Gurkenbandwurm bei Katzen richtig behandeln

Kommt der Gurkenbandwurm bei Katzen vor, sollten die Tiere gut auf Flöhe untersucht werden. Ein Flohbefall gilt als Hauptrisikofaktor für eine Infektion mit dem Darmparasiten. Der Kürbiskernbandwurm stellt jedoch keine große gesundheitliche Gefahr für die Katze dar. Mit entsprechenden Medikamenten gelingt es leicht, den Bandwurm zu entfernen. Eine Parasitenprophylaxe in regelmäßigen Abständen schützt die Katze vor Flöhen und Würmern.

gurkenkernbandwurm katze
Der Gurkenkernbandwurm wird von Katzen ausgeschieden und wird im Kot sichtbar - 123rf

Dipylidium caninum – der Gurkenkernbandwurm oder Kürbiskernbandwurm

Dipylidium caninum gehört zu den Cestoden (Bandwürmern) und wird umgangssprachlich auch als Gurkenkernbandwurm, Gurkenbandwurm oder Kürbiskernbandwurm bezeichnet. Ein ausgeschiedener Bandwurm bei Katzen präsentiert sich in Form von Proglottiden (einzelne Bandwurmabschnitte), die Gurkenkernen oder Kürbiskernen ähneln.

Der Gurkenbandwurm bei Katzen kann bis zu 70 Zentimeter lang werden und ist etwa drei Millimeter breit. Er besteht aus einem Kopfstück (Skolex) mit vier Saugnäpfen und einer Hakenkrone und dem Körper, der in die Proglottiden gegliedert ist. Ein Bandwurm besitzt bis zu 130 Proglottiden. Diese enthalten die Eipakete mit jeweils 20-30 Bandwurmeiern.

Der adulte Kürbiskernbandwurm parasitiert im Dünndarm, wo er sich mit den Saugnäpfen an der Schleimhaut festhaftet. Kommt es zu einem Befall, sind meist mehrere Bandwürmer vorhanden. Die Bandwürmer geben die Proglottiden ab, die mit dem Kot ausgeschieden werden oder aktiv über den Anus auswandern.

Trocknen sie in der Umgebung aus, zerfallen sie und entlassen die Eier. Die Eier können über Wochen infektiös bleiben. Sie müssen von Flohlarven oder Tierläusen aufgenommen werden. In den Körperhöhlen dieser Zwischenwirte entwickeln sie sich weiter.

Hunde, Füchse oder Katzen infizieren sich, wenn sie nach Flöhen oder Läusen beißen und diese verschlucken. Jeder Floh kann mehrere Bandwurmfinnen enthalten, die sich im Darm der Katze in etwa einem Monat zu adulten Bandwürmern entwickeln.

Gurkenkernbandwurm beim Mensch:
Eine Infektion mit dem Gurkenkernbandwurm beim Menschen ist selten. Sie kommt vor allem bei Kindern vor. Durch engen Kontakt mit infizierten Tieren können sie Flöhe mit den Bandwurmentwicklungsstadien aufnehmen. Als Symptome der Infektion können milde bis schwere Verdauungsbeschwerden auftreten.

Einen Befall mit dem Gurkenkernbandwurm bei Katzen erkennen

Symptome bei einer Infektion mit dem Gurkenkernbandwurm sind selten und treten in der Regel nur bei einem starken Befall auf. Durch die Anheftung der Würmer an der Dünndarmschleimhaut können an diesen Stellen Entzündungen entstehen.

Treten Symptome auf, handelt es sich meist um folgende:

  • reduziertes Allgemeinbefinden
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall oder Verstopfung
  • wechselnder Appetit
  • Gewichtsverlust
  • Juckreiz um den Anus

Der Juckreiz im Bereich des Afters kommt durch die Proglottiden zustande, die aus dem Darm auswandern und sich im Fell der Katze festsetzen und antrocknen. Diese Bandwurmabschnitte sind mit bloßem Auge zu erkennen. Sie besitzen eine reiskornartige Form und eine weiße bis gelbliche Färbung.

Auch auf dem Kot der Katze sind sie zu finden. Solange die Abschnitte nicht ausgetrocknet sind, können manchmal wellenförmige Bewegungen beobachtet werden.

