Chow Chow

Mähne wie ein Löwe und Charakter wie eine Katze: Der Chow Chow ist ohne Frage ein besonderer Hund. Bei seinem niedlichen Aussehen darf niemand vergessen, dass er hohe Ansprüche an seine Haltung hat. Wer die erfüllt, darf sich über einen treuen Begleiter freuen.

chow chow
Chow Chows haben eine außergewöhnliche Erscheinung und sind für erfahrene Hundehalter geeignet. - Pixabay

Herkunft des Chow Chow aus China

Der Chow Chow ist eine alte Rasse. Schon seit über 1000 Jahren gibt es nachweislich Vorfahren der heutigen Tiere. Mit seinem Aussehen und seiner Abstammung zählt er zu den Spitzen und Hunden vom Urtyp aus China. Vermutlich wurden auch sibirische Hunde in der Zucht eingekreuzt.

Im Laufe der langen Geschichte ihrer Züchtung wurden der Rasse verschiedene Aufgaben zuteil. Zum Beispiel wurden sie im antiken China als Palastwache eingesetzt. Noch heute zeigen sie Eigenschaften eines Wachhundes. Weiter ging es als Jagdhund und, ein trauriges Kapitel, als Fleischlieferant.

Nach Europa kam die Rasse als chinesischer Löwenhund erst relativ spät. 1895 gründete sich der erste Club in England und frühe Züchter nahmen sich der Rasse an. Damals waren die Tiere den Reichen vorbehalten, lange Zeit blieben sie ein Statussymbol. Mittlerweile sind sie in Europa und den USA weit verbreitet und sogar beliebter als in ihrer Heimat China.

Äußere Merkmale: So sieht ein Chow Chow aus

Der Begriff chinesischer Löwenhund kommt nicht von ungefähr. Der Chow Chow hat eine stattliche Erscheinung. Rüden werden 48-56 cm groß, Hündinnen erreichen 46-51 cm. Wenn der Chow Chow ausgewachsen ist, wiegt er bis zu 30 kg. Das Gewicht liegt meistens um 26 kg.

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Schon im Welpenalter zeigt sich das dichte Fell beim Chow Chow.

Charakteristisch ist sein dichtes Fell, das rund um Nacken und Hals eine echte Mähne bildet – wie beim Löwen. Während die langhaarigen Tiere in der Öffentlichkeit weitaus bekannter sind, gibt es auch einen Chow Chow mit Kurzhaar. Farblich unterscheiden sich die Varietäten nicht. Das Fell ist immer einfarbig, wobei verschiedene Farben vorkommen:

  • Rot
  • Schwarz
  • Blau
  • Creme

Eine große Seltenheit bei dieser Rasse ist die blaue Chow Chow Zunge. Wenn sie heraushängt, erscheint sie in einem deutlich bläulichen Ton. Das ist – im Gegensatz zu anderen Hunden – kein Zeichen für ein gesundheitliches Problem.

Schon gewusst?
Bei manchen Tieren sind auch die Lefzen und der Gaumen blau. Wie die Farbe zustande kommt, ist übrigens noch nicht abschließend geklärt.​​​​​

Charakter eines Chow Chow

Der Charakter eines Chow Chow ist durchaus einzigartig. Viele sprechen davon, dass es sich bei der Rasse eher um eine Katze als um einen Hund handelt. Biologisch ist das selbstverständlich nicht richtig. Vom Wesen her trifft es aber tatsächlich häufig zu. Zum Beispiel sind die Löwenhunde oft dickköpfig. Den Wunsch, ihrem Menschen zu gefallen und unbedingt zu gehorchen, kennen sie nicht. Die Erziehung ist daher nichts für Anfänger.

Zudem zeigt sich im Temperament die Geschichte als Wachhund. Die Tiere sind misstrauisch gegenüber fremden Menschen und Hunden. Auf der Runde um den Block verhalten sie sich jedoch in der Regel friedlich. Anders im eigenen Revier. Hier gehen sie eventuell zur Verteidigung über. Aggressionen können vorkommen, Halter und Halterinnen sollten daher frühzeitig trainieren.

