Shar-Pei

Mit seinem atypischen Erscheinungsbild ist der Shar-Pei auf den ersten Blick unverkennbar. Dieser Molosser macht von sich reden: Entweder man liebt oder man hasst ihn! Seine Besitzer sind von dieser sehr anhänglichenHunderasse jedoch einhellig begeistert. Wenn Sie ihn erst einmal kennengelernt haben, werden Sie ihn fürs Leben in Ihr Herz schließen. Durch welche Besonderheiten zeichnet sich dieser aus China stammende Hund jedoch aus? Gesundheit, Charakter, körperliche Merkmale … Entdecken Sie die spezifischen Eigenschaften dieser faszinierenden Fellnase.

Rasse Shar Pei
Shar-Pei Steckbrief - Shutterstock

Steckbrief

Größe Männchen40 bis 51 cm
Größe Weibchen40 bis 51 cm
Gewicht15 bis 20 kg
FarbenEinfarbig in sämtlichen Farben außer Weiß
FellKurz, rau und borstig
Lebenserwartung8 bis 10 Jahre
KrankheitenLideinstülpung, schwerwiegende Hautprobleme, Allergien, Shar-Pei-Fieber

Herkunft des Shar-Pei

Dieser Hund stammt ursprünglich aus dem südlichen China und existiert bereits seit mehreren Jahrhunderten. Antike Statuetten mit seinem Abbild sind unter anderem in Museen in Frankreich, den USA und England ausgestellt. Anhand dieser historischen Funde konnte nachgewiesen werden, dass diese Hunderasse bereits in der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) existierte. Zu dieser Zeit wurde er als Kampfhund, für die Wildschweinjagd und als Wachhund für Haus und Hof eingesetzt. Seine Lieblingsbeute waren Mangusten.

Im 20. Jahrhundert beschloss Mao Zedong, damals Vorsitzender der kommunistischen Partei Chinas, eine Hundesteuer einzuführen. Diese Entscheidung hatte unwiderrufliche Folgen: Mehrere Hunderassen, wie unter anderem auch der Shar-Pei, waren daraufhin vom Aussterben bedroht.

Ein Züchter aus Hong Kong sorgte jedoch dafür, dass einige Exemplare dieser Rasse in die USA exportiert werden konnten. Dank dieser Initiative konnte die Rasse gerettet werden. Die ersten Shar-Peis kamen 1970 in die USA und um 1980 nach Europa.
 

Wesen und Fähigkeiten des Shar-Pei

Sie sind auf der Suche nach einem ruhigen, ausgeglichenen Hund, der relativ unabhängig und zugleich loyal ist und Ihnen ein Höchstmaß an Zuneigung entgegenbringt? Dann ist der Shar-Pei für Sie genau die richtige Wahl. Dieser Hund hängt stark an seiner Familie und passt sich perfekt an die Lebensumstände seines Besitzers an, den er über alles verehrt. Daher kann er ebenso gut in der Stadt wie auf dem Lande gehalten werden.

Er ist ein sehr guter Wachhund und beginnt zu bellen, sobald er eine potenzielle Gefahr wittert. Da er jedoch ebenfalls sehr verschmust und verspielt ist, bereitet er auch den Kindern der Familie große Freude.

Er hat eine geradezu katzenartige Seite, ist extrem anhänglich und gibt sich ohne weiteres mit der Wärme eines Zuhauses und eines gemütlichen Körbchens zufrieden. Dieser kleine Faulpelz liebt es, zu schlafen.

Eine konsequente, aber sanfte Erziehung ist unumgänglich, damit Ihr Hund Ihnen im Erwachsenenalter außer mit seiner Haut keine weiteren Probleme bereitet. Er kann sich gegenüber seinen Artgenossen kampflustig zeigen. Daher müssen Sie auf Spaziergängen Wachsamkeit walten lassen, sobald Sie anderen Tieren begegnen. Das Zusammenleben mit anderen Hunden kann sich als schwierig erweisen, insbesondere unter Rüden.

Shar-Pei
Shar-Pei (© Shutterstock)

Der ideale Besitzer für einen Shar-Pei

Er hat einen Besitzer verdient, der ihn nicht nur deshalb ausgewählt hat, weil er in bestimmten Kreisen zur Moderasse geworden ist. Er braucht einen Halter, der ihn gut zu erziehen weiß, für ihn da ist und zugleich das recht unabhängige Wesen dieses Hundes respektiert. Sie sollten genügend Zeit haben, um Ihren Shar-Pei täglich auszuführen, und mit ihm ausreichend lange Spaziergänge unternehmen, damit er sich verausgaben und durch neue Sinneseindrücke stimuliert werden kann. Der ruhige, sanftmütige und geduldige Besitzer muss auch die beim Züchter begonnene Sozialisierungsarbeit fortsetzen.
 

