Hund hustet und würgt – Ursachen erkennen und richtig behandeln

Wenn ein Hund hustet und würgt, kann dies durch verschiedene Ursachen bedingt sein. Sowohl harmlose Gründe als auch schwere Erkrankungen können Husten, Röcheln oder Würgen bei Hunden auslösen. Vor allem wenn der Hund die Symptome häufig zeigt, sollte der Vierbeiner einem Tierarzt vorgestellt werden. Wird ein ständiges Husten und Würgen nicht behandelt, werden die Schleimhäute kontinuierlich gereizt, was zu einer chronischen Erkrankung führen kann.

Hund hustet
Um wiederkehrendes Husten oder Würgen richtig behandeln zu können, muss zunächst die Ursache herausgefunden werden. - Pixabay

Ursachen für Würgen und Husten bei Hunden

Hustet ein Hund, ist das in der Regel eine reflexartige Reaktion des Körpers, um die Atemwege von Sekret, Fremdkörpern oder Krankheitserregern zu befreien. Auch das Einatmen von reizenden Gasen kann den Hustenreflex auslösen.

Das Husten muss vom Würgen unterschieden werden. Beim Würgen versucht der Hund sich von Schleim, einem Fremdkörper oder Futterbestandteilen in Rachen oder Speiseröhre zu entledigen. Zudem kann Würgen auch ein Erbrechen ankündigen. Im Folgenden sind häufige Gründe aufgeführt, warum ein Hund hustet oder würgt:

  • Hund frisst zu schnell oder hat sich verschluckt
  • Einatmen reizender Stoffe
  • Reizungen des Rachens und der Atemwege durch Entzündungen oder Infektionen (z. B. Zwingerhustenkomplex)
  • parasitäre Erkrankungen wie Herz- oder Lungenwürmer
  • Aufnahme von unverträglichen Substanzen oder Fremdkörpern
  • Magen-Darm-Erkrankungen (z. B. gastrointestinaler Reflux)
  • Herzerkrankung
  • Druck auf Atmungstrakt durch krankhaft vergrößerte Organe im Brustkorb (z. B. Lymphknoten, Herz oder Speiseröhre)
  • Lungenerkrankungen
  • Verlegung oder Verengung der Luftröhre (z. B. Trachealkollaps bei kleinen Rassen)

Kommt es zum versehentlichen Verschlucken durch zu hastiges Fressen und der Hund röchelt und würgt die Futterbestandteile wieder hervor, sollten danach keine Symptome mehr auftreten. Hören die Symptome nicht auf und kommt es wiederholt bei der Nahrungsaufnahme zum Röcheln oder Würgen, könnte eine Schluckstörung vorliegen und eine Untersuchung in einer Tierarztpraxis ist angezeigt.

Tritt der Husten oder das Würgen nicht in Zusammenhang mit der Fütterung auf, sollten Tierbesitzer die Umgebung des Hundes in Augenschein nehmen. Auch Hunde können an Allergien leiden und auf Staubpartikel, Zigarettenqualm oder Substanzen in Textilien reagieren. Kommen die Tiere wiederholt mit den Stoffen in Kontakt, löst das den Husten aus.

Der Hund hustet Schleim

Hustet ein Hund, sollte zunächst unterschieden werden, ob es sich um trockenen oder feuchten Husten handelt. Trockener Husten klingt rau und eher hart, während feuchter Husten mit einem rasselnden oder gurgelnden Geräusch und dem Auswurf von flüssigem oder schleimigem Sekret verbunden ist.

Ein Hund hustet Schleim, wenn er zum Beispiel an einer Infektion der Atemwege leidet, die mit einer erhöhten Sekretabsonderung verbunden ist. Wenn Schleim dagegen hervorgewürgt wird, könnte dies an einer Speiseröhren- oder Magenerkrankung liegen. Kommt das Hervorwürgen von Schleim nur gelegentlich vor, zum Beispiel nachdem der Hund Gras gefressen hat, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Der Hund entledigt sich so unverdaulichen oder unbekömmlichen Dingen, die er vielleicht zuvor während des Spaziergangs aufgenommen hat.

Tipp:
Tritt das Husten oder Würgen regelmäßig auf, sollte der Hund untersucht werden. Sowohl akute Atemwegserkrankungen als auch Erkrankungen des Verdauungssystems müssen behandelt werden, damit kein chronisches Problem entsteht.

