Lymphknoten beim Hund: Veränderungen erkennen und deuten lernen

Die Lymphknoten, auch Lymphdrüsen genannt, könnten einigen über den Gesundheitszustand des Hundes verraten. Sind die Lymphknoten geschwollen, kann das auf eine Erkrankung hinweisen. Daher sollten die insgesamt 12 Lymphknoten eines Hundes vom Besitzer regelmäßig untersucht werden. Fällt dem Halter beim Abtasten der Lymphknoten auf, dass diese geschwollen sind, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.

Abtasten, aber richtig
Fragen Sie Ihren Tierarzt, wie Sie die Lymphknoten Ihres Hundes finden - 123rf

Wo sind die Lymphknoten beim Hund?

Um die Lymphknoten abzutasten, müssen Besitzer wissen, wo sie liegen. Beim Hund befinden sich diese am Übergang vom Unterkiefer zum Hals, in der Kniekehle und in der Leiste. Folgende Lymphknoten bzw. Lymphdrüsen sind beim Hund vorhanden:

  • Ohrspeicheldrüsenlymphknoten
  • Unterkieferlymphknoten
  • Halslymphknoten
  • Achselhöhlenlymphknoten
  • Leistenlymphknoten
  • Kniekehl-Lymphknoten

Jede dieser Lymphknoten befinden sich sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite der jeweiligen Körperpartie. Die Achselhöhlenlymphknoten sowie die Leistenlymphknoten befinden sich in der Innenseite des Körpers.

Achtung: Sollten Hundehalter einen geschwollenen Lymphknoten vermuten, kann es sich unter Umständen auch um Lipomen handeln.

Wie arbeiten die Lymphknoten beim Hund?

Die Lymphknoten dienen quasi als Alarmsignal für Hundehalter. Sind sie geschwollen oder verhärtet, sollten die Hundebesitzer genau hinsehen. Im Krankheitsfall spült der Körper vorhandene Krankheitserreger in die Lymphknoten. Sie fungieren also als Filtersystem des Körpers.

Darüber hinaus regen die Lymphknoten die Produktion von Antikörpern an. Ist der Hund erkrankt, arbeiten die Lymphdrüsen auf Hochtouren und schwellen an.

Lymphknoten beim Hund ertasten: So gelingt es

Möchten Hundehalter die Lymphknoten abtasten, sollten sie einen Moment wählen, in dem der Hund ruhig und entspannt ist. Während der Untersuchung ist es sinnvoll beruhigend auf den Hund einzureden und ihn mit einem Leckerli zu belohnen. So lernt der Hund, dass Untersuchungen etwas Positives sind.

Mit leicht kreisenden, sanften Bewegungen können die Lymphknoten abgetastet werden. Die Lymphknoten lassen sich bei der Untersuchung bewegen bzw. vorsichtig verschieben.

Dokumentation sorgt für Sicherheit

Hundehalter sollten ihre Untersuchungsergebnisse festhalten. Das ist auch dann sinnvoll, wenn nichts Auffälliges festgestellt wird. Zeigt der Hund Schmerzsymptome wie Belecken der Schnauze oder Aufjaulen, sollte die Untersuchung sofort beendet werden. Die Reaktionen sollten ebenfalls festgehalten werden.

Bewertung der Lymphknoten beim Hund

Die Lymphknoten sollten immer auf beiden Seiten untersucht werden. So können eventuelle Unterschiede der Körperseiten festgestellt werden. Je öfter Hundehalter die Lymphknoten abtasten, desto schneller merken sie, wenn sich diese verändern. Besonders bei gesunden Hunden ist das nicht so leicht, denn dann lassen sich die Lymphknoten nur schwer ertasten.

Unerfahrene Hundehalter können sich vom Tierarzt genau zeigen lassen, wo diese liegen. Treten Veränderungen auf, dann sollte der Hundehalter vor dem Gang zum Tierarzt aufschreiben, welcher Lymphknoten geschwollen, verhärtet oder anderweitig verändert ist.

