TL;DR Das Wichtigste in Kürze
- Aufgabe: Apportierhunde finden und bringen erlegtes Wild zuverlässig zurück.
- Training: Früh beginnen, klare Struktur, positive Verstärkung und Wasserarbeit einbeziehen.
- Pflege & Gesundheit: Ausreichend Bewegung, Fellpflege und tierärztliche Kontrollen sichern die Leistungsfähigkeit.
Was sind Apportierhunde?
Apportierhunde (auch Stöberhunde genannt) sind speziell dafür gezüchtet, erlegtes Wild zu finden und zurückzubringen – eine Arbeit, die Konzentration, Ausdauer und Wasserliebe erfordert. Sie gehören zur Gruppe der Jagdhunde, insbesondere zu den Retrievern und teilweise den Wasserhunden. Viele eignen sich auch hervorragend als Familienhunde, wenn sie ausreichend Beschäftigung und Bewegung erhalten.
Apportierhunde: Retriever und andere Rassen im Überblick

| Rasse | Herkunft | Charakter | Besonderheiten |
|---|---|---|---|
| Labrador Retriever | Großbritannien | Freundlich, zuverlässig | Sehr wasserfreudig, ausgeprägter Apportiertrieb |
| Golden Retriever | Großbritannien | Geduldig, lernfreudig | Ideal für Familien und Therapiearbeit |
| Flat-Coated Retriever | Großbritannien | Verspielt, aktiv | Benötigt viel Auslauf und geistige Aufgaben |
| Chesapeake Bay Retriever | USA | Robust, mutig | Spezialist für Apportieren in kaltem Wasser |
| Portugiesischer Wasserhund | Portugal | Intelligent, ausdauernd | Lockiges, wasserabweisendes Fell, liebt Schwimmen |
| American Cocker Spaniel | USA | Sensibel, loyal | Früher Apportierhund für Federwild, heute Familienhund |
Training und Haltung von Stöberhunden
Das Training sollte im Welpenalter beginnen, um den natürlichen Apportiertrieb gezielt zu fördern. Eine konsequente, aber liebevolle Erziehung ist entscheidend.
Wichtige Trainingsgrundlagen:
- Apportierübungen mit Dummy oder Wildattrappen
- Wasserarbeit, um die Kondition und Suchleistung zu stärken
- Gehorsamsübungen und Impulskontrolle
- Nasenarbeit und Suchspiele für mentale Auslastung
Santévet Tipp: Apportierhunde arbeiten besonders motiviert, wenn sie regelmäßig Erfolgserlebnisse haben. Kurze, abwechslungsreiche Trainingseinheiten sind effektiver als monotone Wiederholungen.
Wasserhunde und Apportierhunde für die Wasserjagd
Apportierhunde, die für die Wasserjagd gezüchtet wurden, haben ein wasserabweisendes Fell, kräftige Muskulatur und eine natürliche Freude am Schwimmen. Zu den bekanntesten Wasserhunde-Rassen gehören der Portugiesische Wasserhund, der Irish Water Spaniel und der Curly-Coated Retriever. Sie sind ausdauernd, intelligent und Spezialisten beim Apportieren von Enten und anderem Wasserwild.
Pflege & Gesundheit
Viele Apportierhunde haben ein dichtes, wasserabweisendes Fell, das regelmäßig gebürstet werden sollte. Nach dem Schwimmen – besonders in kaltem Wasser – ist wichtig, den Hund gründlich abzutrocknen, um Erkältungen und Gelenkproblemen vorzubeugen.

Nach Wasserarbeit oder nassem Wetter sollte dein Hund warmgehalten werden. Eine Hundejacke oder ein Mantel kann helfen, Unterkühlungen zu vermeiden. Mehr dazu im Artikel Erkältung beim Hund.
„Sowohl Sehen als auch Hören werden im Alter schlechter. Es lohnt, früh auf bestimmte Dinge zu achten: Ein Schalldämpfer hilft nicht nur dem Jäger!“
— Lukas Schulte, Deutscher Landwirtschaftsverlag (Wenn der Jagdhund alt wird: Wie du ihn fit und gesund hältst ,17.05.2025)
Fazit
Apportierhunde sind mehr als Jagdbegleiter – sie sind treue, lernfreudige Partner mit einem starken Willen zur Zusammenarbeit. Ob Retriever oder Wasserhund: Ihre Freude an der Arbeit, Zuverlässigkeit und ihr liebevolles Wesen machen sie zu einem beliebten Hundetypen. Wer einen Apportierhund hält, sollte Zeit für Training, Bewegung und Pflege einplanen.
FAQ: Häufige Fragen zu Apportierhunden
Retrieverrassen: Welche Hunde gehören zu den Retrievern?
Zu den klassischen Retrieverrassen zählen: Labrador Retriever, Golden Retriever, Flat-Coated Retriever, Curly-Coated Retriever, Chesapeake Bay Retriever und Nova Scotia Duck Tolling Retriever. Alle sind sanft, wasserfreudig und zuverlässig beim Apportieren.
Welche Rassen apportieren besonders gut?
Neben den Retrievern apportieren auch andere Hunderassen zuverlässig, etwa der Portugiesische Wasserhund, der Irish Water Spaniel, der American Cocker Spaniel oder der Pudelpointer. Sie kombinieren Spürsinn, Apportiertrieb und Intelligenz – ideale Voraussetzungen für die Arbeit im Feld oder Wasser.
Was sind Verbandsprüfungen für Apportierhunde?
Verbandsprüfungen für Apportierhunde sind standardisierte Leistungsnachweise, die vom Jagdgebrauchshundverband (JGHV) und ähnlichen Organisationen durchgeführt werden. Dabei wird geprüft, ob der Hund die typischen Aufgaben eines Apportierhundes – insbesondere das sichere Bringen von erlegtem Wild, die Arbeit im Wasser und die Gehorsamsübungen – zuverlässig beherrscht.
Quellen:
https://www.jagdverband.de/rund-um-die-jagd/jagdhundewesen/hunderassen-einsatzgebiete/apportierhunde
https://www.fressnapf.ch/de/magazin/hund/rassen/apportierhund-wasserhund/
https://www.fci.be/de/nomenclature/8-Apportierhunde-Stoberhunde-Wasserhunde-5.html