Norwegische Waldkatze: Charakter, Fellfarbe, Preis, Futter, häufige Krankheiten
Norwegische Waldkatze: urtümlich, elegant, verschmust Sie stammen aus den Wäldern und leben heute in zahlreichen Wohnzimmern: Norwegische Waldkatzen sind ganze besonderer Vertreter ihrer Art. Auch wenn Sie aussehen wie wilde Jäger, zeigen sie sich dennoch zahm und anhänglich. In diesem Rasseportrait sind die wichtigsten Merkmale der „Norweger“ zusammengefasst.

Erscheinungsbild der Norwegischen Waldkatze
Die Norwegische Waldkatze erinnert stark an eine Wildkatze – das ist auch kein Wunder, denn sie stammt von wildlebenden Tieren ab, die sich vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts mit europäischen Katzen verpaart haben.
Charakteristisch ist das halblange Fell, das in verschiedenen Farben erscheinen kann. Es setzt sich aus zwei Teilen zusammen: dem Deckhaar und der Unterwolle. Die Unterwolle ist dich und üppig, was den Tieren ihr plüschiges Aussehen verleiht. Zudem schützt diese Fellschicht vor den eisigen Temperaturen, die in Norwegen im Winter herrschen. Das Deckhaar wiederum ist leicht fettig, was zum zotteligen Aussehen der Norwegischen Waldkatzen führt. Zudem schützt es vor Nässe und weist Schmutz ab.
Vorsicht, haarig:
Die Waldkatzen wechseln ihr Fell nach dem Winter. Im Frühjahr verlieren die Tiere viele Haare.
An Wildkatzen erinnert außerdem der kräftige Körperbau der Tiere. Eine Waldkatze misst mindestens 100 cm vom Schwanz bis zum Kopf. Das Gewicht variiert dabei zwischen 4 und 10 Kilogramm, einzelne Tiere werden sogar noch schwerer. Durch die „wilden“ Gene ist das Endgewicht nicht präzise vorhersagbar. Im Allgemeinen sind die Katzen jedoch leichter als Kater.
Lange Entwicklungszeit: Bis eine Norwegische Waldkatze ausgewachsen ist, vergehen bis zu vier Jahre!
Zu erwähnen sind außerdem weitere Besonderheiten, zum Beispiel die Luchs-Pinsel – also Haare, die aus den Ohren hervorstehen. Bei vielen Vertretern der Rasse sind sogar die Zwischenräume zwischen den Zehen behaart. Geradezu imposant und herrschaftlich wirkt der üppige Fellbehang der Brust und des Kragens.
Waldkatzen haben zudem eine dynamische Körperhaltung, da die Hinterbeine etwas länger ausfallen als die vorderen Extremitäten.
Sanftes Wesen: der Charakter einer Norwegischen Waldkatze
Unnahbar und stürmisch – so stellen sich viele das Wesen einer Norwegischen Waldkatze vor. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Die Tiere sind ausgesprochen friedlich und sanftmütig. Die Halter schätzen es besonders, dass die Katzen sich dem Menschen gerne anschließen und ihm auf Schritt und Tritt folgen.
Norwegische Katzen vertragen sich darüber hinaus gut mit anderen Tieren, sogar mit Hunden oder Kleintieren. Im Einzelfall ist selbstverständlich eine gewissenhafte Sozialisierung nötig, sodass die vierbeinigen Hausbewohner gut miteinander auskommen.
Wenn auch nicht im freundlichen Wesen, so zeigen sich die Gene der Wildkatze doch an anderer Stelle. Norwegische Waldkatzen haben einen starken Bewegungsdrang und wollen gerne toben und klettern. Wer einen Garten hat, wird das Tier sicher bald auf den Bäumen spielen sehen. Auch in der Wohnung wollen die Katzen gerne hoch hinaus und freuen sich über einen hohen Kratzbaum.
Intelligente Begleiter: Norwegische Waldkatzen wünschen sich nicht nur körperliche, sondern auch geistige Herausforderungen!
