Fieber bei Katzen erkennen

Wenn die Katze eine trockene Nase oder heiße Ohren hat, schrillen bei vielen aufmerksamen Besitzern die Alarmglocken. Ist sie vielleicht krank und hat Fieber? Nicht immer weisen trockene Nasen oder heiße Ohren auf Fieber bei der Katze hin. Dieser Ratgeber informiert über die Bedeutung und Anzeichen von Fieber bei einer Katze und welches Verhalten bei einer Fiebersymptomatik richtig ist.

katze mit fieber
Es gibt zahlreiche Katzenkrankheiten, welche beim Tier Fieber auslösen können. - Pixabay

Warum bekommt eine Katze Fieber?

Fieber ist in der Regel eine physiologische, gesunde Form des Körpers, sich gegen Krankheitserreger im Körper zu wehren. Dies tut er, indem er ihnen im wahrsten Sinne des Wortes „so richtig einheizt“. Die meisten Zellen, auch Bakterien und Viren, haben ein bestimmtes Wohlfühlklima, das meistens dem der Körpertemperatur entspricht. Eine aufgeheizte Körpertemperatur wie bei Fieber vertragen die meisten hingegen nicht gut. Fieber ist also eine sehr nützliche Reaktion des Körpers.

Bei heftigen Erkrankungen reagiert der Körper allerdings manchmal zu stark, das Fieber steigt zu hoch und beginnt, auch den eigenen Körper und dessen Zellen anzugreifen. Dann ist es an der Zeit, etwas zu unternehmen.

Fieber bei Katzen erkennen lernen

Eine gesunde Katze hat eine Körpertemperatur zwischen 38,0-39,0 Grad Celsius. Eine höhere Körpertemperatur bei Katzen bedeutet aber nicht immer Fieber. Im Sommer oder auch in Stresssituationen, zum Beispiel beim Tierarzt, ist es nicht ungewöhnlich, dass eine Katze eine erhöhte Temperatur, meist bis 39,5 Grad Celsius, aufweist. Es ist deshalb wichtig zu lernen, seine Tiere gut zu beobachten, um eine erhöhte Temperatur von Fieber unterscheiden zu können.

Folgende Parameter können bei der Katze Hinweise auf ein Krankheitsgeschehen mit Fieber geben:

  • Apathie
  • Leistungsschwäche
  • Futterverweigerung
  • Äußere Verletzungen, Schwellungen, Rötungen
  • Gangbildveränderungen
  • Körpertemperatur >39,0 Grad Celsius
  • Heiße Pfoten, Nase, Ohren
  • Zittern
  • Gewichtsverlust
  • Nasen- und/oder Augenausfluss
  • Husten/Niesen
  • Pappige, blasse oder gerötete Schleimhäute
  • Speicheln
  • Stumpfes, schuppiges Fell

Wenn mindestens zwei der genannten Punkte zutreffen, sollte die Katze zur Sicherheit einem Tierarzt vorgestellt werden, um mögliche Krankheitsursachen herauszufinden und umgehend zu behandeln.

Tipp:
Bei einer Katze Fieber zu messen, ist nicht immer einfach. Die Durchführung erfolgt bestenfalls zu zweit. Um die Katze und sich selbst ein wenig zu schützen, kann man sie vorsichtig in ein Tuch einwickeln. Das Messen der Temperatur kann mit einem normalen Thermometer erfolgen. Gemessen wird rektal, also am Darmausgang. Um das Fiebermessen so angenehm wie möglich zu gestalten, kann man etwas geruchsneutrales Gleitgel an das Thermometer schmieren, bevor es eingeführt wird. Im Anschluss daran sollte eine gründliche Reinigung und Desinfektion des Thermometers erfolgen.

Was sind Krankheiten, bei denen eine Katze Fieber entwickelt?

Es gibt die unterschiedlichsten Ursachen, weshalb eine Katze Fieber entwickeln kann.

Die wichtigsten hier im Überblick:

 

Wie lässt sich Fieber behandeln?

Wie schon beschrieben, ist Fieber eigentlich eine gesunde Reaktion des Körpers, um Störenfriede im Körper, zum Beispiel Krankheitserreger, loszuwerden. Aus diesem Grund wird der Tierarzt, bevor er gegen das Fieber vorgeht, versuchen herauszufinden, weshalbdie Katze Fieber hat.

Dazu wird er die Katze sehr genau anschauen und untersuchen, um mögliche äußere Verletzungen oder Zahnerkrankungen zu entdecken. Um dem Fieber weiterhin auf den Grund zu gehen, kann der Tierarzt folgende Untersuchungen durchführen:

  • Röntgen vom Brustkorb, der gesamten Katze oder einzelner Gelenke und knöcherner Strukturen
  • Ultraschall des Bauchraums
  • Punktion einzelner, möglicherweise optisch veränderter Organe oder freier Flüssigkeit im Bauchraum oder in der Brusthöhle
  • Gelenkspunktion
  • Blutuntersuchung (Blutbild, Elektrolyte, Organprofil, Krankheitserreger)
  • Harnuntersuchung
  • Kotuntersuchung

In den meisten Fällen bekommt der Tierarzt durch diese Untersuchungen eine Erklärung für das Fieber der Katze. Je nach Befund gibt es für jede Erkrankung einen anderen therapeutischen Ansatz.

Hat die Katze Fieber über 40 Grad Celsius, kann man jedoch nicht erst auf einen solchen Befund warten. Damit das Fieber nicht die körpereigenen Zellen zerstört, sollte man in diesem Fall beginnen, bei der Katze das Fieber zu senken. Besonders effektiv sind kühlende, flüssigkeitsspendende Infusionen, die der Tierarzt verabreichen kann.

Entzündung- und fiebersenkende Medikamente wirken oft schnell, wenn auch nur vorübergehend. Für Zuhause kann man bei der Katze meist mit bekannten Hausmittelchen das Fieber effektiv senken: Feuchte, kühlende Tücher oder Kühlpacks im Handtuch eingewickelt und kühlende Unterlagen können zumindest für eine gewisse Zeit helfen, das Fieber nicht zu hoch steigen zu lassen.

Achtung:
Steigt bei einer Katze die Körpertemperatur auf über 40,5 Grad Celsius, sollte sie unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden.

Das Herunterkühlen kann dafür verwendet werden, die Zeit bis zur Vorstellung beim Tierarzt zu überbrücken. In der Regel benötigt die Katze jedoch für eine dauerhafte Fiebersenkung eine adäquate Therapie, vor allem das Herausfinden der Ursache für das Fieber.

Fazit

Fieber bei der Katze ist eine Reaktion auf ein Krankheitsgeschehen. Nicht immer ist eine erhöhte Temperatur gleichzusetzen mit Fieber, manchmal ist den Katzen einfach zu warm oder sie sind gestresst. Ein trockenes Näschen und heiße Ohren können hinweisend sein, sind jedoch allein in Kombination mit anderen Symptomen wie zum Beispiel Apathie und einer gemessenen Körpertemperatur über 39,0 Grad Celsius tatsächlich aussagekräftig.

Hat die Katze Fieber, sollte sie auf jeden Fall einem Tierarzt zur Abklärung vorgestellt werden. Er kann mit seinem Wissen das Fieber selbst, bestenfalls aber auch die eigentliche Ursache für das Fieber behandeln.

Herausgegeben von

Martin Walter