Seidiges Fell und blaue Augen: Erscheinungsbild der Birma
Charakteristisch sind die blauen Augen sowie die Zeichnung des halblangen Fells. Der Grundton ist hell, im Gesicht, an den Ohren, am Schwanz sowie am Rücken besitzen die Katzen dunkle Zeichnungen. Die Pfoten sind dabei immer hell. So erweckt es den Eindruck, als trage das Tier weiße Söckchen. Sie gehört also zu den Point-Katzen. Die Kitten sind bei der Geburt weiß; die charakteristische Färbung entwickelt sich erst später. Dadurch, dass die Birma kürzere Haare im Gesicht und längere im Hals- und Nackenbereich hat, ergibt sich ein dezent ausgeprägter Fellkragen.
Die Birmakatze ist eine Kreuzung aus Siamkatze und Perserkatze. Obwohl die Birmakatze seit langem eine beliebte Hauskatze ist, hat sie sich nie zu einer Modekatze entwickelt und sieht heute noch fast genauso aus wie zu Beginn ihrer Zucht.
Zu erwähnen ist außerdem, dass die Katzen zwar ein üppiges Haarkleid tragen, jedoch wenig Unterwolle besitzen. Die Statur entspricht der einer mittelgroßen Katze. Vom Rumpf bis zum Kopf messen die Tiere etwa 50 Zentimeter. Wenn die Heilige Birma ausgewachsen ist, erreichen Kater ein Gewicht von 5-6 kg, Katzen bleiben mit etwa 4 kg leichter.
Der Körperbau wird als lang und schwer beschrieben. Die Muskulatur der Tiere ist ausgeprägt, der wesentliche Eindruck nach außen wird jedoch von dem langen seidigen Fell bestimmt. Die Kopfform soll möglichst rund sein, Ohren mit leicht abgerundeter Spitze und symmetrischer dreieckiger Form gelten als ideal.
Eine Heilige? Herkunft der Katzenrasse
Die Birmakatze soll der Sage nach auf eine Tempelkatze zurückgehen. Tatsächlich begann die systematische Zucht 1925 in Frankreich.
Die Herkunft der Heiligen Birma ist nicht eindeutig geklärt. Die Legende besagt, dass die Tempelkatzen in Myanmar bereits als heilige Tiere verehrt wurden. Ein gewisser Mr. Vanderbilt brachte 1919 von seiner Orientreise ein Pärchen Birmakatzen mit. Der Kater starb bei der Überfahrt, doch er wollte die Zucht fortsetzen. Er verpaarte die Jungen also mit Siam- und Perserkatzen.
Die neue Rasse wurde in Frankreich bereits 1925 anerkannt und der Kater „Timour de Madalapour“ fand in den 30er-Jahren seinen Weg nach Deutschland. Während des Zweiten Weltkriegs kam die Zucht fast zum Erliegen, erst 1955 wurde sie wieder aufgenommen. Die hübschen Katzen eroberten weltweit das Herz von Katzenliebhaber:innen. Die Birmakatze ist nicht zu verwechseln mit der kurzhaarigen Burma oder Burmese.
Mythen um die Birmakatze
Um die Entstehung der Birmakatzen rankt sich eine besonders schöne Geschichte. Ein Mönch mit goldenem Bart hielt einen Kater namens „Sinh“. Als der Priester bei einem Raubüberfall verstarb, sprang sein Kater vor den Altar der blauäugigen Tsun-Kyan-Kses, der Göttin der Seelenumwandlung. Seine Augen färbten sich ebenfalls saphirblau wie die der Göttin, und sein Fell wurde golden wie der Bart seines Besitzers.
Als die Katze ihren toten Herrn mit ihren dunklen Pfoten berührte, wurden diese als Zeichen der Reinheit weiß. Die Seele des Verstorbenen wurde in die Katze übertragen. Nach dem Tod der Katze hatten alle anderen Tempelkatzen eine goldene Fellfarbe mit dunklen Abzeichen und weißen Pfoten sowie eine blaue Augenfarbe.
Eine äußerst verschmuste Katze: das einzigartige Wesen der Birma
Hauskatzen gelten allgemein als eigensinnig und wenig gehorsam. Bei der Birmakatze ist das anders. Die Tiere haben den untypischen Wunsch, ihrem/r Halter:in zu gefallen. Das macht die Erziehung der Stubentiger deutlich einfacher als bei anderen Rassen.
Darüber hinaus kommen die Katzen selten auf den Gedanken, sich am Sofa, dem Teppich oder an den Schränken auszulassen. Die Heilige Birma gilt daher als gute Anfängerkatze. Wenn Sie sich für die Rasse entscheiden, sollten Sie einen seriöse(n) Züchter:in aufsuchen. Das erkennt man unter anderem daran, dass er einem eingetragenen Verein angehört. Er oder Sie achtet auf das Verhalten und die Gesundheit der Kitten und auch auf die Eltern. Es sollte nicht vorkommen, dass ein Ahne zweimal im Stammbaum aufgeführt wird.
Selbstverständlich haben die Tiere aber trotzdem Ansprüche an ihre artgerechte Haltung: Kratzmöbel und eine saubere Umgebung sind wichtig. Darüber hinaus ist ihr der Kontakt zu Menschen besonders wichtig. Die Tiere gelten als sehr anhänglich und folgen ihrem/r Besitzer:in oft auf Schritt und Tritt. Dieser Charakterzug ist bei Wohnungskatzen besonders ausgeprägt. Er brachte den Tieren einst den Ruf ein, wie ein kleiner Hund im Körper einer Katze zu sein. In jedem Fall eignet sich die Heilige Birma durch diese Eigenschaft sehr gut für Familien und ältere sowie alleinstehende Menschen.
