Wie erkennen Sie Arthritis bei Katzen?

Gelenkerkrankungen gehören bei Menschen und Katzen zu den klassischen Alterserscheinungen. Wir geben Ihnen einen Überblick über die Symptome und die Behandlung von Arthritis bei Katzen.

Wie erkennen Sie Arthritis bei Katzen?
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Was ist der Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis?

Arthrose und Arthritis sind beide Begriffe, die mit Gelenkproblemen in Verbindung stehen, aber sie beziehen sich auf unterschiedliche Zustände.

  1. Arthrose (Osteoarthritis): Dies ist die häufigste Form von Gelenkerkrankungen bei Katzen. Bei der Arthrose handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der der Knorpel, der die Gelenke bedeckt, mit der Zeit abnimmt, was Schmerzen, Entzündungen und Steifheit verursacht.
  2. Arthritis: Der Begriff „Arthritis“ bezieht sich allgemein auf Entzündungen der Gelenke. Die Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben, einschließlich Infektionen, Autoimmunerkrankungen und andere. Bei Katzen ist die am häufigsten diagnostizierte Form von Arthritis die degenerative Gelenkerkrankung oder Osteoarthritis.
Wie erkennen Sie Arthritis bei Katzen ©Shutterstock

Symptome – So erkennen Sie Arthritis

Das frühzeitige Erkennen von Arthritis ist entscheidend, um eine rechtzeitige Behandlung zu ermöglichen und die Lebensqualität Ihres pelzigen Begleiters zu verbessern. Katzen neigen dazu, ihre Schmerzen gut zu verbergen, daher ist es wichtig, auf subtile Verhaltensänderungen zu achten.

Verminderte Aktivität und weniger Springen 

Eine abnehmende Bereitschaft zu spielen oder sich zu bewegen kann ein Anzeichen für Gelenkbeschwerden sein. Katzen mit Arthritis können Schwierigkeiten beim Springen auf erhöhte Flächen haben. Probleme beim Aufstehen oder Hinlegen, insbesondere nach längeren Ruhephasen, können auf Gelenkprobleme hinweisen.

Veränderte Gangart und Lahmheit

Auch Katzen werden mit dem Alter weniger beweglich. Eine ungewöhnliche oder steife Bewegung beim Gehen kann ein Zeichen für Gelenkschmerzen sein. Eine plötzliche oder chronische Lahmheit, die sich auf ein oder mehrere Beine auswirkt, könnte auf Gelenkprobleme hinweisen. 

Vermeidung von Treppen und Zeichen von Unbehagen

Katzen könnten Treppen meiden, wenn sie Schmerzen in den Gelenken haben. Anzeichen von Unbehagen, wie vermehrtes Miauen oder Grollen, können auf Schmerzen hindeuten.

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bei Ihrem Tier bemerken, ist es ratsam, eine Tierarztpraxis aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und geeignete Behandlungsoptionen zu besprechen.

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Diagnose von Arthritis bei Katzen

Die Diagnose von Arthritis erfordert eine gründliche Untersuchung in der Tierarztpraxis. Hier sind einige Schritte, die in der Diagnose verwendet werden können:

Anamnese und klinische Untersuchung

Der Tierarzt oder die Tierärztin wird mit dem Katzenhalter bzw. der Katzenhalterin sprechen, um Informationen über das Verhalten der Katze, Veränderungen in der Aktivität, Lahmheit oder andere auffällige Symptome zu sammeln.

Eine körperliche Untersuchung kann Aufschluss über Lahmheit, Schwellungen, Steifheit oder andere Anzeichen von Gelenkproblemen geben. Der Tierarzt oder die Tierärztin wird die Gelenke der Katze auf Wärme, Schwellung oder Schmerzhaftigkeit überprüfen.

Röntgenaufnahmen und bildgebende Verfahren

Röntgenaufnahmen sind häufig erforderlich, um strukturelle Veränderungen in den Gelenken zu erkennen. Sie können helfen, das Ausmaß der Erkrankung zu beurteilen. Auch andere bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) können in Betracht gezogen werden.

Blutuntersuchungen und Gelenkpunktion (Arthrozentese)

Blutuntersuchungen können durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen für Lahmheit oder Gelenkprobleme auszuschließen, wie z. B. Infektionen oder autoimmunbedingte Erkrankungen. 

In einigen Fällen kann der Tierarzt bzw. die Tierärztin eine Gelenkpunktion durchführen. Die Flüssigkeit kann auf Anzeichen von Entzündungen, Infektionen oder Kristallen untersucht werden.

Therapie – Wie werden Gelenkschmerzen behandelt?

Die Wahl der Behandlung hängt von der individuellen Situation der Katze ab, und es ist wichtig, dass der Tierarzt oder die Tierärztin den besten Ansatz für die spezifische Diagnose festlegt. Eine sorgfältige Überwachung und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.

Medikamente zur Behandlung von Schmerzen

Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) können verschrieben werden, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Es ist wichtig, diese Schmerzmittel nur unter tierärztlicher Anleitung zu verwenden.

Chondroprotektiva sollen den Knorpel schützen und können dazu beitragen, den Abbau zu verlangsamen. Glucosamin und Chondroitinsulfat sind Beispiele für Chondroprotektiva.

Physiotherapie als unterstützende Maßnahme

Der Tierarzt oder ein spezialisierter Physiotherapeut kann leichte Übungen empfehlen, um die Gelenke zu mobilisieren und die Muskulatur zu stärken. Sanfte Massagen können die Durchblutung fördern und die Muskulatur entspannen.

Wärme- oder Kälteanwendungen kommen ebenfalls infrage. Thermotherapie kann helfen, Schmerzen zu lindern. Dies kann durch warme Kompressen oder Kältepackungen erreicht werden.

Prävention – So stärken Sie die Gelenke Ihrer Katze

Die Vorbeugung von Gelenkproblemen wie Arthritis konzentriert sich auf einen gesunden Lebensstil und die Minimierung von Risikofaktoren. Hier sind einige Tipps, um Gelenkproblemen vorzubeugen:

Gesunde Ernährung und Gewichtsmanagement

Eine ausgewogene Ernährung, die die Bedürfnisse der Katze erfüllt, trägt zur Gesundheit von Knochen und Gelenken bei. Spezielle Futtermittel mit Zusätzen wie Glucosamin und Chondroitin können die Gelenkgesundheit unterstützen.

Übergewicht belastet die Gelenke erheblich. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität helfen, das Gewicht zu kontrollieren und die Gelenke zu entlasten.

Regelmäßige Bewegung und Gelenkergonomie

Bieten Sie Ihrer Katze ausreichend Gelegenheit zur Bewegung. Spielzeuge, Kletterbäume und interaktive Spiele fördern die Mobilität und stärken die Muskulatur.

Vermeiden Sie übermäßige Belastungen der Gelenke. Stellen Sie sicher, dass Schlafplätze und Kletterbäume leicht zugänglich sind, um unnötigen Stress auf die Gelenke zu vermeiden.

Die oben genannten Maßnahmen tragen dazu bei, das Risiko von Gelenkproblemen bei Katzen zu minimieren und ihre Lebensqualität zu verbessern. 

Herausgegeben von

Sabine Tollen