Herkunft des American Staffordshire Terriers
Den American Staffordshire Terrier gibt es unter dieser Bezeichnung erst seit 1972. Vorher hießen die Tiere nur „Staffordshire Terrier“. Das zeigt, woher sie eigentlich stammen: Die Zucht begann in England. Ziel der Züchter war es, einen mutigen Hund für Hundekämpfe hervorzubringen. Entsprechend lag der Fokus auf Mut, Kraft und Athletik.
Mit dem Verbot von Hundekämpfen in den USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts änderten sich die Wünsche der Züchtung. Aggressive Tiere für den Kampf waren nicht mehr gewünscht, dafür sollten Eigenschaften wie ein ästhetischer Körperbau und ein ruhigeres Wesen in den Vordergrund rücken. In der Folge entfernte sich die amerikanische Population von ihren englischen Vorfahren.
So kam es, dass 1936 ein eigener American Staffordshire Terrier Rassestandard verfasst wurde. Wohlgemerkt damals noch ohne den Namensvorsatz „American“. Neben der Haltung als Hund in der Familie machten die Staffys als Wachhunde eine Karriere.
💡 Gut zu wissen: Es gibt einige dem American Staffordshire Terrier ähnliche Rassen. Dazu zählen der Staffordshire Bullterrier und der Pitbullterrier. Sie haben alle die gleichen Vorfahren.
Äußere Merkmale: Erscheinungsbild eines Stafford Terriers
Beim amerikanischen Staffordshire Terrier fällt zuerst sein muskulöser, massiger, großer Körper ins Auge. Das Fell ist kurz und verleiht ihm zusätzlich einen athletischen Eindruck. Dieser Schein trügt nicht: Die Tiere sind überaus kräftig und robust.
Dabei erreichen Rüden vom American Staffordshire Terrier eine Größe von 46-48 cm. Hündinnen bleiben mit 43-46 cm etwas kleiner. Das Gewicht liegt bei ausgewachsenen Tieren um 25-30 kg. Durch den vergleichsweise tiefen Körperschwerpunkt entwickelt der Hund viel Kraft an der Leine. Herrchen oder Frauchen sollten dem etwas entgegensetzen können.
Trotz seiner ausgeprägten Muskulatur wirkt ein Amstaff in seiner Bewegung jedoch nicht schwerfällig oder behäbig. Im Gegenteil, die Abläufe sind federnd und es ist eine Freude, die Tiere in Aktion zu sehen.
Weitere wichtige Merkmale sind der gedrungene Körperbau und die dreieckigen Ohren mit leicht hängender Spitze. Durch die Form der Schnauze und des Gesichts erhält das Tier einen dynamischen Anblick.
Das kurze Fell gibt es in vielen verschiedenen Farben. Laut Rassestandard sind diverse Variationen erlaubt. Häufig sind mehrfarbige Tiere zu sehen, Braun Weiß sind beliebte Töne. Aber auch diverse weitere Fellfarben kommen beim American Staffy vor.
Eine Besonderheit ist die American Staffordshire Terrier Blue Line. Diese Tiere haben ein blau-graues Fell, das auf eine Verdünnung zurückzuführen ist. Wegen eventueller Immunschwächen, die mit der Farbe Blau einhergehen, steht die Züchtung der Blue Line in der Kritik.
Charakter der Amstaff - Wachsam aber verschmust
Wesen und Temperament sind ganz wichtige Themen beim American Staffordshire Terrier. Hierfür ist zunächst ein Blick auf seine Abstammung unverzichtbar.
Die Vorgänger der Amstaffs wurden vor allem für ein Ziel gezüchtet: um an Hundekämpfen teilzunehmen. Entsprechend war ein mutiger, auch aggressiver Charakter gewünscht. Die Zucht lief zudem unter aus heutigen Gesichtspunkten zwielichtigen Bedingungen ab. Folglich waren die ersten American Staffordshire Terrier Kampfhunde.
