Was hilft gegen Flöhe bei Katzen?

Freigängerkatzen kommen regelmäßig mit Parasiten verschiedener Art in Kontakt. Flöhe verursachen bei Katzen nicht nur Juckreiz und allergische Hautreaktionen, sondern sind auch schwer wieder loszuwerden. Darüber hinaus können sie den Menschen befallen. Umso wichtiger ist eine sorgfältige Prophylaxe. Hier sind alle wichtigen Informationen zusammengestellt. Weitere Gesundheitsthemen finden sich in der Rubrik Katzenratgeber.

Flöhe bei der Katze
Katzenflöhe verursachen einen starken Juckreiz und können sogar auf den Menschen übergehen. - Pixabay

Was sind Flöhe? Befall erkennen und bekämpfen

Flöhe gehören zur Klasse der flügellosen Insekten. Der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) ist ein parasitär lebendes Insekt. Sie besitzen einen braunen oder schwarzen, seitlich abgeplatteten Körper, der eine Länge von zwei bis vier Millimetern erreicht. Ein männlicher Katzenfloh wird ungefähr einen Millimeter lang. Weibliche Exemplare sind deutlich größer als männliche Exemplare. Sie kommen bei uns in der freien Natur vor.

Typisch für den Floh ist das kräftige Hinterbeinpaar, welches äußerst schnelle und weite Sprünge ermöglicht. Sie können bis zu 25 Zentimeter weit springen. Dadurch können die Parasiten einen Wirt schon im Vorbeilaufen befallen. Der Katzenfloh befällt nicht nur Katzen, sondern auch andere Säugetiere. Diese Flexibilität macht ihn zu den am weitesten verbreiteten Flöhen in Europa.

Wie vermehren sich Flöhe?

Flöhe verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in der Außenwelt und suchen ihren Wirt lediglich für die Blutmahlzeiten auf. Hierfür besitzen sie kräftige Mundwerkzeuge. Beim Blutsaugen können sie verschiedene Katzenkrankheiten übertragen.

Ausgewachsene Flohweibchen leben etwa 100 Tage. In dieser Zeit legen sie bis zu 400 Eier in der Umgebung des Wirts ab. Flohlarven entwickeln sich über drei Stadien zu Puppen, aus denen schließlich die ausgewachsenen Flöhe schlüpfen.

Etwa 24 Stunden nach der Befruchtung legen weibliche Flöhe rund 30 Eier ab, die einen Durchmesser von 0,5 Millimetern haben. Diese fallen im Allgemeinen recht bald ab und verteilen sich in der Umgebung des Tieres, zum Beispiel auf dem Schlafplatz.

Danach schlüpfen die Larven des Katzenflohs, die sich aus organischem Material in ihrem Umfeld oder vom Blut ausgewachsener Flöhe ernähren. Larven bevorzugen kleine Ritzen und halten sich gerne im Freien auf. Nur 5 Prozent der Flohpopulation sind ausgewachsene Tiere, 95 % der Parasiten befinden sich im Ei- oder Larven-Stadium.

Flohlarven häuten sich zweimal, bevor sie sich in einen Kokon verpuppen. Katzenflöhe sind besonders widerstandsfähig, während sie sich in dieser Entwicklungsphase befinden. Selbst Insektizide können sie in dieser Phase kaum abtöten. Bei guten Lebensbedingungen dauert der gesamte Entwicklungsprozess etwa einen Monat. Bei kühlem Wetter kann er mehrere Monate dauern.

Welche Floharten gibt es?

Je nachdem, welches Wirtstier sie bevorzugen, werden Flöhe in unterschiedliche Arten eingeteilt. Beispielsweise gibt es den Katzen-, den Menschen- und den Kaninchenfloh. Der Katzenfloh ist die häufigste Flohart in Deutschland und Europa.

Menschenflöhe sind größer als Katzenflöhe. Ihr Panzer ist deutlich dunkler, sie sind dunkelbraun bis schwarz. Die Stacheln, mit denen sich die Parasiten bei Katzen und Hunden besser im Fell halten können, gibt es bei Menschenflöhen nicht. Sie kommen seltener vor als Hunde- oder Katzenflöhe. Deswegen sind Flohstiche bei Menschen wesentlich häufiger von Flöhen, die ursprünglich ihre Haustiere befallen haben. 

