Cane Corso

Die Vorfahren der heutigen Rasse waren vermutlich Hunde aus der Antike. Genau belegt ist die Zuchtgeschichte allerdings nicht. Dennoch erfreut sich die Rasse nicht nur in ihrem Herkunftsland großer Beliebtheit. Für Anfänger ist sie jedoch nicht geeignet.

cane corso
Der Cane Corso ist ein kräftiger Hund und für Anfänger weniger geeignet. - Pixabay

Steckbrief

FarbenSchwarz, Grau, Rot
Größe Männchen64-68cm Widerristhöhe
Größe Weibchen60-64cm Widerristhöhe
Gewicht40-50kg
HerkunftItalien
FunktionHüte- und Wachhund

Herkunft des Cane Corso: ein Hund aus Süditalien

Die Züchtung der Rasse fand in Süditalien statt. Welche Arten hier ursprünglich verpaart wurden, ist nicht belegt. Es wird aber vermutet, dass Vorfahren der heutigen Tiere schon Höfe im antiken Rom hüteten. Dabei handelte es sich um Hunde vom Molosser-Typ. Noch immer ist die Zucht der Tiere im ländlichen Apulien beheimatet.

Aus der Herkunft erklärt sich auch, welche Eigenschaften den Züchtern besonders wichtig waren. Als Wach- und Hütehund mussten sie kräftig, aber auch folgsam sein. Es wird zudem vermutet, dass der Cane Corso im Laufe seiner Geschichte auch als Jagdhund eingesetzt wurde. In jedem Fall handelt es sich um einen Gebrauchshund.

Namensgeschichte: Cane ist das italienische Wort für Hund, Corso heißt so viel wie „in Arbeit“.

Äußere Merkmale des Cane Corso

Als Erstes fällt die kräftige Statur der Hunde auf. Der Körper ist ausgesprochen definiert und muskulös. Gelegentlich werden die Tiere daher als Kraftprotz bezeichnet. Herrchen und Frauchen sollten sich tatsächlich darauf einstellen, dass dieser Hund viel Körperkraft mit sich bringt. Auch die Beißkraft ist beachtlich, sie erreicht mit bis zu 600 PSI einen hohen Wert.

Ausgewachsen erreichen Rüden eine Widerristhöhe von 64 bis 68 cm, Hündinnen sind mit 60 bis 64 cm etwas kleiner. Das Gewicht eines erwachsenen Hundes beträgt 40-50 kg, ist für die Größe also nicht zu schwer, wie es bei anderen Molosser-Rassen der Fall ist.

Zudem fällt auf, dass der Cane Corso einen ausgeglichenen, natürlichen Körperbau hat. Es wurden keine besonderen Merkmale gezüchtet, die das Tier in irgendeiner Art einschränken. Die Wachhunde werden in der Regel den mittelgroßen Rassen zugerechnet. Das Fell ist nach Rassestandard kurz und zeigt bei den meisten Tieren einen matten Glanz. Die Auswahl an Farben ist beträchtlich, es gibt die Hunde in:

  • Schwarz
  • Grau
  • Rot (Hirschrot)
  • Falbfarben
  • ... und vielen weiteren Tönen

Lange Zeit war die Fellfarbe allerdings nur ein untergeordnetes Kriterium bei der Zucht des Cane Corso. Mittlerweile gibt es Züchter, die sich auf neue Farbschläge spezialisiert haben.

Gut zu wissen:
Bis ein Tier der Rasse ausgewachsen ist, dauert es eine Weile. Bis zu drei Jahren kann das Wachstum anhalten, bis die endgültige Größe erreicht ist.

Charakter des Cane Corso: Kampfhund oder Wachhund?

Der Cane Corso geriet in die Schlagzeilen, weil er in einigen Bundesländern sowie in einigen Schweizer Kantonen als Listenhund geführt wird. Das heißt, er wird als potentiell gefährliche Rasse eingestuft. Diese Einschätzung wird kontrovers diskutiert.

