Dogo Argentino

Die Argentinische Dogge ist hierzulande wenig bekannt. Das liegt mitunter auch daran, dass er in vielen Bundesländern zu den Listenhunden gehört. Trotzdem hat die Rasse viele Anhänger. Wer mit dem Tier umgehen kann, darf sich über einen treuen und vielseitigen Begleiter freuen. Allerdings ist für die Erziehung viel Fachwissen gefragt.

Dogo Argentino liegt auf Boden
Der Dogo Argentino ist ein wahres Kraftpaket und für erfahrene Halter geeignet. - 123rf

Herkunft des Dogo Argentino: unschwer zu erkennen

Die Zucht des Dogo Argentino begann in Argentinien, was schon am Namen gut zu erkennen ist. Seine Vorfahren waren Molosser, Doggen und Kampfhunde. Damit wollte der Züchter Dr. Antonio Nores Martinez eine Rasse kreieren, die sich für viele Zwecke eignet. Tatsächlich überzeugen die Tiere heute unter anderem durch ihre Vielseitigkeit.

In der Geschichte war es dennoch zunächst die Jagd, in der sich die mutigen Tiere hervortaten, vor allem bei der Hatz auf Sauen. Hier war es die Aufgabe der Hunde, das Beutetier im Rennen zu Fall zu bringen. Das erfordert Mut und so ist es nicht verwunderlich, dass die Vierbeiner dieser Rasse noch heute ein starkes Selbstvertrauen haben.

Die Züchtung begann übrigens erst relativ spät, und zwar im 20. Jahrhundert. Den ersten Rassestandard gab es 1928. Die Zucht beschränkte sich zunächst auf Argentinien, wo die Tiere auch heute noch sehr beliebt sind, etwa in Familien. Mittlerweile wird der Dogo Argentino auch außerhalb von Südamerika gezüchtet, allerdings vergleichsweise selten.

Äußere Merkmale des Dogo Argentino

Die Rasse ist eine imposante Erscheinung. Ihr kräftiger Körperbau lässt ihre Abstammung von Doggen und Kampfhunden deutlich erkennen. So erreicht der Dogo Argentino eine Größe von 70 cm (Rüden) und wiegen bis zu 45 kg. Hündinnen sind mit 65 cm und 35-40 kg etwas leichter und kleiner.

Auffallend ist sein weißes Fell. Das hat einen Hintergrund: Im Getümmel der Jagd sollten die Hunde gut von den Wildtieren zu unterscheiden sein. Sonst wäre es schnell passiert, dass ein Jäger sie mit einem Wildschwein verwechselt. Noch heute gibt es die Rasse nur in dieser Farbe. Manche Tiere tragen einen schwarzen Fleck. Das Fell an sich ist kurz und – im Gegensatz zu der kräftigen Erscheinung der Tiere – sehr weich. Es sollte zudem glatt am Körper anliegen, was die muskulöse Statur gut zur Geltung bringt.

Muskelpaket: Mit seinem Kiefer erreicht der Dogo Argentino eine Beißkraft von bis zu 600 PSI. Damit gehört er weltweit zur Spitze.

Der Körperbau insgesamt lässt sich am besten als beeindruckend und imposant beschreiben. Wer mit einem Dogo Argentino unterwegs ist, muss damit rechnen, dass Menschen eingeschüchtert wirken können. Daher ist es wichtig, auch als Halter oder Halterin selbstbewusst aufzutreten und zu zeigen, dass der Hund gehorcht. Ansonsten können sich schnell Vorurteile aufbauen.

dogo argentino welpe
Strahlend weißer Dogo Argentino Welpe mit Schlappohren.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Tiere sind die dreieckigen Ohren, die etwa zur Hälfte nach oben stehen, wenn die Hunde ausgewachsen sind. Bei Welpen sind es meist noch Schlappohren, die den kleinen Tieren ein niedliches Aussehen verleihen.

