Dackel – aufgeweckt und eigenwillig
Langgezogener Körper, kurze Beine und manchmal ein loses Mundwerk: Der Dackel ist vielen ein Begriff. Wurde er früher vorwiegend für die Jagd gezüchtet, ist er heute vor allem als Begleithund beliebt. Lange Jahre führte er sogar die Welpenstatistik an, mittlerweile werden weniger Tiere gezüchtet und verkauft.

Große Vielfalt beim Erscheinungsbild des Dackels
Wie sieht ein typischer Dackel aus? Das ist keine einfach zu beantwortende Frage, denn die Hunderasse untergliedert sich nach Größe und Haarart. Allen gemeinsam ist der charakteristische Körperbau mit niedrigen Läufen, einem aufrecht getragenen Kopf und einem langgezogenen Oberkörper.
Als besonders prägnant gelten zudem die hängenden Ohren und die kräftige Muskulatur. Der Gesichtsausdruck wird als aufmerksam beschrieben.
Kommen Dackel aus einer Qualzucht?
Die Kurzbeinigkeit der Hunde ist auf eine Chondrodysplasie – eine Form von Zwergwuchs – zurückzuführen. Sie sorgt für die kurzen und zum Teil gebogenen Beine. Die Selektion auf dieses Merkmal wird daher von einigen als Qualzucht interpretiert.
Weitere Probleme, die auftreten können, sind Rückenprobleme aufgrund ihrer langen Wirbelsäule, Gelenkprobleme und Augenprobleme. Es ist wichtig zu betonen, dass es viele verantwortungsbewusste Züchter gibt, die darauf bedacht sind, gesunde und gut angepasste Tiere zu züchten. Diese Züchter legen Wert auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere und bemühen sich, genetische Probleme zu minimieren.
Die verschiedenen Felle – Langhaar oder Kurzhaar?
Neben diesen Gemeinsamkeiten gibt es einige Besonderheiten, die je nach Haarart und Größe des Dackels auftreten. In Bezug auf das Fell gibt es die folgenden Varianten:
- Kurzhaardackel:
- Beschaffenheit: kurzes, glattes und dichtes Fell, das eng am Körper anliegt.
- Pflege: Kurzhaardackel benötigen im Allgemeinen weniger Pflege als die anderen Felltypen. Gelegentliches Bürsten hilft jedoch, lose Haare zu entfernen.
- Langhaardackel:
- Beschaffenheit: längeres, seidiges Fell mit einer dichten Unterwolle. Die Haare können am Körper und an den Ohren länger sein.
- Pflege: Langhaardackel erfordern mehr Pflege, da ihr Fell anfälliger für Verfilzungen und Knoten ist. Regelmäßiges Bürsten ist notwendig, besonders an den Ohren, wo das Fell länger ist.
- Rauhaardackel:
- Beschaffenheit: drahtiges, raues Fell mit dichter Unterwolle. Es hat ein kratzigeres Aussehen im Vergleich zu den anderen beiden Felltypen.
- Pflege: Rauhaardackel benötigen ebenfalls regelmäßiges Bürsten, um Verfilzungen zu verhindern. Einige Züchter empfehlen, das Fell gelegentlich zu trimmen, um es sauber und gepflegt zu halten.
Die Fellfarben können unabhängig von der Fellart variieren und reichen von einfarbig bis zu mehreren Farben, einschließlich Rot, Schwarz, Braun, Blau und Tan. Die Wahl des Felltyps hängt oft von den Vorlieben des Besitzers und dem gewünschten Pflegeaufwand ab.
Verschiedene Arten – XS oder S?
Darüber hinaus werden beim Dackel drei Größen nach Brustumfang unterschieden. Der Dachshund zum Beispiel kann in allen drei Größen vorkommen. Eine andere Bezeichnung für Zwerg-Dackel ist auch Kaninchendackel.
- Standard-Dackel:
- Gewicht: Standard-Dackel wiegen in der Regel zwischen 7 und 14 Kilogramm.
- Höhe: Die Schulterhöhe beträgt etwa 20–27 Zentimeter.
- Eigenschaften: Standard-Dackel wurden ursprünglich für die Jagd auf Dachse und andere tunnelgrabende Tiere gezüchtet. Sie haben eine robuste Konstitution und sind oft mutig und selbstbewusst.
- Miniatur-Dackel:
- Gewicht: Miniatur-Dackel sind leichter als Standard-Dackel und wiegen normalerweise zwischen 3 und 5 Kilogramm.
- Höhe: Die Schulterhöhe beträgt etwa 13–18 Zentimeter.