Körperliche Merkmale des Shar-Pei

Das Fell eines Shar-Pei

Das charakteristischste Merkmal dieser Rasse sind die Hautfalten, die sich nahezu am gesamten Körper abzeichnen. Auch sein Fell ist äußerst rassetypisch. Es ist kurz, rau und borstig. Die Haare sind 1 bis 2,5 cm lang, unterscheiden sich aber je nach Typ. Die des Brushcoat sind länger als die des Typs Horsecoat. Dieser Molosser hat keine sehr angenehme Haptik. Sein Fell hat eine einheitliche Farbe. Außer in Weiß gibt es ihn in sämtlichen Farben (Schwarz, Mahagoni, lohfarben, elfenbeinfarben, Blau/Silber etc.).

Der Kopf des Shar-Pei

Die vielen Falten um die Augen herum schränken sein Sichtfeld ein, was ihn in gewissen Situationen verunsichern kann. Aufgrund seiner unzähligen Falten wirkt sein Gesicht wie das eines weisen alten Mannes. In seinem Rassestandard heißt es: „Hautfalten am Schädel und am Widerrist, kleine Ohren und ein Fang, der dem eines Nilpferdes gleicht, verleihen ihm ein einzigartiges Aussehen”. Sein Kopf ist quadratisch und im Vergleich zum Rest des Körpers relativ groß. Die Zunge dieses treuen Vierbeiners ist dunkel und reicht von bläulich-schwarz bis lavendelfarben.

Größe und Gewicht des Shar-Pei

Dieser doggenartige Hund ist mittelgroß und hat eine kurze und kompakte Silhouette. Er ist massiv und robust. Im Erwachsenenalter bringt ein Rüde bis zu 20 kg auf die Waage und wird rund 50 cm groß.
 

Pflege eines Shar-Pei

Die Pflege des Shar-Pei

Dieser Hund verliert viele Haare. Wenn Sie bereits ein solches Haustier besitzen, waren Sie beim ersten Fellwechsel sicherlich von der Menge der verlorenen Haare schwer beeindruckt. Am frappierendsten ist jedoch der Fellwechsel beim Übergang ins Erwachsenenalter. Während dieser Zeit empfiehlt es sich, seinen Hund regelmäßig mit einer Drahtbürste zu bürsten. Verwenden Sie für kurzhaarige Shar-Peis, wie etwa des Typs Horsecoat, jedoch vorzugsweise eine weichere Bürste, denn eine Drahtbürste kann für sie schmerzhaft sein.

Der Fellwechsel findet in der Regel zweimal jährlich statt: im Frühling und im Herbst. Er kann sich je nach Klima verschieben oder sogar das ganze Jahr über stattfinden. Er sollte für Ihren Hund nicht schmerzhaft sein. Sobald er fast all seine Haare verloren hat, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, um ihn zu baden. Benutzen Sie dabei ein pH-neutrales und von Ihrem Tierarzt empfohlenes Waschgel für Hunde.

Er benötigt genauso viel Pflege wie andere Hunde auch. Die Augen und Ohren müssen bei Bedarf gereinigt werden. Die Krallen können bei Bewegungsmangel des Hundes recht lang werden. Schneiden Sie sie selbst, wenn Sie sich dies zutrauen, oder lassen Sie sie bei einem Routinebesuch von Ihrem Tierarzt schneiden. Denken Sie auch daran, regelmäßig die Hautfalten Ihres vierbeinigen Freundes zu untersuchen.

Die Ernährung des Shar-Pei

Wie alle anderen Hunde braucht auch der Shar-Pei eine gesunde, ausgewogene und hochwertige Ernährung, die an seine Lebensumstände angepasst ist. Er ist nicht sehr sportlich. Damit er sein Idealgewicht halten kann, müssen Sie folglich darauf achten, dass die von Ihrem Tierarzt empfohlenen Mengen und Portionen eingehalten werden. Diese Rasse ist anfällig für Allergien. Nahrungsmittelallergien rufen Symptome hervor, die mit denen von Hauterkrankungen vergleichbar sind.

Shar-Pei
Shar-Pei (© Shutterstock)

Krankheiten des Shar-Pei: Hautprobleme

Aufgrund seiner stark faltigen Haut, die sich schnell entzünden und Reizungen aufweisen kann, ist der Shar-Pei sehr anfällig für wiederkehrende dermatologische Probleme. Erkrankungen wie Muzinose, Pyodermie, Demodikose oder atopische Dermatitis bei Hunden können dazu führen, dass Sie mit ihm regelmäßig einen Tierarzt aufsuchen müssen.

