Maine Coon

Die Maine Coon ist eine echte Erscheinung. Sie zählt zu den größten Hauskatzenrassen und wirkt durch ihr langes Fell besonders imposant. Die Tiere gelten zudem als gute Jäger – trotzdem fühlen sie sich in der Nähe von Menschen sehr wohl und gelten als besonders anhänglich. Sie werden daher oft als Familienkatzen gehalten.

Maine Coon
Maine Coon - Kirill Vorobyev

Eine majestätische Waldkatze – das Erscheinungsbild der Maine Coon

Bis zu 120 cm lang bei einer Schulterhöhe von 40 cm – wenn die Maine Coon ausgewachsen ist, nimmt sie eine beachtliche Größe ein. Zusammen mit dem langen Fell wirkt sie sehr imposant, wenn sie durch den Garten jagt oder auf dem Sofa liegt. Unterstrichen wird das markante Aussehen von einem kantigen, muskulösen Körperbau. Der hat sein Gewicht: Katzen werden bis zu 6 Kilogramm schwer, manche Kater bringen gar 9 Kilogramm auf die Waage.

Spätzünder:

Bis eine Maine Coon ausgewachsen ist, dauert es lange. Erst nach drei bis vier Jahren haben die Tiere ihre volle Größe erreicht.

Weitere Eigenschaften der Maine Coon sind ein weiter Augenabstand und große Ohren. Letztere sind oft mit sogenannten Luchspinseln geziert – das sind kleine Haarbüschel, die aus den spitzen Ohren wachsen. Dieses Merkmal gilt als besonders charakteristisch, kommt aber nicht bei jedem Tier der Rasse vor.

Äußerlich erinnert die Maine Coon an die Norwegische oder Sibirische Waldkatze – das lange Fell, die großen Pfoten und der buschige Schwanz sind sehr ähnlich. Deswegen wird die Rasse gelegentlich auch Amerikanische Waldkatze genannt.

Einige der großen Katzen haben sehr kräftige Pfoten, wobei einige Tiere sechs oder sieben Zehen haben. Es sieht so aus, als hätte die Katze einen Daumen. Die sogenannte Polydaktilität ist in Deutschland ein Kriterium für den Ausschluss von der Zucht, in den USA jedoch kein Problem.

Herkunft und Geschichte der ruhigen Katzen

Wie die Linie entstand, ist nicht abschließend geklärt. Fakt ist jedoch, dass sie im Nordwesten der USA gezielt gezüchtet wurde. Die Anerkennung durch die großen Zuchtverbände erfolgte in den 1970er und 1980er Jahren. Nach der Anerkennung durch die FiFé wurde sie in Europa bekannt.

Man fand bereits im Jahr 1860 erste Nachweise über die Existenz einer großen Katze, die hier noch „Zottelkatze“ (Shag) genannt wurde. Die Katzen, die ursprünglich mit den Auswanderern aus Europa in die USA kamen, kreuzten sich mit verschiedenen Rassen. Das dichte und lange Fell ermöglichte es den Katzen, die kalten Winter in den USA zu überleben. Angorakatzen wurden vor allem mit den dort lebenden Hauskatzen zusammen verpaart.

Ein Vertreter der Rasse gewann die Katzenausstellung in New York 1895, geriet jedoch schnell wieder in Vergessenheit. Erst im Jahr 1950 entdeckte man die Rasse wieder und gründete den „Central Maine Cat Club“. Die amerikanische Katzenvereinigung erkannte 1973 die Maine Coon als eigenständige Rasse an. Die größte Herausforderung der Katzenrasse ist und bleibt die kleine genetische Basis, die aus nur fünf Katzen bestand. 

Lieber Rot oder lieber Schwarz? Die verschiedenen Farben 

Nachdem es in den 1950ern zu Beginn der Zucht nur (noch) wenige Tiere der Rasse gab, haben sich mittlerweile zahlreiche Farben entwickelt. Maine Coon gibt es unter anderem in:

  • Blau
  • Rot
  • Crème
  • Weiß
  • Schwarz

Nicht alle gleich:

Wie genau eine Maine Coon aussehen soll, unterscheidet sich von Verband zu Verband. Die einzelnen Rassestandards sind zwar ähnlich, im Detail aber unterschiedlich.

