Ein Welpe zieht ein: Vorbereitung ist alles

Das Wichtigste in Kürze:●      Vorbereitung der Wohnung und Erstausstattung Die Wohnung muss welpensicher gemacht werden (z. B. Kabel, giftige Pflanzen, Stoffecken entfernen). Zur Grundausstattung gehören u. a. Futter, Körbchen, Leine, Näpfe und Spielzeug – alles idealerweise vor dem Einzug besorgen.●      Erste Tage und Nächte Der Welpe braucht in der ersten Nacht Nähe, Sicherheit und regelmäßige Toilettengänge. Ein vertrauter Geruch (z. B. Decke von der Mutter) hilft bei der Eingewöhnung. Der Schlafplatz sollte warm, ruhig und in der Nähe der Bezugsperson sein.●      Frühe Erziehung und Sozialisation Mit der Erziehung sollte sofort begonnen werden. Hundeschulen helfen bei der Sozialisierung und geben praktische Tipps. Der Welpe lernt dort den Umgang mit anderen Hunden und Menschen.

Ein neuer Hund: die Erstausstattung für Ihren Welpen

Sie sind klein, überaus niedlich und haben einen hohen Anspruch an ihr neues Zuhause: Ein Welpe ist der Traum vieler (angehender) Hundebesitzer. Was ist zu beachten, wenn ein junger Vierbeiner einzieht? Wie erziehe ich meinen Welpen richtig? Antworten auf diese und alle weiteren Fragen rund um Ihren neuen Mitbewohner finden Sie hier. Übrigens: Hilfreiche Tipps und wichtige Informationen zu Hunden in jedem Alter gibt es in unserem Hunderatgeber.

Die Wohnung für einen Welpen vorbereiten

Noch bevor der Welpe einzieht, ist es wichtig, dass Sie die Wohnung welpensicher machen. Dabei geht es um zwei Dinge: Zum einen bewahren Sie damit Ihre Einrichtung vor Krallen und Zähnen, zum anderen schützen Sie den Kleinen vor gefährlichen Gegenständen. Um das zu gewährleisten, sollten Sie alle Kabel und Steckdosenleisten welpensicher verstecken.

Generell ziehen kleine Hunde gerne an allen Arten von Bändern und Stoffecken. Tischdecken, Schals und Co. bringen Sie daher am besten in Sicherheit. Zudem gibt es einige Pflanzen und Lebensmittel, die für Hunde giftig sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Weihnachtsstern (botanisch Euphorbia pulcherrima)
  • Schokolade und Kakao
  • Rosinen und Weintrauben
  • Avocado
  • Nüsse (je nach Verträglichkeit)

Die Liste ist selbstverständlich nicht vollständig. Grundsätzlich empfiehlt es sich, Pflanzen und Lebensmittel für den kleinen Hund nicht zugänglich zu machen. Wie Sie die Möbel am besten schützen, ist nicht ganz so einfach zu beantworten – schließlich hängt das von der Größe und dem Charakter des Welpen ab.

 

 

Einkaufsliste: Was braucht man für einen Welpen?

Vom Körbchen bis zum Napf brauchen Sie für das Hundekind eine ganze Reihe von Zubehör. Es ist empfehlenswert, das Wichtigste schon vor dem Einzug des Welpen zu besorgen. So kann es nicht passieren, dass etwas fehlt. Auf die Einkaufsliste gehören:

  • Futter (meist gibt es ein Starter-Paket vom Züchter)
  • Gefüttertes Körbchen
  • Halsband oder ein Geschirr mit Leine
  • Näpfe für Futter und Wasser
  • Eine zugelassene Box oder Ähnliches für den Transport im Auto
  • Spielzeug (Tau, Kauholz, Bällchen)
  • Kauartikel wie getrocknete Kaninchenohren (unter Aufsicht füttern)
  • Welpentoiletten

Darüber hinaus gibt es viele weitere Artikel, mit denen Herrchen und Frauchen ihr neues Familienmitglied nach Herzenslust verwöhnen können.

Erste Nacht mit dem Welpen – Unsere Checkliste

Es ist soweit: Der Welpe zieht ein. Es ist hilfreich, wenn Sie eine Decke oder etwas Ähnliches mit dem Geruch der Hundemutter mitnehmen, um den Wechsel des Zuhauses zu erleichtern. Dieser vertraute Geruch kann dem Welpen helfen, sich sicherer zu fühlen und die Trennung besser zu verkraften.