Können Katzenflöhe auf den Menschen übertragen werden?

Die Insekten sind wenig wirtsspezifisch, stattdessen befallen sie meist das nächstbeste Tier (oder auch einen Menschen), um Blut zu saugen. Katzen können sich demzufolge nicht nur bei Artgenossen, sondern auch bei anderen Tierarten infizieren oder die Parasiten beim Freilauf von der Wiese aufsammeln.

Neben den unangenehmen Flohstichen können die Flöhe auch als Zwischenwirt für andere Krankheiten dienen. In seltenen Fällen können Erreger von Flöhen beim Menschen die Katzenkratzkrankheit oder das Fleckfieber auslösen. Die Pest ist wohl das bekannteste Beispiel einer Krankheit, die durch Flöhe auf den Menschen übertragen wurde. Glücklicherweise ist diese schwere Infektionskrankheit heute in Europa nicht mehr vorhanden.

Symptome – wie verhalten sich Katzen bei Flohbefall?

Es ist also nicht nur für das Wohlbefinden Ihrer Katze wichtig, einen Flohbefall rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Katzen mit Flöhen zeigen meist mehrere Symptome:

  • Juckreiz
  • kleine Hautwunden und -krusten
  • unruhiges Verhalten, Reizbarkeit
  • kleine schwarze Krümel im Haarkleid
  • Hautrötung, -pusteln und -ausschlag

Meistens beginnt ein Flohbefall bei Katzen mit einem deutlichen Juckreiz. Dieser äußert sich in Form von Kratzen, vermehrtem Putzen und einem intensiven Beknabbern des Fells. Dadurch wiederum kommt es zur Bildung kleiner Wunden und Krusten auf der Haut.

Die unvermittelten Flohbisse führen darüber hinaus zu Unruhe und Reizbarkeit. Besonders bei weißen Katzen fallen schon bald schwarze Punkte im Haarkleid auf, bei denen es sich um Flohkot handelt. Auch reine Wohnungskatzen können sich mit den blutsaugenden Insekten infizieren.

Viele Katzen reagieren mit allergischen Reaktionen auf den Flohspeichel. Dadurch wird der Juckreiz erheblich verschlimmert. Neben kratz- und beißbedingten Hautläsionen kommt es auch zu großflächigen Rötungen, Ausschlägen und Pusteln. Werden Katzen mit Flöhen längerfristig nicht behandelt, kann dies verschiedene Folgen haben:

  • schlechte Fellqualität
  • Bildung kahler Stellen
  • eitrige Dermatitis (Hautentzündung)
  • Anämie (Blutarmut)

Besonders junge Welpen und Kätzchen sind anfällig für Blutarmut, wenn sie von starkem Flohbefall betroffen sind. Ein Katzenjunges kann bis zu 10 Prozent seines Blutes verlieren. Bei kleinen Katzen ist regelmäßige Vorsorge unerlässlich, um das Tier vor Parasiten zu schützen. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass nicht jedes Floh- und Zeckenmittel für die Kleinsten geeignet ist.

Vermehrtes Kratzen führt mit der Zeit zu Fellveränderungen: Die Haare werden glanzlos, brechen ab und fallen aus, wodurch kahle Stellen entstehen. Durch Beknabbern und Belecken dringen Bakterien der Maulhöhle in die Hautwunden ein.

Dadurch kann es zu schweren, eitrigen Hautentzündungen kommen, welche den Juckreiz wiederum verschlimmern: Ein Teufelskreis entsteht. Ein sehr starker Befall kann, vor allem bei jungen Katzen, zu einer Blutarmut führen.

Diagnose von Katzenflöhen

Ein Flohbefall lässt sich leicht nachweisen: Der im Fell befindliche Kot färbt sich in Verbindung mit Wasser rot, weshalb das Auskämmen über einer weißen, angefeuchteten Serviette den Verdacht meist bestätigt. Auch die Flöhe selbst finden sich mitunter im Flohkamm oder können mit bloßem Auge auf dem Fell gesichtet werden.

Im Zweifelsfall betrachtet der Tierarzt das ausgekämmte Insekt unter dem Mikroskop, um zu beurteilen, ob es sich dabei um einen Floh handelt.

