TL;DR Das Wichtigste in Kürze:
- Größe & Arten: Es gibt kleine, mittelgroße und große Terrier, z. B. Jack Russell, Cairn, Fox, Airedale oder West Highland White Terrier. Manche sind langhaarig, andere kurzhaarig; einige haaren kaum.
- Familienfreundlich: Viele Terrier eignen sich als Familienhund, benötigen jedoch konsequente Erziehung und ausreichend Bewegung.
- Pflege & Gesundheit: Terrier brauchen je nach Rasse eine auf sie angepasste, regelmäßige Fellpflege, ausreichend Bewegung und eine artgerechte Ernährung. Viele Rassen sind robust, einige jedoch anfällig für bestimmte Erkrankungen.
Was ist ein Terrier?
Der Name „Terrier“ stammt vom französischen Wort „terre“ ab, was „Erde“ bedeutet. Dies verweist auf die ursprüngliche Aufgabe der Hunde: Sie wurden gezüchtet, um unter der Erde auf die Jagd zu gehen, um etwa Füchse, Dachse, Ratten oder andere kleine Nagetiere aufzuspüren.
Terrier waren nicht nur Jäger unter der Erde, sondern auch vielseitige Arbeitshunde. Sie wurden in Großbritannien gezüchtet, um auf unterschiedliche Beute und Geländearten spezialisiert zu sein. Die Nutzung der Terrier hat sich im Laufe der Jahre stark verändert: Statt für die Jagd werden sie heute vor allem wegen ihres freundlichen Wesens, ihrer Intelligenz und ihrer engen Bindung zum Menschen geschätzt.
Was ist das Besondere an Terriern?
Terrier tun sich nicht nur durch ihren bereits erwähnten Mut und ihre Bewegungsfreude hervor, sondern auch durch ihre unerschütterliche Neugier und Anpassungsfähigkeit. Viele Terrier besitzen ein bemerkenswertes „Problemlösungs-Gen“: Sie können eigenständig kleine Aufgaben bewältigen, seien es das Aufspüren von Spielzeug oder das Erkunden unbekannter Umgebungen. Deswegen haben auch viele Kinder und Jugendliche viel Spaß daran, mit den begeisterungsfähigen Hunden immer wieder neue Spiele zu spielen.
Außerdem zeichnen sich einige Rassen durch außergewöhnliche sensorische Fähigkeiten aus – etwa einen besonders feinen Geruchssinn, der sie zu exzellenten kleinen Jagd- oder Spürhunden macht.
Welche Terrier-Rassen gibt es?
Terrier stammen ursprünglich aus Großbritannien. Heute sind über 30 Terrier-Rassen von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannt. Sie werden in vier FCI-Gruppen unterteilt:
Gruppe | Beispiele für Terrier-Rassen | Größe | Herkunft |
Hochläufige Terrier |
Airedale Terrier Irish Terrier Fox Terrier |
mittelgroß | Großbritannien |
Niederläufige Terrier |
Border Terrier Parson Russell Terrier |
klein | England |
Bullartige Terrier |
Bullterrier Staffordshire Bullterrier American Staffordshire Terrier |
mittelgroß | Großbritannien/ USA |
Zwerg-Terrier |
Yorkshire Terrier West Highland White Terrier Cairn Terrier |
klein | Schottland/England |
Santévet-Tipp: Terrier gelten als besonders lebhafte Hunde. Wenn Sie einen Terrier adoptieren, sollten Sie für ausreichend Bewegung, mentale Auslastung und eine konsequente Erziehung sorgen.
Spanische Terrier-Rassen: charakterstarke Begleiter aus Spanien
Spanische Terrier-Rassen sind weniger bekannt, überzeugen aber durch ihren lebhaften Charakter und ihre Anpassungsfähigkeit. Dank ihrer Intelligenz und Bewegungsfreude eignen sich spanische Terrier nicht nur für aktive Haushalte, sondern auch für Hundeliebhaber, die einen loyalen Vierbeiner suchen.
Rasse | Größe (cm) | Gewicht (kg) | Charakter |
---|---|---|---|
Ratonero Bodeguero Andaluz | 35–40 | 6–8 | lebhaft, intelligent, sehr wachsam |
Ratonero Valenciano | 30–38 | 5–7 | mutig, aktiv, anhänglich |
Ratonero Mallorquín | 33–39 | 5–8 | verspielt, ausdauernd, familienfreundlich |
Terrier Español | 35–45 | 7–10 | eigenständig, wachsam, freundlich |
Terrier nach Größe: Zwerg-Terrier, mittelgroße und große Rassen
Kleine Zwerg-Terrier sind kompakt, wendig und zeigen oft die typischen kurzen Beine, die sie besonders agil und flink machen. Trotz ihrer geringen Größe verfügen sie über ein überraschend großes Selbstvertrauen, Mut und Intelligenz, weshalb sie als aktive Stadtbegleiter beliebt sind.
