Was tun wenn die Katze zittert?

Es gibt viele verschiedene Ursachen dafür, dass eine Katze plötzlich zittert. Einige sind harmlos, andere zeugen von einer Erkrankung oder Vergiftung. Aufschluss gibt oft die Situation, in der das Zittern auftritt und dessen Häufigkeit. Tierhalter sollten die Katze gut beobachten, damit sie Rückschlüsse ziehen können und dem Tierarzt genügend Informationen geben können.

katze zittert tierarzt
Für die Diagnose des Tierarztes ist es wichtig zu wissen, in welchen Situationen und wie häufig die Katze zittert. - 123rf

Was genau ist das Zittern bei der Katze?

Es kann in Ruhe aber auch in Bewegung vorkommen. Die Katze zieht ihre Muskulatur zusammen und löst sie wieder. Dies passiert in gleichmäßigen, kurzen Abständen. Das Zittern (auch Tremor genannt) kann in verschiedener Intensität vorkommen.

Welche Ursachen kommen infrage, wenn die Katze zittert?

Die Ursachen können unterteilt werden in harmlose und gesundheitliche Ursachen. Der Katzenhalter sollte sein Tier sehr gut beobachten und gegebenenfalls zu einem Tierarzt bringen.

Harmlose Ursachen für das Zittern können sein:

  • Die Katze zittert beim Schlafen, weil sie träumt.
  • Wenn einer Katze der Schwanz zittert, dann ist sie aufgeregt. Oft kommt das vor, wenn es Futter gibt. Auch zählt dies zum Markierverhalten von Katzen.
  • Kälte lässt auch Katzen schon einmal zittern. Hierbei handelt es sich um eine Reaktion des Körpers, um Wärme zu erzeugen. Dies kommt vor allem bei älteren Tieren vor, aber auch bei Nacktkatzen oder Katzen, die klatschnass geworden sind draußen.
  • Stress oder Erschöpfung durch Streitigkeiten, Kämpfe, lange Autofahrten, Umzüge, ausgiebiges Toben und vieles mehr.
  • Angst. Typische Beispiele sind der Tierarztbesuch, Gewitter, laute Geräusche oder starke Hektik im Haushalt.

Es gibt aber auch Ursachen, die gesundheitlicher Natur sein können und dringend weiter abgeklärt werden müssen:

  • Schmerzen. Die Katze zittert nach Kastration zum Beispiel, weil sie Schmerzen hat. Genauso kann sie eine Erkrankung haben oder eine bisher nicht gesehene Verletzung. Auch chronische Schmerzen zum Beispiel durch eine Arthrose führen oft zu Zittern.
  • Fieber kann ebenfalls ein Grund sein für das Zittern.
  • Parasiten wie Giardien können ein Zittern auslösen.
  • Durchfall und Austrocknung
  • Unterzuckerung
  • Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen
  • Epilepsie
  • Vergiftung

So individuell Katzen sind, so unterschiedlich können auch die Gründe und die Intensität des Zitterns sein. Tierhalter sollten ihre Katze immer gut beobachten, damit sie ungewöhnliches Verhalten deuten können. Es können auch schwere Erkrankungen wie eine Niereninsuffizienz oder gar eine Vergiftung dahinterstecken. Hier ist eine Behandlung so schnell wie möglich empfohlen.

Schon gewusst?
Wenn die Katze zittert beim Schnurren, so kann das Schnurren ein Stressschnurren sein. Katzen versuchen sich damit selbst zu beruhigen, wenn sie Angst oder Schmerzen haben.

Wenn die Katze zittert, wofür kann das ein Symptom sein?

Wichtig ist es, das weitere Verhalten zu beobachten, um zu entscheiden, was zu tun ist. Gibt es weitere Symptome wie

  • zurückziehen,
  • vermehrtes Schlafen,
  • tränende Augen,
  • struppiges Fell,
  • schlechtes Fressen,
  • Apathie,

sollte die Katze unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden. Auch wenn die Katze schon bei geringer körperlicher Belastung zittert, eventuell in Verbindung mit Hecheln, sollte ein Tierarzt konsultiert werden. Hier kann es sich um eine Herzerkrankung, eine Lungenerkrankung oder einen gestörten Stoffwechsel handeln.

