Das Wichtigste in Kürze (TL;DR):
- Jährliche Tierarztkosten: Durchschnittlich 200–700 Euro, abhängig von Alter, Rasse, Gesundheitszustand und Lebensstil; inklusive Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Parasitenprävention und Notfallreserven.
- Operationen und Spezialuntersuchungen: Teure Eingriffe wie Kreuzbandoperationen (1.000–4.000 Euro), Zahnextraktionen (100–1.000 Euro) oder MRT/CT (700–2.100 Euro) können die Kosten deutlich erhöhen.
- GOT als Grundlage: Die Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) legt die Preise für tierärztliche Leistungen fest; einfacher bis vierfacher Satz, je nach Komplexität und Notwendigkeit der Behandlung.
Wie hoch sind die durchschnittlichen jährlichen Tierarztkosten für einen Hund?
Die Tierarztkosten für einen Hund liegen im Durchschnitt zwischen 200 und 700 Euro pro Jahr, können aber je nach individuellen Bedürfnissen variieren. Dazu zählen regelmäßige Untersuchungen und Impfungen (50–150 Euro), Entwurmung und Parasitenprävention (20–100 Euro) sowie unvorhergesehene Ausgaben für Notfälle (100–500 Euro). Ein finanzielles Polster hilft, auch plötzlich auftretende Krankheiten oder Verletzungen abzusichern. Regelmäßige Vorsorge sorgt nicht nur für die Gesundheit des Hundes, sondern kann langfristig auch Kosten senken. Je nach Alter, Rasse und Gesundheitszustand des Hundes können diese Beträge entsprechend höher oder niedriger ausfallen.
Mit welchen monatlichen Kosten muss ich für meinen Hund rechnen?
Die monatlichen Kosten für die Haltung eines Hundes können je nach verschiedenen Faktoren wie Größe, Rasse, Gesundheitszustand, Lebensstil des Tieres und Wohnort variieren. Hier ist eine grobe Schätzung der monatlichen Ausgaben für einen durchschnittlichen Hund:
- Futter: Die Kosten für Hundefutter variieren je nach Qualität und Marke. Ein durchschnittlicher Hund benötigt etwa 1,5 bis 2 kg Futter pro Woche. Für hochwertiges Futter können die monatlichen Kosten zwischen 20 und 60 Euro liegen.
- Tierarztkosten: Diese beinhalten regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, Impfungen, Entwurmungen und möglicherweise auch eine Hundekrankenversicherung. Die monatlichen Kosten können zwischen 30 und 100 Euro liegen, je nach Bedarf und Versicherung.
- Pflege und Zubehör: Dazu gehören Kosten für Hundespielzeug, Pflegeprodukte (Shampoo, Bürsten), Hundebett, Leine, Halsband, Näpfe und eventuell auch Hundetraining. Die monatlichen Kosten können zwischen 20 und 100 Euro liegen.
- Sonstige Ausgaben: Dazu gehören eventuelle Kosten für Hundesitter oder Hundepension während Abwesenheiten, Hundesteuer und eventuelle Mitgliedschaften in Hundeparks oder Hundesportvereinen. Die monatlichen Kosten können hier variieren.
Alles in allem können die monatlichen Kosten für einen Hund zwischen 50 und 200 Euro oder mehr liegen, abhängig von den individuellen Bedürfnissen der Vierbeiner und Hundehalter:innen.

Was ist die GOT?
Tierärztliche Kosten variieren je nach Art der Behandlung. In der Regel steigen die Kosten mit dem Umfang der benötigten Leistungen. Sie werden in der sogenannten GOT festgelegt, der Gebührenordnung für Tierärzte. Neben dem hier erwähnten einfachen Satz gibt es auch den zwei-, drei und vierfachen GOT-Satz. Diese finden bei komplexen Fällen oder bei einer Notfallbehandlung Anwendung.
