Darf man Katzen baden?
Schon beim Anblick von Wasser stellen sich bei so manchen Katzen die Haare auf. Daher ist die Frage berechtigt, ob man Katzen baden darf. Ganz grundsätzlich schaden Sie Ihrem Tier nicht, wenn Sie das Fell mit Wasser reinigen. Voraussetzung ist, dass Sie dabei richtig vorgehen – mehr dazu lesen Sie unten in der Übersicht. Da Katzen wasserscheu sind, sollten Sie jedoch nur in Ausnahmefällen ein Bad für den Stubentiger einlassen.
Hilft es, Katzen bei Flöhen zu waschen?
Eine Katzenwäsche allein ist meist nicht ausreichend, um Flöhe dauerhaft zu beseitigen, da Flöhe sich fest im Fell und auf der Haut festsetzen und schnell wiederkommen können. Dennoch kann ein Bad in einem speziellen, katzenverträglichen Anti-Floh-Shampoo helfen, den Befall zu reduzieren und Floheier sowie -larven zu entfernen. Da viele Katzen jedoch ungern gebadet werden, ist es wichtig, stressfreiere und effektivere Methoden zu berücksichtigen.
Effektivere Methoden zur Flohbekämpfung bei Katzen:
- Spot-on-Präparate: Diese Tropfen werden im Nacken der Katze aufgetragen und bieten eine langfristige Wirkung gegen Flöhe. Sie sind einfach anzuwenden und werden vom Tierarzt empfohlen.
- Flohkämme: Ein Flohkamm hilft, erwachsene Flöhe und Flohkot aus dem Fell zu entfernen. Kämmen Sie die Katze damit täglich und spülen Sie die gefundenen Flöhe in einer Schüssel mit Seifenwasser ab, um sie abzutöten.
- Flohspray und Umgebungspflege: Flöhe leben nicht nur auf der Katze, sondern auch in ihrer Umgebung. Ein spezielles Flohspray für den Haushalt hilft, die Flöhe in Schlafplätzen, Teppichen und Polstermöbeln zu beseitigen. Wichtig ist das regelmäßige Staubsaugen und Waschen von Decken und Kissen.
- Tabletten: Es gibt verschreibungspflichtige Tabletten, die von innen gegen Flöhe wirken. Sie sollten jedoch nur nach Absprache mit dem Tierarzt verwendet werden.
Wann sollte ich die Katze baden?
Katzen sind sehr reinliche Tiere. Sie putzen sich selbst mehrmals am Tag mit ihrer Zunge. Die ist sogar speziell dafür ausgerüstet: Feine borstenartige Aufsätze auf den Papillen sorgen dafür, dass eine Katze ihr Fell bürsten und pflegen kann. Im normalen Alltag ist es daher nicht notwendig, das Tier zu waschen. Sollte Ihre Katze in Kontakt mit giftigen Substanzen kommen, ist Abwarten selbstverständlich unnötig. In diesem Fall sollten Sie sich sofort um Ihre Samtpfote kümmern, um zu verhindern, dass sie diese Substanzen beim Putzen aufnimmt.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass das Fell verschmutzt ist, geben Sie der Katze am besten selbst ein paar Stunden Zeit, um sich zu säubern. Sollte das nicht funktionieren, probieren Sie es zunächst mit einem leicht feuchten Tuch. Massieren Sie die betreffenden Stellen vorsichtig – oft löst sich der Schmutz.
Ist das Fell jedoch hartnäckig verschmutzt, zum Beispiel nach einem Schlammbad, dann ist das Baden der Katze unvermeidbar. Nun gilt es, einige Vorbereitungen zu treffen.
Tipps für bestimmte Katzenrassen
Beim Baden von Katzen gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, je nachdem, ob es sich um eine Kurzhaarkatze, Langhaarkatze oder Nacktkatze handelt. Hier sind besondere Punkte, die Sie für die jeweilige Fellart berücksichtigen sollten:
1. Kurzhaarkatzen
- Fellpflege: Kurzhaarkatzen müssen in der Regel nicht oft gebadet werden, da sie sich selbst gründlich reinigen. Ein Bad kann jedoch bei starkem Schmutz oder bei einem Parasitenbefall notwendig sein.
