Der Hund hat eine trockene Nase – ist er krank?

Eine trockene Hundenase ist für viele Besitzer:innen Grund zur Sorge. Ein weitverbreiteter Irrglaube besagt, dass gesunde Hunde immer einen feuchten Nasenspiegel haben. Das stimmt nicht ganz. Oft stecken harmlose Gründe dahinter, wenn der Nasenspiegel des Hundes trocken ist. Jedoch kann es ein Zeichen dafür sein, dass eine Erkrankung vorliegt.

Schwarze Hundenase
Eine trockene Hundenase ist kein Grund zur Panik. Achten Sie allerdings darauf, ob es eventuell weitere Symptome gibt, die auf eine Erkrankung hindeuten könnten. - Pixabay

Feuchte Nase beim Hund

Der Geruchssinn Ihres Hundes ist wichtig für ihn. Seine Nase ist das wichtigste Sinnesorgan. Sie hilft ihm bei der Suche nach Futter, beim Lesen von Spuren und warnt ihn vor Bedrohungen. Sie unterstützt ihn sogar dabei, seine Temperatur zu regulieren. Die Hundenase verfügt über 200 Millionen Geruchszellen und ist 40-mal empfindlicher als die menschliche Nase. 

Deswegen haben Hunde ein paar Tricks entwickelt, um ihren Geruchssinn zu verbessern. Einer davon ist, die Nase ständig feucht zu halten.

Geruchspartikel haften besser an feuchten Oberflächen, sodass der Hund seine Umgebung noch besser wahrnehmen kann. Diese Tatsache ist der Grund dafür, dass Hunde ihre Nasen ständig ablecken. Wenn die Schleimhäute der Nase dauerhaft trocken sind, wird ihr Geruchssinn nicht mehr richtig funktionieren. Und damit auch die Regulation der Körpertemperatur. Möglicherweise haben Sie bereits bemerkt, dass Ihr Hund an heißen Tagen oder nach intensiven Spielen oder Trainingseinheiten eine feuchte Nase hat. Hunde haben keine Schweißdrüsen, wie wir Menschen sie haben. Die Tiere haben ein anderes System, um die Wärme abzuleiten: Sie hecheln und schwitzen über Nase und Pfoten.

Wieso? Gründe für eine trockene Hundenase

Wenn der Hund eine trockene Nase hat, können folgende Gründe dahinterstecken:

  1. Warme Raumluft oder heiße Temperaturen
  2. Ein Sonnenbrand beim Hund
  3. Ausgiebiges Buddeln in trockener Erde
  4. Flüssigkeitsmangel oder Dehydration
  5. Allergische Reaktion des Hundes

Wir gehen im folgenden Abschnitt genauer auf die verschiedenen Ursachen und ihre Symptome ein, um Ihnen eine erste Einordnung zu erleichtern.

Sommerphänomen: Der Hunde hat eine Nase, die trocken und warm ist

Wenn die Temperaturen im Sommer steigen, beginnen Hunde zu schwitzen. Anders als Menschen haben Sie nur an den Pfoten und an der Nase Schweißdrüsen. Zudem regulieren sie ihren Wärmehaushalt durch Hecheln. Durch vermehrtes Hecheln kann es dazu kommen, dass sein Nasenspiegel nicht mehr feucht und kühl ist, sondern trocken und warm.

Besitzer:innen sollten dafür sorgen, dass für ihr Haustier im Sommer stets für schattiges Plätzchen zur Verfügung steht. Das schützt nicht nur vor einer trockenen Nase, sondern verhindert auch einen Sonnenbrand oder einen Hitzschlag beim Hund. Wenn der Hund im Winter eine nicht feuchte Nase hat, kann es daran liegen, dass die Raumluft zu trocken und warm ist. 

Ein Sonnenbrand beim Hund

Hunde können, genau wie Menschen, einen Sonnenbrand bekommen. Da die Hundenase nicht von schützendem Fell bedeckt ist, kann sie bei intensiver Sonneneinstrahlung verbrennen. Der Sonnenbrand macht sich erst durch eine trockene, warme und gerötete Nase bemerkbar. Nach einigen Tagen beginnt sich die Haut zu pellen.

Durch das bereits erwähnte schattige Plätzchen und Spaziergänge, wenn die Sonne nicht mehr so intensiv ist, können Sie Sonnenbrände vermeiden. Es gibt auch spezielle Sonnencremes für Hunde, wenn Ihr Vierbeiner besonders sensibel auf UV-Strahlung reagiert.

Graben und Wühlen sorgen für trockene Hundenasen

Wenn der Hund zu den Vierbeinern gehört, die leidenschaftlich gern Löcher buddelt, kann es schnell dazu kommen, dass seine Nase trocken wird. Macht er das regelmäßig können, kann er zudem eine leicht rissige Hundenase bekommen. Diese resultiert aus kleinen Verletzungen, die in der Regel vollkommen harmlos sind. Ein wenig unparfümierte Creme auf der Nase schafft schnell Abhilfe.

Schlechtes Trinkverhalten sorgt für trockene Schleimhäute

Einige Vierbeiner gehen von Natur aus sehr selten zum Wassernapf. Hunde, die Trockenfutter bekommen und wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, können unter Flüssigkeitsmangel leiden. Dadurch trocknen die Schleimhäute aus und demzufolge ist die Nase des Hundes nicht mehr feucht.