Wie erwähnt, änderten sich die Wünsche in der Zucht jedoch mit dem Verbot der Kämpfe in den USA. Zudem waren die Tiere niemals nur aggressiv und kämpferisch. Vielmehr brachten sie auch Eigenschaften wie Wachsamkeit und Loyalität gegenüber ihren Besitzern mit. Der Fokus lag nun darauf, diese positiven Eigenschaften zu verstärken und das Wesen ausgeglichener zu machen.
Daraus resultiert der heutige Charakter. Die Hunde sind wachsam und mutig, aber auch treu und anhänglich. Herrchen und Frauchen berichten zudem davon, dass die Staffys gerne kuscheln und die Nähe zum Menschen suchen.
Interessanterweise haben die Tiere eine hohe Reizschwelle, sie lassen sich also nicht schnell provozieren. Fremde Menschen werden von ihnen zunächst neutral betrachtet. Wenn die Hunde jedoch eine Gefahr für sich oder ihre Familie ausmachen, dann haben sie keine Hemmungen, zur Verteidigung überzugehen. Dabei ist ein enormes Potential an Kraft vorhanden. Ein Amstaff braucht daher einen erfahrenen Hundehalter an seiner Seite.
Was sind Kampfhunde?
„Kampfhund“ ist kein offizieller Rassebegriff und bezieht sich oft auf eine Auswahl bestimmter Rassen, die als gefährlich angesehen werden. Diese Auswahl variiert jedoch von Land zu Land, von Region zu Region und sogar von Person zu Person. Die Einstufung von Hunden als „Kampfhunde“ basiert oft auf der Zugehörigkeit zu bestimmten Hunderassen, anstatt auf individuellen Eigenschaften oder Verhaltensweisen. Dies führt dazu, dass Hunde aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Rasse stereotypisiert werden, was nicht immer gerechtfertigt ist.
Typischerweise gehören Pitbulls, Staffordshire Bullterrier, Rottweiler und der Dobermann zu den Rassen, die oft als „Kampfhunde“ eingestuft werden. Die meisten Experten sind sich einig, dass das Verhalten eines Hundes in erster Linie durch die Erziehung und das Umfeld beeinflusst wird, nicht durch seine Rasse. Daher liegt die Verantwortung für das Verhalten eines Hundes in erster Linie beim Halter, unabhängig von der Hunderasse.
Der Staffy ist in einigen Bundesländern Listenhund
In Deutschland wird der American Staffordshire Terrier in einigen Bundesländern als Listenhund eingestuft, was bedeutet, dass besondere Regeln und Auflagen für die Haltung dieser Rasse gelten können. Die Einstufung von Hunden als Listenhunde variiert jedoch von Bundesland zu Bundesland. In einigen Bundesländern wie Bayern, Hessen und Niedersachsen unterliegt der American Staffordshire Terrier beispielsweise bestimmten Einschränkungen oder Haltungsbedingungen, während er in anderen Bundesländern möglicherweise nicht als Listenhund gilt. Es ist wichtig, die spezifischen Regelungen in Ihrem Bundesland zu überprüfen, um genaue Informationen zu erhalten.
Haltung: kein Anfängerhund und viel Bewegung
Die Haltung eines Staffys erfordert verschiedene Dinge. Wie erwähnt, sollten seine Besitzer sich gut mit der Erziehung auskennen. Die wichtigsten Erfahrungen, die das Wesen des Tiers prägen, sammelt der Hund schon als Welpe. Es wird empfohlen, das junge Tier möglichst oft mit anderen Hunden und Menschen in Kontakt zu bringen. Es ist zudem sinnvoll, für das American Staffordshire Terrier Training einen erfahrenen Hundetrainer mit ins Boot zu holen und sich den Besuch einer Hundeschule zu überlegen.
Ist der American Stafford ein Familienhund?
