Pudel

Das Wichtigste in Kürze (TL;DR):

  • Aussehen: Pudel gibt es in vier Größen – vom Königspudel bis zum Toypudel – und in Farben wie Schwarz, Braun und Weiß. Das lockige Fell wächst stetig und muss regelmäßig geschoren werden.
  • Charakter: Intelligent, aktiv und treu – der Pudel liebt Wasser, Bewegung und Nähe zum Menschen. Er ist lernfreudig und ideal für Anfängerinnen und Anfänger, braucht aber konsequente Erziehung.
  • Gesundheit: Robuste Rasse mit 13–17 Jahren Lebenserwartung. Kleinere Pudel neigen zu Patellaluxation, größere zu Magendrehung. Studien zeigen ein 13-fach höheres Risiko für Schulterinstabilität, das durch frühzeitige Diagnose und Bewegungskontrolle gut beherrschbar ist.

Schwarz, Braun oder Weiß: Erscheinungsbild der Jagdhunde

Ein Pudel ist oftmals schon aus weiter Ferne zu erkennen – und zwar an seiner Frisur. Tatsächlich hat sich die Schur des Fells etabliert. Hintergrund ist, dass die dichten, lockigen Haare stetig wachsen, dabei aber nicht ausfallen. So kam es zum Trend, den Tieren eine Frisur zu schneiden.

Besonders markant ist die Löwenschur, die nicht mit dem natürlichen Aussehen eines Pudels zu verwechseln ist. Farblich dominieren beim Fell die Farben Braun, Weiß und Schwarz. Übrigens: Dadurch, dass die Haare nur selten ausfallen, haaren die Tiere kaum. So bleibt das Sofa lange sauber, auch wenn der Hund gerne daraufliegt. Es wird sogar eine besondere Eignung für Allergiker beschrieben, die allerdings nicht erwiesen ist. Der Körper eines Pudels ist nach dem Rassestandard schlank und harmonisch. Die Tiere wirken dadurch elegant und sportlich.

Pudelgrößen im Überblick: Zwergpudel, Toypudel, Kleinpudel und Königspudel

Zu den Besonderheiten der Rasse zählt die Vielfalt ihrer Größenvarianten. Die Pudelgrößen reichen vom majestätischen Großpudel bis zum kleinen Zwergpudel. In Frankreich, dem Ursprungsland des Pudels, wurde die Rasse schon früh in verschiedenen Größen gezüchtet und im Laufe des Endes des 19. Jahrhunderts standardisiert.

Pudelgröße Schulterhöhe Gewicht Bemerkung
Königspudel (Großpudel) 45–60 cm bis 23 kg sportlich, ursprünglich als Jagdhund gezüchtet
Kleinpudel 35–44 cm bis 12 kg lebhaft, gut für Familien geeignet
Zwergpudel 28–34 cm bis 7 kg kompakt, beliebt bei Stadtbewohnern
Toypudel bis 25 cm ca. 3 kg sehr klein, teils anfällig für Erbkrankheiten

Prägend für das Aussehen sind zudem die dunklen, bernseteinfarbenen Augen und das längliche Gesicht. Größe und Gewicht der Hunde sind nicht einheitlich, hier unterscheiden Züchter drei Varietäten: Königspudel (auch Großpudel genannt), Kleinpudel und Zwergpudel.

Daneben gibt es den Toy-Pudel, der nur eine Größe von 25 cm bei etwa 3 kg Körpergewicht erreicht. Diese Züchtung ist umstritten, da die Tiere stark auf den Zwergwuchs selektioniert wurden. Das kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Mehr zu Erbkrankheiten finden Sie in unserem Hunderatgeber.

Der Ausdruck „begossener Pudel“ kommt übrigens daher, dass das lockige Fell im nassen Zustand eng anliegt und den Hund tatsächlich etwas bedrückt wirken lässt – ein Bild, das sprichwörtlich geworden ist.

Welpen aus der Zucht kaufen: Worauf Sie achten sollten

Wer einen Pudelwelpen kaufen möchte, sollte sich an seriöse Züchterinnen und Züchter wenden, die einem anerkannten Verband (z. B. VDH) angeschlossen sind. Achten Sie auf einen gesunden, neugierigen Welpen, der Kontakt zu Menschen gewohnt ist. Wichtig sind Impfungen, Entwurmung und ein EU-Heimtierausweis.