- Shampoo-Wahl: Verwenden Sie ein mildes, katzenspezifisches Shampoo, das den natürlichen Fettfilm der Haut schützt. Ein sanftes Einmassieren reicht meist aus, und es ist wichtig, das Shampoo gründlich auszuspülen.
- Trocknen: Kurzhaarkatzen trocknen relativ schnell. In den meisten Fällen genügt ein Handtuch. Falls erforderlich, kann ein Föhn auf niedriger Stufe und mit wenig Hitze eingesetzt werden – vorausgesetzt, die Katze toleriert das Geräusch.
2. Langhaarkatzen
- Fellentwirrung vor dem Bad: Vor dem Baden sollten Verfilzungen und Knoten im Fell vorsichtig ausgekämmt werden, da sich diese beim Waschen ansonsten verschlimmern können.
- Shampoo und Conditioner: Verwenden Sie ein hochwertiges Shampoo speziell für langes Fell sowie einen Conditioner, der das Fell pflegt und weicher macht. So beugen Sie Knotenbildung vor.
- Gründliches Ausspülen: Da Langhaarkatzen ein besonders dichtes Fell haben, sollte das Shampoo besonders gründlich ausgespült werden, um Hautirritationen zu vermeiden.
- Trocknung: Langhaarkatzen benötigen eine längere Trockenzeit. Tupfen Sie das Fell zunächst vorsichtig trocken und nutzen Sie bei Bedarf einen Föhn auf niedriger Stufe, um das Fell vollständig zu trocknen und Verknotungen zu vermeiden.
3. Nacktkatzen (z. B. Sphynx)
- Häufigere Bäder: Nacktkatzen wie die Sphynx haben eine öligere Haut, da das fehlende Fell den Talg nicht aufnimmt. Daher benötigen sie etwa alle zwei bis vier Wochen ein Bad, um Hautablagerungen zu vermeiden.
- Sanfte, feuchtigkeitsspendende Produkte: Nacktkatzen haben besonders empfindliche Haut. Wählen Sie ein sehr mildes, feuchtigkeitsspendendes Shampoo ohne Duftstoffe, das speziell für empfindliche Haut geeignet ist.
- Wassertemperatur: Achten Sie darauf, dass das Wasser angenehm warm ist, da Nacktkatzen keine Fellisolierung haben und schneller frieren.
- Trocknung: Trocknen Sie die Haut sanft mit einem weichen Handtuch ab. Falls die Haut anfällig für Trockenheit ist, können Sie ein tierarztgeprüftes, katzenfreundliches Feuchtigkeitsprodukt auftragen.
Die Katze baden: Schritt für Schritt
Wenn Sie Ihre Katze waschen möchten, dann bereiten Sie alles gut vor. Das hilft Ihnen und dem Tier dabei, Stress zu vermeiden. Andernfalls kann es passieren, dass das Badezimmer und Ihre Kleidung nach dem Bad selbst einen Waschgang benötigen. Legen Sie daher vor dem Katzenbad folgende Utensilien bereit:
- Trockene Handtücher
- Katzenshampoo
- Leckerlis
Die richtige Temperatur zum Duschen oder Baden
Haben Sie alles parat, dann lassen Sie das Badewasser ein. Es sollte handwarm sein, aber keinesfalls zu warm. Heißes Wasser kann das Tier verletzen. Ist es zu kalt, besteht diese Gefahr nicht – Ihre Katze wird sich das Bad jedoch nicht gefallen lassen.
Geben Sie nun die empfohlene Menge Katzenshampoo hinzu. Alternativ können Sie das Shampoo direkt auf den Waschlappen geben, mit dem Sie das Tier später massieren.
Wichtig:
Verwenden Sie immer spezielles Katzenshampoo, das Sie im Tierfachhandel bekommen. Es ist auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt. Shampoo oder Duschgel für den menschlichen Bedarf eignen sich nicht.
Beachten Sie beim Einlassen die richtige Füllhöhe. Das Wasser sollte der Katze höchstens bis zum Bauch reichen, besser nur bis knapp darunter. Lassen Sie keinesfalls ein Vollbad ein, denn die Katze soll weder im Wasser schwimmen noch untertauchen.
