Schlafpositionen von Katzen – das müssen Besitzer:innen wissen

Das Wichtigste in Kürze: ●      Schlafpositionen zeigen den Zustand der Katze – Ob sie ausgestreckt liegt (ihr ist warm), sich einrollt (ihr ist kalt oder sie fühlt sich unwohl) oder auf dem Rücken liegt (sie fühlt sich sicher) – jede Haltung sagt etwas über ihr Wohlbefinden aus. ●      Ungewöhnliches Schlafverhalten kann auf Krankheit hinweisen – Wenn die Katze sich zurückzieht, apathisch wirkt oder ihre Schlafposition stark verändert, kann das ein Warnsignal für gesundheitliche Probleme sein. ●      Katzen wählen Schlafplätze strategisch – Beliebt sind erhöhte, versteckte Orte oder das Fußende des Bettes, weil sie dort Nähe, das Gefühl von Sicherheit und Überblick gleichzeitig haben.

Schlafpositionen von Katzen

Wer eine Katze besitzt und sie schon einmal genauer beobachtet hat, weiß: Katzen lieben es zu schlafen. Sie schlafen ständig und überall, sogar an den offenbar unmöglichsten und unbequemsten Orten. Im . Tiere, die mit Menschen leben, passen sich oft dem Tag-Nacht-Rhythmus ihrer Besitzer:innen an und sind tagsüber aktiver. Wer seine Katze also gut kennenlernen möchte, kann bereits an ihrem Schlaf eine ganze Menge ablesen. Hier erfahren Sie, was Ihnen die Schlafposition Ihrer Katze verrät.

Wichtig für den Katzenschlaf: unterschiedliche Temperaturen

Die Schlafposition kann ein Hinweis für das Wohlbefinden sein, Katzenbesitzer:innen sollten aber die Umgebung und das Wetter berücksichtigen. Nicht immer müssen Sie sich Sorgen machen, gemütliche Schlafplätze im Sommer haben häufig einfach einen kühlen Untergrund.

Warm hier: die lang ausgestreckte Katze

So manch einer wird sich bereits über seine Katze amüsiert haben, wenn sie sich in der warmen Mittagssonne genüsslich auf der Terrasse räkelt. Oder an einem kuscheligen Wintertag vor dem Kamin aalt und ihre Gliedmaßen so weit wie möglich von sich zu strecken scheint.

katze schläft lang ausgestreckt

In solchen Momenten wirkt es so, als könne die Katze sich gar nicht lang genug dehnen. Mit diesem Eindruck liegt man gar nicht so falsch. Räkelt sich die Katze und liegt langgestreckt in der Sonne, zeigt das, dass ihr warm ist. Über die Vergrößerung ihrer Hautoberfläche durch das Dehnen ihres Körpers erreicht die Katze einen größtmöglichen Wärmeaustausch, sodass sich der Körper ausgezeichnet kühlen kann.

Es ist kalt: Die Katze schläft eingerollt, mit dem Kopf zwischen den Pfoten

Rollt die Katze sich ganz eng zusammen und versteckt ihren Kopf zwischen ihren Pfoten, ist das oft ein Zeichen dafür, dass sie sich so klein wie möglich machen will. Auch das hat zumeist etwas mit der Außentemperatur zu tun. Durch die Verkleinerung ihrer Körperoberfläche möchte die Katze so wenig Körperwärme wie möglich verlieren.

katze schläft eingerollt

Tipp von Santévet: So eingerollt, klein und versteckt stellt sich auch oft die Schlafposition einer kranken Katze dar. Wie erkennen Sie den Unterschied in der Körpersprache zwischen kalter Umgebung und einer Katze mit Schmerzen? Achten Sie auf weitere Anzeichen, zum Beispiel, ob sie an einem ungewöhnlichen Ort liegt, der sich beispielsweise nah am Boden und versteckt befindet, ob sie nicht mehr gerne frisst oder auch sonst verändert wirkt. Möglicherweise geht es ihr nicht gut.

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Wie schlafen Katzen, wenn sie glücklich sind?

Zufriedene Katzen zeigen ihre Entspannung auf eine ganz eigene, subtile Weise. Sie schlafen an Orten, die gut erreichbar sind, nicht zwingend versteckt, aber geschützt. Wer seine ruhig atmende Samtpfote beobachtet, die ihre Augen halb geschlossen hält und vielleicht sogar leicht schnurrt, kann davon ausgehen, dass es ihr gut geht.