Geschwollene Lymphknoten beim Hund: Das sind die möglichen Ursachen

Bemerken Hundehalter beim Abtasten der Lymphknoten, dass diese geschwollen sind, machen sie sich Sorgen um die Gesundheit des Hundes. Diese Sorgen sollte der Hund möglichst nicht spüren. Hundehalter sollten die Lymphknoten einige Tage beobachten. Sollte jedoch Fieber oder andere Krankheitssymptome hinzukommen, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.

Mögliche Ursachen für einseitig geschwollene Lymphknoten:

  • Geschwollene Kieferlymphknoten: entzündete Zähne
  • Geschwollene Kniekehlen-Lymphknoten: Krallenverletzung
  • Geschwollene Leistenlymphknoten oder Achselhöhlenlymphknoten: Infektion der Gelenke
  • Geschwollene Halslymphknoten: Erkrankung der Atemwege

Stellt der Hundehalter also einen einseitig geschwollenen Lymphknoten am Hals beim Hund fest, kann das ein Hinweis auf eine Atemwegserkrankung wie Zwingerhusten sein. Ob und welche Krankheit im Einzelnen vorliegt, kann jedoch nur durch eine detaillierte Diagnose vom Tierarzt genau erkannt werden.

Mögliche Ursachen für mehrere verhärtete und geschwollene Lymphknoten beim Hund:

  • Schwere Entzündung im ganzen Körper
  • Bakterien- oder Virenbefall
  • Innere Verletzungen
  • Systematische Erkrankungen
  • Tumorerkrankungen

Wann sollten Besitzer wegen geschwollen Lymphknoten beim Hund zum Tierarzt gehen?

Sobald sich die Lymphknoten verändern und die entdeckte Schwellung oder Verhärtung mehrere Tage andauert, sollte ein Tierarzt zurate gezogen werden. Dies gilt besonders dann, wenn Wesensveränderungen beim Hund festgestellt werden. Krankheitssymptome können von Abgeschlagenheit bis Futterverweigerung über Fieber reichen. Generell ist es sinnvoll, immer dann zum Tierarzt zu gehen, wenn der Hundehalter eine Krankheit vermutet. Dabei gilt die Devise: lieber einmal zu oft zum Tierarzt als einmal zu selten.

Wichtige Informationen für den Tierarzt bei geschwollenen Lymphdrüsen beim Hund

Hundehalter sollten, wenn vorhanden, ihr Dokumentationsbuch über die Lymphknoten des Hundes mitbringen. Zudem sollten sie den Tierarzt darüber informieren, ob und wann der Hund von Zecken gebissen wurde. Da sich einige Hunde beim Tierarzt anders verhalten als in den eigenen vier Wänden, sollten Hundehalter jegliche Verhaltensänderungen bei der Untersuchung erwähnen. War der Hund im Ausland, kann das ein Indiz für spezifische Krankheiten sein. Hundehalter sollten den Tierarzt daher über zurückliegende Auslandsaufenthalte in Kenntnis setzen.

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Geschwollene Lymphknoten beim Hund und Lymphdrüsenkrebs

Bemerken Hundehalter, dass die Lymphknoten geschwollen sind und beobachten außerdem folgende Krankheitssymptome: Durchfall, massives Trinken, Fieber sowie Appetitmangel, kann das ein Hinweis auf Lymphdrüsenkrebs sein. Es kann eine einzelne Lymphdrüse von Krebs befallen sein oder mehrere. Ist nur eine Lymphdrüse erkrankt und wird der Lymphdrüsenkrebs frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen relativ hoch. Da die verschiedenen Lymphdrüsen durch eine Art Netzwerk verbunden sind, kann es jedoch auch sein, dass sich im ganzen Körper Tumore ausbreiten.

Therapie beim Lymphdrüsenkrebs

Ist ein Hund an Lymphdrüsenkrebs erkrankt, leidet er meistens unter starken Schmerzen. Diese werden durch die Gabe von entsprechenden Schmerztabletten minimiert. Zudem kann der Tierarzt die Tumore chirurgisch entfernen. Auch eine Chemotherapie ist eine mögliche, wenn auch selten gewählte, Therapieform bei Lymphdrüsenkrebs.

Herausgegeben von

Viktoria Neuber