Mögliche Folgeerkrankungen für Mensch und Tier

Die Flohstiche allein sind bereits sehr unangenehm für Ihren Vierbeiner. Ein Flohbefall kann aber auch für weitere Erkrankungen bei Ihrer Samtpfote oder auch bei Ihnen sorgen. Diese drei Krankheiten kommen relativ häufig vor:

Katzenkratzkrankheit

In diesem Fall sind die Katzenhalter:innen betroffen: Die Katzenkratzkrankheit verläuft in der Regel ohne Symptome. Immunschwache Menschen können sich jedoch durch Kratz- oder Bissverletzungen durch eine Katzen anstecken. Es handelt sich um eine Infektionskrankheit, die Fieber, Appetitlosigkeit und vergrößerte Lymphknoten und Milz verursachen kann.

Bakterielle Hauterkrankungen

Durch eine Infektion mit Bakterien können sogenannte ‚Hot Spots‘ entstehen. Die nässenden und oft eitrigen Hautentzündungen sind schmerzhaft und jucken stark. Sie müssen unbedingt behandelt werden.

Bandwürmer

Wenn die Katze beim Putzen einen Floh frisst, kann sie sich mit einem Bandwurm infizieren. Da die Flöhe als Zwischenwirte für Bandwürmer agieren, gehört zur Behandlung bei einem Flohbefall auch immer eine Wurmkur.

Andere Ursachen für den Juckreiz

Neben den unangenehmen Flohbissen können auch andere Parasiten der Grund für einen Juckreiz bei Ihrer Katze sein. Herbstgrasmilben können zum Beispiel auch zum Kratzen führen. Auch ein Pilzbefall oder eine Bakterieninfektion können der Auslöser sein. 

Neben einem Parasitenbefall können auch verschiedene Allergien für das Jucken sorgen. Etwa 10 bis 20 Prozent der Katzen mit Juckreiz leiden unter einer Futtermittelreaktion. Katzen reagieren überwiegend auf ein im Futter enthaltenes Eiweiß. Auch eine allergische Reaktion auf den Flohspeichel ist möglich; bereits nach einem einzigen Flohstich kann es zu einer heftigen Reaktion kommen.

Wie lange dauert es, bis Sie Katzenflöhe los sind?

Die Therapie von Flöhen bei Katzen ist äußerst zeitaufwendig, da nicht nur das Tier, sondern auch seine Umgebung behandelt werden muss: Nur 5 % der Flöhe halten sich durchschnittlich auf der Katze auf. 95 % der Parasiten einschließlich ihrer Eier, Larven und Puppen hingegen befinden sich im Haushalt.

Flohmittel – Medikation und Behandlung der Katze

Um Katzen gegen Flöhe zu behandeln, sind verschiedene Antiparasitika verfügbar. Die Darreichungsformen reichen von Spot-Ons über Tabletten bis zu Sprays. Die Flöhe sterben nach Behandlungsbeginn binnen 24 Stunden ab, ein erneuter Befall wird während der Therapie vermieden.

Da Flöhe auch Endoparasiten wie zum Beispiel den Gurkenkernbandwurm übertragen können, empfiehlt es sich, die Katze zeitgleich mit der Flohbehandlung auch zu entwurmen.

Medikation und Behandlung anderer Haustiere

Falls im Haushalt noch weitere Tiere leben, müssen diese ebenfalls behandelt werden, um den Flöhen keine Ausweichmöglichkeit zu bieten.

Aufgepasst!

Einige Parasitenmittel, mit denen Katzen gegen Flöhe behandelt werden, sind für andere Tierarten giftig! Dies muss unbedingt vorab mit dem Tierarzt besprochen werden.

Hausmittel gegen Flöhe

Einen leichten Flohbefall können Sie auch mit Hausmitteln behandeln. Dazu gehören etwa Essig, Salz oder ätherische Öle. Die Anwendung ist nicht immer einfacher als bei den in der Apotheke erhältlichen Medikamenten. Aber wenn Sie gerne chemische Mittel vermeiden möchten, sind die folgenden Optionen für Sie interessant:

Flohspray mit Rosmarin

Einen Sud aus Rosmarinblättern herstellen und als Flohspray verwenden. Rosmarin für ca. 15 Minuten in Wasser kochen und dann abkühlen lassen. Wenn Ihre Katze nicht wasserscheu ist, funktioniert die Behandlung mit diesem natürlichen Mittel. Das Spray muss 20 Minuten einwirken, bevor es gründlich ausgewaschen wird. Die abgestorbenen Flöhe können mit einem Flohkamm entfernt werden.

