warzen sind Umfangsvermehrungen der Haut, die im Normalfall gutartig sind und nicht unbedingt einer besonderen Therapie bedürfen. Ausgelöst werden sie meist durch das sogenannte Papillomavirus.

Wie sieht ein Papillom aus?

Das Papillomavirus befällt in der Regel die Epithelzellen der Haut und der Schleimhaut. In den Zellen verändert es die DNA der Zellen und führt so zu den Wucherungen auf der Haut. Oft entstehen sie bei jungen Hunden, die ein noch nicht so ausgeprägtes und starkes Immunsystem besitzen, wodurch die Papillomaviren sich schnell ausbreiten können.

Häufig bilden sich die gutartigen Hautwucherungen im Kopfbereich, an den Lefzen, den Augenlidern, aber auch innerhalb des Mauls in der Maulschleimhaut. Man spricht bei dieser Krankheitsform auch von der juvenilen Papillomatose. Die juvenile Papillomatose ist eine Erkrankung, die durch das humane Papillomavirus (HPV) verursacht wird und insbesondere bei jungen Hunden auftritt.

Juvenile Papillome manifestieren sich als warzenähnliche Wucherungen im Bereich des Kehlkopfes und der Atemwege. Dies kann zu Symptomen wie Husten, Atembeschwerden und in schweren Fällen zu Atemnot führen.

Ältere Hunde entwickeln oft Warzen an den Ohrmuscheln, den Pfoten oder an der Genitalschleimhaut, speziell wenn ihr Immunsystem geschwächt ist.

Im Regelfall ist eine Papillomatose beim Hund selbstlimitierend, heilt also nach einer gewissen Zeit, meistens nach ungefähr drei Monaten, von selbst aus und hinterlässt keine weiteren Spuren auf der Haut.

Schon gewusst?
Warzen unterscheiden sich zum Teil beträchtlich voneinander. Ihre Größe reicht von wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern.

Wie können Warzen beim Hund aussehen?

Auch wenn Papillome unbedenklich sind, sind sie nicht immer leicht zu erkennen. Oft haben sie viele verschiedene Erscheinungsbilder. Die häufigsten Formen sind:

  • blumenkohlartig wulstige Warzen
  • flache Warzen
  • gestielte Warzen
  • glatte Warzen oder solche mit rissiger Oberfläche
  • braun, weiße oder schwarze Warzen

Warum man Warzen gut im Auge behalten sollte

Warzen sind eigentlich nicht schlimm. Manch einen mögen sie optisch stören, dennoch gefährden sie grundsätzlich nicht die Gesundheit des Hundes. Trotzdem ist es wichtig, Warzen gut zu beobachten und im Zweifel dem Tierarzt oder der Tierärztin vorzustellen, um zum Beispiel eine Warze von einem bösartigen Tumor unterscheiden zu können. Eine schwarze Warze beim Hund kann sehr harmlos, aber auch ein gefährlicher, schwarzer Hautkrebs, ein sogenanntes Melanom, sein.

Gefährliche Tumore und Warzen unterscheiden

Folgende Anhaltspunkte können dem Tierarzt oder der Tierärztin beim Erstgespräch Hinweise geben, ob es sich bei der Hautwucherung vom Hund um eine Warze oder um einen Tumor handelt:

  • die Warze beim Hund wird immer größer oder ist mal sehr groß und dann plötzlich ganz klein
  • der Hund kratzt sich häufig an der Hautwucherung
  • der Hund ist matt und apathisch
  • der Hund hat Fieber
  • der Hund nimmt trotz normalem Fressverhalten ab

Wichtig:
Generell sollten Umfangsvermehrungen der Haut immer von einem Tierarzt untersucht und abgeklärt werden. Jede Hautveränderung kann potentiell ein bösartiger Hauttumor sein, zum Beispiel ein Melanom, also schwarzer Hautkrebs, oder ein Mastzelltumor.

Je eher man eingreift, desto besser ist die Prognose. Deshalb sollte man den Hund lieber einmal in der Praxis vorstellen, auch wenn die Umfangsvermehrung sehr harmlos wirkt (und es häufig auch ist).

Warum bekommt Ihr Hund Warzen – Gibt es besonders betroffene Rassen?

Es gibt keine klaren Hinweise darauf, dass bestimmte Hunderassen besonders anfällig für Papillome sind. Papillome können bei Hunden verschiedener Rassen und Mischungen auftreten. Das Auftreten von Papillomen kann eher von Faktoren wie dem individuellen Immunsystem des Hundes, dem Alter, dem Gesundheitszustand und anderen Umweltfaktoren abhängen.

Jedoch kann es sein, dass bei einigen Rassen bestimmte Krankheitsformen des Canine Papillomavirus (CPV) häufiger vorkommen. Zum Beispiel kann die juvenile Larynxpapillomatose, die durch das Canine Papillomavirus verursacht wird und vor allem junge Hunde betrifft, in einigen Studien häufiger bei Rassen wie dem Rottweiler und dem Labrador Retriever beobachtet worden sein. Dennoch sind diese Informationen nicht abschließend, und es ist wichtig zu beachten, dass Papillome bei Hunden aller Rassen auftreten können.

Da Papillome oft durch das Immunsystem des Hundes kontrolliert und beseitigt werden, ist es wichtig sicherzustellen, dass Ihr Hund eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen erhält, um sein Immunsystem zu unterstützen. 

Diagnose von Warzen und Hautwucherungen

Das Wichtigste zuerst: Eine rein optische und palpatorische (= tastende) Untersuchung genügt nicht, um eine Hautveränderung, wie zum Beispiel eine Warze, sicher zu diagnostizieren.