- Eigenschaften: Miniatur-Dackel haben ähnliche Eigenschaften wie Standard-Dackel, sind jedoch aufgrund ihrer kleineren Größe oft besser für das Leben in kleineren Räumen geeignet.
- Zwerg-Dackel:
- Gewicht: Zwerg-Dackel (auch Zwerg-Teckel) sind die leichtesten und wiegen normalerweise zwischen 3 und 5 Kilogramm.
- Höhe: Die Schulterhöhe beträgt etwa 13 Zentimeter oder weniger.
- Eigenschaften: Zwerg-Dackel sind die kleinste Variante und gelten als besonders liebenswürdig und anhänglich. Aufgrund ihrer Größe sind sie gut für das Leben in Wohnungen geeignet.
Wer sich einen Dackel-Welpen kaufen möchte, hat daher verschiedene Entscheidungen in Bezug auf das Aussehen zu treffen.
Mutiger und eigenwilliger Jäger: Charakter des Dackels
Das Wesen des Dackels ist maßgeblich von seiner Geschichte als Jagdhund geprägt. Ziel war es, einen Hund zu züchten, der unter der Erde in Bauen Kaninchen oder Dachsen nachstellt. Das stellt die heutigen Besitzer vor einige Herausforderungen.
Für Anfänger geeignet? Konsequente Erziehung ist wichtig
Neben der Statur hat der Dackel zwei Besonderheiten. Zum einen ist der Dackel es gewohnt, außerhalb des Sichtfelds eines Menschen nach eigenem Ermessen zu agieren. Es ist daher nicht leicht, den Dackel darauf zu trainieren, auf Abruf sofort zurückzukehren.
Zum anderen gilt der Dackel als besonders mutig, auch wenn das Gegenüber größer ist als er selbst. Das kann zu einer Herausforderung werden, wenn das Tier den Respekt vor anderen Hunden verliert. Es wird daher empfohlen, den Dackel frühzeitig zu trainieren und ihm seine Grenzen aufzuzeigen. Wenn Sie kein:e erfahrenere:r Hundehalter:in sind, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, für eine konsequente Erziehung.
Namensgeschichte: Der Dackel wurde früher als Dachshund bezeichnet, weil er auf die Jagd nach Dachsen spezialisiert war. Insbesondere unter Jägern ist zudem die Bezeichnung Teckel gebräuchlich.
Ein aufmerksamer Wachhund – Sind Dackel Kläffer?
Der Dackel ist zudem aufmerksam und Fremden gegenüber zurückhaltend bis misstrauisch eingestellt. Er eignet sich daher als Wachhund, der zuverlässig anschlägt, wenn jemand das Grundstück betritt – potentielle Herrchen und Frauen müssen entscheiden, ob sie diesen Wesenszug bei ihrem Hund wünschen oder nicht. Entsprechend sollte die Entscheidung für oder gegen einen Dackel ausfallen.
Die Tendenz zum Bellen kann auch durch die Sozialisierung, das Training und die Umgebung des Hundes beeinflusst werden. Mit einer guten Ausbildung und angemessener Sozialisierung können Dackel genauso gut trainierte und ruhige Hunde sein wie andere Rassen.
Freundliche Jagdhunde mit einem Herz für Kinder
Darüber hinaus ist der Dackel sehr treu und ein Begleithund, der seinem Menschen überallhin folgt. Das erklärt seine Beliebtheit auch abseits der Jägerschaft. Zudem werden die Tiere als freundlich gegenüber Kindern beschrieben, was zur Popularität in Familien sicher beigetragen hat.
Aber Vorsicht: Der Dackel lässt sich wenig gefallen – ans Spielen mit Kindern muss der Hund gewöhnt werden. Gut sozialisierte Dackel, die vom Welpenalter an positive Erfahrungen mit Kindern gemacht haben, sind oft kinderfreundlich. Eine frühe und positive Sozialisierung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der Hund ein gutes Verhältnis zu Kindern entwickelt.
Jeder Hund ist ein Individuum mit seiner eigenen Persönlichkeit. Einige Dackel sind von Natur aus geduldiger und toleranter gegenüber Kindern, während andere möglicherweise schüchterner oder zurückhaltender sind.
Artgerechte Haltung – viel Beschäftigung für die klugen Hunde
Mit seinen kurzen Beinen und dem länglichen Körper erweckt der Dackel manchmal das Bild eines Schoßhundes. Das trifft jedoch nicht zu. In Wirklichkeit wünschen sich die Tiere viel Bewegung und Beschäftigung – wahlweise in einem großen Garten oder aufausgedehnten Gassi-Runden.