Sanfte Riesen und Hundekatze: der besondere Charakter der Maine Coon

Das Erscheinungsbild der Maine Coon lässt ein wildes Raubtier erwarten – das ist jedoch nur bedingt der Fall. Tatsächlich sind die Katzen geschickte Jäger.

Andererseits gelten sie als sehr anhänglich und menschenbezogen. Das hat ihnen verschiedene Beinamen eingebracht – zum Beispiel den des Katzenhundes. Dieser rührt daher, dass die Tiere, eher untypisch für Katzen, ihren Besitzer:innen wie ein treuer Hund auf Schritt und Tritt folgen. Sie spielen mit ihnen bis ins hohe Alter und können kleine Tricks und das Apportieren erlernen.

Die entspannte Schmusekatze lieber nicht allein halten

Maine Coon gelten darüber hinaus als sehr sozial und verträglich. Es gibt zahlreiche Beispiele für Haushalte, in denen die großen Katzen erfolgreich gemeinsam mit Hunden gehalten werden. Die Tiere verstehen sich zudem gut mit Kindern und eignen sich aus diesem Grund für Familien.

Wer sich eine Maine Coon anschafft, sollte den Spieltrieb bedenken. Tatsächlich möchten die Katzen gern beschäftigt werden – erst recht, wenn sie überwiegend in der Wohnung sind.

Gerne mit Freilauf: Haltung von Maine-Coon-Katzen

Die Maine Coon ist in der Regel unproblematisch in der Haltung. Die Katze kann einfach 16 Stunden am Stück ohne Langeweile dösen. Aber auch die kleinen Schlafmützen benötigen eine gewisse Beschäftigung. In der Wohnung gehaltene Tiere sollten regelmäßig bewegt werden. Wenn intelligente Katzen sich langweilen, kommen sie auf dumme Ideen.

Spielen Sie mit einer Spielmaus, Spielangel oder Bällen. Auch die Bindung zwischen Zwei- und Vierbeinern wird dadurch gestärkt. Wenn Sie nicht so viel Zeit haben, können Sie auf Spielzeug für Katzen zurückgreifen, das Intelligenz erfordert. Die Coonies können sich hier unter Aufsicht selbst beschäftigen. Die sanften Riesen haben eine gewisse Affinität zu Wasser. 

Wie beschrieben, sind Maine Coon aktive Tiere, die auch einen ausgeprägten Jagdtrieb haben. Am einfachsten lassen sich die Ansprüche der Katzen erfüllen, wenn sie Zugang zur Natur haben – wahlweise als Freigänger oder mit einem eigenen eingezäunten Außenbereich.

Wohnungskatzen

Maine-Coon-Katzen sind keine reinen Freigänger. Sie können wahlweise auch als reine Wohnungskatzen gehalten werden – dann sollte die Einrichtung aber zu den Tieren passen. Wenn sie von klein auf nur in der Wohnung waren, werden die Stubentiger auch drinnen glücklich. Zum einen benötigen sie ausreichend Platz, um sich zu entfalten, zum anderen sind die schweren und kräftigen Tiere nicht zimperlich: Der Kratzbaum sollte fest stehen - filigrane Möbel vertragen sich nicht gut mit den wilden Stubentigern.

Bei schönem Wetter sollten Katzen sich auch auf einen katzensicheren Balkon oder eine Terrasse setzen können. Besonderes schätzen sie einen erhöhten Aussichtsplatz, von dem aus sie ihre Umgebung im Blick behalten können.

Naturliebhaber

Coonies lieben es, draußen in der Natur zu sein. Sie gehen nicht nur im Garten auf Entdeckungstour, sondern folgen Ihnen auch gern bei Spaziergängen oder beim Jogging. Sie sollten darauf achten, dass Ihnen die Samtpfote nicht unbemerkt hinterherläuft und Sie sie dann den ganzen Weg zurücktragen müssen. Sie können aber auch Ihrer Wohnungskatze diesen Luxus gewähren, und zwar mithilfe einer Katzenleine.

