Lymphknoten beim Hund: Veränderungen erkennen und deuten lernen

Die Lymphknoten, auch Lymphdrüsen genannt, könnten einiges über den Gesundheitszustand des Hundes verraten. Sind die Lymphknoten geschwollen, kann das auf eine Erkrankung hinweisen. Daher sollten die insgesamt 12 Lymphknoten eines Hundes vom Besitzer regelmäßig untersucht werden. Fällt dem Halter beim Abtasten der Lymphknoten auf, dass diese geschwollen sind, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.

Richtig ertasten: Wo sind die Halslymphknoten beim Hund?

Um die Lymphknoten abzutasten, müssen die Besitzer:innen wissen, wo sie liegen. Beim Hund befindet sich das Lymphsystem am Übergang vom Unterkiefer zum Hals, in der Kniekehle und in der Leiste. Folgende Lymphknoten bzw. Lymphdrüsen sind beim Hund vorhanden:

  • Ohrspeicheldrüsenlymphknoten
  • Unterkieferlymphknoten
  • Halslymphknoten
  • Achselhöhlenlymphknoten
  • Leistenlymphknoten
  • Kniekehl-Lymphknoten

Jede dieser Lymphknoten befinden sich sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite der jeweiligen Körperpartie. Die Achselhöhlenlymphknoten sowie die Leistenlymphknoten befinden sich in der Innenseite des Körpers.

Achtung: Sollten Hundehalter:innen einen angeschwollenen Lymphknoten vermuten, kann es sich unter Umständen auch um Lipome handeln.

Wie arbeiten das Lymphsystem beim Hund?

Die Lymphknoten dienen quasi als Alarmsignal für Hundehalter:innen. Sind sie geschwollen oder verhärtet, sollten die Hundebesitzer genau hinsehen. Der Grund: Im Krankheitsfall spült der Körper vorhandene Krankheitserreger in die betroffenen Lymphknoten. Das Lymphsystem fungiert also als Filtersystem des Körpers.

Warum schwellen Lymphknoten beim Hund an?

Darüber hinaus regen die Lymphknoten die Produktion von Antikörpern an. Ist der Hund erkrankt, arbeitet das Lymphsystem auf Hochtouren und die Lymphdrüsen schwellen an. Sie sind die Signallampen des Immunsystems. Geschwollene Lymphknoten beim Hund können ein Anzeichen für verschiedene gesundheitliche Probleme sein. Die Ursache kann sowohl eine harmlose bakterielle Infektion als auch eine schwerwiegendere Erkrankung sein. Wir haben für Sie eine Liste mit den häufigsten Ursachen zusammengestellt:

  1. Infektionen: Infektionen durch Bakterien, Viren oder Pilze können zu einer Lymphknotenschwellung führen, da der Körper versucht, die Infektion zu bekämpfen. Die Lymphozyten sind die wichtigsten Abwehrzellen des Immunsystems und gehören zu den weißen Blutkörperchen. Sie umfassen B-Zellen, T-Zellen und natürliche Killerzellen und sind in Lymphknoten sowie in anderen Organen wie der Leber, Milz und im Knochenmark zu finden.
  2. Entzündungen: Entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Autoimmunerkrankungen können ebenfalls zu einer Schwellung der Lymphknoten führen, da auch bei diesen Erkrankungen das Immunsystem aktiviert wird.
  3. Allergien: Hunde können auf bestimmte Substanzen, Nahrungsmittel oder Umweltfaktoren allergisch reagieren, was zu einer Schwellung der Lymphknoten führen kann.
  4. Verletzungen: Verletzungen oder Traumata in der Nähe der Lymphknoten können zu einer vorübergehenden Schwellung führen, während der Körper heilt.
  5. Reaktion auf Medikamente: Manchmal können bestimmte Medikamente eine allergische Reaktion auslösen, die zu einer Lymphknotenschwellung führt.
  6. Körperliche Reaktion: In seltenen Fällen kann eine vorübergehende Schwellung der Lymphknoten eine normale Reaktion des Körpers auf verschiedene Reize sein, die von allein abklingt.

Bemerken Hundehalter:innen geschwollene oder tastbare Lymphknoten, machen sie sich Sorgen um die Gesundheit des Hundes. Diese Sorgen sollte der Hund möglichst nicht spüren. Hundehalter:innen sollten die Lymphknoten einige Tage beobachten. Kommen jedoch Fieber oder andere Symptome hinzu, sollte umgehend eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.

