Tipps zum Trainieren von Katzen

Viele Katzenbesitzer:innen fragen sich: Kann man Katzen Tricks beibringen? Natürlich gibt es einige Rassen, wie die Ragdoll, die sehr auf ihren Menschen bezogen sind. Die meisten Katzen haben aber einen unabhängigen Charakter und möchten sich selbst aussuchen, ob Sie gerade Kontakt und Streicheleinheiten benötigen. Darum sind sie schwieriger zum Mitmachen zu überzeugen als Hunde. Es ist aber nicht unmöglich!

Tipps für das Training von Katzen
Tipps zum Trainieren von Katzen - Shutterstock

Obwohl Katzen normalerweise nicht so gehorsam und an Menschen interessiert sind wie Hunde, bedeutet das nicht, dass wir ihnen nichts beibringen können. Es ist möglich, ihnen gewisse Dinge beizubringen, wie beispielsweise die fahrt zum Tierarzt in einer Transportbox oder das Einnehmen von Medikamenten. Für ein harmonisches Zusammenleben ist es wichtig, dass sich die Katze an einige Regeln hält und gelegentlich auf ihre Familie hört. Hier beginnt das Katzentraining. Wenn sowohl Ihre Katze als auch Sie Freude daran haben, können Sie ihr sogar kleine Tricks beibringen.

Außerdem verbessern Sie Ihre Bindung zu Ihrem Haustier durch das Training. Katzen sind sensible Tiere, die empfindlich auf Veränderungen reagieren. Wenn Sie eine feste Bindung zu Ihrer Samtpfote aufbauen und ihr besonders viel Aufmerksamkeit schenken, fühlt sich die Katze bei Ihnen wohl. Verbinden Sie also Spiel und Spaß beim Katzentraining.

Wie funktionierts? Tipps zum Trainieren von Katzen

Beim Training mit Katzen arbeiten Sie in kurzen Intervallen. Zu Beginn reichen zwei Minuten Training bereits aus. Katzen, die gerne Übungen machen und bereits Erfahrung mitbringen, haben bis zu zehn Minuten lang Konzentration. Sie sehen: Das hat wenig mit dem Training von Hunden zu tun. Es kann aber nützlich sein, um der Katze zum Beispiel entspannt die Zähne zu reinigen.

Keine Sorge: Katzen verstehen in kürzester Zeit, was Sie von ihnen erwarten. Sie haben allerdings häufig ein Pokerface und zeigen es nicht. Wir haben einige Tipps für die ersten Schritte auf dem Weg zu einer Katze, die auf Kommandos hört.

Leckerlis als Belohnung

Finden Sie heraus, welches Leckerli Ihrer Katze besonders gut schmeckt. Futter ist eine hervorragende Motivation für die Samtpfoten, um beim Training mitzumachen. Und Sie erleichtern es der Katze zu verstehen, dass es für aktives Handeln eine Belohnung gibt.

Wann? Finden Sie den perfekten Zeitpunkt

Katzen sind nachtaktiv und werden häufig abends mit dem Sonnenuntergang aktiver. Machen Sie sich dies zunutze und legen Sie das Training in die frühen Abendstunden. Passen Sie sich aber immer dem Charakter Ihrer Katze an, es gibt auch Tiere, die morgens aktiver sind. Halten Sie die Trainingseinheiten eher kurz und achten Sie darauf, dass der Spaß im Vordergrund steht.

Entspannung und Ruhe

Sorgen Sie dafür, dass Sie und Ihre Katze entspannt sind. Üben Sie an einem ruhigen Ort, damit Ihre Kommandos auch gut verstanden werden. Das Tier sollte nicht durch neue Eindrücke abgelenkt werden. Auch sichtbares Futter oder Leckerlis können eine Ablenkung sein. Aber Sie können sich die Neugierde der Katze beim Training auch zunutze machen.

Tipps zum Trainieren von Katzen ©Shutterstock

Clicker zur Unterstützung

Für Hunde werden Clicker häufig verwendet. Der Vorteil ist die schnelle positive Bestätigung von erwünschtem Verhalten. Mit einem ‚Klick‘ können Sie dem Tier direkt zeigen, dass es etwas richtig macht. Am Anfang muss diese Bestätigung mit einem Leckerli verstärkt werden.

Eignet sich Clickertraining für Katzen?

Der Clicker eignet sich besonders für futtermotivierte und schnelle Katzen. Das sind erfahrungsgemäß die meisten Tiere. Sie müssen eine Verbindung zwischen der Belohnung und dem Klick herstellen. Sobald die Katze konditioniert wurde, können Sie die Leckerlis reduzieren. Damit das Clickertraining funktioniert, müssen einige Regeln beachtet werden.

Konditionierung

Die Konditionierung ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Clickertraining. Ziel ist es, den Clicker mit Futter als Belohnung in Verbindung zu setzen. Hierfür sollten Sie an einem ruhigen Ort üben und der Katze nach einem ‚Klick‘ ein Leckerli geben. Bereits nach wenigen Wiederholungen wird die Katze das Geräusch mit Futter assoziieren. Achten Sie dabei auf Ihr Timing! Es darf nicht zu viel Zeit zwischen dem Geräusch und der Belohnung vergehen, Sie haben nur 1 bis 2 Sekunden Zeit.

Kommando und Klick

Nach der Konditionierung können Sie die Belohnung zusätzlich mit einem Kommando verbinden. Die Übung beginnt mit einem Kommando (zum Beispiel ‚Sitz‘) und wird mit einem Klick und der Belohnung beendet. Sie sollten kurze und leicht verständliche Wörter wählen.

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Einer Katze die Befehle ‚Sitz‘ und ‚Bleib‘ beibringen

Kommandos können Sie erst einführen, wenn die Katze den Trick beherrscht. ‚Sitz‘ eignet sich gut für den Anfang. Es gibt viele weitere Tricks, die Sie Ihrer Katze beibringen können, wie zum Beispiel Sprünge, eine Rolle machen, High Five und Pfote geben … 

Um der Katze das Kommando ‚Sitz‘ beizubringen, nehmen Sie ein Leckerli in die Hand und setzen die Katze hin. Hierzu halten Sie Ihre Hand vor die Nase und bewegen diese langsam über den Kopf. Wiederholen Sie diese Bewegung und bestätigen Sie das richtige Verhalten (in diesem Fall das Hinsetzen) mit einem Klick. Dann verstärken Sie das Verhalten mit einem zusätzlichen Leckerli. Im nächsten Schritt können Sie das Kommando ‚Sitz‘ am Beginn der Übung einführen. Dann kommen der Klick und das Leckerli. Als Nächstes können Sie der Katze beibringen, sitzen zu bleiben, auch wenn Sie sich bewegen. 

Das Kommando kann Ihnen viele Situationen erleichtern. Das Baden oder das Krallen schneiden werden mit einer sitzenden Katze wesentlich einfacher. Sie können Ihrer Katze nicht nur kleine Tricks beibringen und mit ihr schwierige Alltagssituationen trainieren, sondern dank einer engen Bindung auch unerwünschtes Verhalten unterbinden. Dabei sollten Sie allerdings nicht mit Strafen arbeiten, sondern gewünschtes Verhalten belohnen. Ein bekanntes Beispiel ist die Katze auf dem Tisch. Anstatt die Katze fürs Hochspringen zu bestrafen, wird sie fürs Herunterkommen belohnt. 

Herausgegeben von

Sabine Tollen