Das Wichtigste in Kürze (TL;DR):
● Vielfalt abseits der Norm: Nicht anerkannte Rassen bieten oft einzigartige Eigenschaften, ungewöhnliches Aussehen oder spezielle Fähigkeiten.
● Besondere Haltung: Diese Hunde benötigen häufig erfahrene Halter:innen, gezielte Sozialisierung und artgerechte Beschäftigung.
● Rechtliche und gesundheitliche Aspekte: FCI-Anerkennung beeinflusst nicht die Pflege, Vorsorge oder Haltung, jedoch können Zuchtstandards fehlen, und gesundheitliche Risiken müssen individuell geprüft werden.
Was bedeutet „nicht von der FCI anerkannt“?

Die FCI ist der weltweit größte Hundeverband, der Rassen standardisiert, Klassifikationen vergibt und Zuchtbücher führt. Eine Hunderasse, die nicht von der FCI anerkannt ist, erfüllt entweder die Kriterien nicht vollständig, ist zu jung, regional begrenzt oder wurde bisher nicht offiziell vorgestellt. Das bedeutet nicht, dass diese Hunde minderwertig sind – im Gegenteil, viele dieser Rassen sind robust, intelligent und bestens für die Familienhaltung oder spezielle Aufgaben geeignet.
Beispiele nicht anerkannter Hunderassen
1. Löwchen:
Trotz seines charmanten Aussehens und der freundlichen Art ist das Löwchen in vielen Ländern noch nicht FCI-anerkannt. Es handelt sich um einen kleinen, lebhaften Begleithund mit charakteristischer Mähne.
2. Kromfohrländer
Eine Rasse aus Deutschland, die ursprünglich aus Kreuzungen von Jagd- und Familienhunden stammt. Diese Hunde sind besonders familienfreundlich, intelligent und wachsam, jedoch noch nicht weltweit standardisiert.
3. Berger de Pyrenées (Pyrenäen-Berghund in Varianten)
Während einige Linien der Pyrenäen-Berghunde anerkannt sind, existieren lokale Varianten ohne FCI-Standard. Sie sind als Hütehunde sehr arbeitsfreudig, benötigen viel Bewegung und konsequente Erziehung.
4. Perro de Presa Canario (alte Linien ohne Standard)
Der „Dogo Canario“ hat zwar eine FCI-Anerkennung, doch sind viele ursprüngliche Linien in der Kanarenregion noch nicht offiziell standardisiert. Diese Hunde sind muskulös, selbstbewusst und benötigen erfahrene Halter:innen.
5. Nederlandse Schapendoes (nicht standardisierte Linien)
Dieser traditionelle niederländische Hütehund wird zwar regional geschätzt, doch haben einige Linien keinen FCI-Status. Es handelt sich um besonders agile, intelligente Hunde, die viel Beschäftigung benötigen.
Charakter und Wesen nicht anerkannter Rassen

Nicht anerkannte Hunde zeigen oft das ursprüngliche Temperament ihrer Vorfahren. Viele sind arbeitsfreudig, selbstbewusst und haben einen ausgeprägten Jagd- oder Hüteinstinkt. Das bedeutet für Halter:innen: Frühe Sozialisierung, klare Regeln und ausreichend körperliche sowie geistige Auslastung sind essenziell.
Ein Vorteil nicht anerkannter Rassen ist die genetische Vielfalt. Oft existieren keine überzüchteten Linien, was sich positiv auf Gesundheit und Robustheit auswirkt. Andererseits fehlen offizielle Zuchtstandards, weshalb Halter:innen genau prüfen sollten, ob Züchter die Tiere verantwortungsvoll aufziehen.
Haltung und Pflege
Die Pflege variiert stark je nach Größe, Felltyp und Aktivität der Rasse. Viele nicht anerkannte Hunde sind Arbeitshunde – sie benötigen Auslauf, Aufgaben, Spiele und ggf. Hundesport wie Agility, Fährtenarbeit oder Hüteübungen.
Bei der Fellpflege sind die Unterschiede ähnlich wie bei FCI-anerkannten Rassen: Kurzhaarige Hunde benötigen wenig Pflege, während langhaarige Tiere regelmäßig gebürstet werden müssen.
Rechtliche Aspekte
Die FCI-Anerkennung beeinflusst die Haltung nicht direkt. Allerdings kann sie für Ausstellungen, Zuchtverbände oder Versicherungen relevant sein. Nicht anerkannte Hunde können in manchen Regionen als Mischlinge oder „sonstige Rassen“ eingestuft werden, was beim Abschluss von Haftpflicht- oder OP-Versicherungen zu berücksichtigen ist.