Hund hustet bei Aufregung

Hustet ein Hund bei Aufregung oder körperlicher Anstrengung, liegt dies oft an einer veränderten Atmung. Regt der Hund sich auf, wenn sich zum Beispiel Besuch ankündigt oder er auf dem Spaziergang einen Spielkameraden trifft, kommt es zu einem verstärkten oder beschleunigten Einatmen. Dies kann zu einer Reizung der Atemwege führen, wodurch ein Hustenreflex ausgelöst wird.

Allerdings kann auch eine bestehende unterschwellige Atemwegsinfektion das plötzliche Husten bei Aufregung bedingen. In diesem Fall liegt bereits eine Reizung oder Entzündung der Schleimhäute vor und die verstärkte Atmung bei Aufregung löst das Husten aus. Vor allem wenn das Husten bei Aufregung vorher nicht bekannt war, sollten Tierbesitzer auf weitere Symptome achten.

Für eine Infektion sprechen zum Beispiel:

  • Nasen- oder Augenausfluss
  • Fieber und reduziertes Allgemeinbefinden
  • erhöhtes Schlafbedürfnis
  • Appetitverlust

Der Herzhusten beim Hund

Der Herzhusten bei Hunden tritt – wie der Name vermuten lässt – bei Herzerkrankungen auf. In den meisten Fällen sind ältere Hunde betroffen. Im Zuge der Erkrankung hat sich das Herz durch Blutrückfluss in die Herzkammern oder durch eine verstärkte Herzmuskeltätigkeit vergrößert. Stößt es an die Luftröhre oder die Bronchien, kann dies den Hustenreiz auslösen. Der Herzhusten beim Hund tritt häufig in der Nacht auf oder wenn der Hund nach dem Ausruhen wieder aufsteht.

Zusätzlich zu dem Husten ist eine Herzerkrankung meist mit weiteren Symptomen verbunden. Dazu gehören Leistungsabfall oder Schwäche sowie häufiges oder starkes Hecheln. In solchen Fällen ist eine Herzuntersuchung mit Elektrokardiogramm (EKG) und Herzultraschall beim Tierarzt angezeigt.

Behandlung von Husten und Würgen beim Hund

Kommt es häufig vor, dass der Hund hustet und würgt, sollte er von einem Tierarzt untersucht werden. Die Maulhöhle, Atemwege und Speiseröhre müssen angeschaut werden, um Fremdkörper, Entzündungen oder Infektionen zu identifizieren.

Der Tierarzt ermittelt das betroffene Organsystem und leitet die weitere Diagnostik ein. In der Regel wird eine Blutuntersuchung durchgeführt und Röntgenaufnahmen von Halsbereich und Brustkorb angefertigt. Wenn angezeigt, findet eine Untersuchung auf Parasiten wie Herz- oder Lungenwürmer statt. Eine Endoskopie kann sowohl zur Untersuchung des Atmungstrakts als auch des Verdauungssystems infrage kommen. Bestätigt sich der Verdacht auf eine Herzerkrankung, wird mit einem Herzultraschall der Schweregrad bestimmt.

Die Behandlung des Hustens oder Würgens richtet sich nach der Ursache. Atemwegserkrankungen werden mit entzündungshemmenden und schleimlösenden Medikamenten behandelt. Inhalationstherapien oder Mittel zur Weitung der Bronchien sind ebenfalls für Hunde verfügbar. Für bakterielle Infektionen oder Parasiten bekommt der Hund Antibiotika bzw. Antiparasitika verordnet.

Lassen Sie sich die Tierarztkosten für die Behandlung von Atemwegs- und zahlreichen weiteren Erkrankungen mittels einer Krankenversicherung für Hunde zurückerstatten.

Bei Allergien können Antihistaminika eingesetzt werden. In erster Linie sollte jedoch auf die Vermeidung des Allergens geachtet werden. Wenn der Hund röchelt und würgt aufgrund einer Schädigung des Verdauungstrakts, existieren auch hier verschiedene Therapieoptionen. Fremdkörper müssen in der Regel endoskopisch oder chirurgisch entfernt werden. Eine übersteigerte Magensäureproduktion lässt sich zum Beispiel mit Medikamenten hemmen. Eine Herzerkrankung bei Hunden kann mittels regelmäßiger Medikation und Nachuntersuchung oft gut kontrolliert werden.

Herausgegeben von

Martin Walter