Im Garten ist zu beachten, dass der Hund sich nicht nur mit den Augen nach Abenteuern umsieht. Die Rasse buddelt zudem gerne in der Erde und wer das Tier zu sehr gewähren lässt, hat alsbald einen durchwühlten Vorgarten.
Ein ausgeprägter Jagdtrieb – klein, aber oho
Beim Ausführen sollten Besitzer den Jagdtrieb im Hinterkopf behalten und den Dackel im Zweifelsfall besser angeleint lassen. Sonst kann es passieren, dass der Hund ungewollt Jagd auf Kaninchen oder andere wildlebende Tiere macht.
Noch heute wird der Dackel als Jagdhund gehalten. Besteht der Wunsch nach einem solchen, eignen sich nach Meinung der Züchter die Rauhaardackel am besten, da sie als robust und mutig gelten. Um mit dem Dackel auf die Jagd zu gehen, ist eine entsprechende Ausbildung nötig – für Mensch und Tier.
Liebeserklärung: Der Dackel war das Maskottchen der Olympischen Spiele in München 1972. Ganz typisch trug es den Namen „Waldi“.
Kaufen Sie Ihren Dackel-Welpen beim Züchter
Ein seriöser Züchter wird dafür sorgen, dass die Elterntiere gesund sind und auf genetische Krankheiten oder Anomalien überprüft wurden. Dies kann dazu beitragen, dass der Dackel-Welpe weniger anfällig für genetisch bedingte Gesundheitsprobleme ist.
Die Züchter stehen in der Regel für Fragen zur Verfügung und bieten Informationen über die Hunderasse, die Pflege und das Training. Sie können auch Empfehlungen für die Ernährung und Gesundheitsvorsorge geben.
Gesundheit beim Dackel: Körperbau als Hypothek
In Bezug auf häufige Dackel Krankheiten ist vor allem die Dackellähme zu nennen, die eine Folge der Zucht ist. Durch die kurzen Beine und die im Verhältnis sehr lange Wirbelsäule kann es zu einem Bandscheibenvorfall beim Dackel kommen, bei dem Teile der Nerven abgeklemmt werden. Die Folge sind Lähmungen, die nicht heilbar sind. Es ist nur möglich, die Symptome durch eine Kombination aus chirurgischem Eingriff, Medikation und Physiotherapie zu lindern.
Die beste Vorbeugung gegen die Dackellähme ist es, Tiere mit robustem Körperbau und möglichst langen Beinen zu wählen bzw. zu züchten. Sie bekommen seltener Schwierigkeiten mit der Wirbelsäule.
Zudem sollten Besitzer streng darauf achten, dass der Hund kein Übergewichtansetzt, denn zu viele Pfunde erhöhen das Risiko für einen Bandscheibenvorfall deutlich.
Die Kosten für medizinische Behandlungen Ihres Hundes können Sie sich mit der Hundekrankenversicherungvon Santévet einfach zurückerstatten lassen.
Darüber hinaus gilt die Rasse als anfällig für Hauterkrankungen, die sich jedoch besser behandeln lassen. Ansonsten ist er den üblichen Hundekrankheiten ausgesetzt, zum Beispiel Staupe, gegen die eine Impfung möglich ist. Wer auf seinen tierischen Begleiter achtet, bekommt einen Freund für lange Zeit. Die Dackel Lebenserwartung liegt bei 12 bis 16 Jahren, einige Tiere werden sogar älter.
Richtige Pflege für einen Dackel
Die Fellpflege beim Dackel richtet sich nach dem Haartyp. Während Kurzhaardackel in dieser Hinsicht als unkompliziert gelten, sollten Rauhaar- und Langhaardackel regelmäßig gebürstet werden. Letztere freuen sich zudem über ein gelegentliches Trimmen des Fells.
Eine Besonderheit bei dieser Hunderasse ist zudem die Anfälligkeit für Zecken, weil die Tiere zum einen gerne durch das Unterholz laufen und der Körper zum anderen sehr nah über dem Boden bleibt. Es empfiehlt sich daher, eine entsprechende Prophylaxe zu betreiben.
Softie: Wenn der Dackel viel oder ausschließlich auf weichem Waldboden unterwegs ist, passiert es schnell, dass die Krallen zu langwerden – dann ist der Besitzer gefordert. Mit einer Krallenzange lassen sich die Nägel gut schneiden, der Schnitt sollte jedoch nicht zu tief angesetzt werden. Im Zweifelsfall sollten nur wenige Millimeter pro Sitzung gekappt werden.