Dasselbe gilt bei einer stärkeren Kälteempfindlichkeit als gewöhnlich. Dies kann ein Symptom einer Organerkrankung sein.

Tipp:
Der Katzenhalter sollte bei starkem Zittern und dem Verdacht auf Fieber einmal die Temperatur messen. Dies wird bei der
Katze rektal gemacht. Eine Temperatur zwischen 38 und 39 Grad ist normal, ab einer Temperatur von 39,2 Grad sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

Was wird der Tierarzt untersuchen, wenn die Katze zittert?

Es gibt so viele mögliche Ursachen, dass es zunächst sehr wichtig ist, dem Tierarzt alle Beobachtungen mitzuteilen, damit dieser sich ein genaueres Bild machen kann. Meist zeigen Katzen beim Tierarzt durch ihre große Angst ein verzerrtes Bild, das keine exakte Beurteilung zulässt. Zunächst wird die Katze einmal untersucht, abgetastet und abgehört. Der Tierarzt wird auch Fieber messen.

Wichtig für den Tierarzt sind dazu die folgenden Angaben:

  • Wann trat das Zittern zum ersten Mal auf?
  • Wie oft kommt es vor?
  • In welchen Situationen tritt es auf?
  • Wie lange dauert es an?
  • Zittert die Katze am ganzen Körper oder nur in bestimmten Bereichen?
  • Hat die Katze bekannte Vorerkrankungen?
  • Welche weiteren Symptome treten auf?

Vor allem die weiteren Symptome sind hier sehr wichtig. Dies können auch Lahmheit sein oder Gewichtsverlust, bestimmte neue Körperhaltungen, häufigere Katzenklobesuche, Erbrechen, Miauen oder anderes. Je nach Verdacht wird der Tierarzt dann weitere Schritte zur Diagnostik einleiten.

Hier bei kann es sich um die Folgenden handeln:

  • Blutuntersuchung
  • Röntgen
  • Ultraschall
  • Neurologische Untersuchungen
  • Weitere Verfahren wie CT oder MRT, wenn notwendig

Wie kann die Katze behandelt werden, wenn sie zittert?

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Zuerst muss diagnostiziert werden, warum die Katze zittert. Dann kann die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden. Hier können dann je nach Erkrankung Medikamente wie Antibiotika, Antiepileptika oder Schmerzmittel und Entzündungshemmer gegeben werden. Möglichweise benötigt die Katze auch Herzmedikamente oder eine Nierendiät.

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Was kann der Katzenhalter noch tun, wenn seine Katze zittert?

Nachdem die Katze beim Tierarzt untersucht wurde, kann unterstützend Folgendes getan werden:

  • Medikamente zuverlässig eingeben, falls die Katze welche benötigt.
  • Die Katze regelmäßig entwurmen.
  • Zusätzlich sollte die Katze möglichst stressarm gehalten werden.

Ist die Katze ängstlich und gestresst, so helfen Routinen, Streicheleinheiten und viel Ruhe. Der Tierarzt kann auch pflanzliche Mittel empfehlen, die etwas beruhigend wirken.

Der Tierhalter sollte für Rückzugsorte sorgen und hochwertiges Katzenfutter füttern, ebenso wie für ein warmes Plätzchen gerade für alte Tiere. Wichtig ist es ebenfalls, alle giftigen Pflanzen aus der Reichweite der Katze zu entfernen. Dasselbe gilt für Medikamente und Putzmittel sowie andere giftige Substanzen im Haushalt.

Fazit

Wenn die Katze zittert, kann dies ebenso harmlose wie gefährliche Ursachen haben. Katzenhalter sollten ihre Katze deshalb sehr genau beobachten und überlegen, ob eine Vergiftung möglich ist. Fiebermessen gehört zu den Untersuchungen, die selbst durchgeführt werden können. Bei Fieber oder dem geringsten Verdacht auf ein gesundheitliches Problem, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, da Zittern auf Schmerzen und ernste Erkrankungen zurückzuführen sein kann. So wird der Katze schnell geholfen.

Herausgegeben von

Martin Walter