Grundsätzlich handelt es sich bei den Tieren nicht um sogenannte Kampfhunde. Entsprechende Züchtungen gab es nicht. Stattdessen wurden die Tiere schon immer dafür gehalten, Haus und Hof zu beschützen. Dazu gehört auch, dass die Hunde sich im Zweifelsfall schützend vor ihr Herrchen oder Frauchen stellen. Nun ist es an ihren Besitzern, das Tier so zu trainieren, dass es dabei bleibt.

Ein Hund für Anfänger ist der Cane Corso daher nicht. Ebenso wenig ist es jedoch eine aggressive Rasse. Im Gegenteil, die Rasse hat eine hohe Reizschwelle und zeigt sich häufig liebevoll. Das bedeutet, dass ein Hund viele Einflüsse von außen toleriert.

Zudem gelten die Tiere als sehr ausgeglichen im Wesen. Darüber hinaus zeigt sich deutlich eine Zuchtgeschichte als Arbeitshund im Charakter. Der italienische Arbeitshund sucht und benötigt Beschäftigung.

Haltung eines Cane Corso: Bewegung ist unverzichtbar

Wie bereits angedeutet, benötigt der Hund Beschäftigung. Ein Garten als Auslauf ist zum Beispiel ideal. Alternativ freuen sich die Tiere über ausgedehnte Ausflüge in die Natur. Eventuell ist es auch möglich, Hundesport zu betreiben, um den Cane Corso zu beschäftigen.

Die Erziehung der kräftigen Tiere sollte unbedingt frühzeitig beginnen. Der Welpe muss lernen, welche Aufgaben er in der Familie hat. Konsequenz ist hier besonders wichtig, denn ein ausgewachsener Rüde mit 50 kg ist am besten mit einer fundierten Ausbildung zu kontrollieren.

Die Erziehung des Hundes ist auf jeden Fall eine Aufgabe für einen erfahrenen Hundehalter. Eventuell ist es sinnvoll, einen Hundetrainer hinzuzuziehen. Wer einen Cane Corso kaufen möchte, sollte auf eine seriöse Zucht achten. Welpen aus entsprechender Züchtung kosten mindestens 1.500 Euro, häufig liegt der Preis noch etwas höher. Zu beachten ist, dass in den Ländern Berlin und Brandenburg besondere Auflagen bestehen, da diese Rasse hier als Listenhund geführt wird.

Die Verträglichkeit mit anderen Hunden wird unterschiedlich bewertet. Hier ist es am besten, nach dem individuellen Charakter zu gehen. Wer sich erstmals einen Cane Corso zulegt, sollte sich am besten zunächst voll auf dieses Tier konzentrieren.

Gesundheit des Cane Corso

Die Rasse ist weder überzüchtet noch von besonderen Krankheiten betroffen. Durch die Geschichte als Gebrauchshund sind die Tiere im Allgemeinen robust. Sie sind zum Beispiel auch bei kühlerem Wetter gerne im Freien, benötigen dann aber entsprechende Bewegung.

Wie bei fast allen größeren und schweren Rassen treten gelegentlich Erkrankungen im Zusammenhang mit den Gelenken auf. Zu nennen sind hier insbesondere die Hüft- und Ellenbogendysplasie. Entsprechende Fehlstellungen lassen sich manchmal frühzeitig erkennen. Ein Besuch beim Tierarzt schafft hier Klarheit.

Darüber hinaus leiden manche Tiere der Rasse unter Erkrankungen der Augen, die beim Cane Corso Probleme auslösen können.

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Die Lebenserwartung der Hunderasse liegt bei 10 bis 12 Jahren. Allerdings ist das nur ein Mittelwert. Generell ist die Rasse, zumindest was ihre systematische Züchtung anbelangt, noch recht variabel. Das heißt, dass zum Beispiel in Bezug auf die Größe, den Körperbau und das Gewicht Schwankungen auftreten. Gleiches gilt für mögliche Anfälligkeiten.

Die Pflege ist wiederum sehr einfach. Das kurze Fell sollte gelegentlich gebürstet werden, um Sand, Gräser und Co. zu entfernen.