Bernhardiner
Der Bernhardiner erfreut sich großer Beliebtheit. Kinder lieben es, mit dem großen Tier zu kuscheln. Seine Gutmütigkeit und seine Hilfsbereitschaft sind zudem international bekannt. Kein Wunder, dass die Hunde in ihrer Schweizer Heimat zum Beispiel als Diensthunde der Bergrettung eingesetzt werden.

Herkunft der Bernhardiner
Der Hund kommt aus der Schweiz, genauer aus der Region um Mönch. Hier begann die Zucht in einem Kloster auf dem Sankt-Bernhards-Pass. Ziel der Züchter war es vermutlich, einen Rettungshund zur Suche nach Verschütteten im Schnee zu züchten. In jedem Fall war dies eine der Hauptaufgaben der großen Tiere.
Lange Geschichte:
Wann die Zucht der Hunde begann, lässt sich nicht genau sagen. Bewiesen ist jedoch, dass sie schon im 17. Jahrhundert gehalten wurden. Die offizielle Anerkennung als Rasse mit eigenem Standard erfolgte im Jahr 1887 in der Schweiz.
Mittlerweile sind die Hunde auf der ganzen Welt zu Hause. Manchmal werden sie mit dem Berner Sennenhund verwechselt, der ähnlich aussieht und ebenfalls aus den Alpen stammt. Allerdings handelt es sich um zwei verschiedene Rassen mit unterschiedlichen Züchtern.
Äußere Merkmale der Bernhardiner: groß und fellig
Ein Bernhardiner ist kaum zu übersehen, denn er erreicht eine Größe von bis zu 90 cm. Damit reicht er Herrchen und Frauchen locker bis zur Hüfte. Interessant ist allerdings, dass hier innerhalb der Rasse eine gewisse Varianz besteht. Der Standard gibt für Rüden eine Größe von 70 cm bis 90 cm und für Hündinnen von 65 cm bis 80 cm an.
Es liegt nahe, dass so große Tiere auch einiges an Gewicht mitbringen. Bernhardiner wiegen 64 bis 120 kg, je nach Statur. Den Hund zu tragen, ist daher nahezu unmöglich. Zudem erreicht der Hund eine große Kraft, die er allerdings nur selten einsetzt.

Auffällig sind zudem die langen Schlappohren der Tiere. Sie verleihen dem Gesicht ein markantes und gutmütiges Aussehen.
Das Fell gibt es in zwei unterschiedlichen Längen: Kurzhaar und Langhaar. Letztere ist deutlich bekannter und häufiger. Die Farbe ist vom Grundton her weiß mit roten Abzeichen. Insbesondere die langhaarigen Bernhardiner haben eine dichte Unterwolle.
Gut zu wissen:
Wenn der Bernhardiner ausgewachsen ist, zählt er zu den schwersten Hunderassen überhaupt. Es gilt daher, die Gelenke der Tiere zu schonen. Dazu gehört, möglichst wenig Treppen zu steigen und auf übermäßigen Sport zu verzichten. Das kommt den ruhigen Tieren ohnehin gelegen.
Charakter der Bernhardiner: ausgeglichen, freundlich, lieb
Grundsätzlich sind Bernhardiner kinderlieb und gelten als ausgesprochen ruhig und gutmütig. Von Kindern lassen sie sich nahezu alles gefallen, was sie bei Familien sehr beliebt macht. Trotzdem sollten Herrchen und Frauchen selbstverständlich darauf achten, dass der Hund nicht zum Spielzeug wird.
Legendär ist auch die Ruhe der Tiere. Sie aus der Fassung zu bringen, ist nahezu unmöglich. Daher vertragen sie sich sehr gut mit anderen Tieren, auch mit Artgenossen und Katzen. Das heißt jedoch nicht, dass die Schweizer Hunde nicht auch wachsam und aufmerksam sind. Sie haben immer ein Auge auf die Umgebung und können allein mit ihrem massigen Körper anderen Respekt einflößen.
Übrigens: Das berühmte Fässchen mit Rum haben die Bernhardiner im Einsatz wohl nie oder kaum getragen. Diese Legende entstand erst später – zumal Geretteten aus dem Schnee nicht wirklich nach einem Schnaps ist. Richtig ist aber, dass Bernhardiner Erste Hilfe leisten können, weil sie sehr gute Such- und Rettungshunde sind. Sie sind nach wie vor als Diensthunde zu finden, allerdings wegen ihres massigen Körpers nur noch selten.
Mit seinem ruhigen und freundlichen Wesen ist der Schweizer Hund heute vor allem ein beliebter Familienhund. Die Nähe zum Menschen ist dem Tier ausgesprochen wichtig. Für die Alleinhaltung eignet er sich daher nicht gut. Zu seinem freundlichen Temperament gehört es außerdem, regelmäßig zu kuscheln.
Richtige Haltung eines Bernhardiners
Für die Haltung eines Bernhardiners ist zunächst einmal die Größe zu beachten. Eine kleine Wohnung wird den riesigen Tieren nicht gerecht. Allein um sich gemütlich hinzulegen, benötigt der Hund viel Raum. Am wohlsten fühlt sich die Rasse daher in einem Haus mit reichlich Platz.

