Wann mit dem Hund zum Tierarzt bei Verstopfung?

Wenn Ihr Hund über einen längeren Zeitraum keinen Stuhlgang hat oder wenn er offensichtlich Schmerzen hat, ist ein Tierarztbesuch erforderlich. Der Tierarzt bzw. die Tierärztin kann die Ursache für die Verstopfung feststellen und entsprechende Maßnahmen zur Behandlung empfehlen.

Wann mit dem Hund zum Tierarzt bei Verstopfung?
Wann mit dem Hund zum Tierarzt bei Verstopfung? - Shutterstock

Symptome von Verstopfung bei Hunden

Die Symptome von Verstopfung bei Hunden können variieren und sind oft subtil. Die Faustregel besagt, dass Ihr Vierbeiner ein bis zwei Mal am Tag Kot absetzen sollte. Zu den Anzeichen für eine Verstopfung gehören:

  1. Trockener, harter Kot
  2. Erfolglose Versuche des Hundes, Kot abzusetzen
  3. Schleim oder Blut im Kot (Pseudo-Durchfall)
  4. Erbrechen
  5. Appetitlosigkeit
  6. Teilnahmslosigkeit
  7. Bauchschmerzen
  8. Blähungen
  9. Koliken
  10. Schlittenfahren (Rutschen mit dem Hintern über den Boden)

Diese Symptome können darauf hinweisen, dass der Hund an Verstopfung leidet. Eine akute Verstopfung geht meist vorüber, bei chronischer Verstopfung sollten Sie eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Wie lange darf ein Welpe keinen Kot absetzen?

Ein Welpe sollte mindestens einmal alle 24 bis 48 Stunden Kot absetzen, um eine gesunde Verdauung zu gewährleisten. Sollte ein Welpe über einen längeren Zeitraum keinen Stuhlgang haben, kann dies auf eine mögliche Konstipation oder andere gesundheitliche Probleme hinweisen, die von einem Tierarzt oder einer Tierärztin untersucht werden sollten. Es ist wichtig, die regelmäßige Darmfunktion des Welpen zu überwachen, um frühzeitig etwaige Probleme zu erkennen.

Knochenkot bei Hunden

Knochenkot, auch bekannt als Knochenverstopfung oder Knochenobstipation, tritt auf, wenn ein Tier große Mengen Knochen frisst, die im Verdauungstrakt nicht vollständig abgebaut werden können. Dies führt dazu, dass der Kot hart und trocken wird, was die Passage durch den Darm erschwert. Infolgedessen kann es zu einer Verstopfung kommen, da der harte Kot den Darm blockiert und das Tier Schwierigkeiten hat, ihn auszuscheiden.

Ein häufiges Beispiel für Knochenkot tritt bei Hunden auf, die große Mengen an Knochen, insbesondere gekochte Knochen, konsumieren. Diese Knochen können im Verdauungstrakt splitterig werden und scharfe Kanten entwickeln, die zu Verletzungen führen und den Kot hart und unpassierbar machen.

Die Symptome von Knochenkot können Bauchschmerzen, Unruhe, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Blähungen und Müdigkeit umfassen. In schweren Fällen kann es zu einem Darmverschluss kommen, der ein lebensbedrohlicher Zustand ist und sofortige tierärztliche Hilfe erfordert.

Ursachen für Verdauungsprobleme

Verdauungsprobleme bei Hunden können verschiedene Ursachen haben, die von Ernährungsproblemen bis hin zu medizinischen Bedingungen reichen. Einige der häufigsten Gründe für Verdauungsprobleme sind:

Unausgewogene Ernährung oder Futterunverträglichkeit: Eine falsche Ernährung, die zu reich an Fett ist oder zu wenig Ballaststoffe enthält, kann zu Verdauungsstörungen wie Verstopfung oder Durchfall führen. Hunde können auf bestimmte Lebensmittel allergisch oder intolerant reagieren, was zu Verdauungsstörungen führt. Zum Beispiel können Laktoseintoleranz oder Getreideunverträglichkeit Verdauungsprobleme verursachen.

Infektionen oder Fremdkörperaufnahme: Infektionen durch Bakterien, Viren oder Parasiten können Magen-Darm-Probleme wie Durchfall oder Erbrechen verursachen. Einige Tiere können versehentlich Fremdkörper wie Spielzeug oder Knochen verschlucken, die zu Blockaden im Magen-Darm-Trakt führen und Verdauungsstörungen verursachen können.

Stress oder eine Erkrankung: Stress und Angst können sich negativ auf die Verdauung auswirken und Probleme wie Durchfall oder Magenkrämpfe verursachen. Bestimmte medizinische Probleme wie Pankreatitis, entzündliche Darmerkrankungen oder Bauchspeicheldrüseninsuffizienz können bei Hunden zu Verdauungsstörungen führen.

