Arthrose bei alten Hunden

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung und eine häufige Krankheit bei Hunden, insbesondere im hohen Alter. Es handelt sich um eine schmerzhafte Erkrankung, bei der sich der Knorpel der betroffenen Gelenke im Laufe der Zeit abbaut. Das Leben von alten Hunden mit Arthrose kann trotz ihrer chronischen Gelenkerkrankung erfüllend und glücklich sein, wenn die richtige Pflege und Unterstützung geboten werden.

Arthrose bei alten Hunden
Arthrose bei alten Hunden - Shutterstock

Was ist Arthrose?

Arthrose beim Hund, auch als Osteoarthritis bezeichnet, ist eine chronische Erkrankung der Gelenke. Sie ist gekennzeichnet durch den Abbau des Gelenkknorpels, der normalerweise die Gelenke schützt. Der Knorpel ermöglicht auch reibungslose Bewegungen. Wenn der Gelenkknorpel abnimmt, verändert sich die Gelenkstruktur. Die Knochen reiben im Gelenk direkt aufeinander, was Schmerzen, Entzündungen und Funktionsstörungen verursacht.

Ursachen für Gelenkprobleme

Woher kommt die Erkrankung? Die Hauptursachen für Arthrose beim Hund sind:

  • Alter: Die Wahrscheinlichkeit, an Arthrose zu erkranken, steigt mit dem Alter des Hundes.
  • Genetische Veranlagung: Einige Hunderassen haben eine höhere genetische Anfälligkeit für Arthrose.
  • Übergewicht: Übergewicht setzt die Gelenke zusätzlichem Stress aus und erhöht das Risiko für Arthrose.
  • Verletzungen: Frühere Verletzungen oder Gelenkprobleme können das Risiko einer späteren Entwicklung von Arthrose erhöhen.

Junge Tiere können bei einer genetischen Veranlagung auch erkranken, typischerweise handelt es sich aber um ältere Tiere.

Was ist der Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis?

Bei Arthritis führt eine Entzündung dazu, dass die Gelenke anschwellen, schmerzen und steif werden. Im Gegensatz zur Arthrose kann Arthritis Tiere jeden Alters und nicht nur ältere Hunde betreffen.

Arthrose bei alten Hunden ©Shutterstock

Welche Hunde haben ein erhöhtes Risiko?

Arthrose kann bei Hunden aller Rassen auftreten, aber es gibt einige Hunderassen, die aufgrund ihrer genetischen Veranlagung oder ihrer spezifischen körperlichen Merkmale ein erhöhtes Risiko für diese Gelenkerkrankung haben. 

  • Große und schwere Rassen: Deutsche Schäferhunde, Labrador Retriever, Rottweiler, Berner Sennenhunde und Doggen haben aufgrund ihres höheren Gewichts und ihrer Größe ein erhöhtes Risiko.
  • Rassen mit kurzen Beinen und langem Rücken: Dackel und Basset Hounds sind Beispiele für Rassen mit einer Körperstruktur, die das Risiko für Gelenkprobleme erhöhen kann.
  • Mops und Bulldoggen: Rassen mit flachen Gesichtern und kurzen Nasen können aufgrund ihrer anatomischen Besonderheiten anfälliger für Atemprobleme sein, die zu geringerer Bewegung und Übergewicht führen können, was wiederum das Arthroserisiko erhöht.
  • Hunde mit erblichen Gelenkerkrankungen: Einige Rassen sind aufgrund von erblichen Gelenkerkrankungen anfälliger für Arthrose. Beispielsweise sind Berner Sennenhunde anfällig für Hüftdysplasie, was das Risiko für Arthrose in den Hüftgelenken erhöhen kann.

Nicht jeder Hund einer gefährdeten Rasse wird zwangsläufig an Arthrose erkranken, und umgekehrt können Hunde anderer Rassen ebenfalls Arthrose entwickeln.

Prävention – was verschlimmert Arthrose?

Die Prävention und das Management von Arthrose sind bei gefährdeten Rassen besonders wichtig. Folgende Maßnahmen können den Gelenkverschleiß verhindern: die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts, regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und die frühzeitige Identifizierung von Anzeichen von Gelenkproblemen, um rechtzeitig behandeln zu können. 

Eine weitere Form der Prävention ist qualitativ hochwertiges Futter, das Hundewelpen und junge Hunde in ihren Wachstumsphasen mit Nährstoffen versorgt. Tierärztliche Untersuchungen und Ratschläge können dabei helfen, das Risiko von Arthrose bei Hunden zu minimieren oder die Lebensqualität von Hunden, die bereits an dieser Erkrankung leiden, zu verbessern.