Tierarztkosten Hund: Tabelle
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Tierarztkosten für Hunde. Die aufgeführten Beträge entsprechen jeweils dem einfachen Satz.
|
Behandlung |
Einfacher Satz |
|
Beratung ohne Untersuchung |
11,26 € |
|
Allgemeine Untersuchung mit Beratung |
23,62 € |
|
Folgebehandlung (gleicher Behandlungsfall) |
19,74 € |
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Unterbringung stationär (pro Tag, ohne Futterkosten und Behandlung) |
19,08 € |
|
Impfung |
11,50 € |
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Ausstellung Impfbescheinigung |
6,16 € |
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Kastration Hündin |
192 € |
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Kastration Rüde |
70,60 € |
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Rezeptgebühr |
3,07 € |
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Röntgen |
32,07 € |
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Ultraschall |
58,92 € |
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Trächtigkeitsuntersuchung (Ultraschall) |
37,88 € |
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Zahnextraktion |
10,26 € |
|
Einschläfern |
30,78 € |
Bitte beachten Sie: Die Tierarztrechnung setzt sich in der Regel aus verschiedenen Leistungen zusammen. Bei einer Kastration Ihres Hundes können zusätzliche Kosten für eine Voruntersuchung, eine Injektionsnarkose und medizinisches Material (wie Tupfer, Handschuhe, Venenkatheter) entstehen. Tierärzt:innen in Deutschland können unterschiedliche Preise berechnen. Informieren Sie sich also immer vorab. Was wird im All-in-One Versicherungsschutz (für Hund und Katze erstattet)?
Tipp von Santévet: Führen Sie ein kleines Gesundheitsprotokoll für Ihren Hund, in dem Sie Impfungen, Entwurmungen, Parasitenprävention und tierärztliche Besuche notieren. So behalten Sie den Überblick über die Routineuntersuchungen und erkennen Veränderungen im Gesundheitszustand frühzeitig.

Bildgebende Untersuchungen
Bildgebende Untersuchungen beim Tierarzt sind Verfahren, die dazu dienen, das Innere des Körpers eines Tieres sichtbar zu machen, um Krankheiten, Verletzungen oder andere Gesundheitsprobleme zu diagnostizieren.
Was kostet Röntgen?
Röntgenaufnahmen können helfen, Knochenbrüche, Tumore, Organschäden und andere Probleme zu identifizieren. Die erste und zweite Röntgenaufnahme kostet bei einfachem Satz jeweils 26,53 und kann bis zu 79,59 Euro kosten. Es gibt Aufschläge für ambulantes Röntgen.
Wie teuer ist ein Ultraschall?
Die Ultraschalluntersuchung verwendet hochfrequente Schallwellen, um Bilder von inneren Organen wie Herz, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Fortpflanzungsorganen zu erzeugen. Diese Methode ermöglicht es dem Tierarzt bzw. der Tierärztin, die Struktur, Größe, Form und Bewegung der Organe zu beurteilen. Wenn ein Ultraschall nicht zur Untersuchung von Trächtigkeit genutzt wird, kommen Kosten zwischen 58,92 und 176,76 Euro auf Sie zu.
Wie viel müssen Sie für MRT und CT ausgeben?
Die CT-Untersuchung kombiniert Röntgenstrahlen mit Computertechnologie, um detaillierte Querschnittsbilder des Körpers zu erstellen. Sie wird oft eingesetzt, um komplexe Strukturen wie das Gehirn oder die Wirbelsäule zu untersuchen. Ein Ganzkörper-CT kostet zwischen 500 und 1.500 Euro.
Die MRT nutzt ein starkes Magnetfeld und Radiowellen, um detaillierte Bilder von Gewebe und Organen zu erzeugen. Diese Methode wird oft zur Untersuchung von Weichteilgewebe wie Muskeln, Sehnen, Bändern und Gehirn eingesetzt. Diese Untersuchung ist sehr kostenintensiv und es kommen zwischen 700 und 2.100 Euro auf den Halter bzw. die Halterin zu.
Kosten für Operationen
Ein Worst-Case-Szenario für jeden Hundehalter und jede Hundehalterin ist eine OP. Die Kosten für eine Operation für Hunde können stark variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Art der Operation, der Größe des Hundes, der Komplexität des Eingriffs, der Region, in der Sie leben, und der Tierarztpraxis, die die Operation durchführt. Hier sind einige grobe Schätzungen für häufige Operationen.
Entfernung von Tumoren oder Geschwüren
Die Kosten für die Entfernung von Tumoren oder Geschwüren bei Hunden können stark variieren und hängen von mehreren Faktoren ab:
- Größe und Lage des Tumors: Je größer und komplexer der Tumor ist oder je schwieriger er zu erreichen ist, desto aufwendiger und kostspieliger kann die Operation sein.
