Norwegische Waldkatze: Robust und unabhängig

Norwegische Waldkatze: urtümlich, elegant, verschmust. Sie stammen aus den Wäldern und leben heute in zahlreichen Wohnzimmern: Norwegische Waldkatzen sind ganze besonderer Vertreter ihrer Art. Auch wenn Sie aussehen wie wilde Jäger, zeigen sie sich dennoch zahm und anhänglich. In diesem Rasseportrait sind die wichtigsten Merkmale der „Norweger“ zusammengefasst.

Norwegische Waldkatze
Norwegische Waldkatze - Pixabay

Wie sieht die Norwegische Waldkatze aus?

Die Norwegische Waldkatze erinnert stark an eine Wildkatze – das ist auch kein Wunder, denn sie stammt von wildlebenden Tieren ab, die sich vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts mit einheimischen Hauskatzen verpaart haben.

Langhaarkatze mit kräftigem Körperbau und plüschigem Fell 

Charakteristisch ist das halblange Fell, das in verschiedenen Farben erscheinen kann. Es setzt sich aus zwei Teilen zusammen: dem wasserabweisenden Deckhaar und der Unterwolle. Die dichte Unterwolle ist üppig, das wollige Unterfell verleiht den Tieren ihr plüschiges Aussehen. Zudem schützt diese Fellschicht vor den eisigen Temperaturen, die in Norwegen im Winter herrschen. Das Deckhaar wiederum ist leicht fettig, was zum zotteligen Aussehen der Norwegischen Waldkatzen führt. Zudem schützt es vor Nässe und weist Schmutz ab.

Vorsicht, haarig:
Die Waldkatzen wechseln ihr Fell nach dem Winter. Im Frühjahr verlieren die Tiere viele Haare.

An Wildkatzen erinnert außerdem der kräftige Körper der Tiere. Eine Waldkatze misst mindestens 100 cm vom Schwanz bis zum Kopf. Das Gewicht variiert dabei zwischen 4 und 10 Kilogramm, einzelne Tiere werden sogar noch schwerer. Durch die „wilden“ Gene ist das Endgewicht nicht präzise vorhersagbar. Im Allgemeinen sind die Katzen jedoch leichter als Kater.

Lange Entwicklungszeit: Bis eine Norwegische Waldkatze ausgewachsen ist, vergehen bis zu vier Jahre!

Fellfarben - Rot, weiß und grau

Norwegische Waldkatzen können eine Vielzahl von Fellfarben und -mustern aufweisen. Zu den häufigsten Fellfarben und -mustern bei Norwegischen Waldkatzen gehören:

  1. Schwarz: Solides schwarzes Fell ohne andere Farben oder Muster.
  2. Weiß: Solides weißes Fell ohne andere Farben oder Muster.
  3. Rot (Rot- oder Cremefarben): Solides rotes oder cremefarbenes Fell ohne andere Farben oder Muster.
  4. Blau: Ein graublaues oder silbergraues Fell, das oft mit einem silbernen Unterton versehen ist.
  5. Schildpatt (Tortie): Ein gemustertes Fell mit den Farben Schwarz, Rot und manchmal Weiß. Diese Farben können in einem Wirbelmuster gemischt sein.
  6. Tabby: Ein gestreiftes oder getigertes Muster, das in verschiedenen Variationen vorkommt, darunter:
    • Marmor (Classic Tabby): dickere, parallel verlaufende Streifen oder Wirbelmuster, die oft eine M-förmige Markierung auf der Stirn bilden
    • Gestromt (Mackerel Tabby): schlanke, vertikale Streifen, die wie ein Fischgrätenmuster aussehen
    • Getupft (Spotted Tabby): kleine, runde Flecken oder Tupfen auf dem Fell
  7. Silber: Silberfarbenes oder silbergraues Fell, das oft mit schwarzen oder grauen Markierungen kombiniert wird.
  8. Bicolor: Eine Kombination aus zwei Farben, normalerweise Weiß mit einer anderen Farbe wie Schwarz, Rot oder Blau.