Gesundheit und Vorsorge
Nicht anerkannte Hunderassen profitieren häufig von einer höheren genetischen Diversität. Das bedeutet: weniger typische Erbkrankheiten, die bei manchen FCI-Rassen häufiger auftreten. Dennoch sollten Halter:innen regelmäßige tierärztliche Vorsorge, Impfungen und Gesundheitschecks durchführen.
Experte:
„Wir erkennen, dass die Auswahl gesunder Elterntiere und eine verantwortungsvolle Zuchtpraxis entscheidend sind, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Hunden zu fördern. Auch bei Rassen ohne offizielle Rassestandards sollte der Fokus auf gesundheitlicher Vielfalt und tiermedizinischer Vorsorge liegen.“
– Dr. Jerold Bell, DVM, Vorsitzender des Hereditary Disease Committee der World Small Animal Veterinary Association
Einige Tipps:
- Auf verantwortungsbewusste Züchter achten.
- Eltern auf Krankheiten wie Hüftdysplasie oder Augenprobleme prüfen.
- Frühe Sozialisierung und Erziehung konsequent umsetzen.
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Kauf und Zucht
Wer einen nicht anerkannten Hund kaufen möchte, sollte besonders auf die Zuchtlinien achten. Seriöse Züchter dokumentieren die Abstammung, führen Gesundheitstests durch und geben Auskunft über Sozialisierung und Charakter der Welpen.
Vorteile:
- Gesundheit und Robustheit
- Vielfältige Charaktereigenschaften
- Oft noch ursprüngliche Fähigkeiten erhalten
Nachteile:
- Keine FCI-Zuchtstandards
- Mögliche Einschränkungen bei Ausstellungen oder Zuchtverbänden
- Unsicherheit bei Versicherungen oder Import/Export
Beliebte Einsatzbereiche
Nicht anerkannte Hunderassen werden häufig als
- Familienhunde,
- Begleithunde,
- Arbeitshunde für Hüte- oder Rettungsaufgaben oder
- Sport- oder Freizeitbegleiter
Eingesetzt.
Die Auswahl sollte immer an die Erfahrung der Halter:innen, die Wohnsituation und den geplanten Aufgabenbereich angepasst werden.
Fazit
Nicht von der FCI anerkannte Hunderassen bieten spannende Möglichkeiten für Halter:innen, die einen charakterstarken, robusten und oft ursprünglichen Hund suchen. Sie benötigen jedoch erfahrene Menschen, die sich mit den speziellen Anforderungen auseinandersetzen und für ausreichend Beschäftigung, Sozialisierung und Pflege sorgen.
FAQ: Nicht von der FCI anerkannte Hunderassen
Was bedeutet es, wenn eine Rasse von der FCI anerkannt wird?
Eine FCI-Anerkennung bedeutet, dass die Hunderasse international standardisiert ist. Es gibt offizielle Zuchtstandards, Zuchtbücher und Empfehlungen zur Haltung, Gesundheit und Typisierung der Rasse. Anerkannte Hunde können an internationalen Ausstellungen teilnehmen.
Welche Hunderasse wird von keinem Hundezüchterverein anerkannt?
Manche regional entstandenen oder sehr junge Rassen werden bisher von keinem offiziellen Zuchtverband anerkannt. Dazu zählen zum Beispiel einige ursprüngliche Linien des Perro de Presa Canario oder lokale Hütehundlinien, die noch keine FCI-Standards erfüllen.
Welche Hunderassen sind nicht von der FCI anerkannt?
Nicht anerkannte Rassen gibt es weltweit viele. Hier nur einige Beispiele:
● Löwchen: kleiner Begleithund mit charakteristischer Mähne
● Kromfohrländer: intelligenter, familienfreundlicher Hund aus Deutschland
● Berger de Pyrenées (nicht standardisierte Linien): arbeitsfreudige Hütehunde
● Nederlandse Schapendoes (nicht standardisierte Linien): agile, intelligente Hütehunde
● Alte Linien des Perro de Presa Canario: ursprüngliche, muskulöse Hunde mit starkem Selbstbewusstsein
Quellen:
https://www.diehundezeitung.com/die-12-bekanntesten-nicht-anerkannten-hunderassen/
https://www.fci.be/de/nomenclature/
http://www.bernsdorff-portraits.de/rassen/ohne_FCI/ohne_FCI.html
Expert Quote:
https://www.dvm360.com/view/wsava-urges-health-focused-breeding