Haltung einer Norwegischen Waldkatze
Die artgerechte Haltung einer Norwegischen Waldkatze setzt zwei wesentliche Dinge voraus: ausreichend Platz und Gesellschaft für das Tier. Ein Auslauf im Freien ist vorteilhaft, aber kein Muss. Wer sich dazu entscheidet, die Katze nach draußen zu lassen, sollte das Areal ausreichend absichern, sodass die Tiere es nicht verlassen können.
Wegen ihrer ausgeprägten sozialen Ader eignen sich Norwegische Waldkatzen nicht für die Alleinhaltung. Sie brauchen einen Spielgefährten, zum Beispiel eine andere Katze. Die Vergesellschaftung mit einem Hund ist ebenso möglich.
Halter sollten zudem geeignete Kratzmöbel aufstellen – ein hoher Kratzbaum ist ideal. Sonst kann es passieren, dass die Katzen ihre Krallen an Schränken und Teppichen wetzen. Ansonsten stellt die Rasse keine besonderen Anforderungen an die Haltung.
Kann man Norwegische Waldkatzen in der Wohnung halten?
Prinzipiell kann man Norwegische Waldkatzen durchaus in einer Wohnung halten — allerdings sollte man sich des Naturells dieser Tiere bewusst sein. Norwegische Waldkatzen sind Tiere mit einem sehr stark ausgeprägten Sozialverhalten. Sie brauchen Gesellschaft — darin unterscheiden sie sich auch in ihrer wilden Form deutlich von anderen Wildkatzen, die ihr Katzenleben lieber als Einzelgänger fristen.
Zu den sozialen Bedürfnissen der Norwegischen Waldkatze zählt auch die körperliche Nähe — es darf also gekuschelt werden. Norwegische Waldkatzen mögen noch etwas anderes ganz besonders gerne, nämlich einen gemütlichen Freigang in der Natur. Der kann besonders in der Stadt natürlich zum Problem werden. Wenn Sie also eine Norwegische Waldkatze in Ihrer Wohnung halten wollen, sollten Sie darauf achten, dass das Tier genügend Bewegungsfreiheit hat — am besten sollte es einen Kratzbaum geben — genau wie ausreichend Platz zum Herumtoben und auch einen eigenen Schlafplatz.
Sind Norwegische Waldkatzen aggressiv?
Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Norwegische Waldkatzen sind von Natur aus überhaupt nicht aggressiv, sondern sogar sehr liebevoll und sozial. Klar, im Kontakt mit anderen Tieren kann es schon mal vorkommen, dass die Norwegische Waldkatze klarmacht, dass sie der Boss ist. Generell ist die Norwegische Waldkatze aber ein wundervolles Haustier, das auch mit Kindern gut klarkommt, durchaus zugänglich und kuschelig ist und kein aggressives Verhalten an den Tag legt. Hier gilt es aber wie immer zu beachten, dass jedes Tier anders ist und Charaktereigenschaften schon mal variieren können.
Gesundheit, typische Krankheiten und Vorsorge bei der Norwegischen Waldkatze
Die Norwegischen Waldkatzen sind auf natürlichem Weg durch Verpaarung von Haus- mit Wildkatzen entstanden. Dadurch sind sie sehr robust und Erbkrankheiten, die bei anderen Rassen vermehrt auftreten, sind ausgesprochen selten.
Dennoch kann die Norwegische Waldkatze Krankheiten bekommen, die bei ihr etwas häufiger auftreten. Das sind die hypertrophische Kardiomyopathie (HCM) und die Glykosespeicherkrankheit (GSD4). Bei der HCM handelt es sich um eine Erkrankung, die das Herz betrifft und im Moment leider noch nicht heilbar ist – es gibt aber trotzdem gute Behandlungsmöglichkeiten.
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Bei Tieren mit GSD4 sind die Aussichten schlechter, sie werden meist nicht älter als ein Jahr. Wenn die Kitten hingegen gesund sind, bleiben sie oft lange im Haushalt: Die Norwegische Waldkatze Lebenserwartung liegt im Mittel bei 15 Jahren.