Auch intensives Spielen, sportliche Betätigung oder Schlaf können dafür sorgen, dass die körpereigenen Wasserreserven aufgebraucht sind. Sobald der Vierbeiner getrunken hat, sollte die Nase nach kurzer Zeit wieder feucht und kühl werden. Trinkt der Hund über einen langen Zeitraum weniger als er braucht, sollte ein Tierarzt oder eine Tierärztin aufgesucht werden.

Die Kosten für medizinische Behandlungen Ihres Hundes können Sie sich einfach mit der Hundekrankenversicherung von SantéVet zurückerstatten lassen.

Allergien beim Hund

Hunde können auf verschiedene Stoffe allergisch reagieren. Das kann ein chemischer Zusatzstoff im Putzmittel sein, aber auch durch bestimmte Kunststoffe oder Metalle ausgelöst werden. Bemerken Besitzer:innen einen trockenen Nasenspiegel, nachdem sie einen neuen Reiniger verwenden oder der Hund einen neuen Napf bekommen hat, sollten sie diesen austauschen.

Es kann auch zu allergischen Reaktionen auf bestimmte Proteine im Futter kommen. Eine solche Allergie hat häufig auch Auswirkungen auf die Verdauung oder die Haut. In diesem Fall können Sie über eine Ausschlussdiät herausfinden, auf welche Nahrungsbestandteile Ihr Vierbeiner allergisch reagiert.

Der Hund hat eine trockene Nase – Symptom für mögliche Krankheiten

Wie bereits erwähnt sind es meist harmlose Gründe, die eine trockene Hundenase verursachen. Jedoch kann sie auch ein Anzeichen für Erkrankungen sein. Wenn folgende Symptome hinzukommen, sollten Besitzer:innen aufmerksam sein:

  • Fieber
  • Durchfall und Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Schmerzen

Der Hund hat eine warme Nase, die mehrere Tage hinweg trocken ist und zeigt ein oder mehrere oben genannte Symptome? Dann ist ein Gang zum Tierarzt oder zur Tierärztin dringend empfohlen, um ihn auf mögliche Krankheiten zu untersuchen. Auch wenn der Hund eine trockene Nase mit Kruste hat, sollte er gründlich untersucht werden.

Es ist häufig nicht einfach zu erkennen, ob ein Hund Schmerzen hat, denn Hunde neigen dazu, Schmerzen zu verbergen. Eine aufmerksame Familie bemerkt aber häufig trotzdem, dass der Hund leidet.

Autoimmune Erkrankungen

Gesellen sich zu der trockenen Nase beim Hund gewisse Begleiterscheinungen wie Pusteln, dann kann es sein, dass er von einer Hautkrankheit betroffen ist. Zu diesen Erkrankungen gehören Pemphigus foliaceus sowie der diskoide Lupus. Bei beiden ist eine genetische Veranlagung der Grund für den Ausbruch. Zwar sind die Krankheiten nicht heilbar, können aber durch eine entsprechende medikamentöse Einstellung durch den Tierarzt oder die Tierärztin gut behandelt werden.

Rassespezifische Erberkrankungen

Einige Hunderassen sind anfälliger für gewisse Krankheiten als andere. Dazu gehören unter anderem Golden Retriever. Diese können an der Ichthyose erkranken. Ist der Hund davon betroffen, bilden sich, beginnend auf dem Nasenrücken Schuppen auf der Haut des Hundes aus.
Die familiäre Dermatomyositis tritt ausschließlich bei Collies und Shetland Sheepdogs (Shelties) auf. Neben einer trockenen Nase kommt es zu starken Veränderungen der Haut wie Schuppen, Krustenbildung, Haarausfall und Rötungen.

Woran erkannt man eine gesunde Hundenase?

Einen gesunden Hund erkennt man nicht daran, ob die Nase trocken oder feucht ist. Dieser Zustand kann, abhängig von äußeren Umständen, mehrfach am Tag wechseln. Die Hundenase eines gesunden Vierbeiners sollte frei von Krusten oder Pusteln sein. Zudem ist das Nasensekret bei vitalen Hunden durchsichtig.

Was können Sie für Ihren Hund tun?

Sie sehen: Häufig ist die trockene Nase kein Grund zur Besorgnis. Es ist nicht notwendig, viel Geld auszugeben, um Ihrem Haustier zu helfen. Es gibt auch viele Hausmittel, die bei einer trockenen Hundenase Erleichterung bringen.

Creme, um Risse zu verhindern

Eine fetthaltige Creme kann dazu beitragen, die trockene Nase beim Hund zu behandeln. Bevor Sie Produkte gegen trockene Haut verwenden, sollten Sie sich über die Inhaltsstoffe informieren, um sicherzugehen, dass sie für Hundehaut verträglich sind.

Klassiker sind Melkfett und Vaseline. Es ist empfehlenswert, bei trockenen Hundepfoten im Winter auch die Nase des Hundes zu pflegen. Um dem Melkfett oder der Vaseline genügend Zeit zum Einwirken zu geben, können Sie Ihren Hund in der Zwischenzeit mit Spielen oder Leckerlis ablenken.

Luftbefeuchter für mehr Feuchtigkeit im Raum

Wie bereits beschrieben, kann trockene Luft der Auslöser sein. Es ist im Winter hilfreich, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, um die Nasenschleimhaut Ihres Hundes wieder geschmeidig zu machen. Dafür benötigen Sie nicht unbedingt einen Luftbefeuchter. Eine Schale mit Wasser oder ein nasses Handtuch auf der Heizung reichen aus. Im Winter und bei Regenwetter sollten Sie an regelmäßiges Stoßlüften denken.

Herausgegeben von

Martin Walter