Verstopfung bei Katzen – das müssen Sie wissen

Fast jeder Katzenbesitzer kennt die Sorge: Die Katze geht zwar ins Katzenklo, aber seit Tagen finden Sie dort kein Häufchen. Die Frage „Verstopfung bei der Katze – was tun?“ stellt sich schnell, denn bleibt der Darm zu lange blockiert, leidet Ihr Tier unter Schmerzen und es drohen ernste Folgen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie eine Konstipation frühzeitig erkennen, welche Ursachen häufig dahinterstecken, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie mit einfachen Maßnahmen vorbeugen können.

Das Wichtigste in Kürze (TL;DR):

●      Schnell reagieren: spätestens nach 48 Stunden ohne Kotabsatz oder bei starken Symptomen zum Tierarzt

●      Ursachen vermeiden: Vorbeugung durch ausreichend Flüssigkeit, ballaststoffreiche Ernährung, Bewegung und Fellpflege

●      Passende Behandlung finden: je nach Schweregrad von Flüssigkeit und Ballaststoffen bis hin zu bestimmten Medikamenten oder einer Operation

Was ist Verstopfung bei Katzen?

Medizinisch wird eine Verstopfung als „Obstipation“ bezeichnet. Gemeint ist, dass der Kot zu lange im Dickdarm verweilt, dort zu viel Flüssigkeit entzogen bekommt und dadurch hart und trocken wird. Für Ihre Katze bedeutet das: Das Absetzen des Kots wird schmerzhaft oder sogar unmöglich. Gesunde Tiere setzen je nach Fütterung und Aktivität einmal täglich bis alle zwei Tage Kot ab. Spätestens wenn Ihre Katze länger als zwei Tage keinen Stuhlgang hat, sollten Sie aufmerksam werden.

Es gibt verschiedene Schweregrade. Eine leichte Form zeigt sich durch festen Kot und verlängerte Abstände. Eine akute, schwere Verstopfung kennzeichnet sich durch einen vollen, harten Darm und erfolgloses Pressen. Hält der Zustand länger an, spricht man von einer Obstipation. Das sogenannte Megakolon ist eine dauerhafte Erweiterung des Dickdarms, bei der die Darmmuskulatur kaum noch arbeitet – hier ist oft nur noch eine Operation möglich.

Symptome: Woran Sie eine Verstopfung erkennen

Vielleicht haben Sie schon beobachtet, dass Ihre Samtpfote minutenlang in der Katzentoilette sitzt, sich umdreht, wieder hinsetzt, aber nichts passiert. Oder Sie finden nur ein winziges, hartes Kügelchen statt der üblichen Menge. Das sind typische Warnsignale, dass Ihre Katze möglicherweise an einer Verstopfung leidet.

Häufige Anzeichen

  • Kleine, harte Kotballen in der Katzentoilette
  • Wiederholtes, erfolgloses Pressen
  • Weniger Appetit oder Futterverweigerung
  • Lethargie, vermehrtes Schlafen, Rückzug
  • Mehrmaliges Aufsuchen der Toilette ohne Ergebnis
  • Gelegentlich Erbrechen

Seltener vorkommende Anzeichen

  • Blutspuren im Kot
  • Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung
  • Lautes Miauen oder Jaulen beim Toilettengang
  • Empfindlichkeit am Bauch

Wie lange darf eine Katze ohne Stuhlgang bleiben?

Langhaarkatze in Katzentoilette

Bei einer gesunden, normal fressenden Katze sollte der Kotabsatz in der Regel einmal täglich, maximal jedoch alle zwei Tage erfolgen. Bleibt der Stuhlgang länger als 48 Stunden aus, ist das ein Warnsignal. Nach zwei Tagen ohne Kotabsatz spricht man noch nicht automatisch von einer gefährlichen Verstopfung, aber Sie sollten die Situation genau beobachten.

Zeigt Ihre Samtpfote zusätzlich Anzeichen wie Appetitlosigkeit, Pressen ohne Erfolg, Unruhe oder Erbrechen, sollten Sie nicht länger warten, sondern sofort den Tierarzt bzw. die Tierärztin aufsuchen. Besonders gefährlich wird es, wenn der Darm schon stark gefüllt und der Kot sehr hart geworden ist – dann drohen Schmerzen beim Kotabsatz, Entzündungen oder sogar ein Darmverschluss.