Der American Staffordshire Terrier kann ein ausgezeichneter Familienhund sein, wenn er angemessen erzogen, sozialisiert und trainiert wird. Zudem ist Konsequenz in der Erziehung eines American Staffordshire Terriers unverzichtbar. Die Hunde müssen lernen, Herrchen und Frauchen zu respektieren und ihre Grenzen zu akzeptieren. Diese Hunderasse ist bekannt für ihre Loyalität, Liebe zu ihren Besitzern und Freundlichkeit gegenüber Familienmitgliedern. Sie sind oft verspielt, energiegeladen und genießen die Gesellschaft von Menschen, einschließlich Kindern.
Für die Haltung der ausgewachsenen Tiere ist ausreichend Bewegung wichtig. Die muskulösen Hunde brauchen körperliche Auslastung. Das sorgt dafür, dass die Amstaffs ausgeglichener und ruhiger sind. Um für Bewegung zu sorgen, eignen sich zum Beispiel Hundesportarten wie Frisbee oder das moderne Degility.
Kaufen Sie Ihren Welpen beim Züchter
Wer einen American Staffordshire Terrier kaufen möchte, muss verschiedene Dinge beachten. Zum einen ist die Einfuhr von Tieren aus dem Ausland, etwa den Vereinigten Staaten, verboten. Wenn Sie einen American Staffordshire Terrier Welpen kaufen möchten, ist es ratsam, dies bei einem seriösen Züchter zu tun. Seriöse Züchter bieten gesunde Welpen an, die frei von genetischen Krankheiten sind. Durch die Auswahl von Welpen von vertrauenswürdigen Züchtern können Sie sicherstellen, dass Ihr neuer Hund optimal sozialisiert und geprägt wurde, bevor er in Ihr Zuhause kommt.
Seriöse Züchter bieten außerdem langfristige Unterstützung und Beratung für alle Fragen rund um die Gesundheitsvorsorge und Erziehung Ihres Hundes. Beim Kauf bei einem verantwortungsvollen Züchter erhalten Sie auch alle relevanten Dokumente wie Gesundheitszeugnisse und Stammbaum, die die Herkunft und Gesundheit des Welpen belegen. Wählen Sie also Ihren American Staffordshire Terrier Welpen sorgfältig aus, indem Sie sich für einen seriösen Züchter entscheiden, der das Wohlbefinden seiner Tiere an erster Stelle sieht.
Der Preis für einen American Staffordshire Terrier liegt je nach Züchter bei 1.000 bis 2.000 Euro. Wer einen Amstaff Welpen kaufen möchte, sollte immer darauf achten, ihn von einem seriösen Anbieter zu übernehmen. Zu beachten ist außerdem, dass die Versicherungsbeiträge für einen Listenhund in der Regel deutlich höher liegen als für andere Rassen.
Gesundheit beim American Staffordshire Terrier
Die Staffys haben eine robuste Gesundheit. Die Lebenserwartung wird mit 12 Jahren angegeben, rassetypische Krankheiten gibt es nicht. Wegen der Größe treten gelegentlich Hüft- und Ellenbogendysplasie auf. Auch die Pflege ist denkbar einfach. Es reicht aus, das Fell regelmäßig zu bürsten. Einige Staffys können anfällig für Hauterkrankungen wie Allergien und Ekzeme sein, darauf sollten Sie bei der Pflege achten. Aufgrund ihrer brachycephalen (kurznasigen) Anatomie können Stafford Terrier an Atemwegsproblemen wie obstruktiver Atemwegserkrankung leiden.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle American Staffordshire Terrier diese Probleme entwickeln werden, und eine gute Pflege und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen können dazu beitragen, das Risiko von gesundheitlichen Problemen zu verringern oder frühzeitig zu erkennen.
Die Kosten für medizinische Behandlungen Ihres Hundes können Sie sich mit der Hundekrankenversicherung von SantéVet einfach zurückerstatten lassen.