Bindehautentzündung bei Katzen

Bindehautentzündung bei Katzen

Die Bindehautentzündung ist eine bei Katzen häufig auftretende Erkrankung. Sie kann verschiedene Ursachen haben (Viren, Bakterien, Fremdkörper …) und äußert sich durch eine Rötung und Schwellung eines oder beider Augen. Wenn sie nicht schnell behandelt wird, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen und bleibenden Schäden kommen. Im Folgenden werden die Merkmale dieser Erkrankung sowie die Symptome, die alarmieren und Anlass für einen Tierarztbesuch sein sollten, näher erläutert. Wir gehen auch auf die verschiedenen Therapiemöglichkeiten, wie Augentropfen oder Salben, und die Behandlungsdauer ein.

Bindehautentzündung bei Katzen
Bindehautentzündung bei Katzen - Shutterstock

Was ist eine Bindehautentzündung?

Eine Konjunktivitis bei Katzen ist eine Entzündung der Bindehaut, d. h. der Membran, die das Innere des Auges und die Innenseite der Augenlider auskleidet.

Diese bei Katzen weit verbreitete Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben und auf unterschiedliche Art und Weise ausgelöst werden.

Ursachen für rote und entzündete Augen

- Virale oder bakterielle Infektion: Viren wie das feline Herpesvirus oder Bakterien wie Chlamydophila felis (die beide für das Coryza-Syndrom bzw. den Katzenschnupfen verantwortlich sind) können eine Bindehautentzündung verursachen. In diesem Fall treten gleichzeitig auch andere Symptome auf: Niesen, Ausfluss, Mundgeschwüre, Fieber, Abgeschlagenheit ... Auch andere Viren, wie das Leukosevirus oder das FIP-Virus, können eine Bindehautentzündung verursachen.

- Allergie: Eine allergische Konjunktivitis kann durch verschiedene Allergene ausgelöst werden, z. B. Pollen, Schimmelpilze, Hausstaubmilben, Haushaltsprodukte, Parfüms und Körperpflegeprodukte. Katzen können ebenfalls auf bestimmte Nahrungsmittel oder Insektenstiche allergisch reagieren. Auch eine Flohbissallergie kommt häufig vor. Oft sind auch andere Bereiche betroffen: Lefzen, Bauch, Gesicht, Ohren …

- Reizung: Umweltreize wie Zigarettenrauch, Diffusoren, Räucherstäbchen, Reinigungsmittel oder Zugluft durch einen Ventilator oder eine zu starke Klimaanlage können die Augen Ihres Tieres schwächen und eine Bindehautentzündung verursachen.

- Verletzung: Augenverletzungen sind eine häufige Ursache für Bindehautentzündungen bei Katzen: Kratzer, Schnitte, Verbrennungen und bei Freigänger-Katzen sehr oft auch ein Kratzer durch einen Artgenossen nach einer Rauferei.

- Fremdkörper: Fremdkörper wie Gräser, Ähren oder Holzstücke können sich zwischen den verschiedenen Membranen des Auges festsetzen. Dies verursacht starke Beschwerden, die zu einer Bindehautentzündung führen können.

- Anatomische Anomalie: Verschiedene Anomalien können in seltenen Fällen eine Konjunktivitis verursachen: ein trockenes Auge (unzureichende Tränenproduktion durch die Tränendrüsen); ein Entropium (Einrollen des Augenlids ins Innere des Auges); ein Ektropium (Einrollen des Augenlids ins Äußere des Auges) …

Ist die Bindehautentzündung für Menschen ansteckend?

Die Bindehautentzündung ist nur ansteckend, wenn sie durch eine Infektion verursacht wird, dann kann sie sehr leicht auf andere Katzen übertragen werden. Darum sollte der Kontakt zu anderen Tieren eingeschränkt werden, wenn Ihre Samtpfote betroffen ist. Für den Menschen besteht hingegen keine Gefahr: Es handelt sich nicht um eine Zoonose. In jedem Fall ist es wichtig, die klinischen Anzeichen schnell zu erkennen, um Komplikationen und eine mögliche Übertragung auf Artgenossen zu vermeiden. Eine gezielte Behandlung führt bereits nach kurzer Zeit zum Abklingen der Symptome.

Symptome: Wie erkenne ich eine Augenentzündung?

Die Symptome können je nach Ursache der Bindehautentzündung unterschiedlich sein, aber normalerweise werden sie an einem oder beiden Augen beobachtet:

- Ausfluss: Er befindet sich häufig im inneren Augenwinkel und kann klar und durchsichtig sein oder gelblich/grünlich, dick und eitrig, was oft charakteristisch für eine Infektion ist. Manchmal kann dieser Ausfluss Krusten bilden, und die Augen können „verklebt“ sein;

- Die Katze reibt sich wegen des durch die Erkrankung verursachten Juckreizes die Augen;

- Die Augen sind rot und geschwollen, besonders wenn die Katze sich die Augen reibt. Dies wird als konjunktivale Hyperämie bezeichnet;

- Das Augenlid ist wegen der Schmerzen oft halb geschlossen, was als Blepharospasmus bezeichnet wird;

- Manchmal kann ein Fremdkörper sichtbar sein (z. B. ein Gras, das unter dem Augenlid eingeklemmt ist und dessen Spitze sichtbar ist).