Diese Liste ist nicht vollständig, da es viele weitere Farben und Muster gibt, die bei Norwegischen Waldkatzen vorkommen können. Es ist wichtig zu beachten, dass die tatsächliche Fellfarbe und -muster eines Kätzchens von seinen genetischen Merkmalen abhängen und von der Vererbung seiner Eltern beeinflusst werden.

Zu erwähnen sind außerdem weitere Besonderheiten, zum Beispiel die Luchs-Pinsel – also Haare, die aus den Ohren hervorstehen. Bei vielen Vertretern der Rasse sind sogar die Zwischenräume zwischen den Zehen behaart. Geradezu imposant und herrschaftlich wirkt die typische Halskrause.

Sanftes Wesen: der Charakter einer Norwegischen Waldkatze

Unnahbar und stürmisch – so stellen sich viele das Wesen einer Norwegischen Waldkatze vor. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Die Tiere sind ausgesprochen friedlich und sanftmütig. Die Halter schätzen es besonders, dass die Katzen sich dem Menschen gerne anschließen und ihm auf Schritt und Tritt folgen.

Norwegische Katzen vertragen sich darüber hinaus gut mit anderen Tieren, sogar mit Hunden oder Kleintieren. Im Einzelfall ist selbstverständlich eine gewissenhafte Sozialisierung nötig, sodass die vierbeinigen Hausbewohner gut miteinander auskommen.

Wenn auch nicht im freundlichen Wesen, so zeigen sich die Gene der Wildkatze doch an anderer Stelle. Norsk Skogatt haben einen hohen Bewegungsdrang und wollen gerne toben und klettern. Wer einen Garten hat, wird das Tier sicher bald auf den Bäumen spielen sehen. Auch in der Wohnung wollen die Katzen gerne hoch hinaus und freuen sich über einen hohen Kratzbaum.

Intelligente Begleiter: Norwegische Waldkatzen wünschen sich nicht nur körperliche, sondern auch geistige Herausforderungen! Sie stellen besondere Ansprüche und ihre Familie muss für geistige Auslastung sorgen.

Haltung einer Norwegischen Waldkatze

Die artgerechte Haltung einer Norwegischen Waldkatze setzt zwei wesentliche Dinge voraus: ausreichend Platz und Gesellschaft für das Tier. Ein Auslauf im Freien ist vorteilhaft, aber kein Muss. Wer sich dazu entscheidet, die Katze nach draußen zu lassen, sollte das Areal ausreichend absichern, sodass die Tiere es nicht verlassen können.

Wegen ihrer ausgeprägten sozialen Ader eignen sich Norwegische Waldkatzen nicht für die Alleinhaltung. Sie brauchen einen Spielgefährten, zum Beispiel eine andere Katze. Die Vergesellschaftung mit einem Hund ist ebenso möglich.

Halter sollten zudem geeignete Kratzmöbel aufstellen – ein hoher Kratzbaum ist ideal. Sonst kann es passieren, dass die Katzen ihre Krallen an Schränken und Teppichen wetzen. Ansonsten stellt die Rasse keine besonderen Anforderungen an die Haltung.

Kann man Norwegische Waldkatzen in der Wohnung halten?

Prinzipiell kann man Norwegische Waldkatzen durchaus in einer Wohnung halten — allerdings sollte man sich des Naturells dieser Tiere bewusst sein. Norwegische Waldkatzen sind Tiere mit einem sehr stark ausgeprägten Sozialverhalten. Sie brauchen Gesellschaft — darin unterscheiden sie sich auch in ihrer wilden Form deutlich von anderen Wildkatzen, die ihr Katzenleben lieber als Einzelgänger fristen.

Zu den sozialen Bedürfnissen der Norwegischen Waldkatze zählt auch die körperliche Nähe — es darf also gekuschelt werden. Norwegische Waldkatzen mögen noch etwas anderes ganz besonders gerne, nämlich einen gemütlichen Freigang in der Natur. Der kann besonders in der Stadt natürlich zum Problem werden. Wenn Sie also eine Norwegische Waldkatze in Ihrer Wohnung halten wollen, sollten Sie darauf achten, dass das Tier genügend Bewegungsfreiheit hat und seinen Spieltrieb stillen kann. Am besten sollte es einen Kratzbaum geben, genau wie ausreichend Platz zum Herumtoben und auch einen eigenen Schlafplatz.