Darüber hinaus sind die Katzen freundlich und verspielt. Die Rasse ist zudem vergleichsweise ruhig – eine Einladung zum Spielen wird zwar gerne angenommen, die Tiere mögen es aber auch, ganz entspannt in der Nähe des Menschen zu liegen. Wie fast alle Katzen reagiert die Heilige Birma schnell auf bewegte Objekte, womit sich eine Runde Toben gut eröffnen lässt.
Haltung einer Heiligen Birma
Birmakatzen sind die idealen Hauskatzen. Sie sind gerne mit ihren Besitzer:innen zusammen und suchen den Kontakt zu Menschen. Das ist schön für den Menschen, denn an Kuscheleinheiten wird es nicht mangeln. Damit die Katze glücklich in ihrem neuen Zuhause ist, sollten Sie dennoch einiges berücksichtigen.
Wohnungskatze oder Freigänger?
Im Allgemeinen ist die Haltung einer Birmakatze unkompliziert. Die Tiere haben keinen besonderen Drang, die Natur zu entdecken und draußen zu jagen. Sie lassen sich daher gut in der Wohnung halten. Selbstverständlich freuen sich die Tiere auch über Freigang. Das zutrauliche Wesen führt allerdings dazu, dass sie sich dort Fremden schnell annähern. Einige Halter ziehen daher einen geschützten Auslauf vor. Bei der Haltung zu beachten ist das soziale Wesen der Tiere. Sie sind nicht nur gerne in der Nähe des Menschen, sie fordern Kontakte regelrecht ein. Auch ein Artgenosse zum Spielen sorgt für Begeisterung bei der Birmakatze.
Verspielter Charakter – lieber nicht alleine halten
Mit Einsamkeit kommen die Katzen daher nicht gut zurecht. Wer sich als Alleinstehender eine Birmakatze zulegt und öfter außer Haus ist, sollte unbedingt eine zweite Katze kaufen. Wer die Heilige Birma erziehen möchte, hat mit dem Clickertraining hohe Aussichten auf Erfolg. Die Tiere gelten grundsätzlich als leicht erziehbar, sodass die investierte Zeit schnell belohnt wird. Auch wenn diese Eigenschaft an vielen Stellen erwähnt wird, sollten Halter:innen freilich bedenken, dass die Heilige Birma eine Katze bleibt – die Folgsamkeit und Hörigkeit eines Hundes erreicht sie nicht.
Krankheiten und Lebenserwartung der Birmakatze
Besonders häufig auftretende Krankheiten bei Birmakatzen gibt es nicht. Im Allgemeinen gelten die Tiere der Rasse als robust und vital. Allerdings ist bei dieser Rasse in manchen Linien eine starke Inzucht betrieben worden, um Merkmale herauszuarbeiten. Das ist eine Belastung für die heutigen Tiere, da bestimmte Erbkrankheiten bei der Heiligen Birma auftreten können. Dazu gehören:
- Anämie
- Augenkrankheiten
- Herzkrankheiten
- Progressive Retina Atrophie
Seriöse Züchter:innen achten mittlerweile jedoch auf gesunde Elterntiere, sodass insgesamt wenig solcher erblicher Beschwerden zu erwarten sind. Daher gibt die Literatur für die Birmakatze Lebenserwartung im Mittel 12 Jahre an. Einzelne Tiere können auch noch deutlich älter werden. Grundsätzlich ist die Heilige Birma wie alle Katzen anfällig für artspezifische Krankheiten, zu denen zum Beispiel FIP zählt. Gelegentlich ist zu lesen, dass Wohnungskatzen hier nicht gefährdet sind, weil sie keinen Kontakt zu anderen Tieren in der Natur haben. Das ist so jedoch nicht richtig. Erreger können zum Beispiel auch über die Schuhe oder die Kleidung der Besitzer ins Haus getragen werden. Impfungen empfehlen sich deshalb auch für Tiere, die nur drinnen gehalten werden.
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Pflege der Birmakatze
Wie bei allen Rassen mit mittellangem oder langem Fell sollten die Haare regelmäßig gebürstet werden. Besitzer:innen sollten hierfür eine Bürste oder einen Kamm mit abgerundeten Zinken wählen – die sind schonender für die Haut. Wird das Tier nicht gekämmt, droht das flauschige Fell insbesondere im Bereich des Kragens zu verfilzen. Aufgrund der fehlenden Unterwolle kommt dies jedoch bei entsprechender Pflege selten vor.
Einige Katzen mit langem Fell haben Probleme mit Fellknäueln im Magen. Die Bildung dieser Knäuel kann durch ein spezielles Katzenfutter verringert werden. Im Frühjahr und Herbst benötigen die plüschigen Katzen etwas mehr Pflege und Unterstützung.
Zur weiteren Pflege sollten die Halter die Länge der Krallen im Blick behalten. Werden die zu lang, besteht Verletzungsgefahr für die Tiere. Zu erkennen sind zu lange Nägel daran, dass diese von der Katze nicht mehr vollständig eingefahren werden können.
Gerade bei Wohnungskatzen, die viel Nassfutter fressen, ist zudem die Zahnpflege ein wichtiges Thema. Prophylaktisch ist es gut, wenn die Tiere ab und zu etwas Festes zu essen bekommen, zum Beispiel Trockenfutter oder einen Kauartikel. Hat sich einmal brauner Zahnstein gebildet, sollte dieser vom Tierarzt entfernt werden.
Ansonsten gilt die Pflege der Hauskatzen als unkompliziert, zumal die Birma sehr auf den Menschen bezogen ist und ihm gefallen möchte.