Leckerli und Körperkontakt zur Beruhigung
Holen Sie jetzt das Tier herein und schließen Sie die Tür. Werfen Sie den Stubentiger nicht direkt ins Wasser, sondern streicheln und kraulen Sie ihn zunächst, bis er sich an die Situation gewöhnt hat. Es ist hilfreich, ein Leckerli zur Hand zu haben. Ist das Tier ruhig und liegt alles bereit, dann setzen Sie die Katze zum Waschen in die Badewanne.
Vorsicht:
Wenn das Tier die Prozedur nicht kennt, wird es sicher sofort herausspringen wollen. Halten Sie deshalb stets Körperkontakt. Das beruhigt die Katze und vermeidet unkontrollierte Sprünge.
Beginnen Sie nun, das Tier zu waschen. Verwenden Sie dafür am besten einen Waschlappen, mit dem Sie das Wasser vorsichtig über das Fell geben. Tauchen Sie das Tier nie unter und vermeiden Sie es, Wasser über den Kopf zu schütten. Im nächsten Schritt massieren Sie die nasse Katze behutsam mit dem Waschlappen oder mit Ihren Händen.
Konzentrieren Sie sich auf die verschmutzten Stellen im Fell, um diese gründlich zu reinigen. In der Regel ist es nicht notwendig, weiteres Katzenshampoo zuzugeben. Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Waschkraft nicht ausreicht, können Sie ein wenig Shampoo nachgeben.
Tipp:
Waschen Sie Ihre Katze am besten von unten nach oben. Beginnen Sie beim Bauch und den Beinen und waschen Sie dann den Rücken, das Hinterteil und den Schwanz.
Augen, Nase und Ohren sind sehr empfindlich, sie sollten nicht gewaschen werden. Ist die Katze wieder sauber, dann spülen Sie alle Reste des Shampoos mit reichlich frischem, warmem Wasser aus.
Was kann man nehmen, wenn man kein Katzenshampoo hat?
Wenn kein Katzenshampoo zur Hand ist, gibt es schonende Alternativen, die für Katzen sicher sind und die Haut nicht reizen:
- Lauwarmes Wasser: Oft reicht eine gründliche Reinigung mit lauwarmem Wasser, um Schmutz zu entfernen. Die meisten Katzen benötigen selten ein Shampoo, da sie sich selbst reinigen.
- Mildes Babyshampoo: In geringen Mengen und nur in Ausnahmefällen kann ein unparfümiertes Babyshampoo verwendet werden, da diese meist besonders mild sind. Jedoch sollte es gut ausgespült werden, um Rückstände zu vermeiden.
- Selbstgemachtes Katzenshampoo: Ein Teelöffel Apfelessig mit einem Glas Wasser verdünnt kann helfen, das Fell zu erfrischen. Gut ausspülen und sicherstellen, dass die Katze nicht daran leckt.
- Feuchttücher für Haustiere: Speziell für Katzen entwickelte Feuchttücher sind oft eine gute Alternative, um das Fell sanft zu reinigen, ohne die Haut zu irritieren.
Grundsätzlich ist es immer am besten, nur Produkte zu verwenden, die speziell für Katzen entwickelt wurden, da ihre Haut und ihr pH-Wert empfindlicher sind als bei Hunden und Menschen.
Nach dem Katzenbad: gut abtrocknen und aufwärmen lassen
Nehmen Sie die Katze aus der Badewanne und stellen Sie das Tier auf eine Matte oder ein Handtuch. Berücksichtigen Sie, dass Sie mehrere Handtücher benötigen werden, um das Fell gut zu trocknen.
Achtung: Die nasse Katze ist sehr empfindlich gegenüber Zugluft. Türen und Fenster sollten unbedingt geschlossen sein.
Trocknen Sie die Katze vorsichtig ab, indem Sie das Fell mit dem Handtuch massieren. Gerade bei Rassen mit langen Haaren dauert das einige Minuten. Achten Sie darauf, dass beim Rubbeln keine Knötchen entstehen. Scheint das Fell einigermaßen trocken? Dann belohnen Sie das Tier mit einem Leckerli und entlassen Sie es aus dem Bad. Achten Sie darauf, dass die Katze nach dem Baden nicht sofort nach draußen läuft. Das Fell sollte zunächst einige Stunden an der Luft trocknen.
