Die Katze hechelt: Was bedeutet das?

Eine Katze, die oft hechelt, ist ein seltenes Bild. Während bei Hunden eine herausgestreckte Zunge und schnelle Atmung zum Alltag dazugehören, ist dieses Phänomen bei Katzen eher ungewöhnlich. Viele Besitzer, die das zum ersten Mal beobachten, sind verunsichert und haben Angst um die Gesundheit ihres Tieres. Zwar ist nicht in jedem Fall eine Krankheit verantwortlich, wenn eine Katze schnell atmet, jedoch kann vermehrtes Hecheln auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Wird zudem beobachtet, dass die Katze kurzatmig ist, ist ein Gang zum Tierarzt ratsam. Dieser kann abklären, ob natürliche Ursachen vorliegen oder ob ein gesundheitliches Problem existiert.

Orange Katze auf Terrasse hechelt
Katzen hecheln aus verschiedensten Gründen. Sorgen brauchen Sie sich aber nur machen, wenn dies dauerhaft und ohne erkenntlichen Grund auftritt. - Pixabay

Katzen hecheln aus verschiedenen Gründen

Verschiedene Ursachen können bei Katzen zu einer erhöhten Atemfrequenz und einem damit einhergehenden Hecheln führen. Das kann einerseits nach einem intensivenSpielen der Fall sein. Andererseits beginnen einige Katzen im Ruhezustand stark zu hecheln. Bewegt sich die Bauchdecke simultan schnell auf und ab, ist ein Erforschen der möglichen Gründe unablässig. Leidet die Katze an akuter Atemnot, ist schnelles Handeln gefragt.

Heiße Temperaturen als Grund für das Hecheln

Im Gegensatz zum Menschen regulieren Katzen ihre Körpertemperatur über ihre Pfoten. Besonders bei Katzen mit dickem Fell kann diese eher geringe Fläche bei hohen Temperaturen nicht ausreichen. Ihnen setzt die Hitze im Sommer sehr zu.

Dazu kommt, dass die Schweißdrüsen an den Pfoten nicht nur der Thermoregulation dienen. Vielmehr versenden die Vierbeiner über die Drüsen beim Laufen Duftstoffe für ihre Artgenossen. Um ihren Wärmehaushalt zu regulieren, belecken Katzen außerdem ihr Fell. Durch den Speichel, der verdunstet, kühlt der Körper ab. Als Folge von viel Bewegung bei warmen Temperaturen oder einem Liegeplatz in der prallen Sonne beginnen Katzen schnell zu atmen und zu hecheln. Durch das Hecheln verdunstet ebenfalls Speichel und sorgt für einen gewissen kühlenden Effekt.

Wird eine stark erhöhte Atemfrequenz beobachtet, sollten Besitzer rasch tätig werden. Manchmal hilft es, den Vierbeiner aus der Sonne zu einem schattigen Platz zu locken. Außerdem sollten die Lieblingsplätze der Katze überprüft werden. Was im Winter ein adäquater Platz ist, kann im Sommer schnell zu einer regelrechten Hitzefalle werden. Unterstützend können Haustierbesitzer der Katze feuchte Handtücher hinlegen. Legt sich diese darauf, erlebt sie einen herrlichen kühlenden Effekt.

Verbleibt der Vierbeiner an heißen Tagen allein in der Wohnung, ist es sinnvoll, die Vorhänge vorm Verlassen zuzuziehen. Das betrifft besonders die Fenster, die auf der Südseite des Hauses liegen. Darüber hinaus ist es wichtig, ausreichend Wassernäpfe bereitzustellen. Des Weiteren ist es sinnvoll, Fliesen im Badezimmer und der Küche an warmen Tagen nicht mit Vorlegern oder Teppichen zu verdecken. Die Katze kann sich auf den kühlenden Bodenbelag legen und kommt so gut durch einen heißen Sommertag. Besonders bei Übergewicht reagieren Katzen schnell auf die Temperatur.

Katze hechelt nach Spielen oder Anstrengung

Ausgiebiges Toben mit Artgenossen oder eine intensive Jagd nach einer Maus – Katzen rennen, springen und spielen gern und viel. Besonders junge Vierbeiner sind manchmal kaum zu bremsen. Schnell können sie, vertieft in der Jagd oder im Spiel, ihre eigenen Grenzen übersteigen. Ist dies passiert, ist zu beobachten, dass die Katze nach dem Spielen hechelt und schnell und stark atmet.

Hört sie nicht von selbst auf zu spielen, sollten Besitzer das Tollen und Toben unterbrechen. Beruhigt sich die Atemfrequenz nach einer Weile wieder, ist alles in Ordnung. Braucht die Katze ungewöhnlich lange oder beginnt bereits nach leichter Anstrengung stark zu hecheln, ist ein Gang zum Tierarzt unumgänglich.