Ein Pudelwelpe sollte mindestens acht bis zehn Wochen alt sein, bevor er ins neue Zuhause zieht. Käuferinnen und Käufer sollten auch bedenken, dass ein junger Pudel viel Aufmerksamkeit, Training und Geduld braucht. Der Preis liegt je nach Größe und Zuchtlinie meist zwischen 1.000 und 2.500 €.

Gelehrig und treu: Wie sind Wesen und Charakter?

Wohl wegen seiner extravaganten Frisuren ist der Pudel bisweilen als Schoßhund in Verruf. Dennoch gehören Pudel in Deutschland zu den beliebtesten Hunderassen. Halter und Halterinnen freuen sich über das aufgeweckte und aktive Wesen der Tiere, die trotz ihres Aussehens typische Hunde sind.

Ihren Charakter verdanken wir der Geschichte des Pudels als Jagdhunde. Insbesondere im und auf dem Wasser kamen sie zum Einsatz, ohne sich von der Kälte des Wassers beeindrucken zu lassen. Deswegen liebt die Rasse Seen und Bäche noch heute. Zudem hat ein Pudel viel Freude an Bewegung im Freien. Hervorgehoben wird zudem die Intelligenz der Tiere, vor allem in Hinblick auf die Gelehrigkeit. Schon wenn Pudel Welpen sind, lernen sie gerne von ihrem Frauchen oder Herrchen. Deswegen gelten die Tiere als ideal für Anfängerinnen und Anfänger.

Zudem werden die freundlichen Hunde mittlerweile in der FCI-Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde) geführt. Ansonsten gilt die Rasse als treu und liebevoll. Zu bedenken ist jedoch, dass auch Pudel – wie alle Hunde – ihren eigenen Kopf und Charakter haben. Die Ausbildung läuft daher nicht von allein, sondern erfordert konsequente Arbeit. Wer das umsetzt, sieht schnell erste Erfolge.

Seltener Anblick: Pudel eignen sich durch ihr lernbereites und soziales Wesen sehr gut als Führhunde, auch wenn sie hierfür im Moment noch selten ausgebildet werden.

Gegenüber anderen Tieren zeigen sich Pudel meist aufgeschlossen. Sie spielen gerne, und zwar sowohl mit Menschen als auch mit Artgenossen. Wer sich einen Welpen anschafft, sollte ohnehin davon ausgehen, dass der quirlige Vierbeiner einen starken Bewegungsdrang hat und seine täglichen Spieleinheiten einfordert – auch wenn der Pudel ausgewachsen ist.

Mehr als Frisuren: Für wen eignet sich ein Pudel?

Da Pudel in der Regel liebevoll und treu sind, gestaltet sich die Haltung unkompliziert. Die Tiere haben gerne Anschluss an den Menschen und dieser sollte ihnen auch gewährt werden. In einer Familie, in der immer etwas los ist, fühlen sich die Tiere sehr viel wohler, als wenn sie häufig alleinbleiben müssen. Das tolerieren die Hunde der Rasse nicht. Zudem sollten Herrchen und Frauchen bereit sein, regelmäßig mit dem Hund nach draußen zu gehen. Der Drang zu Bewegung ist zwar nicht so stark ausgeprägt wie bei Jagdhunden, aber dennoch deutlich vorhanden.

Tipp von Santévet: Clevere und agile Pudel freuen sich über Hundesport, zum Beispiel Flyball oder Dog Dancing.

Hundegesundheit im Fokus

Typische Pudelkrankheiten treten eher selten auf. Eine gewisse Anfälligkeit besteht gegenüber erblich bedingten Augenkrankheiten (etwa progressive Retinaatrophie).

Vor allem die kleinen und insbesondere die Toy-Pudel sind zudem von der Patella-Luxation betroffen. Hier ist es wichtig, Tiere aus einer seriösen Zucht zu kaufen, um Erbkrankheiten auszuschließen.

Großpudel hingegen haben eine leicht erhöhte Anfälligkeit für eine Magendrehung. Anzeichen dafür sind Unfähigkeit zu schlucken und Erbrechen. Wer bei seinem Hund ungewöhnliche Symptome beobachtet, sollte in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen.