Mittelgroße Terrier haben sehr viel Ausdauer. Deshalb eignen sie sich ideal für aktive Menschen, die Spaß an langen Spaziergängen und Spiel mit ihrem Hund haben.
Große Terrier, wie der Airedale Terrier, werden oft auch als „König der Terrier“ bezeichnet. Diese Rasse vereint Größe, Stärke und Charakter und ist besonders für erfahrene Hundebesitzer geeignet, die einem energiegeladenen und selbstbewussten Begleiter gerecht werden können.
Kategorie | Beispiel | Größe (cm) | Gewicht (kg) |
Kleine Terrier (Zwerg-Terrier) |
Yorkshire Terrier Cairn Terrier |
20–28 cm | 3–7 kg |
Mittelgroße Terrier |
Lakeland Terrier Manchester Terrier |
30–40 cm | 8–14 kg |
Große Terrier | Airedale Terrier | 55–60 cm | 18–25 kg |
Sind Terrier gute Familienhunde?
Ja, viele Terrier eignen sich hervorragend für Familien. Border Terrier, West Highland White Terrier und Norfolk Terrier sind besonders kinderfreundlich. Wichtig ist die frühzeitige Sozialisation, um ein harmonisches Zusammenleben mit Kindern und anderen Haustieren zu gewährleisten. Außerdem profitieren Terrier von festen Regeln und einer klaren Struktur im Alltag.
Jagdhund Terrier: Mutige und ausdauernde Jäger
Viele Terrier-Rassen, wie der Fox Terrier oder der Parson Russell Terrier, wurden ursprünglich als Jagdhunde gezüchtet. Sie sind besonders mutig, ausdauernd und verfügen über einen ausgeprägten Jagdtrieb. Ihre Aufgabe war es, Wild aus Bauen zu treiben, Füchse und Dachse aufzuspüren und gelegentlich Kleinwild zu apportieren. Auch heute noch zeigen aus diesem Grund viele dieser Terrier ihre jagdliche Instinkte – selbst als Familienhund. Deshalb sind konsequentes Rückruftraining und geistige Beschäftigung besonders wichtig, um die Energie und den Jagdtrieb positiv zu kanalisieren.
Viele Jagdhund-Terrier sind heute beliebte Sport- und Begleithunde. Sie eignen sich hervorragend für Hundesportarten wie Agility oder Obedience und lieben Aufgaben, die Kopf und Körper fordern. Wer einen Terrier als Jagdhund oder Sportpartner hält, sollte auf ausreichend geistige und körperliche Auslastung achten.
Welcher Terrier ist der ruhigste?
Das Temperament von Terriern hängt stark von der jeweiligen Rasse ab und manche Familien bevorzugen ruhigere Hunde. Neben bekannten ruhigen Rassen wie Glen of Imaal Terrier oder Sealyham Terrier gibt es noch einige weniger bekannte, ausgeglichene Varianten. So gelten der Norfolk Terrier und der Dandie Dinmont Terrier als eher gelassen und leicht zu führen, da sie einen weniger ausgeprägten Jagdtrieb haben. Auch beim Kauf eines Welpen lohnt es sich, auf das individuelle Temperament zu achten – manche Terrier bleiben im Laufe der Zeit bis ins Erwachsenenalter überraschend ruhig, wenn sie in einem entspannten Umfeld aufwachsen.
Terrier-Mischling: Charakter & Besonderheiten
Ein Terrier-Mischling vereint häufig die besten Eigenschaften verschiedener Rassen. So kann er den Mut, die Intelligenz und den Bewegungsdrang eines Terriers mit der Ausgeglichenheit anderer Rassen kombinieren. Besonders Mischlinge mit bullartigen Vorfahren, wie dem American Pitbull Terrier, zeigen oft Kraft, Ausdauer und ein starkes Schutzverhalten. Charaktereigenschaften solcher Mischlinge sind meist lebhaft, intelligent und mutig. Gleichzeitig sind sie oft robust und anpassungsfähig, benötigen jedoch konsequentes Training und ausreichend Bewegung. Mit richtiger Förderung können solche Mischlinge sowohl treue Familienhunde als auch aktive Sportpartner werden. Santévet empfiehlt, Terrier-Mischlinge regelmäßig tierärztlich untersuchen zu lassen, um gesundheitliche Risiken wie Gelenk- und Hüftprobleme frühzeitig zu erkennen – eine passende Hundekrankenversicherung kann sehr sinnvoll sein.
Terrier-Felltypen: Kurzhaar oder Langhaar?
Terrier gibt es mit ganz unterschiedlichen Felltypen – vom kurzen, glatten Fell bis hin zu längerem, drahtigem oder seidigem Haar. Diese Unterschiede wirken sich nicht nur auf das Aussehen, sondern auch auf die Pflege aus.