Für eine sichere Diagnose benötigt der Tierarzt oder die Tierärztin viele Informationen von den Tierhaltern, die er in einem ausführlichen Gespräch abfragen wird. Diese Information beinhalten häufig Fragen danach, wann die Hautwucherung das erste Mal entdeckt wurde, ob es noch mehr davon gibt, ob und in welcher Zeit die Hautwucherung sich verändert hat und ob sie den Hund zu stören scheint.

Nach einer detaillierten optischen und palpatorischen Untersuchung des Hundes schließt sich im Regelfall eine sogenannte Feinnadelaspiration der Umfangsvermehrung an. Dabei geht der Tierarzt oder die Tierärztin mit einer feinen Kanüle aus verschiedenen Richtungen in die Hautveränderung ein und saugt mittels Unterdruck ein paar Zellen in die Kanüle ein. Diese trägt er im Anschluss auf ein feines Glasplättchen, welches im Anschluss meistens zu einem Pathologen geschickt wird. Dieser kann unter dem Mikroskop ganz genau erkennen, um was für eine Hautveränderung es sich handelt.

Bei kleinen Umfangsvermehrungen eignet sich zur Probengewinnung für den Pathologen auch manchmal eine Hautstanze. Dabei wird mit einer kleinen, runden Stanze die gesamte Umfangsvermehrung mitsamt der oberen Hautschichten aus der Haut entnommen. Die Haut wird vorher betäubt, sodass der Hund das Stanzen nicht bemerkt. Im Anschluss wird das verbliebene Hautloch mit einem Stich vernäht, damit sich keine Infektionserreger in die Wunde hineinsetzen können.

Behandlung von Warzen beim Hund

In den meisten Fällen sind Warzen beim Hund nicht schlimm und bedürfen keiner besonderen Therapie. Häufig verschwinden sie binnen weniger Wochen von selbst wieder. Manchmal sitzen die Hautwucherungen jedoch sehr ungünstig auf der Haut, sodass sie beim Fressen oder Laufen stören. Hat der Hund eine Warze am Auge, kann sie den Lidschluss behindern und somit ein trockenes Auge begünstigen.

Hat sich der Hund die Warze aufgekratzt, so kann dies zu starken Entzündungen und Blutungen führen. In solchen Fällen kann man die Warze operativ entfernen. Der Hund wird dazu in Narkose gelegt und das Fell um die Warze großflächig rasiert. Hat man zuvor keine pathologische Untersuchung mittels Feinnadelaspiration durchgeführt, wird die Hautveränderung meist großräumig umschnitten, um im Falle eines bösartigen Tumors keine veränderten Zellen in der Haut zurückzulassen.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten zur Entfernung

Es gibt weitere Möglichkeiten, um eine Warze zu entfernen:

  1. Kryotherapie: Dies ist eine Methode, bei der die Warzen durch Vereisen entfernt werden. Der Tierarzt oder die Tierärztin verwendet dazu flüssigen Stickstoff.
  2. Topische Behandlungen: In einigen Fällen können topische Medikamente oder Cremes verschrieben werden, um die Warzen zu behandeln.
  3. Immunstimulanzien: Bei Papillomen kann eine Stärkung des Immunsystems des Hundes helfen. Dies kann durch spezifische Immunstimulanzien oder andere unterstützende Maßnahmen erreicht werden.

Die Entfernung der Warze stellt zumeist nur einen kleinen Eingriff dar, sodass der Hund nach dem Aufwachen direkt wieder nach Hause gehen darf.

Die Kosten für die operative Entfernung von Warzen Ihres Hundes können Sie sich mit der Hunekrankenversicherung von SantéVet einfach zurückerstatten lassen.

Gibt es wirksame Hausmittel gegen Warzen bei Hunden?

Es ist wichtig zu betonen, dass Hausmittel oder Produkte, die für Menschen bestimmt sind, nicht immer sicher für Hunde sind. Verwenden Sie keine Warzenprodukte oder -medikamente ohne vorherige Rücksprache mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin, da diese die Haut Ihres Hundes reizen oder schädigen könnten.

Einige Hausmittel, die gelegentlich angewendet werden:

  1. Apfelessig: Einige Menschen verwenden Apfelessig, um Warzen zu behandeln. Sie könnten versuchen, mit Wasser verdünnten Apfelessig auf die Warze zu tupfen. Beachten sie jedoch, dass dies die Haut reizen kann, und es ist wichtig, die Reaktion Ihres Hundes zu beobachten.
  2. Aloe Vera: Aloe-Vera-Gel wird manchmal auf Warzen aufgetragen, um die Haut zu beruhigen. Achten sie darauf, dass es sich um reines Aloe-Vera-Gel handelt, ohne Zusatzstoffe wie Alkohol.

Propolis: Einige Menschen haben Erfolg mit der Anwendung von Propolis, einer von Bienen produzierten Substanz, berichtet. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass der Hund nicht allergisch auf Bienenprodukte reagiert.

Wie ist die Prognose bei einer Warze beim Hund?

Eine Warze beim Hund hat eine sehr gute Prognose. Oft verschwinden sie ganz von alleine wieder. Meist muss man gar nichts gegen sie unternehmen und sich lediglich ein wenig gedulden. Dennoch sollte man Warzen beim Hund stets gut im Auge behalten und sie einmal in der Tierarztpraxis untersuchen lassen, um keinen bösartigen Tumor zu verpassen.