Häufig verändern glückliche Katzen ihre Lage im Schlaf, wechseln die Seite, strecken oder rollen sich locker zusammen – sie fühlen sich sicher genug, um in Ruhe die bequemste Haltung zu suchen. Auch ein leicht geöffnetes Maul, zitternde Schnurrhaare oder kleine Pfotenzuckungen im Schlaf sind Zeichen, dass sie tiefenentspannt träumen.

Expertenmeinung: Laut Tierverhaltensexperten zeigt eine Katze, die sich sicher und geborgen fühlt, ihre Entspannung oft durch eine seitliche Liegeposition. Ihr Körper wirkt locker, das Fell liegt glatt an, und der gleichmäßige Atemrhythmus verrät innere Ruhe.

Wohlfühlmoment: Die Katze schläft auf dem Rücken

katze schläft auf rücken

Der empfindliche Bauch ist die verletzlichste Körperstelle der Katze, weshalb sie ihn für gewöhnlich gut schützt. Nur, wenn die Katze sich rundum wohlfühlt und absolutes Vertrauen gefasst hat, wird man sie in dieser Schlafposition beobachten können.

Tiefenentspannt: Die Katze liegt auf der Seite

Katzen, die wirklich absolut entspannt sind und tief und fest schlafen, liegen häufig auf der Seite. Ähnlich wie bei der Schlafposition einer Katze in Bauchlage muss die Samtpfote absolutes Vertrauen gefasst haben, um auf der Seite zu schlafen, immerhin schaut auch da der Bauch immer ein Stückchen heraus.

Wie liegen Katzen, wenn es ihnen nicht gut geht?

Eine Katze, der etwas fehlt, zieht sich oft in Verhalten und Haltung zurück – nicht aus Scham, sondern aus Instinkt. Sie schläft dann an Orten, die sie sonst meidet: abgeschottet, kühl, oft in Bodennähe. Auffällig ist, wenn die Katze ihren Körper nicht nur kompakt hält, sondern förmlich in sich zusammensinkt. Manche Katzen wirken steif oder zittern leicht, andere liegen vollkommen reglos da und reagieren verzögert. Auch ein verändertes Schlafverhalten – etwa ungewöhnlich lange Ruhephasen oder das Auslassen sonst fester Schlafplätze – kann ein Hinweis auf ein gesundheitliches Problem sein. Gerade ältere Katzen zeigen Krankheit oft leise.

In Alarmbereitschaft: Die Katze liegt in Brust-Bauchlage

Oft sieht man eine Katze in Brust-Bauchlage liegen und vermeintlich dösen. Der Schein trügt jedoch. Eine Katze in dieser Position ist, egal wie müde sie zu sein scheint, gerade auf einem ihrer vielen Beobachtungsposten und jederzeit in Alarmbereitschaft.

katze schläft auf bauch

Katzen in dieser Position schlafen meistens nicht, sondern sind ausgesprochen wachsam. Dabei ermüdet natürlich trotzdem auch schon einmal der eine oder andere Stubentiger, sodass ihm langsam die Augen zufallen. Dieser Zustand dauert aber meist nur so lange an, bis irgendwo im Blickwinkel der Katze eine rasche Bewegung oder ein neues Geräusch erklingt. Ehe man sich versieht, ist sie dann von ihrem Platz weggesprungen, bereit, sich auf die neue Situation einzustellen und zu reagieren.

Krank: Welche Position nimmt eine Katze bei Schmerzen ein?

Katzen findet man in vielen verschiedenen Schlafpositionen, die nicht immer bequem anmuten. Erscheint die Katze zittrig, schlecht ansprechbar oder vielleicht sogar zu schlapp, um ihren Kopf anzuheben, sollte man sich die Katze genauer ansehen oder sie sogar von einem Tierarzt untersuchen lassen.

Katzen sind naturgemäß kleine Kämpfer, die sehr lange vertuschen können, dass es ihnen nicht gutgeht. Erst in schwachen Momenten, zum Beispiel im Schlaf, fällt es einem wachsamen Besitzer auf, dass etwas nicht stimmt. Manchmal wechselt die Katze ihren Schlafort, zum Beispiel dorthin, wo sie keine Höhen erklimmen muss, um ihn zu erreichen.

Viele Katzen verkriechen sich, um ihre Schwäche nicht offen präsentieren zu müssen und um sich selbst zu schützen. Manchmal ist die Katze aber selbst dazu zu schwach. Dann liegt sie vielleicht mit trübem Blick und eingezogenem Kopf irgendwo auf dem Boden, wo sie sonst nie liegt.

