Würmer beim Hund: Übersicht und Tipps für Hundehalter

Wenn es zu Magen-Darm-Problemen, Blutarmut, Fellveränderungen oder Anzeichen eines Nährstoffmangels kommt, liegt möglicherweise ein Wurmbefall vor. Zu den häufigsten Würmern beim Hund zählen hierzulande Spulwürmer und Hakenwürmer, aber es kann auch zum Wurmbefall mit anderen Arten kommen, etwa bei Auslandsaufenthalten. Hundehalter sollten ihre Tiere möglichst gut vor Würmern schützen, da diese weitreichende gesundheitliche Risiken bergen.

Welche Würmer befallen Hunde?

Spulwürmer sind beim Hund hierzulande die am häufigsten vorkommende Wurmart. Der Spulwurm des Hundes (Toxocara canis) erreicht eine Länge von bis zu 20 cm und löst meist Magen-Darm-Beschwerden aus. Besonders gefährlich ist er für Welpen, doch auch bei erwachsenen Hunden sorgt er für gesundheitliche Beeinträchtigungen, wenn er sich im Körper vermehrt.
Nicht zuletzt sind auch symptomfreie Träger eine mögliche Infektionsquelle, etwa für Menschen und andere Hunde.

Eine weitere häufige Wurmart sind die Hakenwürmer des Hundes (Ancylostomatidae), die nur etwa 1,5 cm lang werden und damit kleiner sind als Spulwürmer. Es wird davon ausgegangen, dass etwa 2,2 % der Hunde in Deutschland von ihnen befallen sind.

Seltener ist ein Befall mit Lungenwürmern beim Hund. Die Eier des Lungenwurms Angiostrongylus vasorum werden meist über Mäuse, Vögel oder Schnecken aufgenommen und befallen im Hund die Lunge und das Herz. Dadurch kommt es zu ernstzunehmenden Erkrankungen.

Der Herzwurm Dirofilaria immitis spielt im Mittelmeerraum eine größere Rolle als in Deutschland. Er wird von einigen Stechmücken übertragen und löst die Herzwurmkrankheit (Dirofilariose) aus.

Nicht zuletzt sei der Bandwurm beim Hund genannt, der auch den Menschen als Wirt nutzt. Der Hundebandwurm kommt jedoch eher in den Mittelmeerländern vor, vor allem in Gebieten mit intensiver Schafhaltung, wo er von Hund und Mensch über kontaminierte Nahrung oder Erde aufgenommen wird.
Dies sollten Hundehalter bedenken, die ihren Vierbeiner zu Reisen in den Mittelmeerraum mitnehmen möchten.

Wie erfolgt die Ansteckung mit Würmern beim Hund?

Würmer besiedeln den Hund über unterschiedliche Ansteckungswege. In vielen Fällen werden die Eier der Würmer aufgenommen, die sich im Kot infizierter Tiere befinden. Dies ist ein verbreiteter Infektionsweg für Spulwürmer und Hakenwürmer bei Hunden.

Aber auch über die Aufnahme von Beutetieren wie Maus, Kaninchen oder Vogel ist eine Übertragung der Wurmeier möglich. Eine weitere Quelle für Wurmeier ist rohes Fleisch.

Gut zu wissen:

Hundebesitzer, die Fleisch verfüttern möchten, sollten Folgendes beachten: Fleisch, vor allem Innereien, sollten vor der Verfütterung entweder

  • zehn Minuten oder länger auf mindestens 65 °C erhitzt oder
  • eine Woche oder länger bei – 17 bis – 20 °C eingefroren werden.

Welpen kommen mitunter bereits mit einem Wurmbefall zur Welt, wenn sie sich im Mutterleib infiziert haben. Nach der Geburt ist eine Ansteckung über die Muttermilch denkbar. Vor diesem Hintergrund wird klar, wie wichtig die Entwurmung auch bei trächtigen oder zur Zucht ausgesuchten Hündinnen ist.

Vor allem Spulwurmeier sind recht robust. Sie sind in der Lage, Monate bis Jahre lang in der Umwelt (im Wasser oder in der Erde) zu überleben und eine Ansteckung hervorzurufen. Daher ist auch eine Infektion mit Würmern durch die Umwelt möglich. Hervorzuheben sind hier Sandkästen, die von Katzen aufgesucht werden und Katzenkot enthalten.