Nach dem Erkunden der neuen Wohnung wartet auf den Welpen die erste Nacht. Es ist ganz natürlich, wenn der Kleine unsicher ist, möglicherweise Angst hat und dies auch kommuniziert. Da Sie die neue Familie des Hundes bilden, sollten Sie für den Welpen da sein und ihn beruhigen. Vielen Tieren hilft es, wenn das Körbchen ganz nah am Bett der Besitzer steht und sie evtl. sogar Körperkontakt haben. Wenn die kleinen Tiere anfangen zu heulen oder zu winseln, holen manche den Hund sogar zu sich ins Bett. Nähe in der Nacht – z. B. durch eine Hand am Körbchen – stärkt das Sicherheitsgefühl und fördert die Bindung.

Beachten Sie jedoch, dass Sie das neue Familienmitglieds sehr schnell an diesen Komfort gewöhnen. Es wird dann immer schwieriger, dem Welpen seinen eigenen Schlafplatz zuzuweisen. Welpen haben noch keine zuverlässige Blasenkontrolle und sollten etwa alle zwei bis drei Stunden die Möglichkeit bekommen, sich zu lösen – auch in der Nacht. Halten Sie deshalb Leine, Schuhe und Taschenlampe griffbereit, um in solchen Momenten schnell reagieren zu können

🔦 Nachts mal raus: Planen Sie ein, dass der vierbeinige Mitbewohner auch nachts mindestens einmal vor die Tür muss. Wenn der Kleine unruhig wird oder schnüffelnd durch das Zimmer läuft, ist es höchste Zeit!

Der ideale Schlafplatz für den Welpen ist:

  • zugfrei
  • warm und kuschelig
  • in der Nähe der Besitzer
  • mit vertrauten Materialien (z. B. Decke aus der Zuchtstätte)
  • ruhig, ohne übermäßige Reize

Bereits in der ersten Nacht lohnt es sich, mit einer festen Routine zu beginnen: fester Fütterungszeitpunkt, kurze Spielphasen, dann Nachtruhe. Eine klare Struktur gibt dem Hundekind Orientierung und fördert das Sicherheitsgefühl.

Eingewöhnung: Die richtige Erziehung von Anfang an

Zu Beginn empfinden viele frischgebackene Hundeeltern es als niedlich, wenn der Welpe einfach macht, was er möchte. Trotzdem sollten Sie frühzeitig mit der Erziehung beginnen. Wichtige Tipps dazu haben wir für Sie zusammengestellt.

Zu Erziehung gehört auch die weitere Sozialisation der Tiere, denn der Welpe ist ein Hund und kein Mensch. Entsprechend benötigt er tierische Vorbilder. Wenn Sie keinen erwachsenen Hund haben, können diese Aufgabe zum Beispiel die Haustiere aus der Nachbarschaft übernehmen, denen Sie auf der Gassirunde begegnen.

Zudem empfiehlt sich ein Besuch der Welpenschule. Dort bekommt der Kleine Kontakt zu anderen Vierbeinern in seinem Alter, zugleich erhalten Sie wertvolle Tipps vom Hundetrainer.

💡 Tipp von Santévet:
Um Fehler in der Erziehung zu vermeiden, sind Einzelstunden in der Hundeschule eine gute Idee. Darin geht der Experte individuell auf Sie und Ihren neuen Begleiter ein.

Entwicklungsphasen des Welpen:

Phase

Alter

Merkmale

Fötale Phase

Bis zur Geburt

Testosteron beeinflusst das Gehirn männlicher Föten dauerhaft. Ernährung und Sauerstoffversorgung der trächtigen Hündin sind entscheidend für die gesunde Entwicklung.

Neugeborenenphase

0–10 Tage

Welpen sind blind und taub, reagieren jedoch auf Berührungen und Gerüche. Die Mutter übernimmt die Pflege vollständig.

Übergangsphase

11–21 Tage

Augen und Ohren öffnen sich; erste soziale Interaktionen beginnen.

Sozialisierungsphase

3–12/14) Wochen

Kritische Phase für die Prägung auf Sozialpartner wie Menschen und andere Tiere.