Manchmal können auch andere Anzeichen auftreten, vor allem bei Kätzchen, die empfindlicher sind: Fieber, Abgeschlagenheit, Atemwegssymptome (Husten, Niesen), Mundverletzungen … die bei der Diagnose der Ursache der Bindehautentzündung helfen können.

Diagnose: Wie wird eine Bindehautentzündung bestätigt?

Wenn Ihre Katze Augensymptome zeigt, sollten Sie unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen, um Komplikationen zu vermeiden.

Er wird eine vollständige klinische Untersuchung Ihres Tieres durchführen und sich dabei besonders auf die Augen konzentrieren. Der Tierarzt kann ein Ophthalmoskop verwenden, eine spezielle Lampe, mit der er den Augapfel besser untersuchen kann. Er kann auch verschiedene Tests mit Tropfen, Streifen und/oder Farbstoffen durchführen, um den Druck sowie die Feuchtigkeit des Auges und das Vorhandensein eines Fremdkörpers oder eines Hornhautgeschwürs zu überprüfen. Es wird ebenfalls überprüft, ob der Tränen-Nasen-Kanal verstopft oder zu eng ist und so die Symptome verursacht.

Ein Hornhautgeschwür ist eine Erkrankung, die häufig mit einer Bindehautentzündung einhergeht. Die Hornhaut ist der oberflächliche, durchsichtige Teil des Auges. Aufgrund einer Anomalie, eines Traumas, einer Infektion oder aufgrund des Juckreizes der Katze bilden sich dort kleine Krater, die als Geschwüre bezeichnet werden. Je nach Schwere der Beeinträchtigung oder Dauer der Entwicklung kann das Geschwür oberflächlich oder tief sein, was schwerwiegender ist.

Wenn die klinische Untersuchung nicht ausreicht, um den Verdacht zu bestätigen, oder die Katze rezidivierende infektiöse Bindehautentzündungen hat, kann es manchmal notwendig sein, einen Augenabstrich zu machen. Dieser wird im Labor analysiert, um den verursachenden Erreger (Virus, Bakterium) zu identifizieren und die therapeutische Behandlung anzupassen.

Dauer der Therapie: Wie lange werden Augentropfen und Augensalben angewendet?

Eine richtige Diagnose ist von entscheidender Bedeutung: Es ist wichtig, die zugrunde liegende Ursache der Konjunktivitis zu identifizieren, da die therapeutische Behandlung je nach Auslöser unterschiedlich ist. Die Katzenkrankenversicherung von Santévet erstattet infolge von Bindehautentzündungen entstandene Kosten.

In jedem Fall müssen lokale Behandlungen in Form von Augentropfen oder Salben in das betroffene Auge gegeben werden. Die Behandlung ist in der Regel mindestens dreimal täglich anzuwenden und dauert 1 bis 3 Wochen.

Die Augen sollten während der Behandlung häufig gereinigt werden. Verwenden Sie dazu Kompressen (keine Wattepads, die fusseln können) und ein Reinigungsmittel, das Sie bei Ihrem Tierarzt kaufen können, oder Kochsalzlösung. Eine Halskrause kann ebenfalls verschrieben werden. So kann sich der kleine Patient nicht die Augen kratzen, was die Entstehung von Hornhautgeschwüren begünstigen könnte.

Augeninfektion mit Viren

Bei einer infektiösen Bindehautentzündung werden Augentropfen oder Salben verschrieben, die Antibiotika und manchmal auch einen Entzündungshemmer enthalten. In rezidivierenden Fällen können auch antivirale Mittel, sogenannte Virostatika, verabreicht werden. Weitere schmerzlindernde oder wundheilende Tropfen können hinzugefügt werden sowie eine Grundbehandlung bei allgemeinen Symptomen (Fieber): Antibiotika und/oder entzündungshemmende Mittel zur systemischen Anwendung. Das Tier sollte während der Behandlung von seinen Artgenossen isoliert werden, um eine Ansteckung zu vermeiden.

Allergische Reaktion

Wenn die Katze aufgrund einer Allergie oder Reizung an einer Bindehautentzündung leidet, wird eine lokale entzündungshemmende Behandlung mit Kortison und Antibiotika (zur Vermeidung von Superinfektionen) verschrieben. Im Falle einer schweren Allergie sollten gleichzeitig entzündungshemmende Medikamente wie Cortison zum Einnehmen verabreicht werden. Es wird auch empfohlen, das Allergen oder den Reizstoff zu identifizieren und aus der Umgebung zu entfernen, um Rückfälle zu vermeiden.