- Notwendigkeit von Tests und Untersuchungen: Vor der Operation können Tests wie Biopsien, Röntgenaufnahmen oder Ultraschalluntersuchungen erforderlich sein, um den Zustand des Tumors zu bestimmen und festzustellen, ob er sich ausgebreitet hat. Diese zusätzlichen Untersuchungen können die Gesamtkosten erhöhen.
- Art der Operation: Die Art der erforderlichen Operation kann die Kosten beeinflussen. Manchmal kann eine einfache Exzision ausreichen, während in anderen Fällen eine umfangreichere Operation wie eine Weichteilchirurgie oder sogar eine Amputation erforderlich sein kann.
- Nachsorge und Rehabilitation: Nach der Operation können weitere Kosten für Nachsorgeuntersuchungen, Medikamente und möglicherweise Physiotherapie entstehen, insbesondere wenn die Operation umfangreich war oder Ihr Tier eine Rehabilitationsphase benötigt.
Insgesamt können die Kosten für die Entfernung von Tumoren oder Geschwüren bei Hunden zwischen 200 und 1.000 Euro oder mehr liegen, abhängig von diesen Faktoren und anderen individuellen Umständen.
Kreuzbandoperation (Kreuzbandriss)
Eine Kreuzbandoperation ist ein schwieriger Eingriff, bei dem Sie abhängig von der Art der Operation und anderen Faktoren mit hohen Tierarztkosten zwischen 1.000 und 4.000 Euro rechnen müssen.
- Art der Operation: Es gibt verschiedene Techniken zur Kreuzbandrekonstruktion, darunter extrakapsuläre Stabilisierung, intrakapsuläre Stabilisierung und TPLO (Tibial Plateau Leveling Osteotomy). Die Kosten variieren je nach gewählter Methode, wobei TPLO oft teurer ist aufgrund der aufwändigeren Chirurgie.
- Größe des Hundes: Größere Hunde benötigen oft mehr Anästhetika, medizinisches Material und Überwachung, was die Kosten erhöhen kann.
- Nachsorge und Rehabilitation: Nach einem Kreuzbandriss sind oft Physiotherapie, Medikamente und regelmäßige Nachuntersuchungen nötig, was zusätzliche Kosten verursachen kann.
Kastration
- Vorteile der Kastration: Die Kastration bietet verschiedene gesundheitliche und Verhaltensvorteile für die Tiere. Dazu gehören eine Verringerung des Risikos bestimmter Krebsarten und Infektionen, eine Verringerung aggressiven Verhaltens und territorialen Markierens.
- Zeitpunkt der Kastration: Die Kastration kann in der Regel ab einem bestimmten Alter durchgeführt werden, wobei die Empfehlungen je nach Tierarzt bzw. Tierärztin variieren.
- Kosten der Kastration: Die Kosten für die Kastration können je nach Größe des Hundes, Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand und Standort variieren. Im Allgemeinen können die Kosten zwischen 100 und 300 Euro für Rüden und zwischen 150 und 400 Euro für Hündinnen liegen. Spezielle Umstände oder zusätzliche Leistungen können die Kosten beeinflussen.
- Nachsorge: Nach der Kastration benötigt Ihr Hund Zeit zur Genesung. Ihr Praxisteam wird Ihnen Anweisungen zur Nachsorge geben, einschließlich Einschränkungen bei Aktivitäten und der Verabreichung von Medikamenten.
Es ist wichtig, die Entscheidung zur Kastration mit Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin zu besprechen, um die beste Option für Ihren Hund zu wählen und mögliche Fragen zu den Kosten, dem Zeitpunkt und der Nachsorge zu klären.
Zahnextraktion: Zahn ziehen Kosten
Eine Zahnextraktion bei Hunden ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem ein oder mehrere Zähne des Hundes entfernt werden. Hier sind einige spezifische Aspekte, die die Zahnextraktion beeinflussen können:
- Gründe für eine Zahnextraktion: Eine Zahnextraktion kann aus verschiedenen Gründen erforderlich sein, darunter fortgeschrittene Zahnfäule, Zahnabszesse, schwere Zahnfleischerkrankungen, Verletzungen oder anatomische Probleme wie Wachstumsstörungen.
- Vorbereitung auf die Extraktion: Vor der Zahnextraktion wird Ihr Tierarzt bzw. Ihre Tierärztin den Zahn und das umgebende Gewebe gründlich untersuchen und möglicherweise Röntgenaufnahmen machen, um den Zustand des Zahns und die umliegenden Strukturen zu beurteilen.
