Hovawart

Ein Hovawart ist kein typischer Familienhund, fühlt sich aber umgeben von Menschen und Kindern sehr wohl. Er liebt die Beschäftigung und sucht Aufgaben. Wer sein Tier fordert, erhält einen folgsamen Begleiter. Die Haltung ist ansonsten unkompliziert.

hovawart kopf schwarzes fell
Hovawarte sind beliebte Gebrauchshunde und für Familien geeignet. - Pixabay

Herkunft des Hovawart aus Deutschland

Die Zucht des Hovawarts in seiner heutigen Form begann nach dem Ersten Weltkrieg, genauer im Jahr 1922. Allerdings reicht die Geschichte der Tiere deutlich länger zurück. Das Wort stammt nämlich aus dem Mittelhochdeutschen und heißt so viel wie „Hofwächter“. Vorfahren der Rasse sind daher Hofhunde aus Deutschland, die seit dem Mittelalter bekannt sind.

Züchter legten früher jedoch weniger Wert auf eine einheitliche Rasse, sondern auf bestimmte Eigenschaften wie Wachsamkeit, Aufmerksamkeit und Folgsamkeit. Das ist den Tieren noch heute anzumerken. Die Züchtung nach einem einheitlichen Standard begann mit dem Züchter Kurt Friedrich König. Er kreuzte verschiedene Rassen ein, unter anderem:

Die Eintragung als Rasse erfolgte dann einige Jahre später 1937. Seit 1964 sind die Tiere als Gebrauchshunde eingetragen. In Deutschland und Europa gibt es heutzutage viele Züchter, zum Beispiel den RZV Hovawart.

Äußere Merkmale eines Hovawarts

Der Hovawart hat äußerlich Ähnlichkeiten mit dem Golden Retriever, vor allem bei hellerFellfarbe. Die Tiere haben eine ähnliche Größe und Statur.

Beim Hovawart unterscheiden sich Rüden und Hündinnen sichtbar im Körperbau. Männliche Tiere werden 63 cm bis 70 cm hoch, weibliche nur 58 cm bis 65 cm. Beim Gewicht gibt es eine große Spannbreite. Schlanke Hunde der Rasse wiegen um 30 kg, kräftige Vertreter können auch mehr als 40 kg auf die Waage bringen.

hovawart welpe
Hovawart Welpe mit schwarzmarken Fellfärbung und goldenen Abzeichen über den Augen

Der Körperbau ist kraftvoll, aber nicht übertrieben massig. Durch seine gestreckte Form wirkt der Körper athletisch und sportlich. Auffallend ist ein kräftiger Kopf mit den charakteristischen Ohren. Diese haben eine dreieckige Form und hängen herab, was den Tieren einen niedlichen Anblick verleiht.

Das Fell ist mittellang und leicht gewellt. Wenn der Hund ausgewachsen ist, kommt er regelmäßig in den Fellwechsel, dann sollte täglich gebürstet werden. Farblich gibt es drei Varietäten:

  • Schwarz
  • Schwarzmarken
  • Blond

Hovawart Schwarzmarken haben ein überwiegend schwarzes Fell mit Markenzeichnung Blond. Andere Kontrastfarben wie Weiß oder Grau gelten als Fehler.

Charakter beim Hovawart: ein typischer Gebrauchshund

Das Wesen der Tiere ist von ihrer Zucht als Gebrauchshunde geprägt. Sie zeigen viele verschiedene Charaktereigenschaften, die in dieser Hinsicht als vorbildlich gelten, zum Beispiel einen hohen Arbeitswillen.

Im Einsatz:
Die Rasse wird als Gebrauchshund von vielen geschätzt. Die Tiere arbeiten zum Beispiel als Wachhunde. Wachsamkeit ist daher ebenfalls ein entscheidendes Merkmal. Auch als Fährtenhunde und Lawinensuchhunde haben sich die Tiere schon international bewährt. Kein Wunder, dass sie weltweit sehr gefragt sind.

