Arthrose bei Katzen erkennen – wie verhält sich eine Katze mit Gelenkproblemen?

Arthrose bei Katzen ist weitverbreitet, und bis zu 90 Prozent aller Katzen unter 12 Jahren zeigen eine chronische Gelenkentzündung auf Röntgenbildern. Die unwiderrufliche und schmerzhafte Gelenkveränderung bleibt oft unentdeckt, da sie sich nicht immer durch Lahmheit äußert. Die Samtpfoten ändern eher ihr Verhalten.

Katzen, die an einer Erkrankung leiden, meiden das Springen aus großer Höhe oder bewegen sich steifer. Obwohl die chronische Krankheit nicht geheilt werden kann, ist eine rechtzeitige Diagnose und ein schneller Therapiestart wichtig, um das Fortschreiten der Arthrose bei Katzen möglichst zu verzögern. Katzenbesitzer:innen müssen für eine frühzeitige Diagnose auf erste Anzeichen achten. 

Wie erkennt man Arthrose bei Katzen?
Arthrose bei Katzen erkennen – wie verhält sich eine Katze mit Gelenkproblemen? - shutterstock

Was ist eine Arthrose?

Arthrose bei Katzen ist eine chronische Gelenkerkrankung. Gelenke sind die empfindlichsten Teile des Bewegungsapparates. Sie verbinden zwei oder mehrere Knochen miteinander. Je nach Bewegungssituation sind sie mit starken Belastungen konfrontiert. Die Knochenenden im Gelenk sind mit Knorpel bedeckt. Diese Schicht ist wie ein „Stoßdämpfer“.

Dieser Stoßdämpfer hilft dem Gelenk, sich gut zu bewegen. Im Falle einer Arthrose ist das Knorpelgewebe geschädigt. Durch die mangelnde Pufferfunktion des Knorpels entsteht eine Entzündung im ganzen Gelenk. Wenn eine Katze Arthrose hat, ist nicht nur das Gelenk betroffen. Auch die Knochen, Gelenkkapseln, Sehnen und Muskeln werden in Mitleidenschaft gezogen.

Eine typische Alterserscheinung

Bei älteren Tieren tritt häufig eine chronische Gelenkerkrankung auf, weil die Elastizität und Belastbarkeit des Gelenkknorpels aufgrund natürlicher Alterungsprozesse abnehmen. Es gibt auch andere Ursachen. Eine übermäßige Belastung kann auch schon früher zu Schäden am Gelenkknorpel führen, wie ein Fall aus großer Höhe.

Dasselbe gilt auch für Knorpelschäden durch nicht oder nur wenig ausgeheilte stumpfe Traumata, etwa durch Zerrungen und Prellungen. Übergewicht ist ein weiterer Faktor, der die Entstehung einer Arthrose bei Katzen beeinflusst, da das zu hohe Gewicht die Gelenke übermäßig belastet.

Auf welche Symptome und Anzeichen müssen Sie achten?

Katzen neigen dazu, ihre Schmerzen zu verstecken. Anders als bei Hunden äußert sich eine Arthrose bei Katzen nicht immer als Lahmheit. Wenn Sie eine Katze halten, sollten Sie auf andere Warnzeichen und Symptome achten. Das bedeutet zum Beispiel: Die Katze bewegt sich weniger und geht nicht mehr so schnell. Sie mag Treppen nicht mehr oder springt nicht mehr so hoch wie vorher.

Die Katze bewegt sich zu Beginn der Belastung oft eingeschränkt und steif. Arthrotische Veränderungen treten häufig bilateral auf. Nach einer gewissen Zeit wird sie aber deutlich freier. Wenn Ihre Katze viel schläft, sollten Sie das ernst nehmen. Das gilt besonders, wenn sie weniger spielt und nicht mit anderen Katzen und Menschen zusammen ist. Es kommt vor, dass die Katze ihre Fellpflege vernachlässigt, weil sie weniger beweglich ist. Manche Katzen vermeiden den Gang zur Katzentoilette, wenn der Einstieg hoch ist.

Wesensveränderungen durch Arthrose

Eine Arthrose bei Katzen kann sowohl körperliche als auch psychische Veränderungen wie Aggression, Angst oder Zwangsverhalten hervorrufen. Wenn Sie vermuten, dass Ihre Katze Gelenkprobleme hat, sollten Sie einen Termin mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin vereinbaren.

Osteoarthrose tritt vor allem an den Ellbogen, Knien und Hüftgelenken auf.

Verwechslungsgefahr: Arthritis kann durch Infektionen wie Borreliose oder Rheuma entstehen. Manchmal findet sich die Ursache auch in der Zerstörung von Knorpelbestandteilen, die vom Körper als Fremdstoffe interpretiert werden.