Sind Würmer des Hundes ansteckend für Menschen?

Manche Wurmarten können sich vom Hund auf den Menschen übertragen. Kommt es hierdurch zur Erkrankung, spricht man von einer Zoonose. Ein verbreitetes Beispiel hierfür ist der Spulwurm, der bei Menschen für Schäden an den Nerven, den Augen und am Gehirn verantwortlich sein kann.

Bandwürmer führen bei Menschen zu Zysten in der Leber oder in anderen Organen. Damit es also zu keinen Risiken beim Zusammenleben zwischen Mensch und Hund kommt, ist auf eine regelmäßige Entwurmung des Hundes zu achten.

Welche Hunde sind besonders gefährdet für Würmer?

Das Risiko für einen Befall mit Würmern variiert je nach Tier, Tierhaltung, Ernährung und Gesundheitsstatus. Besonders gefährdet sind Hunde,

  • die unbeaufsichtigten Auslauf erhalten
  • die häufig Kot oder Aas aufnehmen
  • die engen Kontakt zu anderen Tieren haben (etwa in Tierpensionen, Tierheimen oder in der Zucht)
  • sowie Jagdhunde

Ein erhöhtes Risiko für den Befall mit bestimmten Wurmarten besteht außerdem bei Auslandsreisen. So sollten Hundehalter, die mit ihrem Tier in südliche Länder reisen, vorher mit dem Tierarzt über eine angepasste Wurmprophylaxe sprechen.

Dieser wägt individuell ab, wie gefährdet der Hund ist und welche Maßnahmen sich zu seinem Schutz am besten eignen. Diese reichen von der Verabreichung spezieller Antihelminthika (Wirkstoffe gegen Wurminfektionen) bis hin zur Mücken-Prophylaxe, um den Hund vor übertragenden Insekten zu schützen.

Welche Folgen kann der Wurmbefall für Hunde haben?

Tierhalter sollten nicht unterschätzen, welche gesundheitlichen Risiken durch eine mangelhafte Entwurmung für ihren Hund entstehen. So kann es etwa durch Bandwürmer, Spulwürmer und Hakenwürmer bei Hunden zu gravierenden Schäden des Darmes kommen. Diese gehen einher mit einer gestörten Nährstoffverwertung, die wiederum zu Wachstumsstörungen bei Junghunden und weiteren Erkrankungen bei erwachsenen Hunden führt.

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Möglich sind außerdem Veränderungen des Fells und der Haut, etwa stumpfes Fell und die Bildung von Schuppen. Bei langfristigem Wurmbefall kommt es zu Veränderungen im Blutbild. Die leberspezifischen Enzyme und die weißen Blutkörperchen sind bei Hunden mit Wurmbefall oft auffällig. Durch die Schäden an der Darmschleimhaut entsteht eine Anämie (Blutarmut), die sich mit der Vermehrung der Würmer im Darm steigern und gefährliche Folgen haben kann. Sie macht sich bemerkbar durch blasse Schleimhäute und kann zum Sauerstoffmangel führen.

Gefährliche Folgen kann auch der Lungenwurm-Befall haben: Er beginnt oft mit mangelndem Appetit des Hundes und geringerer Leistungsfähigkeit und endet in Blutgerinnungsstörungen.

Wie können Hundehalter einem Wurmbefall bei Hunden vorbeugen?

Das Risiko, dass der eigene Hund Wurmeier aufnimmt, lässt sich eindämmen. So sollte jeder Hundehalter sorgsam darauf achten, Hundekot sowohl in der freien Natur als auch im eigenen Garten zeitnah aufzusammeln und mit dem Abfall in einer verschlossenen Tüte zu entsorgen. Zudem sind regelmäßige Entwurmungen des Hundes oder alternativ gewissenhafte Kotuntersuchungen unbedingt empfehlenswert, um die aufgenommenen Wurmeier in ihrer Entwicklung frühzeitig zu stoppen und eine Ausbreitung erwachsener, schädlicher Würmer im Hund zu verhindern.