Weitere Anzeichen für eine kranke Katze sind zum Beispiel eingefallene Augen, stumpfes oder lichtes Fell , oder auch lautes, leiderfülltes Schreien.

Kategorie

Typische Anzeichen

Körperhaltung & Bewegung

Schlappe Haltung, Zittern, Kopf nicht erhoben, ungewöhnliche Schlafpositionen

Augen & Fell

Trüber Blick, eingefallene Augen, stumpfes oder lichtes Fell

Verhalten & Reaktion

Rückzug, Verstecken, schläft an ungewohnten Orten, geringe Reaktion auf Ansprache

Lautäußerung

Lautes, klagendes oder ungewöhnliches Miauen

Dringlichkeit

Wenn Symptome sichtbar sind, ist oft bereits ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium erreicht – Tierarztbesuch dringend empfohlen

Achtung: Ist eine Krankheit bereits so weit fortgeschritten, dass sie Ihnen bei der schlafenden Katze auffällt, ist es oftmals sehr wichtig, schnell zu einem Tierarzt zu fahren und nicht erst zu warten. Katzen sind hart im Nehmen. Wenn sie zeigen, dass sie krank sind, ist die Krankheit meist schon weit fortgeschritten. Fahren Sie also im Zweifel lieber zeitnah zum Tierarzt.

Hier schläft die Katze am allerliebsten

Erhöhte Schlafplätze

Katzen fühlen sich als die heimlichen Chefs des Hauses und sehen uns als lästige Bedienstete, die ihren Job als Dosen- und Türöffner in vielen Fällen nur recht unzufriedenstellend erfüllen. Um das Regime fest in der Hand zu halten, liegt die Katze am allerliebsten ganz versteckt auf einem hoch erhobenen Aussichtspunkt, von dem sie alles beobachten kann.

Wichtig dabei ist allerdings zu beachten, dass Katzen Höhlentiere sind. Entsprechend ist es für eine Katze wichtig, versteckt so zu liegen, dass sie keiner sieht. Wird etwas Neues ins Haus gebracht, ist meist die Katze die erste, die es, im wahrsten Sinne des Wortes, „besitzt“ und sich darauf ausbreitet. So demonstriert sie stets still und ohne viel Aufsehen ihren Status im Haus.

Warum liegen Katzen am Fußende?

Das Fußende eines Bettes erfüllt für viele Katzen gleich mehrere Bedürfnisse: Es bietet Nähe zum Menschen, aber mit genügend Abstand, um nicht eingeengt zu sein. Es gibt relativ wenig Bewegung, keinen direkten Blickkontakt, aber dennoch eine klare Verbindung zum Besitzer. Katzen mögen Orte, von denen sie reagieren können, ohne sich bedroht zu fühlen. Das Fußende ist dafür ideal. Der Geruch des vertrauten Menschen wirkt beruhigend, der Platz ist weich, aber nicht zu warm. Am Fußende ist ihre Katze Ihnen nah, hat aber eine Option zum Rückzug. Das größte Kompliment ist mit weniger Komfort verbunden: Manche Katzen schlafen am liebsten direkt auf ihren Besitzern.

Fazit

Katzen haben die unterschiedlichsten Schlafpositionen. Mögen sie für Außenstehende auch noch so unbequem sein, meistens sind gerade die scheinbar unorthodoxesten Schlafpositionen die beliebtesten. Man kann an der Schlafposition der Katze so einiges ablesen, zum Beispiel, ob ihr warm ist, ob sie sich wohlfühlt oder ob sie vielleicht sogar krank ist. Wer seine Katze genau beobachtet, kann also schon im Schlaf eine ganze Menge über sie erfahren.

Herausgegeben von

Martin Walter

Redaktion

Quellen:

https://www.petmd.com/cat/general-health/cat-sleeping-positions-and-what-they-mean

https://vet.thieme.de/aktuelles/vet-news/detail/mehr-als-nur-eine-schlafposition-1793

Alia Chebly, Alix Enault, Leslie Moinet, Thierry Bedossa, Sarah Jeannin, Thierry Legou,
Assessing the circadian rhythm of cats living in a group using accelerometers,
Applied Animal Behaviour Science, Volume 283, 2025 (Katzen sind ca. 14% des Tages aktiv und schlafen den Rest, 24Stunden×0,14=3,36Stunden, darum schlafen sie bis zu 20 Stunden)

https://www.ivh-online.de/presse-medien/archiv/mitteilung-des-ivh-pressedienstes/news/detail/News/seitenschlaefer-oder-sphinx-haltung-was-die-schlafposition-der-katze-verraet.html