Katze hechelt aufgrund von Stress

Neben Hitze und Überanstrengung können auch psychische Belastungen dazu führen, dass die Katze hechelt. Die Atemfrequenz der Katze kann sich erhöhen, wenn ein Tierarztbesuch ansteht.

Auch Stress im häuslichen Umfeld kann dazu führen, dass die Katze hechelt. Die Vierbeiner sind sehr feinfühlig und nehmen Veränderungen sofort wahr. Das kann auch der Einzug eines weiteren Haustieres sein oder ein Rivale in ihrem Revier.

Genau wie beim Menschen schaltet der Körper der Katze bei Angst oder Stress in Alarmbereitschaft um. Er versorgt die Muskeln mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen, damit die Katze bei Gefahren schneller reagieren kann. Ob Flucht oder Angriff als Reaktion folgt, ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Gleich ist, dass das Herz stärker pumpt. Demzufolge atmet die Katze schneller und beginnt zu hecheln. Wird die Katze in ihre Transportbox gesperrt, ist dieses Verhalten oft zu beobachten. Auch Lärm kann die sanften Vierbeiner stressen.

Sobald die ungewohnte Situation beendet ist, sollte sich die Katze wieder beruhigen und zur normalen Atmung übergehen. Besitzer können ihren Vierbeinern durch stressige Situationen helfen, indem sie selbst ruhig bleiben. Darüber hinaus können Rescue-Tropfen oder Bachblüten Linderung verschaffen. Vor der Gabe sollten Tierbesitzer dieses Vorgehen mit dem Tierarzt absprechen.

Geburt als Auslöser für eine erhöhe Atemfrequenz

Steht die Katze kurz vor der Geburt ihrer Jungen oder ist bei der Geburtsarbeit, ist das für sie anstrengend. Einige Katzenmütter hecheln stark und atmen sehr schnell. Das ist eine normale körperliche Reaktion. Ist die Katze kurzatmig, sollte ein Tierarzt kurz vor der erwarteten Entbindung zurate zu ziehen. Er erklärt, wie Besitzer einer Katze, die bedingt durch eine Krankheit an Kurzatmigkeit leiden, dieser helfen können gut durch die Geburt zu kommen.

In einigen Fällen ist es zudem ratsam, wenn ein Tierarzt die Katze bei der Entbindung unterstützt. Zudem kann eine Wurfbox an einem ruhigen Platz der Katze helfen, den natürlichen Geburtsstress zu minimieren. Wie bei anderem Stress können auch hier Bachblüten helfen.

Hecheln als Anzeichen für Krankheiten bei der Katze

Neben den aufgeführten harmlosen Gründen dafür, dass die Katze hechelt, können ernsthafte Krankheiten hinter diesem Verhalten stecken. Zu diesen Erkrankungen gehören:

Ständiges Hecheln der Katze kann ein deutlicher Hinweis dafür sein, dass eine der genannten Erkrankungen vorliegt. Katzen, die ohne besondere Belastungssituation schnell atmen oder Katzen, die ständig kurzatmig sind, sollten schnellstmöglich beim Tierarzt vorstellig werden.

Gut zu Wissen: Flehmen ist ein normales Verhalten

Die Katze öffnet das Maul, rümpft die Nase und steht wie angewurzelt da und wirkt abwesend. So sieht eine Katze beim sogenannten Flehmen aus. Dabei nimmt die Katze Duftstoffe aus der Umgebung auf und analysiert diese. Bewegt sie die Zunge dabei schnell, kann sie die Geruchswahrnehmung intensivieren. Dieses Vorgehen kann ähnlich aussehen wie das Hecheln, ist aber völlig unbedenklich.

Hecheln der Katze – vielfältige Ursachen möglich

Beobachten Besitzer, dass die Katze hechelt, muss nicht zwingend eine Erkrankung vorliegen. Die Katze atmet schnell, nachdem sie ausgiebig gespielt hat und beruhig sich umgehend. Das ist ein ganz normales Verhalten. Auch wenn hechelnde Katzen im Gegensatz zu Hunden, die die Zunge rausstrecken, eher ungewöhnliches Bild sind, stecken oft harmlose Ursachen dahinter.

Wirkt die Katze allerdings apathisch, verweigert ihr Fressen oder verhält sich unnormal, ist ein Gang zum Tierarzt unumgänglich. Dieser findet mittels Blutuntersuchung heraus, ob eine Erkrankung vorliegt. Darüber hinaus kann eine Röntgenaufnahme Aufschluss darüber geben, was der Katze fehlt.

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Herausgegeben von

Martin Walter