Darüber hinaus ist Bewegung für die Hunde wichtig, und zwar in angemessener Form. Wegen der Größe und des Gewichts sollten Hundesportarten höchstens gemäßigt betrieben werden. Besser ist es, mit dem freundlichen Hund gemeinsam durch die Natur zu streifen.
Vorsicht ist an heißen Sommertagen geboten, denn durch das lange Fell und den massigen Körper wird den Tieren schnell zu warm. Ein schattiger Ort mit kühlem Boden ist dann der richtige Ort, um die heiße Zeit abzuwarten.
In Bezug auf die Erziehung herrscht manchmal die Ansicht, dass die liebevollen Tiere sich nahezu von allein die wichtigsten Kommandos beibringen. Das ist selbstverständlich nicht richtig. Im Gegenteil: Die großen Hunde sind manchmal regelrecht dickköpfig. Daher ist es wichtig, die Welpen von Beginn an konsequent zu erziehen.
Wer sich einen Hund kaufen möchte, sollte auf eine Herkunft aus seriöser Zucht achten. Es ist gut, wenn die Elterntiere nicht allzu scher und nicht allzu groß sind. Dann sollten auch die Welpen später einen ausgeglichen proportionierten Körper haben. Der Preis für einen Hund beginnt bei 1.000 Euro, häufig liegen die Kosten jedoch deutlich höher.
Gesundheit beim Bernhardiner
Auch beim Thema Gesundheit spielen Gewicht und Größe eine wichtige Rolle. Sie können dazu führen, dass die Gelenke der Tiere leiden. Krankheiten wie die Hüftgelenksdysplasie sind bei den großen, dem Bernhardiner ähnlichen Rassen daher gelegentlich zu beobachten. Um Problemen vorzubeugen, sollten die Tiere möglichst wenig springen und keine Treppen laufen.
Wenn Sie sich einen Bernhardiner anschaffen möchten, sollten Sie über den Abschluss einer Krankenversicherung für Hunde nachdenken, um die Gesundheit des Tieres bestmöglich zu schützen.
Wie alt werden Bernhardiner? Laut Rassestandard 8-10 Jahre. Diese Lebenserwartung ist bei großen Rassen üblich. Kontrolluntersuchungen, Impfungen und hochwertiges Futter sind eine gute Vorsorge für Gesundheit.
Die Bernhardiner Pflege richtet sich vor allem auf das Fell. Die langhaarigen Tiere sollten regelmäßig gebürstet und gekämmt werden. Wegen der Größe dauert das eine gewisse Zeit, die sich Herrchen und Frauchen jedoch nehmen sollten. Die Tiere genießen die Pflege.