Kurzregel für Katzenhalter:

  • Maximal 48 Stunden ohne Kotabsatz bei normalem Verhalten: Tier beobachten
  • Deutlich weniger Kot über mehrere Tage oder sichtbare Beschwerden: Tierarztbesuch
  • Kombination aus keinem Kotabsatz, Erbrechen, Bauchschmerzen: sofort zum Tierarzt, Notfall

Nicht nur bei Katzen, auch bei anderen Haustieren ist es wichtig zu wissen, wann Verstopfung ein Fall für den Tierarzt ist. Einen kompakten Überblick finden Sie hier: Wann mit dem Hund zum Tierarzt bei Verstopfung.

Wie bemerkt man bei einer Katze einen Darmverschluss?

Ein Darmverschluss ist ein akuter Notfall, der sofort behandelt werden muss. Die Symptome können denen einer starken Verstopfung ähneln, sind aber oft heftiger und treten schneller auf.

Typische Anzeichen für einen Darmverschluss bei Katzen:

  • Plötzliches, wiederholtes Erbrechen, oft kurz nach dem Fressen oder Trinken
  • Starke Bauchschmerzen, die Katze lässt sich nicht am Bauch anfassen
  • Häufige, erfolglose Versuche, Kot abzusetzen
  • Aufgeblähter Bauch und angespannte Bauchmuskeln
  • Apathie, Rückzug, schnelle Verschlechterung des Allgemeinzustands
  • Eventuell Blut im Kot oder Erbrochenen

Wichtiger Unterschied zur „normalen“ Verstopfung: Während sich eine Verstopfung oft schleichend entwickelt und die Katze anfangs noch frisst, zeigt ein Darmverschluss meist innerhalb weniger Stunden dramatische Symptome. Häufig steckt eine Blockade durch verschluckte Fremdkörper dahinter – etwa Fäden, Spielzeugteile oder Knochenstücke – oder eine schwerwiegende Darmverdrehung. Bei Verdacht auf Darmverschluss zählt jede Minute. Fahren Sie sofort in eine Tierklinik.

Häufige Ursachen für Verstopfung bei Katzen

Die Ursachen für eine Verstopfung können vielfältig sein: Flüssigkeitsmangel tritt oft bei Trockenfutter-Fütterung auf, da Katzen instinktiv wenig trinken. Ballaststoffarme Nahrung gibt dem Darm wenig „Arbeit“ und lässt den Kot kompakt werden. Bewegungsmangel – hauptsächlich bei Wohnungskatzen – führt zu einer trägen Verdauung. Haarballen können wie ein Stöpsel wirken. Stress, etwa durch Umzug, eine fremde Umgebung oder neue Tiere, sorgt bei sensiblen Samtpfoten dafür, dass sie das Katzenklo meiden.

Krankheiten wie Niereninsuffizienz oder hormonelle Störungen verändern den Flüssigkeitshaushalt und die Darmfunktion. Beim Megakolon ist die Darmmuskulatur so geschwächt, dass der Kot kaum noch weitertransportiert wird. Manche Erkrankungen können die Darmfunktion beeinträchtigen und so Verstopfungen begünstigen – dazu gehört auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung. Mehr dazu erfahren Sie im Ratgeber Pankreatitis bei Katzen – Symptome, Diagnose und Behandlung.

Ursache

Wirkung auf den Darm

Was Sie tun können

Beispiel

Zu wenig Flüssigkeit

Kot trocknet aus, wird hart

Mehr Trinkgelegenheiten, Nassfutter anbieten

Wohnungskatze frisst Trockenfutter, trinkt kaum

Ballaststoffarme Ernährung

Geringe Anregung der Darmbewegung

Ballaststoffe ins Futter integrieren

Katze frisst nur Nassfutter

Bewegungsmangel

Darm arbeitet langsamer

Mehr Spiel und Aktivität fördern

Übergewichtige Katze liegt überwiegend auf der Couch

Haarballen

Mechanische Blockade möglich

Regelmäßiges Bürsten, Katzengras anbieten

Langhaarkatze verschluckt viel Fell

Stress

Verändertes Toilettenverhalten

Stressquellen reduzieren

Neue Katze im Haushalt sorgt für Unsicherheit

Krankheiten

Stoffwechsel- oder Nervenschäden

Tierärztliche Abklärung

Katze mit Nierenproblemen trinkt zu wenig

Megakolon

Dickdarm stark erweitert

Oft chirurgische Therapie

Ältere Katze mit jahrelanger Verstopfung

Diagnose beim Tierarzt – so wird die Ursache gefunden

Katze blickt aus Katzentoilette

Wenn Ihre Katze länger als zwei Tage keinen Kot abgesetzt hat, Schmerzen beim Toilettengang zeigt oder zusätzlich erbricht, ist der Gang zum Tierarzt unumgänglich. Eine frühe Diagnose kann Komplikationen verhindern und gezielte Hilfe ermöglichen.