Angstphase

Ca. 8–12 Wochen

Welpen reagieren sensibler auf neue Reize; negative Erfahrungen können langfristige Ängste verursachen.

Jugendentwicklung

3 Monate bis zur Pubertät

Erkundungsverhalten nimmt zu; Erziehung und klare Strukturen sind wichtig.

Adoleszenz

Pubertät bis soziale Reife

Hormonelle Veränderungen; Festigung des erlernten Verhaltens.

Experten-Tipp für Hundehalter: Nutzen Sie die Sozialisierungsphase (3.–12. Woche), um Ihren Welpen gezielt an Alltagssituationen, Menschen, Tiere und Umwelteinflüsse zu gewöhnen – in ruhiger, positiver Atmosphäre. Achten Sie dabei auf sichere, angenehme Erfahrungen. Denn was Ihr Hund jetzt lernt, prägt sein Verhalten für das ganze Leben. Negative Erlebnisse in dieser sensiblen Phase können Ängste und Unsicherheiten verursachen, die sich später nur schwer korrigieren lassen.

Allein bleiben will gelernt sein – Wann kann ein Welpe alleine bleiben?

Welpen sind anfangs absolut nicht in der Lage, entspannt allein zu bleiben – und das ist völlig normal. In den ersten Wochen nach dem Einzug sollte der Hund niemals unbeaufsichtigt für längere Zeit allein gelassen werden. Das Gefühl von Verlassenwerden kann schnell zu Stress, Ängsten und problematischem Verhalten führen.

Ein behutsames Training kann aber schon nach den ersten Tagen beginnen: Verlassen Sie kurz den Raum und kommen Sie ruhig zurück, ohne großes Aufheben. So lernt der Welpe, dass Alleinsein nichts Schlimmes ist. Die Dauer kann dann schrittweise und individuell verlängert werden – in kleinen, positiven Etappen.

Erst mit etwa vier bis sechs Monaten – abhängig vom Charakter und Trainingsstand – kann ein Hund in der Regel für ein bis zwei Stunden alleine bleiben, ohne in Stress zu geraten. Voraussetzung dafür ist, dass er vorher in einer sicheren Bindung gelernt hat: Mein Mensch kommt immer zurück.

Tipps für neue Hundebesitzer – Was zählt, wenn ein Welpe einzieht

Ein Welpe im Haus bringt Freude – und Verantwortung. Damit der Start gelingt, hier die wichtigsten Dos und Don’ts für neue Hundehalter:innen:

Dos:

●      Ruhige Eingewöhnung ermöglichen: Geben Sie dem Welpen Zeit, sich an Menschen, Umgebung und Geräusche zu gewöhnen – ohne Druck.

●      Feste Struktur einführen: Feste Zeiten für Fressen, Gassigehen, Spiel und Ruhe schaffen Sicherheit

●      Positive Erfahrungen fördern: Begegnungen mit Menschen, anderen Hunden, Alltagsgeräuschen etc. sollten möglichst stressfrei und angenehm verlaufen – besonders in der Sozialisierungsphase.

●      Geduldig und konsequent erziehen: Klare Regeln, freundliche Konsequenz und Belohnung von erwünschtem Verhalten führen zum Ziel – nicht Strafen.

Don’ts:

●      Den Welpen überfordern: Vermeiden Sie Reizüberflutung, zu viele Besucher oder hektische Ausflüge in den ersten Tagen.

●      Erziehung aufschieben: Auch wenn der Welpe klein und niedlich ist – gute Gewohnheiten beginnen vom ersten Tag an.

●      Alles durchgehen lassen: Wenn der Hund heute aufs Sofa darf, wird er es morgen auch erwarten. Klare Regeln helfen beiden Seiten.

●      Körpersprache ignorieren: Winseln, Wegdrehen, Unruhe – nehmen Sie die Signale Ihres Hundes ernst, besonders in der Eingewöhnung.

Ein achtsamer Start legt das Fundament für eine vertrauensvolle Beziehung – und einen entspannten Alltag mit Hund.

Neuer Welpe trifft alten Hasen – So gelingt das Zusammenleben mit einem Zweithund

Wenn Sie bereits einen Hund haben und ein Welpe als Zweithund bei Ihnen einzieht, ist Vorbereitung das A und O. Wichtig ist, dass das erste Kennenlernen auf neutralem Boden stattfindet – zum Beispiel bei einem gemeinsamen Spaziergang. So kann der erste Hund den Neuzugang ohne Revierkonflikte beschnuppern.