Soll eine Diagnose in der Tierarztpraxis erfolgen, passiert dies meist über das sogenannte Flotationsverfahren. Dabei handelt es sich um eine Methode, um Wurmeier aus dem Kot anzureichen. Diese Anreicherungslösung wird dann unter dem Mikroskop betrachtet, um die Bandwurmeier zu identifizieren. Für die Untersuchung müssen Kotproben der Katze über drei Tage gesammelt werden. Nur so ist auch bei einem milden Befall der Nachweis möglich.

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Therapie: Den Gurkenkernbandwurm bei Katzen bekämpfen

Da sich die Katzen über Flöhe oder Tierläuse mit dem Dipylidium-Bandwurm infizieren, reicht zur Bekämpfung der Infektion eine Wurmkur nicht aus. Es müssen gleichzeitig Maßnahmen gegen den Ektoparasitenbefall ergriffen werden. Solange noch Flöhe auf dem Tier oder in der Umgebung vorhanden sind, können sich Katzen jederzeit wieder mit dem Gurkenkernbandwurm infizieren.

Flohbefall bekämpfen

Bei einem Flohbefall sitzen weniger als fünf Prozent der Flöhe am Tier. Der Rest der Flohpopulation befindet sich in der Umgebung. Generell lieben die Larven der Insekten dunkle, geschützte und feuchte Orte.

Die Schlafplätze der Katze, Teppiche und Polstermöbel müssen gründlich gereinigt werden. Zusätzlich muss ein insektizidhaltiges Umgebungsspray angewendet werden, um alle Entwicklungsstadien der Flöhe abzutöten.

Die Katze selbst muss mit einem Medikament gegen Ektoparasiten behandelt werden. Diese Mittel sind in Form von Tabletten oder Spot-on-Präparaten erhältlich und können der Katze von den Tierbesitzern verabreicht werden. Für eine effektive Wirkung ist jedoch die richtige Anwendung (z. B. das Auftropfen auf die Haut bei den Spot-on-Lösungen) entscheidend.

Gurkenkernbandwurm bekämpfen

Um den Bandwurm zu entfernen, benötigt die Katze zudem eine Entwurmung. Auch hier sind verschiedene Präparate erhältlich. Praziquantel-haltige Tabletten oder Spot-on-Lösungen wirken gegen eine Dipylidium-Infektion.

Wurmkuren haben allerdings keine prophylaktische Wirkung. Infiziert sich die Katze erneut, weil der Flohbefall nicht beseitigt wurde, muss sie wiederholt behandelt werden.

Vorbeugung: Die Katze vor dem Gurkenkernbandwurm schützen

Der beste Schutz gegen den Gurkenkernbandwurm der Katze ist eine regelmäßige prophylaktische Behandlung gegen Ektoparasiten. Katzen sollten das ganze Jahr über gegen Flöhe geschützt sein. Die meisten Präparate wirken zudem gegen weitere Ektoparasiten wie Zecken, Milben oder Haarlinge.

Nicht immer wird ein Dipylidium-Befall oder generell eine Wurminfektion bemerkt. Um auch milde Infektionen zu bekämpfen und den Wurmbefall in Schach zu halten, hat sich die Gabe von Wurmkuren alle drei Monate bewährt. Jedoch können je nach Expositionsrisiko auch kürzere oder längere Intervalle gewählt werden.

Wie oft eine Katze entwurmt werden muss, kann vom Alter, den Lebensumständen und den Ernährungsgewohnheiten abhängig gemacht werden. Freigänger, die Mäuse jagen und fressen, sollten mindestens vier Wurmkuren im Jahr erhalten. Sind Kleinkinder im Haushalt, die engen Kontakt zu den Tieren haben, werden oft auch monatliche Wurmkuren durchgeführt. Wohnungskatzen erhalten ein bis zwei Wurmkuren im Jahr. Bei Wohnungskatzen hat sich auch die Entwurmung bei Bedarf (bei positivem Kotbefund) etabliert.

Allerdings sind Kotuntersuchungen nicht immer zuverlässig. Das liegt daran, dass Wurmeier oft nur intermittierend (zeitweise) ausgeschieden werden. Das heißt, nicht in jeder Kotprobe sind Wurmeier zu finden, obwohl die Katze Würmer hat. Bei Dipylidium-Infektionen kann es zudem zu falsch negativen Befunden kommen, wenn die Proglottiden die Eipakete noch nicht ausgepresst haben.

Herausgegeben von

Martin Walter