Sind Norwegische Waldkatzen aggressiv?

Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Norsk Skogatt sind von Natur aus überhaupt nicht aggressiv, sondern sogar sehr liebevoll und sozial. Klar, im Kontakt mit anderen Tieren kann es schon mal vorkommen, dass die Norwegische Waldkatze klarmacht, dass sie der Boss ist. Generell ist die Norwegische Waldkatze aber ein wundervolles Haustier, das auch mit Kindern gut klarkommt, durchaus zugänglich und kuschelig ist und kein aggressives Verhalten an den Tag legt. Hier gilt es aber wie immer zu beachten, dass jedes Tier anders ist und Charaktereigenschaften schon mal variieren können.

Gesundheit, typische Krankheiten und Vorsorge bei den verschmusten Katzen

Die Norwegischen Waldkatzen sind auf natürlichem Weg durch Verpaarung von Haus- mit Wildkatzen entstanden. Dadurch sind sie sehr robust und Erbkrankheiten, die bei anderen Rassen vermehrt auftreten, sind ausgesprochen selten.

Dennoch kann die Norwegische Waldkatze Krankheiten bekommen, die bei ihr etwas häufiger auftreten. Das sind die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) und die Glykosespeicherkrankheit (GSD4). Bei der HCM handelt es sich um eine Erkrankung, die das Herz betrifft und im Moment leider noch nicht heilbar ist – es gibt aber trotzdem gute Behandlungsmöglichkeiten.

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Bei Tieren mit GSD4 sind die Aussichten schlechter, sie werden meist nicht älter als ein Jahr. Wenn die Kitten hingegen gesund sind, bleiben sie oft lange im Haushalt: Die Norwegische Waldkatze Lebenserwartung liegt im Mittel bei 15 Jahren.

Vom Fell bis zur Kralle: richtige Pflege der Norwegischen Waldkatze

Die Norsk Skogatt gehört zu den Halblanghaar-Katzen. Entsprechend bedarf das Fell einer regelmäßigen Pflege – allerdings nicht so intensiv wie bei Langhaarkatzen. Im Mittel reicht es aus, das Haarkleid etwa ein- bis zweimal pro Woche zu bürsten. Wie erwähnt, steht zum Sommer ein Fellwechsel an. Um das Sofa und die Wohnung möglichst zu schonen, kann das Intervall der regelmäßigen Fellpflege hier verkürzt werden.

Apropos Fellwechsel: Während dieser Zeit kann es passieren, dass die Tiere vermehrt Haare aufnehmen. Dann kann es sinnvoll sein, die Katzen bei der Ausscheidung dieser Büschel zu unterstützen. Das gelingt zum Beispiel mit der Zufütterung von Katzengras.

Ebenso ist es wichtig, dass die Krallen nicht zu lang werden – sonst besteht Verletzungsgefahr für das Tier. Erkennbar sind zu lange Nägel bei Katzen daran, dass sie nicht komplett eingefahren werden können. Das passiert bei Waldkatzen jedoch eher selten, da es sich um aktive Tiere handelt, die ihre Krallen von selbst pflegen. Wenn dennoch Hilfe vonnöten ist, sollten Halter die Nägel immer nur um wenige Millimeter kürzen, bis die richtige Länge nach einigen Tagen oder Wochen erreicht ist.

Darüber hinaus stellen die Norwegischen Waldkatzen keine hohen Ansprüche an die Pflege. Trotz ihrer sozialen und anhänglichen Art gelten die Tiere als sehr selbstständig.

Was fressen Norwegische Waldkatzen?

In puncto Ernährung sind Norwegische Waldkatzen nicht wesentlich anders zu behandeln als andere Hauskatzen. Kommerzielles Katzenfutter mit ausreichenden Nährstoffen und Vitaminen ist auch für die Norwegische Waldkatze gut geeignet — auch Trockenfutter kann auf den Speiseplan. Optimal ist es, wenn die Norwegische Waldkatze mehrere frische Portionen am Tag vorgesetzt bekommt. Ein hochwertiges Tierfutter mit hohem Fleischanteil ist besonders gut geeignet. Es gibt außerdem spezielle Nahrung für Kitten (bis zum ersten Lebensjahr) sowie für alte Katzen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Maine Coon und einer Norwegischen Waldkatze?