Ursachen für Verdauungsprobleme © Shutterstock

Gibt es Hunderassen, die besonders zur Verstopfung neigen?

Einige Hunderassen neigen aufgrund ihrer Anatomie oder genetischen Veranlagung möglicherweise eher zu Verdauungsproblemen wie Verstopfung. Zu den Rassen, die häufiger zu Konstipation neigen können, gehören:

  1. Bulldoggen: Aufgrund ihres kurzen Gesichtsschädels können Bulldoggen oft Probleme beim Fressen und Schlucken haben, was zu Verdauungsproblemen führen kann.
  2. Basset Hounds: Diese Hunde haben oft eine langsame Stoffwechselrate und können daher anfälliger für Verstopfung sein.
  3. Shih Tzus: Aufgrund ihres flachen Gesichts können Shih Tzus Schwierigkeiten beim Fressen und Atmen haben. Diese anatomischen Eigenheiten können Verdauungsprobleme verursachen.
  4. Chow Chows: Diese Rasse hat oft eine empfindliche Verdauung und kann anfällig für Magen-Darm-Probleme sein, einschließlich Verstopfung.
  5. Deutsche Doggen: Aufgrund ihrer großen Größe können Deutsche Doggen dazu neigen, große Mengen Futter zu verschlingen, was zu Verdauungsproblemen wie Verstopfung führen kann.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Verdauungsprobleme und Verstopfung beim Hund von verschiedenen Faktoren abhängen können, einschließlich Ernährung, Bewegung und individuellen Gesundheitszuständen. Ältere Hunde sind etwa häufiger betroffen, da ihre Nierenleistung nachlässt. Dies führt zu Flüssigkeitsmangel.

Wie können Sie eine Verstopfung lösen?

Besitzer:innen können versuchen, eine Verstopfung beim Hund auf verschiedene Weise zu lösen, je nach Schweregrad und Ursache der Konstipation. Hier sind einige Möglichkeiten:

  1. Flüssigkeitszufuhr erhöhen: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um den Stuhl zu erweichen und die Darmbewegungen zu fördern. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund frisches Wasser zur Verfügung hat und ermutigen Sie ihn zum Trinken.
  2. Ballaststoffreiche Ernährung: Eine ballaststoffreiche Ernährung kann helfen, die Verdauung Ihres Hundes zu verbessern und Verstopfungen zu lösen. Geben Sie ihm daher ballaststoffreiches Futter wie gekochtes Gemüse, Kürbis oder Haferflocken.
  3. Leichte Bewegung: Bewegung kann die Darmtätigkeit anregen und dabei helfen, Verstopfungen beim Hund zu lösen. Gehen Sie mit Ihrem Hund spazieren oder spielen Sie sanfte Spiele, um seine Bewegung zu fördern.

Gibt es Hausmittel gegen Verstopfung?

Bei einer leichten Konstipation ist nicht immer ein Gang in die Tierarztpraxis nötig. Sie können eine Verstopfung beim Hund auch mit einigen Hausmitteln behandeln. Wenn die Verstopfung Ihres Hundes anhält oder sich verschlimmert, ist es wichtig, tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Öl: Das Hinzufügen von etwas Öl (z. B. Olivenöl oder Leinöl) zum Futter Ihres Hundes kann helfen, den Stuhlgang zu erleichtern und die Verstopfung zu lösen.

Kamillentee: Ein wenig Kamillentee kann Ihrem Hund als natürliches Abführmittel dienen. Achten Sie darauf, dass der Tee nicht zu heiß ist und lassen Sie ihn vor dem Füttern abkühlen.

Kürbispüree ist reich an Ballaststoffen und kann helfen, die Verdauung Ihres Hundes zu fördern. Geben Sie ihm eine kleine Menge Kürbispüree als Leckerbissen oder mischen Sie es unter sein Futter.

Abführmittel für Hunde

Es gibt spezielle Abführmittel für Hunde, die in Form von Medikamenten erhältlich sind. Diese Medikamente können je nach Art der Verstopfung und den individuellen Bedürfnissen des Hundes verschrieben werden. Einige häufig verwendete Abführmittel für Hunde sind:

  1. Lactulose: Ein synthetisches Abführmittel, das die Wasseraufnahme im Dickdarm erhöht und den Stuhl erweicht.
  2. Psyllium-Hülsen: Diese Ballaststoffquelle kann die Darmbewegungen anregen und die Stuhlkonsistenz verbessern.
  3. Bisacodyl: Ein stimulierendes Abführmittel, das die Darmbewegungen fördert und die Stuhlkonsistenz beeinflusst.

Es ist wichtig, dass diese Medikamente nur unter tierärztlicher Anleitung und in der richtigen Dosierung verabreicht werden, da eine unsachgemäße Anwendung zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. 