Zu Hause sollte der Welpe zunächst einen eigenen Bereich mit Rückzugsmöglichkeiten bekommen, um sich langsam an die neue Umgebung und den älteren Hund zu gewöhnen. Ressourcen wie Futter, Spielzeug oder Schlafplätze sollten anfangs getrennt zur Verfügung stehen, um Konkurrenzverhalten zu vermeiden.

Beobachten Sie die Interaktionen der Vierbeiner genau. Ein souveräner Ersthund kann dem Hundekind helfen, sich schneller einzuleben – vorausgesetzt, er wird nicht überfordert. Achten Sie daher auf ausreichend Ruhephasen für beide Tiere und greifen Sie bei zu wildem Spielverhalten regulierend ein.

Wie lange braucht ein Welpe, bis er sich eingewöhnt hat?

Die Eingewöhnung eines Welpen dauert in der Regel mehrere Wochen. In den ersten Tagen steht vor allem das Kennenlernen der neuen Umgebung, Bezugspersonen und Tagesabläufe im Vordergrund. In dieser Phase sind Ruhe, Geduld und klare Strukturen besonders wichtig, um dem Welpen Sicherheit zu vermitteln.

Nach etwa zwei bis vier Wochen beginnen die meisten Welpen, sich sichtbar wohler zu fühlen. Sie reagieren entspannter auf Reize, orientieren sich stärker an ihren Menschen und entwickeln erste Routinen. Entscheidend für den Verlauf dieser Eingewöhnung sind eine stabile Umgebung, ein klarer Tagesablauf und einfühlsame Betreuung – ohne Reizüberflutung.

Individuelle Unterschiede spielen dabei eine große Rolle: Charakter, Rasse, Erfahrungen aus der Aufzucht sowie das Verhalten der neuen Bezugspersonen beeinflussen, wie schnell ein Welpe sich einlebt. Manche benötigen wenige Tage, andere mehrere Wochen oder sogar Monate, bis sie wirklich angekommen sind.

Für den Fall der Fälle: Versicherungen für Welpen

Ein Welpe zieht ein, das ist der richtige Zeitpunkt, um Vorsorge zu treffen. Eine Hundehalterhaftpflichtversicherung sollte jeder abschließen. Damit versichern Sie sich gegenüber Ansprüchen Dritter, die Schaden durch Ihren Hund erlitten haben. Das muss keinesfalls der Biss in die Wade sein: Ein Hund, der aus Angst vor ein Auto läuft, kann ebenfalls großen Schaden anrichten. Daran möchte zwar niemand denken, aber für den Fall der Fälle ist es beruhigend, versichert zu sein.

 

Gleiches gilt für die Krankenversicherung für Hunde. Sie übernimmt später einmal Kosten, wenn bestimmte Behandlungen nötig werden. Mit dem passenden Tarif können Sie Ihrem Hund die beste Versorgung zukommen lassen.

Vor dem Kauf: Das sollten Sie beachten

Zum Schluss noch die besten Tipps für den Anfang. Bevor Sie einen Welpen kaufen, sollten Sie einige Dinge beachten und Fragen für sich beantworten. Allen voran, welche Rasse zu Ihnen passt. Mögen Sie es lieber sportlich, verschmust oder drahtig? Es gibt für jeden einen Hund, der genau zu ihm passt. Die Herausforderung besteht nur darin, diesen zu finden.

Wenn Sie den Welpen vom Züchter kaufen, dann nehmen Sie sich Zeit, um die Tiere und die Zucht zu besuchen. Ein Welpe sollte in jedem Fall die ersten Impfungen haben und gechippt sein. Lassen Sie sich nicht auf zweifelhafte Angebote ein, sondern achten Sie unbedingt auf ein seriöses Zuhause der kleinen Welpen. Dann kann eine der Fellnasen schon bald bei Ihnen einziehen.

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Welpe

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Quellen:

https://www.drhoelter.de/tierarzt/tierpflege/checkliste-letzte-vorbereitungen-auf-den-welpen.html

Expertentipp:

https://www.vetmeduni.ac.at/fileadmin/v/tierhaltung/Handout_Luescher_Welpenentwicklung.pdf