Das Gangbild bei Gelenkbeschwerden

Es gibt ein typisches Verhalten, das „Einlaufen“. Sie bewegen sich nach dem Aufstehen steif oder "staksig". Nach einiger Zeit wird das Gangbild wieder geschmeidig.

Arthrose bei Katzen erkennen – wie verhält sich eine Katze mit Gelenkproblemen? © Shutterstock
Arthrose bei Katzen erkennen – wie verhält sich eine Katze mit Gelenkproblemen? © Shutterstock

Behandlung von Arthrose – Lindern statt Heilen

Nachdem eine Arthrose festgestellt wurde, kann Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin die entsprechende Behandlung einleiten. Wenn Sie auf bewährte Hausmittel zurückgreifen, sollten Sie dies mit dem Praxisteam absprechen. Wie bereits erwähnt, ist eine Heilung nicht möglich.

Hausmittel, die Schmerzen lindern

Eine Behandlung mit Medikamenten kann nicht ersetzt werden, es gibt aber verschiedene Hausmittel, die Schmerzen und Entzündungen lindern.

  • Ingwer hilft gegen Entzündungen.
  • Warme Kompressen und Umschläge lindern Schmerzen.
  • Kurkuma und Teufelskralle wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd auf den Körper.
  • Grünlippenmuschel ist sehr gesund. Sie enthält Omega-3-Fettsäuren.

Medikamente, Schmerzmittel und Operation

Die Arthrose ist eine chronische Erkrankung, die nicht geheilt werden kann, da der Knorpel unwiederbringlich zerstört ist. Es ist jedoch möglich, den Verlauf von Arthrosen bei Katzen durch eine gezielte Behandlung zu verzögern und so die Lebensqualität des Tieres zu verbessern. Die Schmerzbehandlung ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie.

Die Behandlung von Arthrose erfolgt lebenslang. Deshalb müssen diese speziellen Anforderungen erfüllt werden. Zum einen ist es wichtig, den Arthrose-Schmerz zu bekämpfen und die Funktion und Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern. Zudem sollte es möglich sein, Medikamente oder andere Therapien einfach anzuwenden. Tipps zur Gabe von Tabletten haben wir für Sie noch einmal zusammengefasst.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass diese gut verträglich sind und möglichst keine Nebenwirkungen haben. Eine Arthrose bei Katzen ist in der Regel eine Alterserkrankung und die Tiere leiden oft an weiteren Erkrankungen. Daher sollten die Arzneimittel mit anderen Medikamenten problemlos und wechselwirkungsfrei kombiniert werden können.

Wie bei Menschen können auch Operationen durchgeführt werden. Sie helfen, die Ursache zu beseitigen. Man kann das Gelenk versteifen oder das betroffene Gelenk entfernen.

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Gelenke stärken und Arthrose vorbeugen

Besteht eine Möglichkeit, eine Arthrose bei Katzen zu verhindern? Eine gesunde Lebensweise beugt vielen Krankheiten vor, das gilt auch für Katzen. Bewegung und gutes Futter sind für das Wohlergehen Ihres Tieres wichtig. Mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichender Bewegung, Flüssigkeitsangebot und Hygiene sollte in den meisten Fällen ein Vorbeugen dieser typischen Alterskrankheit gelingen.

Welches Futter für Katzen mit Gelenkbeschwerden?

Bei Katzen, die bereits an chronischer Gelenkerkrankung leiden, spielen hoch dosierte Nährstoffe eine wichtige Rolle bei der Behandlung. Sie können die Symptome lindern und Schmerzmittel sparen. Im Rahmen der Behandlung von Gelenkerkrankungen spielen Glukosamin und Chondroitin eine Rolle, indem sie die Elastizität des Knorpels unterstützen und dabei die Entzündungen reduzieren. Sie reduzieren die weitere Zerstörung des Knorpels und führen oft zu einer Reduktion der Schmerzmedikamente.

Auch Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren wirken sich positiv auf die Gelenke aus. Des Weiteren werden Kurkula, Grünlipenmuschelextrakt und Kollagen eingesetzt, um die Gelenke unserer Samtpfoten zu schützen und zu unterstützen. Sie finden diese Wirkstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und in Spezialfutter, ihre Tierarztpraxis kann Ihnen bei Bedarf sicherlich eine Empfehlung geben, die an die Bedürfnisse Ihrer Katze angepasst ist.

Lebenserwartung – Wie schlimm ist der Krankheitsverlauf?

Eine Arthrosetherapie ist langwierig. Sie muss lebenslang durchgeführt werden. Es ist wichtig, immer an mehreren Punkten zu arbeiten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Die Osteoarthrose ist nicht lebensgefährlich. Aber manchmal kann es so schmerzhaft sein, dass man sie dem Tier nicht mehr zumuten kann. Das Einschläfern ist zwar unangenehm, sollte aber in Betracht gezogen werden, wenn alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind.

Herausgegeben von

Sabine Tollen