- Der Extraktionsvorgang: Die Zahnextraktion erfolgt unter Vollnarkose, um Schmerzen und Stress für Ihr Tier zu minimieren. Der betroffene Zahn wird vorsichtig aus dem Zahnfleisch und dem Kieferknochen entfernt. Je nach Schweregrad des Falls kann die Extraktion einfach oder komplex sein.
- Nachsorge: Nach der Zahnextraktion ist eine angemessene Nachsorge wichtig, um eine schnelle Genesung zu fördern und Komplikationen zu vermeiden. Ihr Praxisteam wird Ihnen Anweisungen zur Pflege des Mundes Ihres Hundes geben, einschließlich möglicherweise Medikamentenverabreichung und Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme und Aktivität.
Die Kosten für eine Zahnextraktion können je nach Anzahl der zu entfernenden Zähne, dem Schweregrad des Problems und dem Standort der Tierarztpraxis variieren. Im Allgemeinen können die Kosten zwischen 100 und 1.000 Euro liegen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Tierarztkosten beim Hund
Hund kastrieren: Wo liegen die Kosten?
Die Kastration kostet je nach Größe, Geschlecht, Gesundheitszustand und Standort der Praxis zwischen 100–300 € für Rüden und 150–400 € für Hündinnen. Zusätzliche Leistungen wie Voruntersuchung, Narkose oder Nachsorge können den Preis erhöhen.
Wie viel kosten Impfungen für Hunde?
Standardimpfungen (z. B. Tollwut, Staupe, Parvovirose) liegen im Durchschnitt bei 11–25 € pro Impfung. Die Ausstellung einer Impfbescheinigung kostet meist zusätzlich etwa 6 €.
Wie teuer ist Röntgen beim Hund?
Ein Röntgenbild kostet bei einfachem GOT-Satz ca. 26–32 €. Für mehrere Aufnahmen oder spezielle Positionierungen können die Kosten bis zu 80 € betragen.
Was kostet ein Ultraschall beim Hund?
Ein Ultraschall zur Untersuchung innerer Organe kostet zwischen 59–177 €, abhängig vom Umfang der Untersuchung. Trächtigkeitskontrollen sind meist etwas günstiger.
Was kostet das Krallenschneiden beim Hund?
Das Krallenschneiden gehört zur regelmäßigen Pflege und kann bei Hunden notwendig werden, deren Krallen sich nicht ausreichend natürlich abnutzen. In der Tierarztpraxis kostet das Krallenschneiden laut GOT zwischen 5 und 15 Euro – abhängig von Hund, Aufwand und Praxis. Wenn Beruhigungsmittel oder eine zweite Person zur Fixierung nötig sind, können zusätzliche Kosten entstehen. Wer das Krallenschneiden regelmäßig selbst durchführt, sollte sich die richtige Technik einmal vom Tierarzt oder der Tierärztin zeigen lassen, um Verletzungen zu vermeiden.
Wie viel kostet das Einschläfern eines Hundes?
Das Einschläfern eines Hundes liegt im einfachen Satz bei etwa 31 €, zusätzliche Kosten können durch Narkose, Materialien oder Einäscherung entstehen.
Was kostet die Tollwutimpfung beim Hund?
Die Tollwutimpfung gehört zu den wichtigsten Schutzimpfungen für Hunde. Sie ist in Deutschland für Auslandsreisen verpflichtend und schützt vor einer tödlichen Krankheit. Die Kosten für eine Tollwutimpfung liegen laut Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte (GOT) zwischen 20 und 30 Euro, abhängig von Praxis und Region. Zusätzlich kann eine Impfbescheinigung mit etwa 6 Euro berechnet werden.
Tierärzt:innen empfehlen in der Regel eine Auffrischung alle drei Jahre, abhängig vom verwendeten Impfstoff. Regelmäßige Impfungen sind nicht nur gesetzlich relevant, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur öffentlichen Gesundheit und zum Schutz anderer Tiere.
Quellen:
- https://www.fressnapf.de/magazin/hund/news/tierarztkosten-hund-tabelle/
- https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundehaltung/tierarztkosten-hunde-tabellen
- https://herz-fuer-tiere.de/haustiere/hunde/gesundheit-und-vorsorge-bei-hunden/tierarztkosten-hund-tabelle