Augenentzündungen durch Fremdkörper

Bei Bindehautentzündungen, die auf eine Verletzung oder einen Fremdkörper zurückzuführen sind, hängt die Behandlung von der Schwere und der Dauer der Symptome ab. Zunächst kann der Fremdkörper vom Tierarzt entfernt werden, entweder unter örtlicher Betäubung oder nach Verabreichung eines Beruhigungsmittels, je nachdem, wie kooperativ das Tier ist und wo sich der Gegenstand befindet. Bei einer Verletzung hängt die Behandlung von der Tiefe und dem Zustand der Wunde ab. Manchmal kann auch eine Operation des betroffenen Auges in Betracht gezogen werden.

Bei einer Bindehautentzündung, die auf eine anatomische Anomalie zurückzuführen ist, kann eine wiederherstellende Operation durchgeführt werden. Wenn die Bindehautentzündung auf eine Tränenflüssigkeitsstörung zurückzuführen ist, kann der Tierarzt künstliche Tränen verschreiben, die die Trockenheit des Auges begrenzen.

Bei allen Arten von Bindehautentzündungen kann auch ein Hornhautgeschwür vorhanden sein, das bei der Behandlung berücksichtigt werden muss. Die Therapie des Geschwürs kann zusätzliche Medikamente erfordern. Es ist sehr wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen, um das Vorhandensein eines Geschwürs zu überprüfen, da dies Konsequenzen für die Behandlung und die Prognose hat.

Die Bindehautentzündung bei Katzen verursacht Tierarztkosten. Diese werden von der Katzenversicherung, wie sie von Santévet angeboten wird, übernommen und erstattet. Je nach gewähltem Tarif werden bis zu 100 % der Kosten übernommen.

Prognose: Welche Komplikationen gibt es? Kann die Katze Folgeschäden davontragen?

Die Prognose der Bindehautentzündung bei Katzen hängt von der Ursache der Erkrankung ab. Wenn sie schnell behandelt und die Ursache der Bindehautentzündung identifiziert wird, führt sie in der Regel nicht zu schweren Augenschäden.

Wenn sich die Entzündung jedoch auf die inneren Strukturen des Auges ausbreitet oder Komplikationen auftreten (tiefe Hornhautgeschwüre, Glaukom = Erhöhung des Augeninnendrucks, Uveitis = Entzündung des inneren Augenabschnitts), ist die Prognose zurückhaltender und die Folgen können schwerwiegend sein: Das Tier kann sein Augenlicht dauerhaft verlieren und manchmal muss eine wiederherstellende Operation in Betracht gezogen werden oder sogar eine Enukleation (Entfernung des Augapfels), wenn das Auge zu stark geschädigt ist.

Vorbeugung: Wie kann man Bindehautentzündung und Katzenschnupfen bei Katzen vermeiden?

Die Vorbeugung der Bindehautentzündung bei Katzen kann aufgrund ihrer vielfältigen Ursachen schwierig sein. Um infektiöse Ursprünge zu vermeiden, kann ab einem Alter von 8 Wochen mit einem Impfprotokoll begonnen werden, das jedes Jahr bei Ihrem Tierarzt aufgefrischt wird. Bei dieser Gelegenheit wird auch eine gründliche Untersuchung Ihres Tieres vorgenommen. Auf dem Markt sind hochwirksame Impfstoffe gegen Katzenschnupfen und Leukose erhältlich.

Manche Katzen neigen zu stärkerem Augenausfluss als andere, was von ihrer individuellen Empfindlichkeit abhängt. Denken Sie daran, die Augen Ihrer Katze regelmäßig mit einer geeigneten physiologischen Kochsalzlösung und einer sterilen Kompresse zu reinigen, wenn dies der Fall ist.

Was die Umwelt betrifft, so sollten Sie keine reizenden Produkte verwenden, regelmäßig staubsaugen, um möglichst viele Milben und Staub zu entfernen, und auf Geräte wie Ventilatoren und Klimaanlagen achten, die die Augen unserer Haustiere sensibilisieren können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bindehautentzündung bei Katzen eine häufige Erkrankung ist, die durch verschiedene Faktoren verursacht werden kann, z. B. durch bakterielle oder virale Infektionen, Allergien oder umweltbedingte Reizstoffe. Der Bindehautentzündung bei Katzen kann vorgebeugt werden, indem Sie Ihre Katze jährlich impfen und regelmäßig vom Tierarzt untersuchen lassen und ihre Augen regelmäßig von Fremdkörpern und Reizstoffen säubern. Wenn Ihre Katze Symptome einer Bindehautentzündung zeigt, ist es wichtig, dass Sie nicht versuchen, sie selbst zu behandeln, da sich dadurch ihr Zustand verschlechtern oder eine andere, ernstere Infektion überdeckt werden könnte. Suchen Sie lieber schnell einen Tierarzt auf, um Komplikationen zu vermeiden.

Quellen:

- „Guide pratique de médecine interne Chien, Chat, NAC“, 5. Auflage, F. Hébert, C. Bulliot.

- „Conjonctivites chez le chat: y voir clair dans les traitements“, La Semaine Vétérinaire n°1878, M. Panizo.

- „La conjonctivite chlamydienne chez le chat“, Le Point Vétérinaire n°315, A. Bartolo.a

Herausgegeben von

Wynona Kranert