1. Anamnese – die Vorgeschichte klären Zu Beginn stellt die Tierärztin bzw. der Tierarzt gezielte Fragen: Wann hat Ihre Katze zuletzt Kot abgesetzt? Hat sich das Trink- oder Fressverhalten verändert? Gab es in letzter Zeit Stressfaktoren wie Umzug, neue Tiere oder Futterwechsel? Auch bestehende Erkrankungen wie Nierenprobleme oder Diabetes werden erfragt, da sie eine Verstopfung begünstigen können.

2. Allgemeinuntersuchung – Abtasten des Bauchs Der Bauch wird vorsichtig abgetastet, um verhärteten Kot im Darm zu festzustellen. Der Tierarzt achtet auf Schmerzreaktionen und kann so bereits einschätzen, wie stark der Dickdarm gefüllt ist. Bei sehr festen Kotmassen spüren erfahrene Tierärzte oft schon, ob es sich um eine akute Obstipation oder um ein chronisches Problem wie ein Megakolon handeln könnte.

3. Bildgebende Verfahren – den Darm sichtbar machen Röntgenaufnahmen sind ein zentrales Diagnoseinstrument. Sie zeigen nicht nur den Grad der Füllung, sondern auch mögliche Engstellen, alte Verletzungen oder Wirbelsäulenprobleme, die die Darmfunktion beeinträchtigen. In manchen Fällen wird zusätzlich ein Ultraschall durchgeführt, um weiche Gewebestrukturen und umliegende Organe zu beurteilen.

4. Laboruntersuchungen – Ursachen ausschließen Urin- und Blutuntersuchungen helfen, Grunderkrankungen als Auslöser der Probleme zu identifizieren. Nierenwerte, Elektrolyte und Schilddrüsenhormone liefern Hinweise auf Stoffwechselstörungen oder Organprobleme. Auch Entzündungswerte können Aufschluss geben, ob ein Infekt oder eine Entzündung des Darms vorliegt.

Warum die Diagnose so wichtig ist Eine Verstopfung ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern meist ein Symptom. Erst wenn klar ist, ob die Ursache für eine Verstopfung in der Ernährung, einer mechanischen Blockade, einer Funktionsstörung des Darms oder einer anderen Erkrankung liegt, kann eine gezielte und langfristig wirksame Behandlung eingeleitet werden.

Behandlung: Was tun bei Verstopfung der Katze?

Sofortmaßnahmen beim Tierarzt

  • Flüssigkeitszufuhr (Infusion oder Magensonde)
  • Abführmittel wie Lactulose oder Polyethylenglykol
  • Einläufe oder vorsichtige manuelle Kotentfernung unter Sedierung

Langfristige Lösungen

  • Flüssigkeitsaufnahme steigern: Nassfutter, angefeuchtetes Trockenfutter, Trinkbrunnen
  • Ballaststoffe gezielt wählen:
  • Unlösliche Fasern (z. B. Weizenkleie) regen die Darmbewegung an – nur bei funktionierender Darmmotorik
  • Lösliche Fasern (z. B. Flohsamenschalen) binden Wasser und weichen den Kot auf
  • Probiotika für eine gesunde Darmflora und aktive Darmmuskulatur

Ernährung als Schlüssel

Eine Verstopfung lässt sich oft durch angepasste Ernährung verhindern. Nassfutter liefert bis zu 80 % Feuchtigkeit und beugt hartem Kot vor. Wenn Ihre Katze ungern trinkt, locken Sie sie mit mehreren Wassernäpfen oder einem Trinkbrunnen. Brühe ohne Salz kann zusätzlich helfen.

Ballaststoffe spielen eine wichtige Rolle. Unlösliche Fasern erhöhen das Kotvolumen und regen die Darmbewegung an. Lösliche Fasern halten Feuchtigkeit im Kot. Fermentierbare Fasern dienen gesunden Darmbakterien als Nahrung und unterstützen eine intakte Verdauung. Bei träger Darmbewegung kann ein leicht verdauliches Spezialfutter mit weniger Ballaststoffen sinnvoll sein.