Übrigens: In den USA werden Maine Coon noch immer als sogenannte „working cats“ eingesetzt – zur Jagd auf Ratten und Mäuse.

Anschaffungskosten

Die Preise für ein gesundes Maine-Coon-Kitten vom Züchter variieren zwischen 750 und 1000 €. Es ist abhängig, ob Sie eine Liebhaberkatze oder eine Zuchtkatze benötigen. Ein Liebhaberkatzen-Kaufvertrag verpflichtet Sie meist, die Katze nicht zum Züchten zu verwenden. Möchten Sie die Maine Coon künftig züchten, so zahlen Sie einen Aufpreis für die Kitten vom Züchter.

Gesundheit und typische Erkrankungen der Maine Coon

Leider gibt es bei den Maine Coon einige Krankheiten, die nicht durch Keime übertragen werden, sondern erblich bedingt sind. Das ist bei dieser Rasse ein Problem, da der Genpool vergleichsweise klein ist – eine Folge der Inzucht in der Zuchtgeschichte. Aus diesem Grund können die folgenden Krankheiten bei Maine Coon gelegentlich auftreten:

  • Hypertrophe Kardiomyopathie: eine Erkrankung des Herzens
  • Hüftgelenkdysplasie und Beschwerden an anderen Gelenken sowie Knorpeln
  • Polyzystische Nierenerkrankung: erblich bedingte Zystenbildung in den Nieren
  • Spinale Muskelatrophie: eine Form von Muskelschwund

Wer eine Katze kaufen möchte, sollte daher auf entsprechende Erkrankungen bei den Elterntieren achten.

Lebenserwartung der XXL-Katzen

Maine Coon gelten als robuste und vitale Tiere. Zum Teil bleiben sie 20 Jahre und länger bei ihrer Familie – ein stolzes Alter für Katzen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Maine Coon liegt jedoch mit 12,5 Jahren etwas niedriger. Wie alle anderen Hauskatzen kann sie in dieser Zeit an verschiedenen Krankheiten leiden, darunter zum Beispiel Katzenseuche oder Katzenschnupfen. Viele Besitzer:innen lassen ihr Tier daher impfen.

Die Kosten für medizinische Behandlungen Ihrer Katze können Sie sich mit der Katzenkrankenversicherung von SantéVet einfach zurückerstatten lassen.

Kurios:

Einige Tiere der Rasse Maine Coon zeigen die sogenannte Polydaktylie. Bedingt durch einen Gendefekt haben diese Katzen sechs oder sieben Zehen.

Die richtige Pflege für eine Maine Coon

In Bezug auf die Pflege ist zunächst das mittellange bis lange Fell mit dichter Unterwolle zu nennen. Damit es nicht verfilzt, sollten Besitzer:innen ihre Tiere regelmäßig bürsten. Ein Intervall von einer Woche ist meist ausreichend – im Einzelfall hängt es aber von den Haltungsbedingungen und dem Charakter des Tieres ab.

Das lange Fell und die großen Ohren bieten zudem eine Angriffsfläche für Parasiten wie Flöhe und Ohrmilben bei Katzen. Es empfiehlt sich, während des Pflegerituals einen eventuellen Befall zu prüfen.

Pflege bedeutet auch, die Katze ausgewogen und artgerecht zu ernähren. Hier ist zu bedenken, dass die großen Katzen auch einen entsprechend großen Appetit haben. Wer mehrere Tiere der Rasse hält, sollte sich daher auf vergleichsweise hohe Futterkosten einstellen. Ansonsten ist die Pflege unproblematisch.

Schon gewusst?

Der Name Maine Coon leitet sich vom US-Bundesstaat Maine und vermutlich vom Waschbären (Engl. racoon) ab. Dass Waschbären mit Katzen gekreuzt wurden, um die Rasse zu erhalten, ist jedoch ein Mythos.