Bei der Diagnose helfen Ihrem Tierarzt auch die Anzahl und die Lage der Lymphknoten. Einige mögliche Ursachen möchten wir Ihnen im folgenden Abschnitt genauer vorstellen. So können Sie das Anschwellen vielleicht bereits zuordnen. 

Mögliche Ursachen für einseitig geschwollene Lymphknoten:

  • Geschwollene Kieferlymphknoten: entzündete Zähne
  • Geschwollene Kniekehlenlymphknoten: Krallenverletzung
  • Geschwollene Leistenlymphknoten oder Achselhöhlenlymphknoten: Infektion der Gelenke
  • Geschwollene Halslymphknoten: mögliche Erkrankung der Atemwege

Stellt der Hundehalter bzw. die Hundehalterin also einen einseitig geschwollenen Lymphknoten am Hals des Hundes fest, kann das ein Hinweis auf eine Atemwegserkrankung wie Zwingerhusten sein. Dieser sollte so schnell wie möglich behandelt werden. Ob und welche Krankheit im Einzelnen vorliegt, kann jedoch nur durch eine detaillierte tierärztliche Diagnose genau erkannt werden.

Mögliche Ursachen für mehrere verhärtete und angeschwollene Lymphknoten beim Hund:

  • Schwere Entzündung im ganzen Körper
  • Infektion mit Bakterien oder Viren
  • Innere Verletzungen
  • Systemische Erkrankungen
  • Tumorerkrankungen

Sind mehrere Lymphknoten geschwollen, deutet dies darauf hin, dass das Immunsystem Ihres Hundes viel arbeitet. Auch in diesem Fall gilt: Nur ein Tierarzt bzw. eine Tierärztin kann eine korrekte Diagnose stellen und eine angemessene Behandlung empfehlen, um Ihrem Hund zu helfen.

Wie fühlt sich ein geschwollener Lymphknoten an?

Möchten Hundehalter die Lymphknoten abtasten, sollten sie einen Moment wählen, in dem der Vierbeiner ruhig und entspannt ist. Während der Untersuchung ist es sinnvoll beruhigend auf den Hund einzureden und ihn mit einem Leckerli zu belohnen. So lernt der Hund, dass Untersuchungen etwas Positives sind.

Mit leicht kreisenden, sanften Bewegungen können die Lymphknoten abgetastet werden. Die Lymphknoten lassen sich bei der Untersuchung bewegen bzw. vorsichtig verschieben.

Hundehalter sollten ihre Untersuchungsergebnisse festhalten. Das ist auch dann sinnvoll, wenn nichts Auffälliges festgestellt wird. Zeigt der Hund Schmerzsymptome wie Belecken der Schnauze oder Aufjaulen, sollte die Untersuchung sofort beendet werden. Die Reaktionen sollten ebenfalls festgehalten werden.

Gefährlicher Tumor in Leiste oder Achsel? Bewertung der Lymphknoten

Die Lymphknoten sollten immer auf beiden Seiten untersucht werden. So können eventuelle Unterschiede der Körperseiten festgestellt werden. Je öfter Hundehalter die Lymphknoten abtasten, desto schneller merken sie, wenn sich diese verändern. Besonders bei gesunden Hunden ist das nicht so leicht, denn dann lassen sich die Lymphknoten nur schwer ertasten.

Unerfahrene Hundehalter können sich vom Tierarzt genau zeigen lassen, wo diese liegen. Treten Veränderungen auf, dann sollte der Hundehalter vor dem Gang zum Tierarzt aufschreiben, welcher Lymphknoten geschwollen, verhärtet oder anderweitig verändert ist. Die Antwort auf die Frage, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt oder eine harmlose Reaktion auf Viren, sollten Sie ihrem Tierarzt überlassen. 

Krebs bei Hunden – Wann sollten Besitzer zum Tierarzt gehen?

Sobald sich die Lymphknoten verändern und die entdeckte Schwellung oder Verhärtung mehrere Tage andauert, sollte ein Tierarzt zurate gezogen werden. Dies gilt besonders dann, wenn Wesensveränderungen beim Hund festgestellt werden. Symptome können von Abgeschlagenheit, Futterverweigerung und Gewichtsverlust bis zu Fieber reichen. Generell ist es sinnvoll bei länger geschwollenen Lymphknoten zum Tierarzt zu gehen, um die eigentliche Krankheitsursache zu finden und eine frühzeitige Diagnose zu erhalten. Dabei gilt die Devise: lieber einmal zu oft zum Tierarzt als einmal zu selten.

