Allergien bei Katzen – ein Überblick

Wenn sich ein Haustier kratzt, ist der erste Gedanke: ein Floh. Der Auslöser eines Juckreizes bei Katzen kann aber auch eine Allergie sein. Wie unterscheiden sich die Symptome und gibt es Möglichkeiten, Ihre Katze vor Allergien zu schützen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Verdacht auf eine Allergie? Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Katze Allergie
Allergien bei Katzen - Shutterstock

Wie macht sich eine Allergie bei Katzen bemerkbar?

Eine allergische Reaktion ist eine Überreaktion des Immunsystems. Eigentlich harmlose Stoffe, wie Pollen, werden als Gefahr wahrgenommen. Es folgt eine Immunantwort, um den vermeidlichen Feind zu vertreiben. Diese sogenannten Allergene können über die Haut, die Nase oder den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden. Die heftige Immunreaktion auf die Allergene sorgt für verschiedene Symptome. Im schlimmsten Fall kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der sofort behandelt werden muss. Häufig ist der Verlauf einer Allergie allerdings mild. Trotzdem sollte Sie behandelt werden, um die Lebensqualität Ihrer Katze zu verbessern. Hier ein Überblick über die häufigsten Allergien bei Katzen:

Magen-Darm-Beschwerden bei Futtermittelallergie

Bei einer Futtermittelallergie verträgt die Katze einen Bestandteil ihrer Nahrung nicht. Besonders häufig sind die Kohlenhydrate oder die Proteine im Futter ein Auslöser für eine Futtermittelallergie. Es kommen auch Konservierungsmittel und andere Bestandteile wie Farbstoffe infrage. 

Typischerweise äußert sich eine Futtermittelallergie mit folgenden Symptomen: 

  • Juckreiz am Kopf, den Ohren und den Pfoten
  • in schlimmen Fällen Dermatitis
  • Durchfall und Erbrechen

Eine Futtermittelallergie lässt sich relativ sicher durch eine Ausschlussdiät feststellen. Durch das Vermeiden der Allergene lässt sich diese Allergie gut in den Griff bekommen.

Juckreiz durch Flohspeichelallergie

Neben den unangenehmen und juckenden Flohbissen, kann auch der Speichel der kleinen Plagegeister Allergien auslösen. Diese doppelte Belastung sorgt für einen besonders starken Juckreiz. Die Tiere sind sehr unruhig und nervös. Die Flohbissallergie ist die häufigste Allergie bei Katzen.

Eine allergische Reaktion auf Flohspeichel erkennen Sie an den folgenden Symptomen:

  • starker Juckreiz und ein extremes Kratzverhalten
  • Fellverlust
  • Schorfbildung

Bei einer Allergie muss der Befall nicht besonders stark sein. Katzen mit einer Flohspeichelallergie reagieren bereits nach dem ersten Biss. 

Allergien bei Katzen
Allergien bei Katzen (© Shutterstock)

Kontaktallergie und Pollenallergie

Diese Form der Allergie ist besonders schwierig einzugrenzen. Sie tritt spontan auf und kann auf Pollen, ein neues Waschmittel oder auch Hausstaubmilben zurückzuführen sein. Sollte Ihre Katze die folgenden Symptome zeigen, sollten Sie überlegen, ob sich in Ihrer Umgebung in letzter Zeit etwas verändert hat. Vielleicht finden Sie so den Grund für die Kontaktallergie.

  • Juckreiz
  • eitrige Entzündungen der Haut 
  • bei starken allergischen Reaktionen auch Atemnot

Ein weiteres Indiz kann das saisonale Auftreten der Symptome sein. In diesem Fall hat die Katze Heuschnupfen.

Diagnose und Behandlung – was hilft bei allergischen Reaktionen?

Die Diagnose von Allergien ist weder bei Menschen noch bei Katzen besonders einfach. Es kommen viele Quellen infrage, die immer weiter eingekreist werden müssen. Hinzu kommt, dass einige Allergien nur einmalig auftreten. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für eine von Allergien geplagte Katze. Ihr Tierarzt wird Sie eingehend über die beste Behandlung für Ihr Tier beraten.