Flohspray mit Essig

Ein weiteres Rezept für ein Flohspray besteht aus zwei Dritteln Apfelessig und einem Drittel Wasser. Die Anwendung ist wie oben beschrieben, allerdings ist der Geruch etwas weniger angenehm.

Kokosöl

Sie können das Katzenfell mit Kokosöl einreiben: Mehrere Tropfen werden zwischen den Händen verrieben und in das Fell einmassiert. Bitte nicht mit Wasser verdünnen. Das Öl enthält Laurinsäure, die Flöhe abtötet. Eine Wiederholung der Anwendung ist alle zwei bis drei Tage erforderlich, bis der Flohbefall verschwunden ist.

Umgebungsbehandlung – Wohnung gründlich reinigen

Beschränkt sich die Therapie ausschließlich auf die Katze, infiziert sie sich in der Umgebung erneut, sobald die Medikamente abgesetzt werden. Zudem ist eine sehr gute Hygiene unerlässlich, da der Katzenfloh den Menschen als Ersatzwirt wählen kann, insbesondere, während die Katze aktuell behandelt wird.

Zu den wichtigsten Bekämpfungsmaßnahmen gehören:

  • Waschen von allen Textilien wie Kissen, Decken, Bezügen, Teppichen, Fußmatten etc.
  • gründliches Saugen
  • Reinigen von "Rückzugsorten" wie Ritzen und Nischen

Durch Saugen werden in der Umgebung befindliche Flöhe, Floheier, -larven und -puppen entfernt. Anschließend sollte der Staubsaugerbeutel gut verschlossen und direkt in der Mülltonne entsorgt werden. Anderenfalls besteht das Risiko, dass die Flöhe sich wieder einen Weg ins Freie bahnen.

Nach dem Saugen und Reinigen empfiehlt es sich, die Einrichtung mit einem insektiziden Mittel einzusprühen. Dies gilt vor allem für typische Rückzugsorte der Flöhe wie Sofa- und Teppichritzen.

Nicht nur die komplette Wohnung, sondern auch andere Aufenthaltsorte der Katze müssen behandelt werden, um eine neuerliche Infektion zu vermeiden. Beispiele sind Häuschen im Garten und Liegeplätze auf dem Balkon.

Katzenflöhen vorbeugen

Für Freigängerkatzen sind verschiedene Medikamente verfügbar, die einen abwehrenden oder abtötenden Effekt auf Flöhe und andere Parasiten haben. Dadurch wird ein Befall von vornherein vermieden. Neben Spot-On-Präparaten sind beim Tierarzt auch Flohhalsbänder erhältlich. In beiden Fällen verteilt sich der Wirkstoff in der Haut und bildet eine Art „unsichtbare Barriere“ gegen Parasiten.

Die Kosten für vom Tierarzt verschriebene antiparasitäre Mittel können Sie sich mit der Katzenkrankenversicherung von Santévet einfach zurückerstatten lassen.

Nach einem akuten Befall können Sie schwer zugängliche Stellen mit einem speziellen Spray behandeln. Seine Wirkung dauert mehrere Monate an und verhindert, dass sich Eier und Larven weiterentwickeln können. Wenn Sie über einen längeren Zeitraum lieber auf chemische Mittel verzichten möchten, gibt es auch hier einige Hausmittel.

Sie können auch die erneute Verbreitung der Flöhe in Ihrer Wohnung verhindern, indem Sie beim Putzen Citronella, Rosmarinöl oder Pfefferminzöl ins Wasser geben. Zusätzlich können Sie kleine Scheiben aus Zedernholz unter das Ruhekissen der Katze legen. Das ätherische Holz vertreibt Katzenflöhe und verhindert eine erneute Ansiedlung.

Herausgegeben von

Viktoria Neuber