Siamkatze

Eine Siamkatze oder kurz Siam ist schon von Weitem gut zu erkennen. Markant sind ihre schwarzen Fellfärbungen und die blauen Augen bei den Tieren. Doch nicht nur das macht sie besonders. Auch ihr Temperament und die Stimme zählen zu den Alleinstellungsmerkmalen.

Siamkatze
Die markante Färbung des Fells und der Augen zeichnet Siamkatzen aus - Pixabay

Erscheinungsbild der Siamkatze: ein typischer Point-Farbschlag

Die Siam gehört zu den sogenannten Point-Typen. Bei diesen Tieren zeichnet sich das Fell durch eine helle Grundfarbe aus, die am Gesicht, am Schwanz, an den Ohren sowie zum Teil an den Pfoten unterbrochen ist durch dunkle Partien – die „Points“.

Hintergrund für dieses charakteristische Aussehen ist ein Teilalbinismus. Das bedeutet, die Melaninproduktion ist gestört. (Melanin ist der Farbstoff in den Haaren.) Einige Körperpartien bleiben daher hell bzw. weiß, nur der Rest ist gefärbt.

Das erklärt übrigens auch die blauen Augen, die bei Siamkatzen eine weitere Besonderheit sind. Die Kontrastfarbe im Fell kann sehr unterschiedlich ausfallen. Bei der Rasse sind über 100 verschiedene Varianten bekannt. Die Vielfalt entsteht maßgeblich durch diverse Musterungen, die auf die folgenden Grundfarben zurückgehen:

  • Blau
  • Chocolate
  • Lilac
  • Seal

Überraschung:
Die endgültige Farbe der Siamkatze zeigt sich erst nach mehreren Monaten. Im Kittenalter lässt sich noch nicht genau sagen, wie das Tier später genau aussehen wird.

Der Körperbau der Siamkatzen ist katzentypisch: elegant und muskulös, dabei aber sehr grazil. Die Tiere werden 3-4 Kilogramm (Katze) bzw. 4-5 Kilogramm (Kater) schwer und erreichen eine mittlere Körpergröße.

Ein weiteres besonderes Merkmal im Erscheinungsbild sind die ungleich langen Hinter- und Vorderbeine. Erstere sind deutlich länger, was sich im Profil gut erkennen lässt. Nicht zu verwechseln sind die Tiere mit den Rassen Neva Masquarade und Ragdoll, die ähnlich gezeichnet sind, jedoch einen anderen Körperbau aufweisen.

Das Fell der Siamkatzen liegt zudem eng an und durch die nahezu fehlende Unterwolle ergibt sich ein schlanker Gesamteindruck.

Charakter der Siamkatze

Der Charakter der Siamkatzen zeigt verschiedene Merkmale. So gelten die Tiere als sehr verschmust und menschenbezogen, was sie bei vielen potentiellen Besitzern beliebt macht.

Allerdings können die Katzen auch einen starken eigenen Charakter entwickeln. Wer nicht möchte, dass die Siam in der Wohnung auf dem Sofa liegt, muss dies konsequent durchsetzen, um Erfolg zu haben.

Darüber hinaus fällt die Kommunikationsbereitschaft der Tiere auf. Sie geben viele Laute von sich und möchten auf diese Weise auf sich aufmerksam machen. Dabei kann es schon einmal laut werden: Die Stimme der Siam ist durchdringend. Das sollten Menschen beachten, die das Tier in einer hellhörigen Wohnung halten möchten.

Ansonsten präsentieren sich die Siamkatzen sozialverträglich und freundlich. Sie leben gerne mit Artgenossen zusammen und sind ungern allein. Die Tiere zeigen zudem ein hohes Maß an Intelligenz.

Tierischer Therapeut:
Die Katzen gewinnen schnell einen engen Bezug zu Menschen. Deshalb werden sie in der Therapie eingesetzt, zum Beispiel für Kinder mit mentalen Einschränkungen.

Haltung der Siamkatze

In Bezug auf die artgerechte Haltung einer Siamkatze gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Wichtigstes Merkmal ist die ausgeprägte soziale Ader der Katzen. Wie beschrieben, suchen sie die Nähe zum Menschen und diese sollte ihnen auch gewährt werden. Sonst sind die Tiere unglücklich. Aus dem gleichen Grund wird eine Einzelhaltung nicht empfohlen.