Ansonsten gilt bei dieser großen Katzenrasse wie bei allen anderen, dass eine gründliche Vorsorge wichtig ist. Wenn die Tiere im Freien unterwegs sind, ist eine Zeckenprophylaxe zum Beispiel sinnvoll. Ebenso sollten die Katzen regelmäßig entwurmt werden – das ist auch eine Vorsorgemaßnahme für die menschliche Gesundheit.
Vom Fell bis zur Kralle: richtige Pflege der Norwegischen Waldkatze
Die Norwegische Waldkatze gehört zu den Halblanghaar-Katzen. Entsprechend bedarf das Fell einer regelmäßigen Pflege – allerdings nicht so intensiv wie bei Langhaarkatzen. Im Mittel reicht es aus, das Haarkleid etwa ein- bis zweimal pro Woche zu bürsten. Wie erwähnt, steht zum Sommer ein Fellwechsel an. Um das Sofa und die Wohnung möglichst zu schonen, kann das Intervall zum Kämmen hier verkürzt werden.
Apropos Fellwechsel: Während dieser Zeit kann es passieren, dass die Tiere vermehrt Haare aufnehmen. Dann kann es sinnvoll sein, die Katzen bei der Ausscheidung dieser Büschel zu unterstützen. Das gelingt zum Beispiel mit der Zufütterung von Katzengras.
Ebenso ist es wichtig, dass die Krallen nicht zu lang werden – sonst besteht Verletzungsgefahr für das Tier. Erkennbar sind zu lange Nägel bei Katzen daran, dass sie nicht komplett eingefahren werden können. Das passiert bei Waldkatzen jedoch eher selten, da es sich um aktive Tiere handelt, die ihre Krallen von selbst pflegen. Wenn dennoch Hilfe vonnöten ist, sollten Halter die Nägel immer nur um wenige Millimeter kürzen, bis die richtige Länge nach einigen Tagen oder Wochen erreicht ist.
Darüber hinaus stellen die Norwegischen Waldkatzen keine hohen Ansprüche an die Pflege. Trotz ihrer sozialen und anhänglichen Art gelten die Tiere als sehr selbstständig.
Was fressen Norwegische Waldkatzen?
In puncto Ernährung sind Norwegische Waldkatzen nicht wesentlich anders zu behandeln als andere Hauskatzen. Kommerzielles Katzenfutter mit ausreichenden Nährstoffen und Vitaminen ist auch für die Norwegische Waldkatze gut geeignet — auch Trockenfutter kann auf den Speiseplan. Optimal ist es, wenn die Norwegische Waldkatze mehrere frische Portionen am Tag vorgesetzt bekommt. Ein hochwertiges Tierfutter mit hohem Fleischanteil ist besonders gut geeignet. Es gibt außerdem spezielle Nahrung für Kitten (bis zum ersten Lebensjahr) sowie für alte Katzen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Maine Coon und einer Norwegischen Waldkatze?
Auf den ersten Blick gibt es durchaus einige Gemeinsamkeiten zwischen Maine Coons und Norwegischen Waldkatzen — schließlich sind beides große, langhaarige Katzenrassen. Allerdings gibt es natürlich eine Reihe von Unterschieden. Die Norwegische Waldkatze, der Name verrät es bereits, stammt ursprünglich aus Norwegen, die Maine Coon aus den USA. Auch optisch gibt es Unterschiede. Das Fell von Norwegischen Waldkatzen ist oft länger, sie wirken schlanker und sie sind außerdem oft größer. Maine Coons haben hingegen größere Ohren und buschigere Schwänze. Eines haben Norwegische Waldkatzen und Maine Coons aber gemeinsam: Sie sind beides freundliche und durchaus zutrauliche Rassen.
Wie teuer ist eine Norwegische Waldkatze?
Wie teuer eine Norwegische Waldkatze ist, hängt von einer Reihe von Faktoren (zum Beispiel dem Züchter) ab. Generell lässt sich sagen, dass man mit einem Preis ab 800 Euro rechnen muss — allerdings kann der Preis für eine solche Katze auch mal deutlich über 1000 Euro liegen.