Wichtige Tipps: Wie badet man seine Katze am besten?
Damit das Bad stressfrei gelingt, gibt es noch ein paar Tricks:
- Vorher kämmen: Um Knötchen zu vermeiden, sollten Sie die Katze vor dem Waschen bürsten.
- An die Wanne gewöhnen: Zeigen Sie Ihrer Katze die Badewanne zunächst ohne Wasser, dann kommen nicht so viele neue Eindrücke auf einmal auf sie zu.
- Helfende Hände: Es hilft enorm, eine zweite Person hinzuzuziehen. So können Sie das Tier beruhigen, während die Katze gewaschen wird.
Warum mögen Katzen kein Wasser?
Warum sind Katzen wasserscheu? Das wurde noch nicht abschließend geklärt. Prinzipiell beeinträchtigt das Wasser die Tiere vielfältig. Sie sind durch das Gewicht weniger mobil, eine nasse Katze friert schnell und die Schutzfunktion des Fells wird gestört. Es gibt aber auch Tiere, die Wasser mögen. Besonders die Wildkatzenrassen gelten als wenig bis gar nicht wasserscheu.
Hier sind die wichtigsten Erklärungen dafür:
1. Evolutionärer Hintergrund
Die Vorfahren unserer Hauskatzen stammen aus trockenen, wüstenähnlichen Gebieten, in denen Wasser selten war. Katzen entwickelten daher keine enge Bindung an Wasser und lernten nicht, es als natürlichen Lebensraum oder als etwas Angenehmes zu empfinden. Die Fähigkeit, sich ohne Wasser selbst sauber zu halten, hat sich über die Generationen fortgesetzt.
2. Sensibles Fell
Katzen haben ein sehr dichtes Fell, das, wenn es nass wird, langsam trocknet und sich schwer und unangenehm anfühlt. Diese Nässe kann ihre Bewegungsfreiheit beeinträchtigen, und das dichte Fell saugt Wasser auf, wodurch die Katze schneller frieren kann. Zudem hassen es Katzen, wenn sich etwas fremd oder unkontrollierbar auf ihrem Fell anfühlt – das nasse Fellgefühl verstärkt dieses Unbehagen.
3. Starker Geruchssinn
Katzen besitzen einen feinen Geruchssinn und nehmen chemische Gerüche viel intensiver wahr als wir Menschen. Leitungswasser enthält oft Reinigungsmittel oder Chemikalien wie Chlor, die die Katze riechen kann und die sie als unangenehm empfindet. Schon ein leichter Geruch, den wir nicht wahrnehmen, kann Katzen stören und ihre Abneigung gegen Wasser verstärken.
4. Empfindliche Sinneswahrnehmung
Katzen sind äußerst empfindlich gegenüber sensorischen Reizen. Das Gefühl von Wasser auf der Haut und im Fell kann sie überreizen und ein Gefühl der Unsicherheit oder sogar Angst auslösen. Da Katzen sehr unabhängig und kontrollbewusst sind, fühlen sie sich unwohl, wenn sie nicht die Kontrolle über ihre Umgebung und ihr Körpergefühl haben.
5. Negative Erfahrungen
Manche Katzen entwickeln eine Abneigung gegen Wasser, weil sie in der Vergangenheit negative Erfahrungen damit gemacht haben, wie etwa ein unfreiwilliges Bad oder das Einfangen im Regen. Katzen erinnern sich gut an unangenehme Erlebnisse und werden versuchen, diese in der Zukunft zu vermeiden.
Ausnahmen: Katzen, die Wasser mögen
Es gibt auch Katzenrassen wie die Türkisch Van oder die Maine Coon, die als wasserliebend bekannt sind. Diese Rassen haben sich möglicherweise in wasserreicheren Regionen entwickelt oder besitzen genetische Besonderheiten, die sie wasserfreundlicher machen. Einige Katzen mögen es auch, mit kleinen Mengen Wasser zu spielen oder fließendes Wasser aus dem Wasserhahn zu beobachten und gelegentlich damit zu patschen – das entspricht ihrer natürlichen Neugier und ihrem Jagdinstinkt.
Obwohl die meisten Katzen Wasser scheuen, können einige durch behutsame Gewöhnung und positive Assoziationen lernen, Wasser besser zu tolerieren.
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