Charakter beim Dogo Argentino: Mut trifft Stärke

Zum Wesen der Hunde aus Argentinien gibt es eine Menge zu sagen. Für viele steht dabei eine wichtige Frage an erster Stelle: Ist der Dogo Argentino aggressiv? Wegen dieser Einschätzung stehen die Tiere in zahlreichen Bundesländern auf der Liste. Richtig ist, dass die Hunde sehr mutig und selbstbewusst sind, was aus ihrer Geschichte als Jagdhund und ihrer Abstammung resultiert.

Außerdem zeigt die Rasse ein ausgeprägtes Dominanzverhalten gegenüber Artgenossen. Das alles kann dazu führen, dass der Dogo Argentino als aggressiv wahrgenommen wird. Tatsächlich sind die Tiere jedoch in aller Regel ausgeglichen und bedacht.

Selbstverständlich ist es hier die Aufgabe des Menschen, den Dogo Argentino tiergerecht zu erziehen. Dazu gehört zum Beispiel, den Rüden oder die Hündin rechtzeitig zu sozialisieren. Der Kontakt mit anderen Hunden und Menschen ist wichtig. Wenn dieser im Welpenalter fehlt, wird das erwachsene Tier anderen viel eher mit Misstrauen gegenübertreten.

Gegenüber seiner Familie ist der Hund sehr freundlich, lieb und anhänglich. In seiner Heimat Argentinien ist er daher häufig zu finden. In Deutschland und Europa ist das anders.

dogo argentino mit bergen im hintergrund
Trotz seiner südamerikanischen Herkunft kommen Dogo Argentino gut mit deutschem Wetter zurecht.

Unbedingt zu beachten ist der ausgeprägte Jagdinstinkt der Tiere. Selbst bei langjähriger Erziehung ist es nicht zu empfehlen, den Hund frei im Wald oder über Wiesen laufen zu lassen. Es gehört zu seiner Natur, dass er plötzlich geräuschlos und überlegt auf die Jagd geht. Dieses Temperament lässt sich auch mit konsequenter Arbeit nicht ändern.

Haltung eines Dogo Argentino

Wie beschrieben, ist es wichtig, den Hund konsequent zu erziehen und frühzeitig an andere Tiere und Menschen zu gewöhnen. Daher sollte der Dogo Argentino als Welpe im neuen Haushalt einziehen. Die Kosten liegen bei 1.000 bis 1.500 Euro. Zum Preis kommen aber zum Teil hohe Gebühren für die Versicherung und die Anmeldung, da in vielen Bundesländern der Dogo Argentino ein Listenhund ist.

Die Haltung in der Stadt ist nicht zu empfehlen, denn die Hunde brauchen Bewegung. Ein Garten auf dem Land ist dafür ideal – dieser sollte abgezäunt sein. Darüber hinaus lieben die Tiere Sport, zum Beispiel Agility. Auch für Nasenarbeit ist die argentinische Hunderasse mit ihrem feinen Geruchssinn geeignet.

Wichtig:
Vermeiden Sie eine Unterforderung, die Tiere neigen sonst zu Verhaltensauffälligkeiten. Wer sich einen Dogo Argentino kaufen möchte, sollte daher ausreichend Zeit und Erfahrung mit selbstbewussten Hunden mitbringen.

Gesundheit beim Dogo Argentino

Der Dogo Argentino hat eine Lebenserwartung von 10 bis 13 Jahren und mehr. Das zeigt, dass die Rasse robust und gesund ist. Besondere Krankheiten gibt es hier nicht. Wer einen Welpen kauft, sollte selbstverständlich trotzdem darauf achten, dass die Eltern frei von Erbkrankheiten wie Hüftdysplasie sind.

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Trotz seiner Herkunft aus Argentinien kommt der Hund auch gut mit mitteleuropäischem Wetter zurecht. Auch wenn er ein kurzes Fell hat, friert er nicht. Seine kurzen Haare haben außerdem den Vorteil, dass die Pflege einfach und unkompliziert ausfällt. Gelegentliches Bürsten ist hierfür völlig ausreichend.