Perser

Die Perserkatze ist jedem Katzenfreund ein Begriff. Mit ihrem langen Fell und der ausgesprochenen Ruhe wirkt sie erhaben und edel. Mit der Züchtung extremer Ausprägungen gingen jedoch auch gesundheitliche Probleme einher. Heute liegen die Zuchtziele daher verstärkt auf gesundheitlichen Aspekten.

Erscheinungsbild

Das wohl bekannteste Merkmal der Perser ist ihr langes Fell. In Kombination mit einer dichten Unterwolle ergibt sich ein sehr plüschiges Haarkleid, das in verschiedenen Farben erscheinen kann: Laut Rassestandard sind alle Nuancen erlaubt. Markant ist außerdem der buschige Kragen, den die Tiere unter dem rundlich erscheinenden Kopf tragen.

Der Körperbau der Perser wird durch das dichte Fell ein wenig überlagert, sodass die Tiere zum Teil fälschlich als dick bezeichnet werden. Tatsächlich ist der Körper kompakt und kräftig, aber nicht unvorteilhaft proportioniert. Auffällig ist die breite Brust, auch die runden Pfoten wirken meist groß. Die Beine der Perser sind eher kurz im Vergleich zu anderen Katzenrassen.

Schon gewusst?
​​​Die Perserkatze war früher als Angorakatze bekannt. Ihren heutigen Namen erhielt sie insbesondere für die gezielte Zucht und um die Tiere gegenüber anderen langhaarigen Rassen abzugrenzen.

Besonders charakteristisch und einzigartig ist der Kopf. Das Zuchtziel lag hier auf einer breiten Stirn, die insgesamt rund erscheint. Die Nase wurde im Lauf des 20. Jahrhunderts immer kürzer gezüchtet, bis einige Perser schließlich unter Atemproblemen und Entzündungen der Atemwege litten. Aus diesem Zusammenhang stammt der Vorwurf der Qualzucht


Heute sind viele Züchter daher daran interessiert, den Tiere wieder eine – im Vergleich zu früher – längere Nase zu verleihen. Das es bei dieser Rasse unterschiedliche Zuchten gibt, sind Angaben zur Größe und zum Gewicht schwer zu treffen. Wenn ein Perser ausgewachsen ist, sollte er etwa mittelgroß bis groß sein. Das Gewicht kann durchaus 8 Kilogramm bei Katzen und 10 Kilogramm bei Katern erreichen. Es gibt aber auch deutlich leichtere Tiere.

Herkunft Persien? Früher wurde vermutet, die Tiere stammten aus dem asiatischen Raum. Neuere Untersuchungen legen nahe, dass die Perserkatze ihren Ursprung in Russland hat. Das heutige Erscheinungsbild ist jedoch das Ergebnis einer langen Zucht.

Ruhig und sanft: der Charakter der Perser

Perserkatzen gelten als ausgesprochen ruhig und freundlich, bisweilen sind die Tiere sogar ausgesprochen träge. Sie sind gern in der Nähe ihrer Menschen und fordern intensive Kuscheleinheiten ein – zunächst allerdings nur bei ihren Besitzern.

Gegenüber Fremden tauen die Tiere eher langsam auf, bringen aber nach einer Weile auch ihnen viel Zuneigung entgegen. Einen ausgeprägten Spieltrieb, wie er von anderen Katzenrassen bekannt ist, haben die Perser in der Regel nicht. Auch an Kratzbäumen betätigen sie sich seltener, ab und zu sind sie jedoch damit beschäftigt.

Grimmig: Durch ihre Gesichtsform und die herabhängenden Mundwinkel wirken die Perser manchmal sauertöpfisch. Ihr Wesen ist jedoch das genaue Gegenteil.

Gegenüber anderen Tieren sind Perser in der Regel aufgeschlossen, sie können sehr gut mit Artgenossen gehalten werden. Trotzdem ist eine behutsame Vergesellschaftung nötig, um die Tiere nicht zu überfordern.

Meist in der Wohnung: Haltung von Perserkatzen

Die meisten Perser werden als reine Wohnungskatzen gehalten. Das hat mehrere Gründe. Der erste und wichtigste ist, dass die Katzen von sich aus nur wenig Interesse zeigen, die Natur zu erkunden und im Freien zu spielen. Wenn sie einen Auslauf bekommen, freuen sich darüber, sich in aller Ruhe in die Sonne legen zu können. Darüber hinaus gilt das lange Fell als anfällig für Knötchen und Schmutz. Nach einer Runde im Garten steht daher meist die Fellpflege an, weshalb viele Besitzer ihren Tieren lieber im geschützten Innenraum Platz zum Spielen anbieten.

