Kartäuser

Augen wie Bernstein und ein Fell wie der Himmel bei Mondschein: Bei der Kartäuser Katze kommen Liebhaber schnell ins Schwärmen. So verwundert es wenig, dass die Rasse schon seit langer Zeit beliebt ist. Einen eigenen Rassestandard gibt es jedoch erst seit 1977.

Kartäuser Chartreux Katze
Kartäuser Katzen haben ein fülliges Gesicht und gehören zu den größeren Katzenrassen. - Pixabay

Erscheinungsbild der blauen Kartäuser Katzen

Die wohl wichtigsten Merkmale der Kartäuser sind ihr Fell und ihre Augen. Hierfür gibt es im Rassestandard strenge Vorgaben. Die Augen sollen bernsteinfarben oder gelb sein, grüne Augen sind explizit nicht erwünscht. 

Elegante Katzendamen mit dichtem Fell

Auffallend sind die ausgeprägten runden Wangen, die der Katze ein fülliges Gesicht verleihen und die vor allem bei Katern zu sehen sind. Durch ihr kurzes, dichtes Fell mit viel Unterwolle wirken die Kartäuser Katzen groß, offiziell zählen sie zu den mittelgroßen Rassen. Das zeigt sich am Gewicht: Ein ausgewachsener Kater bringt 6–7 Kilogramm auf die Waage, Kätzinnen sind mit 4–5 Kilogramm leichter. Das führt auch optisch zu deutlichen Unterschieden zwischen männlichen und weiblichen Tieren. Erstere sind imposanter in der Erscheinung, die Katzendamen dagegen eleganter.

Gibt es verschiedene Fellfarben?

Das Fell ist blaugrau, weitere Kartäuser Katze Farben gibt es nicht. Allerdings unterscheiden sich die Tiere häufig deutlich im Blauton, sodass es Varianz gibt.  Der Körperbau der Kartäuser Katzen ist kräftig, die Brust ist vergleichsweise breit und die Pfoten sind groß. Kartäuser können leicht mit den Britisch Kurzhaar verwechselt werden. Diese sind allerdings kräftiger gebaut und haben kürzere Beine.

Die Britisch Kurzhaar gibt es auch in anderen Farben als blau (wie Colourpoint, Rot, Schwarz, Tabby …). Wenn Ihnen eine Kartäuser angeboten wird, die nicht blau ist, handelt es sich mit Sicherheit um eine Britisch Kurzhaar. 

Interessantes Detail:
Selbst der Pfotenballen ist grau, allerdings dunkler als das Fell.

Geschichte der Katzenrasse

Die Kartäuser gehört zu den weltweit ältesten Katzenrassen. Bereits in mittelalterlichen Schriften tauchen die blauen Katzen auf. Das Fell deutet darauf hin, dass die Kartäuser ursprünglich aus Syrien oder dem Gebirge zwischen Irak und Türkei stammen. Durch den Handel gelangte sie nach Frankreich.

Ursprüngliche Kartäuser hatten lange Haare und eine dunkle Fellfarbe. Die ursprünglich langhaarigen Katzen wurden im Laufe der Jahre auch mit Kurzhaarkatzen verpaart und verbreiteten sich in ganz Frankreich. Im Laufe der Zeit verlor die Langhaarkatze ihre langen Haare und schließlich entstand die heutige Kurzhaarkatze.

Namensgeschichte:
Die blauen Katzen stammen aus Frankreich. Dort leben auch die Kartäuser-Mönche, die jedoch nichts mit der Zuchtgeschichte zu tun haben. Möglicherweise geht der Name auf die Ähnlichkeit der Farbe mit dem Stoff der Mönchskleidung zurück. Die Rasse ist international auch als Chartreux Katze bekannt.

Achtung Verwechslungsgefahr: Es ist keine Britisch Kurzhaar

Die Chartreux wurde erst in den 1920er-Jahren gezielt gezüchtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg kreuzten Züchter auch graue Britisch Kurzhaarkatzen mit Kartäusern. Dies ist inzwischen nicht mehr erlaubt. Der Präsident vom „Club du Chat Des Chartreu“ hat viele Texte über die Rasse veröffentlicht. In diesen Texten zeigt er, wie unterschiedlich die Rassen BKH und Chartreux sind. Die FIFe erkannte im Jahr 1977 richtigerweise, dass die Kartäuser Katze eine eigene Rasse ist. Es gibt aber auch heute noch Züchter, die ihre Britisch Kurzhaar fälschlicherweise unter dem Namen Kartäuser vermarkten.

Wesen und Eigenschaften: ruhig und friedfertig

Hektik, Nervosität, Unruhe – all das kennt die Kartäuser nicht. Die Katzen gelten als besonders ausgeglichen und besonnen. Darüber hinaus ist sie sehr anhänglich, folgt ihrem Menschen also gerne durch die Wohnung und hält sich in seiner Nähe auf.

Dank dieser unkomplizierten und liebevollen Eigenschaften sind Kartäuser Katzen mit ihrem Charakter bei vielen Haltern beliebt. In Familien mit Kindern fühlen sich die Tiere ebenso wohl wie bei Paaren oder Alleinlebenden. In Frankreich werden die anhänglichen Tiere auch „Hunds-Katze“ genannt, weil sie auch kleine Tricks lernen und gerne viel Zeit mit ihrer Familie verbringen.