Schwellungen sind nicht immer Symptom für Lymphdrüsenkrebs

Hundehalter sollten, wenn vorhanden, ein Dokumentationsbuch über die Lymphknoten des Hundes mitbringen. Zudem sollten sie den Tierarzt darüber informieren, ob und wann der Hund von Zecken gebissen wurde. Da sich einige Hunde beim Tierarzt anders verhalten als in den eigenen vier Wänden, sollten Hundehalter jegliche Verhaltensänderungen bei der Untersuchung erwähnen. War der Hund im Ausland, kann das ein Indiz für spezifische Krankheiten sein. Hundehalter sollten den Tierarzt daher über zurückliegende Auslandsaufenthalte in Kenntnis setzen.

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Was sind die Symptome von Krebserkrankungen?

Krebs ist eine ernste Erkrankung, die auch Hunde betreffen kann. Die Symptome können vielfältig sein und eine frühe Erkennung ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Neben Veränderungen im Verhalten, Appetitverlust und Gewichtsabnahme können auch vergrößerte Lymphknoten ein Hinweis auf eine mögliche Krebserkrankung bei Hunden sein.

Lymphknoten sind Teil des lymphatischen Systems und spielen eine wichtige Rolle im Immunsystem des Körpers. Wenn Hunde an Krebs erkranken, können sich die Lymphknoten vergrößern, anschwellen und sich möglicherweise fest anfühlen. Dies kann durch Krebszellen verursacht werden, die sich in den Lymphknoten ausgebreitet haben.

Wie Sie aber bereits gelesen haben, gibt es viele weitere Krankheiten, die zu einer Schwellung führen können. Anstatt sich unnötige Sorgen zu machen, sollten Sie sich schnellstmöglich professionellen Rat holen. Eine Hundekrankenversicherung sorgt in solchen Momenten dafür, dass Sie sich keine Sorgen ums Budget machen müssen.

Geschwollene Lymphknoten beim Hund und Lymphknotenkrebs

Bemerken Hundehalter, dass die Lymphknoten geschwollen sind und beobachten außerdem folgende Krankheitssymptome: Durchfall, massives Trinken, Fieber sowie Appetitmangel, kann das ein Hinweis auf Lymphdrüsenkrebs (auch Lymphom genannt) sein. Es kann eine einzelne Lymphdrüse von Krebs befallen sein oder mehrere. Ist nur eine Lymphdrüse erkrankt und wird der Lymphdrüsenkrebs frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen relativ hoch. Da die verschiedenen Lymphdrüsen durch eine Art Netzwerk verbunden sind, kann es jedoch auch sein, dass sich im ganzen Körper Tumore ausbreiten.

Therapie – Ist ein Lymphom heilbar?

Die Behandlung von Lymphomen bei Hunden umfasst eine Vielzahl von Optionen, die individuell auf den Hund und den Schweregrad der Erkrankung abgestimmt werden. Diese Behandlungsmethoden können eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen umfassen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Chemotherapie und Strahlentherapie

Die Chemotherapie ist eine häufige Option, bei der es sich oft um eine palliative Behandlung handelt. Sie beinhaltet die Verabreichung von Medikamenten, die darauf abzielen, die Krebszellen zu zerstören oder ihr Wachstum zu verlangsamen. Die Chemotherapie kann in Intervallen durchgeführt werden, um die Belastung durch Nebenwirkungen zu minimieren.

Die Strahlentherapie kann gezielt eingesetzt werden, um bestimmte Bereiche des Körpers zu behandeln, in denen sich Lymphtumore befinden. Sie wird oft in Kombination mit Chemotherapie eingesetzt.

Immuntherapie und Tumor entfernen durch Chirurgie

 Die Immuntherapie zielt darauf ab, das Immunsystem des Hundes zu stärken und ihm dabei zu helfen, Krebszellen zu bekämpfen. Diese Behandlung kann in einigen Fällen wirksam sein, insbesondere wenn andere Behandlungsoptionen nicht erfolgreich waren.

In einigen Fällen kann eine Operation durchgeführt werden, um Lymphtumore zu entfernen. Dies geschieht jedoch normalerweise nur in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden und hängt von der Lage und Größe des Tumors ab.

Supportive Therapien

Zusätzlich zur Hauptbehandlung können supportive Therapien eingesetzt werden, um die Lebensqualität zu verbessern. Dazu gehören Schmerzmanagement, Flüssigkeitstherapie, Ernährungsunterstützung und psychologische Betreuung.

Die Wahl der Behandlung hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des Stadiums der Erkrankung, des Allgemeinzustands des Hundes und der Art des Lymphoms. Ein erfahrener Tierarzt wird einen individuellen Behandlungsplan erstellen, der auf die Bedürfnisse des Hundes zugeschnitten ist.