Interessant ist, dass die Hunde der Rasse nicht nur körperliche Arbeit schätzen (früher wurden sie zum Beispiel als Zughunde eingesetzt). Darüber hinaus sind sie es gewohnt, selbst zu denken und Probleme eigenständig zu lösen. Dennoch zeigen sie sich vom Wesen her nicht als dickköpfig.

Ist ein Hovawart gefährlich? Auch wenn der Hovawart ein guter Wachhund ist, hat er dennoch eine sehr liebevolle Seite. In der Familie kuschelt er gerne mit seinen Menschen und zeigt sich auch anderen Haustieren gegenüber aufgeschlossen.

Gut zu wissen:
Ein Hovawart ist aufmerksam und wachsam. Trotzdem zeigt er sich ruhig und ausgeglichen. Erst wenn er eine Gefahr erkennt, geht er in eine Verteidigungsposition über. Im Zweifelsfall ist er dann bereit, seine Familie zu beschützen.

Haltung eines Hovawart

Für die Haltung ist zunächst zu berücksichtigen, dass die Tiere arbeiten wollen. Nur auf dem Sofa zu liegen und nicht beschäftigt zu werden, gefällt ihnen gar nicht. Stattdessen lieben sie Sport aller Art. Ebenso ist es selbstverständlich möglich, das Tier zum Diensthund auszubilden. Dann begleitet das Haustier den Menschen sogar zur Arbeit.

Zu beachten ist außerdem, dass der Hund gerne Anschluss an mehrere Menschen hat. Er fühlt sich daher in der Familie sehr wohl und integriert sich gern. Nur mit einer Bezugsperson ist er hingegen meist nicht ausgelastet.

hovawart beim spielen
Ausgewachsener Hovawart beim Spiel

Bei allen positiven Charaktereigenschaften ist selbstverständliche eine konsequente Erziehung trotzdem unverzichtbar. Wer noch nicht so viel Erfahrung mit Hunden hat, sollte hierfür unbedingt Unterstützung durch einen Trainer oder eine Trainerin in Anspruch nehmen. Die Ausbildung beginnt am bestem schon im Welpenalter.

Die Züchtung der Rasse wird in Deutschland von gut organisierten Vereinen übernommen. Diese stellen sicher, dass neben dem Körperbau auch der gewünschte Charakter weitergegeben wird. Ein Welpe aus einer solchen Zucht kostet in der Regel 1.000 bis 1.500 Euro. Der Preis kann durchaus darüber liegen.

Gesundheit beim Hovawart

Die hohen Zuchtstandards haben unter anderem dazu geführt, dass die Rasse insgesamt als robust und wenig anfällig gilt. Die Neigung zur Hüftdysplasie wird hier zum Beispiel sehr selten beobachtet. Wenn sie doch auftritt, sollte eine Behandlung frühzeitig begonnen werden. Generell ist es wichtig, bei großen Rassen auf das Gewicht zu achten, um die Gelenke zu schonen.

Tipp: Versichern Sie Ihren Hovawart, um stets die besten Behandlungsmöglichkeiten zu garantieren und sich vor hohen Tierarztkosten zu schützen.

Wenn ein Hovawart Probleme mit der Verdauung hat, ist oft eine Unverträglichkeit der Grund. Die kommt zwar bei dieser Rasse selten vor, lässt sich aber im Fall des Falles gut einschätzen. Dann ist besonderes Futter nötig, um bestimmte Eiweiße zu umgehen.

Die Lebenserwartung liegt bei 12 Jahren und mehr. Das zeigt, dass es sich hier um eine sehr gesunde Rasse handelt. Weitere Krankheiten treten nicht gehäuft auf. Auch die Pflege der Hovis, wie die Hunde von ihren Herrchen und Frauchen liebevoll genannt werden, ist unkompliziert. Es reicht aus, das Fell gelegentlich zu bürsten.