Kurzhaarige Terrier, wie der Fox Terrier oder der Staffordshire Bullterrier, sind besonders pflegeleicht. Ihr glattes Fell haart weniger und lässt sich schnell bürsten, was sie ideal für aktive Hundehalter macht, die wenig Zeit für Fellpflege haben. Außerdem sind kurzhaarige Terrier oft widerstandsfähig gegen Schmutz und Nässe, was Spaziergänge, Aufenthalte im Garten oder bei jedem Wetter erleichtert.
Langhaarige Terrier, wie der Yorkshire Terrier, Skye Terrier oder Irish Soft Coated Wheaten Terrier, benötigen dagegen regelmäßige Pflege. Ihr Fell sollte mindestens mehrmals pro Woche gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden. Gelegentliche Besuche beim Hundefriseur sind ebenfalls empfehlenswert, damit das Fell gesund bleibt und die Haut nicht leidet.
„Rund statt kantig: Eine Fellbürste sollte abgerundete Zinken haben, um die Haut nicht zu verletzen.“ – Santévet (07.06.2024)
Terrier-Rassen, die nicht haaren
Einige Terrier-Rassen haben den großen Vorteil, dass sie kaum oder gar nicht haaren. Das macht sie besonders attraktiv für Allergiker oder Haushalte, in denen Fellpflege und Staub reduziert werden sollen. Zu diesen Rassen zählen unter anderem der Yorkshire Terrier, der Irish Soft Coated Wheaten Terrier, der Kerry Blue Terrier und der Bedlington Terrier.
Diese Hunde besitzen ein eher hypoallergenes Fell, das kontinuierlich wächst, anstatt saisonal stark auszufallen. Dennoch ist regelmäßige Pflege wichtig: Trimmen und Bürsten halten das Fell gesund, verhindern Verfilzungen und fördern die Durchblutung der Haut.
FAQ: Häufige Fragen zu Terriern
Wie alt werden Terrier?
Terrier können bei guter Pflege ein langes Leben haben. Kleine Rassen wie Yorkshire Terrier oder Cairn Terrier erreichen oft 14–16 Jahre, mittelgroße Terrier 12–14 Jahre und große Rassen wie der Airedale Terrier 10–12 Jahre.
Welche Terrier sind besonders kinderfreundlich?
Viele Terrier sind ausgezeichnete Familienhunde. Border Terrier, West Highland White Terrier und Norfolk Terrier gelten als besonders freundlich zu Kindern, wenn sie früh sozialisiert werden.
Wie viele Yorkshire-Terrier-Rassen gibt es?
Der Yorkshire Terrier zählt zu den bekanntesten Zwerg-Terriern. Offiziell gibt es nur wenige anerkannte Varianten, doch es existieren auch neue Zuchtformen. Ein Beispiel ist der Biewer Yorkshire Terrier, der sich durch eine dreifarbige Fellzeichnung in Schwarz, Gold und Weiß auszeichnet, aber noch keine offizielle Anerkennung hat.
Wie viel Bewegung brauchen Terrier?
Terrier sind energiegeladene Hunde und brauchen täglich Bewegung. Mindestens zwei Spaziergänge, Spielzeit und geistige Beschäftigung wie Suchspiele oder Apportieren halten sie fit und ausgeglichen.
Was tun, wenn ein Terrier aggressiv gegenüber anderen Hunden ist?
Aggressionen können aufgrund von Territorialtrieb oder Jagdverhalten auftreten. Frühe Sozialisation, positive Verstärkung und Begegnungen mit anderen Hunden helfen, aggressives Verhalten zu vermeiden. Bei Problemen kann ein Hundetrainer oder Tierarzt unterstützen.
Kann man Terrier in der Wohnung halten?
Ja, viele Terrier-Rassen eignen sich für das Leben in der Wohnung, wenn sie ausreichend Auslauf bekommen. Boston Terrier, Norfolk Terrier, West Highland White Terrier oder Tibet Terrier sind besonders anpassungsfähig, benötigen aber tägliche Spaziergänge und geistige Beschäftigung.
Sind Terrier krankheitsanfällig?
Wie viele kleine Hunderassen neigen auch einige Terrier zu erblich bedingten Gelenkproblemen. Besonders häufig tritt eine Luxation der Kniescheibe (Patella) auf, bei der die Kniescheibe aus ihrer Führung springt. Betroffen sind etwa Yorkshire Terrier, Jack Russell Terrier und andere Zwerg-Terrier. Typisches Anzeichen ist der sogenannte „dreibeinige Gang“, bei dem der Hund zeitweise nur auf drei Beinen läuft. Die Groß- & Kleintierarztpraxis an der Deichbrücke weist darauf hin, dass „die Behandlung je nach Schweregrad medikamentös oder operativ erfolgen kann.“
Quellen:
https://www.fci.be/de/nomenclature/3-Terrier.html
https://www.fressnapf.ch/de/magazin/hund/rassen/terrier/
https://tierarzt-kahlisch.de/rassekatzen-rassehunde/