Ein weiteres Problem besteht in der Zutraulichkeit der Perser in Kombination mit ihrem oft hohen Marktwert. Dadurch sind sie leider im Freigang Ziel von Fängern. Viele Besitzer lassen ihre Tiere auch aus diesem Grund nicht aus der Wohnung. Aus den genannten Gründen bleiben die Tiere daher meist drinnen. Dann ist es wichtig, ihnen Spielzeuge und Rückzugsmöglichkeiten anzubieten. So fühlen sich die Katzen wohl.

Dazu trägt außerdem der Kontakt zu Menschen bei, den die Perser unbedingt wünschen. Wer längere Zeit außer Haus ist, sollte erwägen, ein zweites Tier anzuschaffen. Zwar gelten die langhaarigen Katzen als vergleichsweise tolerant gegenüber längeren Phasen, in denen sie sich allein beschäftigen – auf Dauer ist das aber keine gute Lösung. Wegen ihrer zahlreichen besonderen Eigenschaften sind die Perserkatzen beliebt bei Familien. Tatsächlich fügen sie sich gern ins soziale Gefüge ein und spielen oder kuscheln auch ausgiebig mit Kindern. Zu beachten ist allerdings, dass die Tiere auf Grund ihres lieben Wesens viel mit sich anstellen lassen. Kinder sollten daher ermahnt werden, die plüschigen Mitbewohner nicht als Kuscheltiere oder wie Spielzeuge zu behandeln.

Blofeld und Co.: Perser sind wegen ihres markanten Aussehens auch oft in Filmen vertreten. Der Gegenspieler von James Bond hält sich zum Beispiel eine weiße Perserkatze.

Gesundheit bei Perserkatzen

Wie bereits erwähnt, ist im Zusammenhang mit den Perser Krankheiten die Zucht ein wichtiger Faktor. Hier gilt vereinfach gesagt: je kürzer die Nase, umso eher treten Atemwegserkrankungen auf. Wer eine Perserkatze kaufen möchte, sollte deshalb auf eine möglichst ausgeprägte Nase achten. Darüber hinaus gibt es einige weitere Krankheiten, für die die Tiere eine gewisse Anfälligkeit zeigen. Dazu gehört der progressive Netzhautschwund, der zum Verlust der Sehkraft führen kann.

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Halter sollten zudem das Gewicht ihrer Wohnungskatzen im Blick behalten. Durch den eher geringen Bewegungsdrang kann es sonst zu Übergewicht kommen. Ansonsten gelten die Tiere trotz der genannten Probleme als gesund. Die Perser Lebenserwartung wird mit einer recht breiten Spanne von 10-17 Jahren angegeben. Hier zeigt sich ein Unterschied zwischen den Zuchten.

Gut zu wissen: In Deutschland gibt es mittlerweile ein Züchtungsverbot für sehr kurznasige Tiere.

Bürsten, bürsten, bürsten: die Pflege der Perserkatze

Die Pflege der Perser besteht vor allem aus dem Kämmen und Bürsten – und das am besten täglich. Das lange Fell der Tiere neigt zur Verfilzung. Die Knötchen sollten möglichst frühzeitig entfernt werden, sonst ist es unvermeidbar, verdichtete Stellen aus dem Fell zu schneiden.

Viele Perser neigen zudem zu tränenden Augen. Das Sekret ist nicht nur störend für die Tiere, es bietet auch einen Nährboden für Keime. Die Besitzer sollten daher auch das Gesicht ihrer Katze regelmäßig reinigen. Die Fellreinigung kann wahlweise nass oder trocken erfolgen. Da die Katzen das Wasser nicht unbedingt lieben, bieten sich Reinigungspuder aus dem Fachhandel an.

Auch das Krallenschneiden kann von Zeit zu Zeit nötig werden, da sich die Tiere nicht so viel bewegen wie andere Rassen. Insgesamt ist die Pflege damit aufwendiger als bei den meisten anderen Rassen. Wegen ihres ruhigen Charakters sind die Tiere dafür in der Regel kooperativ und genießen das tägliche Kämmen nach einer Weile. Ein Leckerchen hilft dabei, die Katzen zu Beginn an die Pflege zu gewöhnen.