Auffällig für eine Katze ist zudem der ausgeprägte Bewegungsdrang der Tiere. Er wird darauf zurückgeführt, dass in der Siam noch immer die Gene eines Jägers versteckt sind. Für die reine Wohnungshaltung ist der elegante Stubentiger daher eher nicht geeignet. Ein Freigang oder zumindest ein großer Auslauf wird empfohlen. Im Wohnraum sollte zudem ein großer Kratzbaum oder ein ähnliches Möbelstück stehen, an dem sich das Tier auslassen kann.

Siamkatzen spielen außerdem gerne mit ihren Besitzern. Wer möchte, kann die Siam mit dem Clicker trainieren – das gilt bei dieser Rasse als aussichtsreich. Allerdings erfordern die ersten Erfolge eine lange Übungszeit. Mit der nötigen Geduld bringen einige Halter ihre Tiere sogar dazu, an der Leine zu gehen. So ist ein gemeinsamer Ausflug in die nähere Umgebung möglich.

Eine Asiatin:
Ursprünglich stamm die Siamkatze aus Siam (heute in Thailand) – der Name legt es nahe. Nach Europa gelangten die ersten Tiere der Rasse im 19. Jahrhundert.

Gesundheit von Siamkatzen

Typische Siam Krankheiten betreffen vor allem die Augen, was eine Folge des Teilalbinismus ist. Der Mangel an Melanin soll möglicherweise zu Symptomen wie Augenzittern führen. Gelegentlich tritt auch die Progressive Retinaatrophie auf. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Netzhaut, die zu einem Verlust des Sehvermögens führen kann.

Früher galt auch der Knickschwanz als ein rassetypisches Beschwerdebild. Mittlerweile wird diese Fehlstellung jedoch nur noch sehr selten vererbt. Die Selektion gesunder Tiere für die Zucht hat hier zu einer deutlichen Verbesserung der Situation beigetragen.

Darüber hinaus sind Siamkatzen wie alle anderen Hauskatzen anfällig für bestimme Krankheiten. Dazu zählt zum Beispiel der Katzenschnupfen. Gegen viele erregerbedingte Erkrankungen gibt es mittlerweile jedoch passende Impfungen. Auch gegen Parasiten wie Zecken und Flöhe sind prophylaktische Arzneimittel verfügbar.

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Grundsätzlich gilt die Rasse als sehr vital. So beträgt die Siamkatze Lebenserwartung 15-18 Jahre und damit mehr als bei den meisten anderen Rassen. Es gibt sogar zahlreiche Tiere, die älter als 20 Jahre werden.

Gut warmhalten: Das Fell der Siamkatzen hat kaum Unterwolle. Kaltes und nasses Wetter tolerieren die Tiere daher nur schlecht.

Bürste und Co. – Pflege von Siamkatzen

Während das fehlende Unterwollkleid an kalten Tagen ein Problem darstellt, ist es in Bezug auf die Pflege ein Vorteil. Das kurze Fell sollte nur selten gebürstet werden und zeigt keine übermäßige Tendenz, Haare zu verlieren. Wenn die Siamkatze ausgewachsen ist, reicht es aus, sie etwa einmal wöchentlich zu kämmen.

Siamkatzen, die als Freigänger leben, wetzen sich ihre Krallen meist von ganz allein in der Natur ab. Besitzer sollten erst dann tätig werden, wenn die Nägel nicht mehr komplett eingefahren werden können. Dann ist es ratsam, die Krallen behutsam um wenige Millimeter zu kürzen. Dafür müssen die Katzen in aller Regel langsam an die Prozedur gewöhnt werden, da sie diese im Allgemeinen nicht besonders mögen. Im Winter können die Ballen gelegentlich mit einem Öl gepflegt werden.

Um einen Befall mit Flöhen auszuschließen, ist es am besten, das Fell von Zeit zu Zeit genauer zu betrachten. Ansonsten ist die Pflege der Siamkatzen sehr unproblematisch.