Welcher Ansatz für welche Katze?

Ob Sie einfach nur mehr Wasser ins Futter geben sollten oder ob ein sofortiger Tierarztbesuch nötig ist, hängt stark von der Häufigkeit, der Schwere und der Ursache ab. Damit Sie schneller einschätzen können, was in Ihrer Situation am besten ist, finden Sie hier einen Überblick über die gängigsten Ansätze – vom leichten, einmaligen Problem bis hin zu chronischen Fällen wie dem Megakolon.

„Eine Verstopfung ist oft das Ergebnis mehrerer Faktoren. Entscheidend ist, diese zu erkennen und gezielt anzugehen – von der Ernährung bis hin zur Bewegung und dem Stressmanagement.“ – Dr. med. vet. Hölter

Flohsamen: Hausmittel für leichte Verstopfung

Tritt eine Verstopfung nur gelegentlich auf, etwa nach einer kleinen Futterumstellung oder bei warmem Wetter, können Sie oft schon mit einfachen Maßnahmen helfen. Erhöhen Sie die Flüssigkeitszufuhr, indem Sie Nassfutter anbieten oder Trockenfutter mit etwas Wasser oder ungesalzener Brühe anreichern. Auch das Aufstellen eines Trinkbrunnens kann Katzen zum Trinken animieren. Ergänzen Sie lösliche Ballaststoffe wie Flohsamenschalen in kleinen Mengen, um den Kot weicher zu machen. Halten Sie Ihre Katze in Bewegung – ein paar aktive Spielrunden am Tag regen nicht nur den Kreislauf, sondern auch die Darmtätigkeit an.

Darmflora unterstützen bei wiederkehrender Verstopfung

Kommt es regelmäßig zu Verstopfungen, ist eine dauerhafte Anpassung nötig. Das kann eine ausgewogene Kombination aus Nassfutter, Trockenfutter und verschiedenen Ballaststoffquellen sein, um sowohl die Kotkonsistenz als auch die Darmbewegung zu optimieren. Probiotika können helfen, die Darmflora zu stabilisieren, und leichte, vom Tierarzt verordnete Abführmittel (Laxantien) unterstützen den regelmäßigen Kotabsatz. Achten Sie zudem auf ausreichende Fellpflege, um Haarballen vorzubeugen, und gestalten Sie den Alltag abwechslungsreich, um Bewegungsmangel zu vermeiden.

Medikamente oder OP in schweren Fällen oder bei Megakolon

Bei chronisch schweren Fällen oder dem diagnostizierten Megakolon reicht Ernährung allein nicht mehr aus. Hier ist eine konsequente tierärztliche Betreuung nötig. Oft beginnen die Behandlungen mit intensiver Flüssigkeitszufuhr und speziellen Abführmitteln. Wenn der Dickdarm stark erweitert ist und nicht mehr richtig arbeitet, kann eine Operation erforderlich sein, bei der ein Teil des Darms entfernt wird. Nach der OP sind regelmäßige Kontrollen und eine angepasste Fütterung wichtig, um Rückfälle zu verhindern.

Prävention: Was hilft in verschiedenen Lebensphasen?

Katzen haben je nach Alter sehr unterschiedliche Bedürfnisse – auch, wenn es um die Verdauung geht. Was einem verspielten Kitten guttut, ist für eine ältere Katze vielleicht nicht ausreichend oder sogar ungeeignet. Deshalb lohnt es sich, Ernährung, Bewegung und Pflege gezielt an die jeweilige Lebensphase anzupassen. So beugen Sie nicht nur Verstopfung vor, sondern fördern auch langfristig die Gesundheit Ihres Stubentigers.

Im Folgenden finden Sie praktische Tipps für Kitten, erwachsene Katzen und Senioren – jeweils auf ihre besonderen Bedürfnisse abgestimmt.

Vorbeugen bei Kitten

Junge Katzen sind neugierig, verspielt und bewegen sich viel – das ist gut für die Verdauung. Dennoch sollten Sie von Anfang an auf eine ausgewogene, leicht verdauliche Ernährung achten. Kitten brauchen hochwertiges Futter mit angepasstem Energiegehalt und genügend Feuchtigkeit. Frisches Wasser sollte immer bereitstehen. Achten Sie darauf, dass kleine Katzen keine Fäden oder andere unverdauliche Gegenstände verschlucken, die den Darm blockieren könnten.

