Russisch Blau

Russisch Blau ist eine beliebte Katze. Sie schätzt die Nähe zum Menschen und folgt ihm gern. Durch die geringen Ansprüche ist sie für die Haltung in der Wohnung geeignet – und sogar Allergiker vertragen ihre Nähe oft gut.

russisch blau
Die Russisch Blau gibt es in verschiedenen Linien, die sich in Fellfarbe und Statur unterscheiden. - Pixabay

Herkunft der Russisch Blau: wahrscheinlich aus Russland

Der Name gibt einen Hinweis: Die Rasse Russisch Blau kommt vermutlich aus Russland, und zwar aus der Region um Archangelsk. Ganz sicher ist es allerdings nicht, dass die Züchtung wirklich hier ihren Anfang nahm. Mitte des 19. Jahrhunderts gelangten Katzen der Rasse dann möglicherweise weiter nach England. Bewiesen ist diese Geschichte der Zucht jedoch auch nicht.

Fakt ist hingegen, dass die Russisch Blau heute von vielen Züchtern weltweit gezüchtet wird. Es gibt sogar einen Unterschied zwischen englischer, nordeuropäischer und amerikanischer Linie.

Gut zu wissen: Die offizielle Anerkennung als Rasse gab es im Jahr 1949.

Seither erfreuen sich die Tiere wegen ihrer besonderen Farbe und ihres Charakters großer Beliebtheit. Züchter legen heue besonderen Wert darauf, die genetische Vielfalt zu erhalten. Inzucht ist in der Vergangenheit immer wieder ein Thema gewesen.

Äußere Merkmale der Russisch Blau: einzigartige Farben

Die Russisch Blau ist eine mittelgroße, eher schlanke und grazile Katze. Kater erreichen ein Gewicht von 3 kg bis 6 kg, Katzen sind mit 2,5 kg bis 4 kg noch deutlich leichter. Wenn sie sich bewegen, sind die Tiere sehr elegant und leichtfüßig unterwegs.

Grundsätzlich ist beim Körperbau zwischen drei Linien zu unterscheiden. Aus englischer Zucht stammen Tiere, die etwas kräftiger sind. Die nordischen oder skandinavischen Russisch Blau sind zierlicher. Amerikanische Katzen gelten wegen ihres hellen Fells als besonders edel.

Die Größe der Tiere variiert je nach Zucht. Kater erreichen Schulterhöhen von 30 cm bis 40 cm, Katzen 20 cm bis 30 cm. Insgesamt wirkt die Rasse sehr athletisch, was sich auch in ihrem Verhalten und in den Bewegungen wiederfindet. Zum Beispiel haben Russisch Blau eine hohe Sprungkraft – bei der Wohnungshaltung ist das auf jeden Fall zu berücksichtigen.

Die Farbe ist, der Name verrät es bereits, blau. Die Nuance variiert dabei von Tier zu Tier ein wenig. In Europa sind etwas dunklere Tiere gezüchtet worden als in Amerika. Innerhalb eines Wurfs gibt es aber häufig noch Varianzen, was für eine gewisse genetische Vielfalt spricht. Eine Fellzeichnung ist hingegen ein Fehler, die Farbe soll einfarbig und einheitlich sein. Der besonders kuschelige und plüschige Eindruck entsteht durch das leicht abstehende, kurze und dichte Haar.

kopf russisch blau
In diesem Bild sind die markant grünen Augen gut sichtbar.

Große Ähnlichkeit besteht zur Rasse Britisch Kurzhaar. Tatsächlich werden Britisch Kurzhaar und Russisch Blau manchmal verwechselt, es handelt sich aber jeweils um eigene Rassen mit einem entsprechenden Standard.

Ebenso wie die Farbe des Fells sind die Augen der Russisch Blau sehr charakteristisch. Sie erscheinen in einem intensiven Smaragdgrün. Wenn die Kitten diese Färbung nicht aufweisen, ist das kein Grund zur Sorge. Alle Katzen der Rasse werden zunächst mit hellblauen Augen geboren. Erst mit der Zeit entwickelt sich daraus das bekannte Grün.

Charakter der Russisch Blau

Die Katzen der Rasse gelten als besonders anhänglich und folgsam. Wenn sich die Tiere an ein Herrchen oder Frauchen gewöhnt haben, ist es ganz typisch, dass sie ihren Menschen überallhin folgen. Wegen ihrer grazilen Bewegung fällt das oft gar nicht auf, aber mit einem Mal stehen sie dann in der Küche, im Bad oder im Keller.

Ungewöhnlich für Katzen ist zudem ihre offene Art. Wenn Besuch kommt, verstecken sich die meisten Vertreter der Rasse nicht. Im Gegenteil: Sie laufen freudig zur Tür und begrüßen Fremde ebenso wie Bekannte.

Darüber hinaus zeichnet sich die Rasse durch ein ruhiges und ausgeglichenes Wesen aus. Sie eignet sich damit sehr gut für Familien mit Kindern und Paare. Auch eine gewisse Zeit allein in der Wohnung tolerieren die Tiere. Dann ist es aber besser, eine zweite Katze anzuschaffen.

Gut zu wissen:
Ein stürmisches oder wildes Temperament haben die Katzen nicht. Besitzer müssen sich daher keine Sorge um die Einrichtung machen.

Haltung einer Russisch Blau: meist in der Wohnung

Die meisten Katzen der Rasse werden in der Wohnung gehalten, wie es bei vielen Rassetieren der Fall ist. Grundsätzlich ist das gut möglich, denn die Katzen haben keinen besonderen Drang, in die Natur zu gehen. Selbstverständlich ist es aber auch kein Problem, eine Russisch-Blau-Katze als Freigänger zu halten.

Wer eine Russisch Blau alleine halten möchte, sollte sicherstellen, dass (fast) immer ein Mensch in der Nähe ist. Die Tiere bauen dann eine sehr enge Beziehung zu Herrchen oder Frauchen auf. Ist das nicht möglich, ist die Haltung zusammen mit einem Artgenossen tiergerechter.

In Bezug auf die Wohnung zeigen sich die Tiere sehr genügsam. Ein Kratzbaum, eine Toilette und ein paar schöne Ecken zum Spielen reichen ihnen in der Regel aus. Interessant ist, dass eine Blaue aus Russland für eine Katze recht gut erzogen werden kann. Wenn sie bestimmte Regeln einmal gelernt hat, hält sie diese ein.

Ist eine Russisch Blau bei Allergie geeignet? Tatsächlich gelten die Katzen als hypoallergen. Wie stark ein Mensch auf das Tier reagiert, lässt sich jedoch vorab nicht einschätzen. Wer eine Katze trotz Allergie kaufen möchte, sollte daher einmal die Züchter besuchen und prüfen, ob es funktioniert, eine Katze für Allergiker zu halten. Der Preis für ein Tier hängt von der Zucht ab. Etwa 1.000 - 1.200 € sind laut dem Russisch Blau Zuchtverband zu erwarten. Wer der Russisch Blau ähnliche Rassen sucht, wird bei Britisch Kurzhaar fündig.

Gesundheit der Russisch Blau

Wegen der inzestösen Zuchtgeschichte ist es wichtig, bei seriösen Züchtern zu kaufen, die auf einen möglichst breiten Genpool achten. Dann sind die Tiere gesund und erreichen eine Lebenserwartung von 12 Jahren und deutlich mehr. Es gibt viele Katzen der Rasse, die 20 Jahre alt sind.

In Bezug auf Pflege und Fütterung ist die Rasse unproblematisch. Besondere Krankheiten gibt es nicht, von Erbkrankheiten durch Inzucht abgesehen.