Sie verstehen sich auch mit weiteren Tieren im Haushalt. Voraussetzung ist hier selbstverständlich eine behutsame Vergesellschaftung. Da die Katze sehr flauschig aussieht und fast schon an einen Teddy erinnert, liegt es nahe, sie streicheln zu wollen. Wenn die Katze den Menschen kennt, lässt sie sich das sehr gerne gefallen und genießt die Zuwendung.

Kartäuser Katze Haltung: Freigang oder Wohnung?

Kartäuser Katzen gelten auch in der Haltung als unkompliziert. Herrchen und Frauchen sollten sich zunächst grundlegend entscheiden, ob sie das Tier nur in der Wohnung halten möchten oder ihm Freigang gewähren wollen. Wenn die Kartäuser Freigang hat, streift sie gerne durch die Natur. Vor allem Kater haben ein großes Revier und verbringen viel Zeit draußen.

Der Jagdtrieb ist vorhanden, allerdings nicht besonders ausgeprägt. Anders ist es mit dem Entdeckertum. Eine Kartäuser Katze mit Freigang hält sich gerne in der Natur auf, manchmal sogar tagelang. Allzu häufig ist sie daher nicht in der Wohnung anzutreffen. Selbstverständlich gibt es hier aber Unterschiede von Tier zu Tier.

Die Katzen kommen alternativ mit dem Leben in der Wohnung zurecht. Ihr Drang nach draußen ist nicht besonders stark, sofern sie den Freigang nicht kennengelernt haben. Ein großer Kratzbaum und ausreichend Spielzeug sind nötig, damit das Tier genug Beschäftigung findet.

Prinzipiell sind Kartäuser Katzen auch zufrieden, wenn sie für eine gewisse Zeit – einige Stunden – allein bleiben. Wenn das Tier in der Wohnung lebt und seine Bezugspersonen häufig nicht im Haus sind, ist eine Alleinhaltung jedoch nicht zu empfehlen. Die verträglichen Tiere freuen sich über einen Artgenossen.

Zu beachten ist, dass der Spieltrieb in jungem Alter sehr ausgeprägt ist. In den ersten Monaten wollen die kleinen Samtpfoten fast minütlich unterhalten werden. Mit der Zeit nimmt dieses Verlangen etwas ab und ältere Kartäuser begnügen sich auch mit weniger Spieleinheiten am Tag.

Gesundheit von Kartäuser Katzen

Kartäuser Katzen gelten allgemein nicht als empfindlich. Entsprechend gibt es keine Krankheiten, die rassetypisch gehäuft auftreten. Gelegentlich berichten Halter von der Patellaluxation. Hierbei handelt es sich um eine Fehlstellung im Knie.

Ein Problem bei der Kartäuser-Zucht stellt Inzucht dar, weil es durch die Verpaarung verwandter Tiere zu einer Häufung von Erbkrankheiten kommen kann. Seriöse Züchter achten deshalb darauf, den Genpool möglichst groß zu halten.

Prävention – können Sie Krankheiten vermeiden?

Für die Gesundheit des eigenen Tiers können Halter verschiedene Maßnahmen ergreifen. Wichtig ist zum Beispiel die Prophylaxe vor Krankheiten durch Impfung. Der Tierarzt oder die Tierärztin berät hier zu den Möglichkeiten. In der Saison empfiehlt es sich darüber hinaus, die Katze mit einem Mittel gegen Flöhe und Zecken zu schützen.

Eine Entwurmung sollte bei Wohnungskatzen etwa alle drei Monate stattfinden. Auch wenn die Tiere keine Mäuse fressen, können Menschen Erreger in die Wohnung tragen. Bei Freigängern, die in der Natur häufig in Kontakt mit potenziellen Überträgern kommen, sollte die Entwurmung häufiger erfolgen.

Die Kosten für tiermedizinische Behandlungen Ihrer Katze können Sie sich einfach mit der Katzenkrankenversicherung von SantéVet zurückerstatten lassen.

Lebenserwartung – wie alt werden die Katzen aus Chartreux?

Dank ihrer robusten Art erreichen Kartäuser Katzen eine Lebenserwartung von 15 bis 18 Jahren.

Zur Gesundheit gehört die richtige Ernährung. Wie für Katzen typisch, können auch Kartäuser hier Eigenarten aufweisen. Im Allgemeinen gilt die Rasse aber nicht als empfindlich, was bestimmte Futtermittel oder Fleischsorten anbelangt. Ein Vorteil von Trockenfutter ist, dass sich Zahnstein daran abreiben kann.

Pflege der blaugrauen Kurzhaarkatzen: Wohlfühlprogramm für Samtpfoten

Die Pflege von Kartäuser Katzen gestaltet sich unproblematisch. Das Fell ist nicht übermäßig lang, sodass es ausreicht, das Haar alle paar Tage zu kämmen. Dadurch entwickelt sich zudem eine engere Bindung zwischen Mensch und Tier. Da das Fell dicht, aber kurz ist, eignet sich für die Pflege am besten ein Kamm. Hierbei sollten die einzelnen Zinken vorne abgerundet sein, um das Tier nicht zu verletzen.

Beim Kämmen zeigt sich außerdem, ob das Tier von Flöhen befallen ist. Sollte das so sein, ist der Gang zum Tierarzt oder zur Tierärztin nötig. Es empfiehlt sich, auch die Spielzeuge und Liegeflächen der Kartäuser Katze von Zeit zu Zeit zu reinigen.