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Typisches Erkennungsmerkmal von Chow Chows: Die blaue Zunge.

Zu beachten ist außerdem der Jagdinstinkt der Tiere. In freier Natur, etwa beim Spaziergang im Wald, kann es passieren, dass der Chow Chow Kleintieren nachstellt. Manchmal betrachten die Hunde sogar kleinere Artgenossen als potentielle Beute.

Haltung eines Chow Chow

Die Haltung eines chinesischen Löwenhundes ist etwas für erfahrene Hundebesitzer, die mit dem Charakter umzugehen wissen. Eine konsequente Erziehung vom Welpenalter an ist wichtig, um später viel Freude gemeinsam mit dem Tier zu haben. Grundsätzlich baut der Hund eine sehr enge Beziehung zu seiner Bezugsperson auf. Richtig gelesen: Es handelt sich meist nur um eine enge Bezugsperson. Für Familien mit mehreren Mitgliedern, in denen jeder mit dem Hund spielen möchte, eignet sich die Rasse daher weniger.

In Bezug auf die sportliche Betätigung mögen es die langhaarigen Tiere hingegen gerne ruhig. Sie freuen sich über den Ausflug nach draußen, der Spaziergang darf gerne lange ausgedehnt werden. Laufen neben dem Fahrrad oder Hundesport schätzt ein Chow Chow nicht.

Achtung:
Gerade im Sommer kann das dichte Fell zum Problem werden. Bei heißem Wetter ist ein kühler Platz wichtig. Aktivitäten werden am besten auf den Abend oder frühen Morgen verschoben, um die Gefahr eines Hitzeschlags zu reduzieren.​​​​​​

Wer einen Chow Chow Welpen kaufen möchte, sollte unbedingt auf eine seriöse Zucht achten. Die Elterntiere sollten frei von Erbkrankheiten sein und einen festen Charakter aufweisen. Einen will to please werden Käufer hingegen vergeblich suchen. Der Preis für einen Welpen liegt um 1.500 Euro, zum Teil höher.

Wer nicht zu 100 % festgelegt ist, findet einige dem Chow Chow ähnliche Rassen. Dazu gehören vor allem die verschiedenen Spitze, unter denen sich auch Familienhunde finden.

Gesundheit beim Chow Chow

Die ursprünglichen Tiere erfreuen sich meist guter Gesundheit. Die Lebenserwartung liegt bei 12-14 Jahren. In der langen Geschichte der Zucht ist es allerdings zu fragwürdigen Idealen gekommen. Das lange Fell kann für die Tiere zum Beispiel zur Belastung werden. Es ist wichtig, dieses regelmäßig zu bürsten. Der Chow Chow mit Kurzhaar ist hier weniger anspruchsvoll.

Zudem leiden einige Tiere unter Hautproblemen. Häufig gehen diese auf Unverträglichkeiten zurück. Passendes Chow Chow Futter sollte daher auf die Bedürfnisse des einzelnen Tiers abgestimmt sein. Single-Protein-Futter ist zum Beispiel eine Überlegung wert, wenn viele Unverträglichkeiten bestehen. Ein Test beim Tierarzt gibt darüber Auskunft.

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Neben Hautentzündungen tritt auch gelegentlich die Hüftdysplasie auf, und zwar schon in jungen Jahren. Es handelt sich hierbei um eine Fehlstellung, die behandelt werden muss.

Ansonsten ist die Pflege der Tiere unkompliziert. Baden ist – entgegen häufig gehörter Meinungen – nur sehr selten nötig. Im Grunde nur dann, wenn das Tier ausgiebig im Schlamm gebadet hat. Dann kann das Fell durch Schmutzpartikel verfilzen. In einem solchen Fall sollten Halter und Halterinnen auf ein pflegendes Hundeshampoo zurückgreifen. Am besten schon im Welpenalter an Wasser gewöhnen.