 

Weitere mögliche Erkrankungen des Shar-Pei

Shar-Pei-Fieber

In den USA sind 23% aller Shar-Peis davon betroffen. Das Fieber ist die Folge eines chronischen Entzündungszustands, dessen Ursachen noch nicht ausreichend erforscht sind. Es wird vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen dieser Krankheit und der Muzinose existiert, die sich durch eine erhöhte Ablagerung von Muzin in der Lederhaut auszeichnet. Muzin besteht hauptsächlich aus Hyaluronsäure. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Sie auf den allgemeinenGesundheitszustand Ihres Hundes achten, um dem Risiko einer Veränderung des Hyaluronsäurespiegels vorzubeugen.

Wenn der Hund am Shar-Pei-Fieber erkrankt ist, treten oft noch vor dem Alter von 18 Monaten mehrere Fieberschübe auf. Das Fieber reicht von 39,4 bis 41,7 °C und hält in der Regel 24 bis 36 Stunden an. Die Häufigkeit der Fieberschübe nimmt mit zunehmendem Alter ab. Sie gehen nicht selten mit Gelenkentzündungen und einer geschwollenenSchnauze einher. Die Lebenserwartung eines vom Shar-Pei-Fieber betroffenen Hundes beträgt dennoch bis zu 10 Jahre. Zu den primär zu befürchtenden Komplikationen gehört das Auftreten einer anderen schwerwiegenden Erkrankung, der reaktivenAmyloidose, die Nierenversagen hervorrufen und somit tödlich verlaufen kann.

Augenprobleme beim Shar-Pei

Die Augen des Shar-Pei stellen eines der Hauptprobleme dieser Rasse dar. Das Entropium ist eine Augenkrankheit, der Sie besondere Beachtung schenken sollten. Wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie zur Erblindung des Hundes führen. Das Augenlid stülpt sich im Inneren des Auges zusammen, was zu einer Reizung der Hornhaut und in schweren Fällen sogar zu einem Geschwür führen kann.

Man unterscheidet zwischen folgenden Erscheinungsformen des Entropiums:

  • Primäres Entropium: Es tritt bei älteren Welpen und erwachsenen Tieren auf. Die einzige Möglichkeit der Behandlung ist ein chirurgischer Eingriff. Aufgrund der Vererbbarkeit dieser Erkrankung dürfen Hunde mit Entropium nicht zur Zucht eingesetzt werden.
  • Sekundäres Entropium: Es tritt bei Welpen im Alter von 10 bis 14 Tagen auf und beeinträchtigt den allgemeinen Gesundheitszustand des Welpen. In einem solchen Fall müssen Fäden gelegt werden, um das Augenlid zu entrollen und somit das Auge freizulegen. Dieser vorübergehende Eingriff ermöglicht es dem Hund, sich normal weiterzuentwickeln und das Entropium dauerhaft zu korrigieren.


Das seltsame Phänomen der geschrumpften Schnauze beim Shar-Pei

Das Schrumpfen der Schnauze kann in jedem Lebensabschnitt Ihres vierbeinigen Weggefährten auftreten. Dieses Phänomen ist zu beobachten, wenn der Hyaluronsäurespiegel absinkt, was auf drei verschiedene Ursachen zurückzuführen sein kann:

  • Die Einnahme von Entzündungshemmern;
  • Stress (übermäßige Aktivität, Hitze, Veränderung der Gewohnheiten etc.);
  • Das Auftreten einer Krankheit.

Achten Sie insbesondere auf die dritte Ursache und suchen Sie bei Krankheit sofort einen Tierarzt auf.
 

Für einen Shar-Pei zu erwartende Tierarztkosten

Wenn Sie sich einen Shar-Pei anschaffen, ist dies langfristig mit nicht zu unterschätzenden Kosten verbunden. Um Ihren Hund bei guter Gesundheit zu halten, ist voraussichtlich mit folgenden Tierarztkosten zu rechnen:

Vergessen Sie nicht, sein Fell regelmäßig zu untersuchen, um rechtzeitig auf Hautreizungen aufmerksam zu werden und ab den ersten Symptomen unverzüglich mit einer Behandlung beginnen zu können: Vorbeugung ist der Schlüssel zu einem einwandfreien Gesundheitszustand Ihres Tiers. Um diese zu bewahren, sind unter anderem auch vorbeugende Maßnahmen wie Impfungen, Zahnsteinentfernung und Antiparasitika erforderlich. Wenn Sie Ihren Hund regelmäßig untersuchen, können Sie sich zudem davon überzeugen, keine Wunden oder externe Parasiten wie Flöhe und Zecken übersehen zu haben.

Sie sind ein Fan asiatischer Hunderassen? Dann werden Sie auch von folgenden beliebten Hunderassen begeistert sein: Akita, Shiba und Chow-Chow.