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Neuere veterinärmedizinische Untersuchungen zeigen, dass Pudel deutlich häufiger an einer sogenannten medialen Schulterinstabilität (MSI) leiden als andere Rassen. In einer Studie mit 48 Hunden machten Pudel 35 Prozent der Fälle aus, obwohl sie in der Hundepopulation nur rund 3 Prozent vertreten sind – ein etwa 13-fach erhöhtes Risiko. Laut den Forschenden traten die Beschwerden bei über 80 Prozent der Pudel spontan, also ohne erkennbare Verletzung auf. „Unsere Daten deuten darauf hin, dass beim Pudel eine rassespezifische Veranlagung zur Schulterinstabilität besteht“, heißt es in der Untersuchung.

Die gute Nachricht: Die Heilungschancen stehen hoch. Rund 83 Prozent der behandelten Hunde erzielten gute bis sehr gute Ergebnisse. Besonders wirksam war eine Kombination aus Physiotherapie, Ruhephasen und gezieltem Muskelaufbau. Für Halterinnen und Halter bedeutet das: Wer frühzeitig auf Lahmheit, Schonhaltung oder steifen Gang achtet und Überlastung vermeidet, kann viel zur Gesunderhaltung beitragen. So bleibt der Pudel bis ins hohe Alter beweglich, aktiv und schmerzfrei.

Die Ergebnisse im Überblick:

Pudel Andere Rassen Gesamt (48 Hunde)  
Anteil an allen Fällen 35 % (17 Hunde) 65 % (31 Hunde) 100 %
Anteil in der Gesamtpopulation ca. 3 % ca. 97 %
Risiko im Vergleich zur Gesamtpopulation ca. 13-fach erhöht
Spontane Fälle (ohne Trauma) 82 % 52 % 65 %
Vollständige Genesung nach Therapie 33 % 54 % 46 %
Teilweise Verbesserung (akzeptabel) 50 % 29 % 35 %
Unverändert / schlechte Prognose 17 % 17 % 17 %
Gesamter Therapieerfolg (gut bis sehr gut) 83 % 83 % 83 %

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Erfahrungsgemäß ist die Rasse sehr robust. Das zeigt sich auch in der Pudel-Lebenserwartung von 13 bis 17 Jahren. Generell gilt, dass gesundheitliche Vorsorge wichtig ist. Dazu gehören regelmäßige Impfungen, wie die Impfung gegen Tollwut. In der Saison ist außerdem Zeckenprophylaxe ein Thema.

Wie geht die richtige Pudelpflege? 

Die Pflege eines Pudels erfordert durch das stetig wachsende Fell etwas mehr Arbeit als bei anderen Rassen. Halterinnen und Züchter empfehlen, die Tiere etwa alle ein bis zwei Monate zu scheren. Die Art der Schur können sich Frauchen und Herrchen selbst aussuchen. Es gibt etwa ganz unauffällige Varianten wie den Scandinavian T-Clip oder den Puppy-Clip. Wer es auffälliger mag, wählt die Löwenschur. Zwar ist diese Frisur außergewöhnlich, solange sie das Tier nicht einschränkt, ist sie aber unproblematisch. Ob die Schur beim Hundesalon oder zu Hause stattfindet, ist Einstellungssache. Wer selbst schneidet, sollte geeignete Scheren verwenden, die im Tierbedarfshandel erhältlich sind.

Ein weiteres Augenmerk sollte zudem den Krallen der Tiere gelten. Werden sie zu lang, beeinflussen sie den Hund beim Gehen. Es kann sogar passieren, dass sich Entzündungen an der Pfote bilden. Sind die Nägel etwas zu lang, ist ein Spaziergang über Steine oder Asphalt ein guter Tipp. Dadurch schleifen sich die Krallen automatisch ab. Ansonsten gibt es zahlreiches Zubehör wie Krallen-Knipser. Wer es sich nicht zutraut, die Nägel auf die korrekte Länge zu kürzen, kann die Tierärztin oder den Tierarzt um Hilfe bitten.

Darüber gestaltet sich die Pflege eines Groß-, Klein- oder Zwergpudels ebenso wie bei allen anderen Rassen: Ausgewogene Ernährung, viel Liebe und Nähe zum Menschen sind wichtig.

Quellen: 

https://www.vdh.de/rasse-des-monats/rasse-des-monats-pudel/

https://www.martinruetter.com/rassekunde/pudel

https://www.researchgate.net/publication/374230626_Medial_Shoulder_Instability_Prevalence_and_Treatment_Outcomes_in_17_Poodles_and_31_Dogs_of_Other_Breeds