Unterstützung für erwachsene Katzen

In dieser Lebensphase spielen Bewegung und Ernährung die größte Rolle. Eine ausgewogene Mischung aus Nassfutter und Trockenfutter, ergänzt mit Ballaststoffen, hält den Darm aktiv. Planen Sie täglich mehrere Spiel- und Aktivitätseinheiten ein – das fördert nicht nur die Fitness, sondern auch die Darmbewegung. Ein starkes Immunsystem ist für die Verdauung ebenso wichtig wie für den Schutz vor Infektionen. Lesen Sie hier, was Sie über Katzenaids (FIV) – Infektion bei Katzen wissen sollten.

Prävention bei Senioren

Ältere Tiere neigen zu weniger Aktivität und trinken oft weniger. Gleichzeitig steigt das Risiko für chronische Krankheiten wie Niereninsuffizienz oder Arthrose. Sorgen Sie bei Senior-Katzen für leicht verdauliche Nahrung mit hohem Feuchtigkeitsanteil, regelmäßige tierärztliche Kontrollen und sanfte Bewegungseinheiten, z. B. mit interaktivem Spielzeug.

Mythen & Irrtümer zur Katzenverstopfung

„Katzengras hilft immer“ Katzengras unterstützt hauptsächlich das Erbrechen von Haarballen. Es ist aber kein Allheilmittel gegen Verstopfung. Bei zu hohem Konsum kann es sogar zu Reizungen führen.

„Milch löst Verstopfung“ Dieses Hausmittel kann bei manchen Tieren abführend wirken, verursacht aber oft Durchfall und Bauchschmerzen, da viele Katzen laktoseintolerant sind.

„Ein bisschen Öl ins Futter reicht“ Öl kann den Kot etwas geschmeidiger machen, ist aber keine dauerhafte Lösung und kann bei zu hoher Menge zu Verdauungsproblemen führen.

Checkliste: So beugen Sie einer Verstopfung bei Katzen vor

Mögliche Auslöser

  • Wenig Wasseraufnahme
  • Ballaststoffarme Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • Haarballenbildung
  • Stress
  • Erkrankungen

Vorbeugung

  • Saubere, gut erreichbare Katzentoilette
  • Regelmäßige Fellpflege
  • Hochwertige, feuchte Nahrung
  • Tägliche Spiel- und Bewegungsanreize
  • Stressarmes Umfeld

Häufige Fragen zur Katzenverstopfung

Kann Übergewicht Verstopfung fördern? Ja, übergewichtige Katzen bewegen sich weniger und haben oft eine trägere Verdauung. Gewichtsreduktion kann helfen.

Wie merke ich, ob es ein Megakolon ist? Das kann nur der Tierarzt durch Röntgen und Untersuchung feststellen. Typisch ist eine chronische, immer wiederkehrende Verstopfung, oft über Jahre hinweg.

Ist beim Megakolon eine OP erfolgreich? Oft ja – viele Katzen können danach wieder normalen Kot absetzen. Allerdings ist die Genesung langwierig und erfordert Nachsorge.

Darf ich menschliche Abführmittel geben? Nein, viele Präparate für Menschen sind für Katzen giftig oder zu stark dosiert. Geben Sie nur vom Tierarzt verordnete Mittel.

Tipp von Santévet: Beobachten Sie täglich das Toilettenverhalten Ihrer Katze. Ein Trinkbrunnen oder Wasser im Futter steigert die Flüssigkeitsaufnahme deutlich –eine einfache, wirksame Art, Verstopfung bei Katzen vorzubeugen. Achten Sie auch auf eine ruhige Toilettenumgebung, damit Ihre Katze ohne Stress ihr Geschäft erledigen kann.

Fazit

Eine Verstopfung bei Katzen ist unangenehm und kann gefährlich werden. Mit genauer Beobachtung, angepasster Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und rechtzeitiger tierärztlicher Hilfe können Sie Ihrer Katze helfen, wieder beschwerdefrei Kot abzusetzen. Wer auf Warnsignale achtet und bei den ersten Anzeichen handelt, schützt seine Katze vor Schmerzen und möglichen Komplikationen.

Quellen:

https://www.drhoelter.de/tierarzt/tierkrankheiten/verstopfung-bei-katzen.html

https://www.tiermedizinportal.de/tierkrankheiten/katzenkrankheiten/verstopfung-bei-der-katze

https://todaysveterinarypractice.com/media/wp-content/uploads/sites/4/2021/12/TVP-2022-0102_Feline_Constipation_Nutrition.pdf