Der Welpe beim Tierarzt – Gewöhnung und Vorsorge bei Hundewelpen

Gewöhnung von Hundewelpen an die Tierarztpraxis

Hunde machen in ihrer Entwicklung eine Sozialisierungsphase durch. Ab der dritten Woche sind sie empfänglich für alle Umweltreize und reagieren darauf. Schon beim Züchter werden die Welpen daher in der Prägephase an möglichst viele Dinge wie laute Geräusche oder verschiedene Untergründe gewöhnt. Der Tierbesitzer muss dies weiterführen und seinen Welpen mit neuen Reizen in Kontakt bringen. Tipps dazu finden Sie in unserem Hunderatgeber.

Etwa bis zur zwölften Woche gehen Hundewelpen neugierig und angstfrei auf Neues in ihrer Umwelt zu. Diese Zeit sollte genutzt werden, um den Welpen an andere Menschen, Kinder, Tiere, den Straßenverkehr und das Autofahren sowie einen Besuch in der Tierarztpraxis zu gewöhnen. Je mehr der Welpe in dieser Phase kennenlernt, desto besser.

Viele Besitzer entscheiden sich dafür, den Welpen schon vor der zwölften Woche und dem zweiten Impftermin in der Tierarztpraxis vorzustellen. Dieser Besuch dient der Gewöhnung und dem Vertrauensaufbau und sollte stressfrei ablaufen. Der Welpe sieht im Wartezimmer andere Tiere und lernt die ungewohnten Gerüche einer Kleintierpraxis kennen. Im Behandlungsraum erhält er eine erste Untersuchung. Der Welpe sollte mit dem Besuch möglichst nur Positives verknüpfen.

Wie oft muss ein Welpe zum Tierarzt? Gesundheitschecks und Krankheitsvorsorge

In den ersten Lebenswochen und -monaten geht der Welpe für Impfungen und eine Parasitenprophylaxe zum Tierarzt. Hat der Welpe noch keine Kennzeichnung (Mikrochip), sollte auch dies nun erfolgen. Ist die Grundimmunisierung abgeschlossen, reichen Abstände von einem Jahr für Untersuchungen und Gesundheitschecks.

Schon gewusst?
​​​​Die Kennzeichnung eines Welpen ist für den Abschluss einer Hundekrankenversicherung bei Santévet nicht erforderlich, für die Erstattung von Tierarztkosten jedoch unumgänglich!

Zeigt der Hund allerdings Symptome einer Erkrankung, muss er früher vorgestellt werden. Untersuchungen bei Welpen umfassen die Beurteilung des Entwicklungs- und Ernährungszustands sowie eine Allgemeinuntersuchung. Die Maulhöhle, das Zahnfleisch und die Zähne sowie Augen, Ohren, Haut und Fell werden angeschaut. Der Bauch wird abgetastet und Lunge und Herz werden abgehört. Regelmäßige klinische Untersuchungen helfen bei der Früherkennung von Krankheiten. Blutuntersuchungen können nötig sein, wenn der Verdacht auf eine Erkrankung besteht.

Den Welpen impfen

Welpen erhalten im Alter von acht, zwölf und 16 Wochen sowie im 15. Lebensmonat Impfungen, um sie gegen die wichtigsten Hundekrankheiten zu immunisieren. Der Impfplan während der Welpenphase sollte ernst genommen und eingehalten werden, da es sich um eine Grundimmunisierung handelt und sich nur durch die wiederholte Impfung eine belastbare Immunität entwickelt. Das Impfschema für Hunde richtet sich nach den Empfehlungen der ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet). Die Leitlinien geben an, welche Impfungen für Kleintiere nötig und welche optional sind und in welchen Abständen sie erfolgen sollten. Für optionale Impfungen kann der Tierarzt aufgrund der Lebensumstände des Hundes das Risiko für die Erkrankungen abschätzen und einen individuellen Impfplan erstellen. Krankheiten gegen die Hunde immer durch eine ausreichende Immunisierung geschützt sein sollten, sind:

Expositionsbedingt ist es zudem möglich, Welpen oder Junghunde gegen Borreliose, Parainfluenza, Bordetella bronchiseptica oder Leishmaniose impfen zu lassen.

Die Entwurmung bei Welpen

Welpen können sich schon über die Mutter mit Würmern infizieren. Ein guter Züchter wird aber – auch wenn keine Würmer sichtbar sind – prophylaktisch Wurmkuren verabreichen. Kommt der Welpe mit acht oder neun Wochen in sein neues Zuhause, sollte der Tierbesitzer regelmäßig eine Wurmkur durchführen, bis der Welpe etwa ein halbes Jahr alt ist. Entsprechende Entwurmungen für Welpen sind über die Haustierarztpraxis erhältlich.

Gerade für Welpen, deren Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist, kann ein Wurmbefall gefährlich werden. Bei einem starken Befall kommt es zu einer verzögerten Entwicklung des Welpen und zu Gewichtsverlust. Weitere Symptome sind zum Beispiel der Blähbauch sowie Erbrechen oder Durchfall. Blutsaugende Darmparasiten können zudem zu einer Blutarmut führen.

Bei einem Wurmbefall muss sofort entwurmt und die Wurmkur nach zwei Wochen wiederholt werden. Hat der Hund die Welpenzeit hinter sich, wird die Frequenz der Entwurmung auf alle drei bis vier Monate verringert. Besteht für Hunde ein hohes Infektionsrisiko, weil sie beispielsweise Rohfütterung erhalten, regelmäßig unbeaufsichtigten Auslauf genießen oder Beutetiere fressen, kann die monatliche Entwurmung beibehalten werden. Aber auch die Untersuchung von Sammelkotproben und eine Entwurmung nur bei Bedarf stellt eine Möglichkeit dar.

Tipp:
Befinden sich Kleinkinder im Haushalt, empfiehlt sich auch im Junghundalter die monatliche Entwurmung. Wurmerkrankungen sind mit einem Zoonoserisiko verbunden. Das heißt, auch Menschen können sich infizieren.

Vorsorge und Schutz vor Ektoparasiten

Ektoparasiten sind Flöhe, Zecken, Milben oder Haarlinge, die sich auf der Körperoberfläche des Hundes aufhalten. Ein Befall führt zu lästigem Juckreiz. Aber auch schwere allergische Reaktionen kommen vor. Zudem besteht das Risiko einer Krankheitsübertragung. Durch Flöhe kann der Welpe sich zum Beispiel mit Bandwürmern infizieren. Zecken können unter anderem Überträger der Borreliose sein.

Eine Ektoparasitenprophylaxe sollte das ganze Jahr über in regelmäßigen Abständen angewendet werden. Schon im Welpenalter wird damit begonnen. Antiparasitika sind in verschiedenen Varianten erhältlich. Dazu zählen Sprays, Halsbänder, Spot-on-Präparate zum Auftropfen auf die Haut und Tabletten. Der Tierarzt wird ein passendes Mittel empfehlen, das für Alter und Gewicht des Welpen geeignet ist.