Windhund Rassen – elegante Sprinter mit edlem Charakter

TL;DR Das Wichtigste in Kürze

  • Schnelligkeit: Windhundrassen zählen zu den schnellsten Hunden der Welt und erreichen Geschwindigkeiten bis zu 70 km/h.
  • Vielfalt: Sie werden in Kurzhaar-, Langhaar- und Rauhaar-Windhunde unterteilt, jede mit eigenen Besonderheiten.
  • Charakter: Sanft, ruhig und anhänglich – Windhunde sind treue Begleiter, besonders geeignet für erfahrene Halter.

Dünne Hunderasse: Was sind Windhunde (Sighthounds)?

Windhunde, auch Sighthounds genannt, jagen nicht mit der Nase, sondern mit den Augen – sie sind auf Bewegung spezialisiert. Ursprünglich wurden sie in Nordafrika und im Nahen Osten gezüchtet, um Hasen, Gazellen oder Antilopen auf Sicht zu jagen.

Windhunde zählen zu den dünnsten Hunderassen der Welt, ihr Körperbau ist auf Geschwindigkeit optimiert – das macht sie zu den schnellsten Hunden überhaupt.

Ihr Körperbau ist perfekt für Geschwindigkeit: schmale Köpfe, tiefer Brustkorb und lange Beine sorgen für aerodynamische Bewegungen. Diese Hunde sind geborene Sprinter – Greyhounds gelten als schnellste Hunderasse der Welt.

Windhundwelpen sind sehr verspielt

Windhund Rassen Übersicht

Der Verband FCI (Fédération Cynologique Internationale) teilt alle offiziell anerkannten Hunderassen in zehn FCI-Gruppen einzuteilen. Diese Einteilung richtet sich nach der ursprünglichen Funktion, dem Erscheinungsbild und den typischen Verhaltensmerkmalen der jeweiligen Rassen. Zur Gruppe 10 der Windhunde gehören aktuell 13 anerkannte Windhundrassen. Sie zeichnen sich durch Schnelligkeit, Eleganz und einen ausgeprägten Jagdinstinkt aus. Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Vertreter dieser beeindruckenden Hunde.

Rasse Herkunft Schulterhöhe Besonderheiten
Afghanischer Windhund Afghanistan 63–74 cm Edler Vollblutjäger, majestätische Bewegung, eigenständig
Saluki Naher Osten 58–71 cm Ausdauernd, elegant, Rennleidenschaft, sensibel
Barsoi Russland 68–85 cm Sanftmütig, kräftig, ursprünglicher Jagdhund
Deerhound Schottland 71–81 cm Großer, eleganter Windhund, widerstandsfähig
Irischer Wolfshund Irland 79–90 cm Größter Windhund, sanftmütig, ruhiges Wesen
Greyhound Großbritannien 68–76 cm Rennhund, extrem schnell, muskulös
Whippet Großbritannien 44–51 cm Mini-Greyhound, flink, sportlich, sensibel
Sloughi Nordafrika 60–70 cm Treu, ausdauernd, anpassungsfähig, sensible Natur
Italienisches Windspiel Italien 32–38 cm Kleinster Windhund, agil, familienfreundlich
Galgo Español Spanien 62–70 cm Jagdhund, sanft, ruhig, ausdauernd
Azawakh Westafrika 63–74 cm Schlank, schnell, ursprünglich Wüstenjäger
Magyar Agár Ungarn 60–70 cm Historischer Renn- und Jagdhund, robust
Podenco Canario Kanarische Inseln 50–64 cm Vielseitiger Jagdhund, flink, anhänglich

Kleine Windhundrassen: elegante Mini-Sprinter

Kleinere Windhunde wie das Italienische Windspiel (Italian Greyhound) oder der Whippet sind ideal für Halter mit weniger Platz, die aber sportliche Hunde lieben.
Sie gelten als anhänglich, sensibel und temperamentvoll, brauchen jedoch Wärme – ihr dünnes Fell schützt kaum vor Kälte.

Santévet Tipp: Kleine Windhunde frieren leicht. Eine Hundejacke schützt empfindliche Tiere bei kaltem Wetter oder nach dem Spaziergang.

Charakter und Wesen der Windhund Rassen

Windhunde zeichnen sich durch ein ruhiges, sanftes Wesen aus. Trotz ihrer beeindruckenden Geschwindigkeit sind sie oft friedliche und anhängliche Begleiter. Sie bauen eine starke Bindung zu ihren Besitzern auf, reagieren sensibel auf Stimmungen und brauchen ein harmonisches Umfeld.

Langhaarige Windhunde wie Afghanischer Windhund oder Barsoi wirken majestätisch und sind oft zurückhaltend gegenüber Fremden. Kurzhaarige Rassen wie Greyhound und Whippet hingegen sind oft zugänglich, verspielt und freundlich. Rauhaarige Vertreter wie Deerhound und Irish Wolfhound kombinieren Robustheit mit Geduld und eignen sich sowohl als Familien- als auch als Begleithunde.