Wie können Sie eine Verstopfung lösen? © Shutterstock

Bei welchen Anzeichen müssen Sie zum Tierarzt?

Wenn Ihr Hund Anzeichen einer Verstopfung zeigt, sollten Sie besonders auf alarmierende Symptome achten, die eine sofortige tierärztliche Untersuchung erfordern. Diese Symptome können sein:

  • Anhaltende Verstopfung trotz Hausmittel oder Veränderungen im Stuhlgang
  • Schmerzen oder Unbehagen beim Versuch, Kot abzusetzen
  • Blutiger oder schleimiger Stuhl
  • Apathisches Verhalten, Appetitlosigkeit oder Teilnahmslosigkeit
  • Bauchschmerzen, Blähungen oder Koliken
  • Erbrechen oder Schlittenfahren (Rutschen mit dem Hintern über den Boden)

Wenn Ihr Hund eines oder mehrere dieser Symptome zeigt, ist es wichtig, sofortige tierärztliche Betreuung in Anspruch zu nehmen. Nur ein Tierarzt bzw. eine Tierärztin kann eine genaue Diagnose stellen und eine angemessene Behandlung empfehlen, um Ihrem Hund zu helfen.

Wie erkennt man einen Darmverschluss?

Ein Darmverschluss bei Hunden ist eine ernste Erkrankung, die durch verschiedene Anzeichen erkannt werden kann. Zu diesen gehören anhaltende Verstopfung trotz Hausmittel oder Veränderungen im Stuhlgang, wiederholtes Erbrechen, Appetitlosigkeit, ein aufgeblähter Bauch, Lethargie und Anzeichen von Bauchschmerzen. Wenn Ihr Hund eines oder mehrere dieser Symptome zeigt, ist es wichtig, sofort eine Tierarztpraxis aufzusuchen, da ein Darmverschluss ein lebensbedrohlicher Notfall sein kann.

Diagnose und Behandlung 

Die Diagnose und Behandlung von Verstopfung beim Hund erfordert eine sorgfältige Herangehensweise durch einen Tierarzt oder eine Tierärztin. Zunächst erfolgt eine umfassende Untersuchung, die Symptome wie erfolglose Kotabsetzung, Veränderungen im Kot, Bauchschmerzen oder andere Anzeichen von Unwohlsein berücksichtigt. Der Tierarzt bzw. die Tierärztin kann auch diagnostische Tests wie Röntgenaufnahmen oder Ultraschall verwenden, um die Ursache der Verstopfung zu identifizieren.

Die Behandlung von Verstopfung bei Hunden kann verschiedene Maßnahmen umfassen, abhängig von der zugrunde liegenden Ursache und dem Schweregrad der Verstopfung. Dies kann eine Ernährungsumstellung auf ballaststoffreiches Futter, die Verabreichung von Abführmitteln oder anderen Medikamenten zur Stimulierung der Darmtätigkeit, oder sogar eine intravenöse Flüssigkeitstherapie zur Hydratation des Hundes beinhalten.

In einigen Fällen kann eine umfassendere Behandlung erforderlich sein, wie z. B. die Entfernung von Fremdkörpern im Darm durch eine Operation oder die Behandlung von zugrunde liegenden Erkrankungen, die die Verstopfung verursachen. 

Wie können Sie Verstopfung verhindern und die Verdauung anregen?

Um Verstopfung beim Hund vorzubeugen, sollten Besitzer:innen einige Maßnahmen ergreifen. Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Hundefutter, das genügend Ballaststoffe enthält, kann die Darmgesundheit unterstützen. Regelmäßige Bewegung ist ebenfalls wichtig, da sie die Darmtätigkeit fördert. Spaziergänge und aktive Spiele sind hierbei hilfreich. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist unerlässlich, um eine gute Verdauung zu gewährleisten. Stellen Sie daher sicher, dass Ihr Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat. Regelmäßige Tierarztbesuche sind ebenfalls wichtig, um Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor sie zu Verstopfung führen können. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können Besitzer:innen dazu beitragen, dass ihre Hunde eine gesunde Verdauung und einen regelmäßigen Stuhlgang haben.

Um Knochenkot vorzubeugen, sollten Haustierbesitzer:innen darauf achten, dass ihre Tiere keine großen Mengen an Knochen oder anderen schwer verdaulichen Gegenständen fressen. Stattdessen sollten sie sich auf eine ausgewogene Ernährung konzentrieren, die den Bedürfnissen ihres Haustiers entspricht. Wenn Symptome von Knochenkot auftreten, ist es wichtig, sofort eine Tierarztpraxis aufzusuchen, um eine angemessene Behandlung einzuleiten und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Herausgegeben von

Sabine Tollen