Medikamente zur Linderung

Es gibt verschiedene gut wirkende Medikamente, die zunächst einmal die Symptome der Tiere lindern können. Der erste Schritt ist zunächst etwa den Juckreiz zu lindern oder die Haut zu behandeln. Dann wird abgewartet, ob sich die Reaktion wiederholt. Manchmal handelt es sich um eine einmalige Kontaktallergie, die nicht wieder auftritt. Trotzdem sollten Sie versuchen, die Quelle zu finden und zu beseitigen. Sollten die Symptome aber nicht weggehen, ist die Katze dem Allergen weiterhin ausgesetzt. 

Ausschlussdiät bei Futterallergie

Zeigt das Tier Zeichen einer Futtermittelallergie, sollten Sie eine Ausschlussdiät durchführen. Kurz gesagt, testen Sie, ob das Weglassen bestimmter Zutaten den Zustand Ihrer Katze verbessert. Es wird nur eine Protein- und eine Kohlenhydratquelle gefüttert. Der Prozess der Ausschlussdiät ist langwierig und erfolgt über einen Zeitraum von 8 bis 10 Wochen für eine getestete Kombination. Eine weitere Herausforderung: Es darf nichts anderes gefressen werden! Denn nur mit einer strengen Diät kann bestätigt werden, dass bestimmte Kohlenhydrate oder Proteine die Auslöser sind.

Im Idealfall wählen Sie eine Fleischsorte, mit der die Katze bisher noch keinen Kontakt hatte. Sollte die Ausschlussdiät zu keinem Ergebnis führen, gibt es als Alternative hypoallergenes Futter. 

Allergien bei Katzen
Allergien bei Katzen (© Shutterstock)

Flohuntersuchung

Eine gründliche Flohkontrolle ist Teil der Pflegeroutine für Stubentiger. Beim Tierarzt werden Patienten mit Juckreiz ebenfalls auf Flöhe untersucht. Neben dem Juckreiz werden selbstverständlich auch die Flöhe behandelt. In manchen Fällen ist die Haut der Katze so stark beschädigt, dass es zu einer bakteriellen Infektion kommt. Dann ist die Gabe von Antibiotika nötig.

Eindeutiges feststellen durch Allergietest

Ein Allergietest per Blutuntersuchung ist möglich, macht aber erst Sinn, wenn über andere Wege kein Auslöser für die Allergie gefunden werden kann. Diese Tests sind relativ teuer und die Aussagekraft der Ergebnisse ist umstritten. Um sich ein vollständiges Bild vom Gesundheitszustand der Katze zu machen, kann auch eine Blutuntersuchung vorgenommen werden. Sie hilft auch, andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.

Hauttest bei Katzen

Wenn das Futter und die Flöhe oder andere Ektoparasiten nicht der Grund für die Symptome sind, ist der nächste Schritt ein Hauttest. Hier wird geprüft, ob es sich um eine Umweltallergie (atopische Dermatitis) handelt. Bei diesem Test werden kleinste Mengen Allergene unter die Haut injiziert. Bei einer Allergie reagiert die Haut der Katze. Bestimmte Medikamente wie Antihistaminika und Kortison beeinflussen das Ergebnis und müssen rechtzeitig vor dem Test abgesetzt werden.

Desensibilisierung bei Heuschnupfen

Wenn durch die Blutuntersuchung bestimmte Allergene als Auslöser bestimmt werden können, kann eine Desensibilisierung vorgenommen werden. Das gilt nicht nur für Heuschnupfen, sondern auch für andere Allergene. Insbesondere bei atopischer Dermatitis kann eine Desensibilisierung die tägliche Einnahme von Tabletten beenden. Es wird eine Immuntherapie vorgenommen. Hier wird der Katze eine geringe Dosis des Allergens injiziert. Das Ziel ist es, das Immunsystem an das Allergen zu gewöhnen, damit die Immunantwort nicht mehr zu stark ausfällt.

Vorbeugen von Allergien

Das Vorbeugen von Allergien ist fast unmöglich. Sie begleiten die betroffenen Tiere ein Leben lang und es lassen sich nur die Symptome lindern. Wenn der Auslöser bekannt ist, können Sie zusätzlich versuchen, die Allergene zu vermeiden.

Bei Katzen gibt es allerdings zwei Ausnahmen: Eine Flohspeichelallergie kann durch eine regelmäßige Flohprophylaxe verhindert werden. Und das Risiko einer Futtermittelallergie kann ebenfalls reduziert werden: Verzichten Sie auf unnötige Wechsel bei der Futtersorte. 

Herausgegeben von

Sabine Tollen