Haltung und Training

Windhunde brauchen regelmäßige Bewegung, jedoch keine ständige Hetzjagd. Sie lieben kurze Sprints und Spaziergänge in sicher eingezäunten Arealen. Trotz ihres Jagdtriebs sind sie im Haus ruhig, fast katzenartig in ihrer Ruhe.

Viele Windhunde in Not werden heute von Rennbahnen und Zuchtstationen gerettet. Tierschutzorganisationen kümmern sich um diese Hunde, vermitteln sie in liebevolle Familien und ermöglichen ein artgerechtes Leben nach der Rennkarriere. Der Besuch einer Hundeschule ist empfehlenswert, um Rückruf und weitere grundlegende Übungen gezielt zu trainieren.

Wichtige Trainingsgrundlagen:

  • Grundgehorsam und Impulskontrolle, insbesondere bei kurzhaarigen Windhunden
  • Sicheres Freilauftraining auf eingezäunten Flächen
  • Sanfte Sozialisierung mit anderen Hunden und Menschen
  • Gezielte Schnelligkeitsübungen oder Coursing für sportliche Auslastung

Windhunde: Pflege und Gesundheit

Windhunde sind für ihre Schnelligkeit bekannt

Windhunde sind robuste und elegante Hunde, doch ihre besondere Anatomie und ihr hoher Bewegungsdrang bringen auch spezifische gesundheitliche Risiken mit sich. Ein besonderer Aspekt ist die Überwachung von Gelenken und Herz-Kreislauf-System, da Windhunde anfällig für Herz- und Muskelerkrankungen sind. 

Santévet-Tipp: Regelmäßige tierärztliche Kontrollen helfen, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und die Leistungsfähigkeit des Hundes langfristig zu sichern.

Besonders Windhunde, die als Renn- oder Coursing-Hunde eingesetzt werden, können von einer spezifischen Erkrankung betroffen sein: der Greyhoundsperre (Myoglobinurie der Windhunde). Diese tritt 24–72 Stunden nach intensiver körperlicher Anstrengung auf und zeigt sich durch steifen Gang, Schwäche, Appetitlosigkeit und manchmal Kreislaufprobleme. Typisch ist eine Dunkelfärbung des Urins, verursacht durch Myoglobin aus zerstörten Muskelzellen. Ohne sofortige tierärztliche Behandlung kann dies zu Nierenversagen führen.

„Die Greyhoundsperre stellt eine echte Notfallsituation dar. Sobald diese Symptome auftreten, sollte unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden, um lebensbedrohliche Folgen zu verhindern.“
— Dr. Nina Langenbeck, Tierärztin (Medizinische Besonderheiten bei Windhunden, 2025)

Für die Pflege von Windhunden ist außerdem auf das dünne, empfindliche Fell zu achten. Nach Kälte oder Nässe ist es ratsam, den Hund mit einer leichten Hundejacke zu schützen, um Unterkühlung zu vermeiden. Auch regelmäßiges Bürsten und eine ausgewogene Ernährung tragen zur Gesundheit und Lebensfreude dieser eleganten Hunde bei.

FAQ: Häufige Fragen zu Windhund Rassen

Welche Windhundrassen gibt es?

Zu den anerkannten Windhundrassen gehören: Afghanischer Windhund, Saluki, Barsoi, Deerhound, Irischer Wolfshund, Greyhound, Whippet, Sloughi, Italienisches Windspiel, Galgo Español, Azawakh, Magyar Agár und Podenco Canario.

Sind Windhunde für Anfänger geeignet?

Windhunde sind ruhig und sanft, benötigen aber sichere Auslaufbereiche und erfahrene Halter, die ihren Jagd- und Bewegungstrieb verstehen.

Was ist der Unterschied zwischen Whippet und Italienischem Windspiel?

Der Whippet ist größer und muskulöser, während das Italienische Windspiel ein kleiner, zarter Mini-Sprinter ist. Beide teilen jedoch hohe Geschwindigkeit und Sensibilität.

Windhunde Geschwindigkeit: Wie schnell sind Hunde dieser Rasse?

Windhunde erreichen beeindruckende Geschwindigkeiten bis zu 70 km/h, Greyhounds gelten als die schnellsten unter ihnen.

Windhunde Lebenserwartung: Wie alt werden Windhunde?

Je nach Rasse leben Windhunde zwischen 12 und 16 Jahren, kleinere Rassen wie Whippet oder Italienisches Windspiel werden tendenziell älter.

Quellen:

https://www.veto-tierschutz.de/magazin/hunde-ratgeber/galgo-spanischer-windhund-rasse-charakter-haltung/

https://www.fressnapf.ch/de/magazin/hund/rassen/whippet/

https://www.zooplus.de/magazin/hund/hunderassen/fci-gruppe-10