Symptome von Arthrose bei Hunden

Die Symptome von Arthrose beim Hund können variieren, können aber Folgendes umfassen:

  • Knorpelabbau: Der Gelenkknorpel, der die Gelenke auskleidet und als Stoßdämpfer dient, wird allmählich dünner und verschwindet schließlich ganz.
  • Entzündung: Die Entzündungsreaktion des Körpers auf den Abbau des Knorpels führt zu Schmerzen und Schwellungen im Gelenk.
  • Schmerzen: Arthrose verursacht Schmerzen und Unbehagen beim Hund, insbesondere während der Bewegung oder nach Ruhephasen.
  • Steifheit: Hunde mit Arthrose können steif werden und Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Probleme beim Treppensteigen haben.
  • Reduzierte Beweglichkeit: Die betroffenen Gelenke verlieren an Beweglichkeit, und der Hund kann seine Aktivitäten einschränken.
  • Knorpelwachstum: In einigen Fällen kann es zu einem überschüssigen Wachstum von Knochen am Rand der betroffenen Gelenke kommen, sogenannte Osteophyten oder Knochensporne.

Die genaue Diagnose von Arthrose erfolgt normalerweise durch eine klinische Untersuchung in der Tierarztpraxis, Röntgenaufnahmen und gegebenenfalls Blutuntersuchungen. 

Arthrose bei alten Hunden ©Shutterstock

Behandlung – was tun bei schwerer Arthrose?

Die Behandlung kann eine Kombination aus Schmerzmitteln, entzündungshemmenden Medikamenten, physikalischer Therapie und Gewichtskontrolle umfassen. Es gibt auch spezielle Diäten und Nahrungsergänzungsmittel, die durch bestimmte Fettsäuren die Gelenkgesundheit unterstützen können.

Es kommen inzwischen auch chirurgische Eingriffe infrage, mehr dazu finden Sie hier.

Was hilft alten Hunden? Medikamente und Schmerzmittel

Die Behandlung von Arthrose beim Hund konzentriert sich darauf, die Schmerzen zu lindern, die Entzündung zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern. Dies kann bei einer konventionellen Therapie durch Gewichtsmanagement, regelmäßige Bewegung, Physiotherapie, entzündungshemmende Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und andere therapeutische Ansätze erreicht werden.

Hausmittel gegen Arthritis

Hausmittel können eine leichte Linderung verschaffen. Sie können auch Wärmetherapie mit relativ einfachen Mitteln durchführen. Warme Kompressen oder Heizdecken können dazu beitragen, Schmerzen und Steifheit zu lindern. Achten Sie jedoch darauf, dass die Wärme nicht zu intensiv ist und die Haut Ihres Hundes nicht verbrennt.

Auch eine weiche Schlafgelegenheit ist hilfreich, es gibt spezielle Hundebetten für Hunde mit Gelenkproblemen. Die Behandlung sollte in enger Zusammenarbeit mit ihrer Tierarztpraxis erfolgen, die den individuellen Bedürfnissen des Hundes entsprechende Empfehlungen geben kann.

Angepasste Bewegung – weniger laufen

Auch wenn Bewegung und Spielen wichtig sind, sollten sich Hunde im fortgeschrittenen Stadium einer Arthrose weniger bewegen. Regelmäßige, aber schonende Bewegung ist wichtig, um die Muskulatur zu stärken und die Gelenke zu unterstützen. Vermeiden Sie übermäßige Belastung und achten Sie auf das Wohlbefinden Ihres Hundes während des Trainings. Unser Tipp: Schwimmen ist eine gelenkschonende Art, Muskeln aufzubauen.

Lebenserwartung von Hunden mit Gelenkschmerzen

Die Lebenserwartung von Hunden mit Arthrose kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Alters des Hundes, der Schwere der Arthrose, der Behandlung und der allgemeinen Gesundheit des Tieres. Arthrose ist zwar eine chronische Erkrankung, aber sie kann oft gut verwaltet werden, und viele Hunde können trotz der Diagnose eine hohe Lebensqualität genießen.

Arthrose im Endstadium – wann sollten Sie Ihr Tier einschläfern?

Wenn ein Tier über einen langen Zeitraum krank ist oder Therapien nicht gut funktionieren, stellt sich die Frage des Einschläferns. Die Entscheidung zur Euthanasie ist niemals einfach und sollte immer mit größtem Mitgefühl für das Tier getroffen werden. Tierärzte und andere Fachleute können Ihnen bei dieser Entscheidung helfen und Sie durch den Prozess führen. Es ist wichtig, Zeit mit Ihrem Hund zu verbringen, um sicherzustellen, dass Sie seine Bedürfnisse und seinen Gesundheitszustand gut verstehen, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen.

Herausgegeben von

Sabine Tollen