Die Maine Coon und die Norwegische Waldkatze sind zwei auffällige große Katzenrassen, die oft aufgrund ihrer ähnlichen Erscheinung miteinander verwechselt werden. Trotz ihrer Ähnlichkeiten gibt es jedoch einige markante Unterschiede zwischen ihnen. Folgende Merkmale helfen bei der Unterscheidung:

Die Maine Coon, eine stolze amerikanische Rasse, beeindruckt mit ihrer imposanten Größe und kann bis zu 9 Kilogramm auf die Waage bringen. Mit einem kräftigen Körperbau, einer leicht keilförmigen Kopfform und großen, hoch angesetzten Ohren mit charakteristischen Haarbüscheln an den Spitzen, ist sie eine imposante Erscheinung. Ihr dichtes, seidiges Fell, das oft einen auffälligen „Kragen“ um den Hals bildet, macht sie zu einem wahren Blickfang.

Im Gegensatz dazu stammt die Norsk Skogatt aus den majestätischen Wäldern Norwegens und ist die Nationalkatze des Landes. Obwohl etwas kleiner als die Maine Coon, sind Norwegische Waldkatzen dennoch beeindruckende Tiere, die normalerweise zwischen 4 und 8 Kilo wiegen. Ihr eleganter Körperbau, eine breitere Kopfform mit einer kräftigen Schnauze und große Ohren, die etwas weniger hoch angesetzt sind als die der Maine Coon, prägen ihr charakteristisches Erscheinungsbild.

Kaufen Sie ihr Kitten beim Züchter

Wie teuer eine Norwegische Waldkatze ist, hängt von einer Reihe von Faktoren (zum Beispiel dem Züchter) ab. Generell lässt sich sagen, dass man mit einem Preis ab 800 Euro rechnen muss — allerdings kann der Preis für eine solche Katze auch mal deutlich über 1000 Euro liegen. 

Es gibt mehrere Gründe, warum es vorteilhaft sein kann, ein Kätzchen von einem seriösen Züchter zu kaufen:

  1. Gesundheit und Genetik: Bei einer gezielten Zucht werden in der Regel Gesundheitstests durchgeführt, um sicherzustellen, dass sie frei von genetischen Krankheiten sind, die an ihre Nachkommen weitergegeben werden könnten. Dies kann dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit von Gesundheitsproblemen bei den Kätzchen zu verringern.
  2. Sozialisierung: Züchter, die sich um die Aufzucht und Sozialisierung ihrer Kätzchen kümmern, geben ihnen oft frühzeitig wichtige soziale Erfahrungen. Dies kann dazu beitragen, dass die Kätzchen gut angepasste und sozialisierte Haustiere werden.
  3. Information und Unterstützung: Seriöse Züchter sind oft eine wertvolle Informationsquelle für potenzielle Käufer. Sie können Informationen über die Rasse, Anleitungen zur regelmäßigen Fellpflege und Tipps für die Anpassung des Kätzchens an sein neues Zuhause bereitstellen. Ein guter Züchter bietet auch Unterstützung und Ratschläge, auch nachdem das Kätzchen nach Hause gebracht wurde.
  4. Papiere und Garantien: Ein seriöser Züchter wird in der Regel Papiere und Aufzeichnungen über die Abstammung des Kätzchens sowie möglicherweise eine Gesundheitsgarantie oder -gewährleistung bereitstellen. Dies kann dem Käufer zusätzliche Sicherheit geben.
  5. Vermeidung von Tierhandel und Vermehrern: Durch den Kauf eines Kätzchens von einem seriösen Züchter unterstützt man nicht den Tierhandel oder eine unverantwortliche Zucht, die oft zu schlechten Lebensbedingungen für die Tiere führen kann.

Es ist wichtig, dass potenzielle Käufer gründliche Recherchen durchführen, um einen seriösen und verantwortungsvollen Züchter zu finden, der das Wohl der Tiere an oberster Stelle hat.